Eubos Sensitive Hand Repair & Schutz Testbericht

Eigentlich ist die Zeit der vertrockneten Erosionslandschaften für das nächste halbe Jahr doch erst einmal vorbei. Trotzdem heute mal ein Bericht aus der wunderbaren Welt der Handcreme – einzig allein aus dem Grunde, daß mein Vater beim letzten Apothekenbesuch mit Pröbchen der Eubos Sensitive Hand Repair & Schutz geradezu niedergeschmissen wurde. Vorab mal wieder die Frage, was mit „Handreparieren“ wohl wieder gemeint sein soll? Hilft das auch bei Gicht? Immer wieder muß man feststellen, dass Produktinformationen gerade im Kosmetikbereich immer ein wenig neben den Sinn gegriffen sind.

Die Handcreme ist normalerweise nur in Apotheken in 75 ml Tuben erhältlich und kostet annähernd € 5,00, was ich doch als recht heftig bezeichnen möchte. Ein Blick auf die zahlreichen Inhaltsstoffe verursacht Übelkeit und die böse Erinnerung an diverse unverständliche Stunden im Chemieunterricht – so daß ich mir lieber das übliche Verpackungsblabla zu Gemüte führe. Die Creme ist nicht für sondern gegen trockene und spröde Haut, beinhaltet einen Vitaminpflegekomplex und besitzt den Hygro-Derm-Faktor, von dem wahrscheinlich der Teufel weiß, was das ist – wenigstens ist Hygroderm aber ein eingetragenen Warenzeichen. Was ich denn mal begreife ist, daß die Creme weder Paraffin enthält (das ist das Zeug in Labello, was die Haut süchtig macht), noch Farbstoffe und daß sie ph-neutral ist.

Wie viele derartige Produkte, denen ein medizinischer Touch angeheftet werden soll, hat man der Tube einen lindgrünen Anstrich gegeben, der mit blauer und türkiser Schrift versehen ist. Produzent ist die DR. Hohbein & Co. Nachf. GmbH-Arzneimittel in Meckenheim.

Da ich nun vor ein paar Tagen in der Mittagspause meine Wohnstätte aufgesucht hatte und nach dem Essen noch etwas Zeit hatte die totgeschlagen werden wollte, nebst etwas trockener Hände, fiel mein getrübtes Auge auf die Cremepröbchen die da munter meinen Schreibtisch bevölkerten. Da ich zwei Tuben hatte, ebenso wie in Folie geschweißte Pröbchen, entschloss ich mich die wiederverschließbaren Tuben zu verwahren, und riss ein Folienpaket auf. Kenner werden wissen, daß in diesen Folien immer zu viel Creme ist, daß diese sich daher nie richtig dosieren läßt und man immer zu guter letzt entweder alles auf dem Boden verschmiert hat oder aber ein volles Pfund in der Hand hat und nicht weiß wohin damit. Letzteres auch diesmal: ich hätte ein halbes Regiment mit Handcreme versorgen können und verteilte die Pampe bis an die Ellenbogen.

Der Geruch der Creme ist frisch – puderig, aber angenehm dezent. Die Konsistenz ist für eine Handcreme vergleichsweise flüssig und daher ausgesprochen gut verteilbar, was sich immer positiv auf die Ergiebigkeit niederschlägt. Man sollte also mit der Dosierung eher zurückhaltend sein. Nach dem Auftragen hinterlässt die Creme einen leichten Fettfilm auf der Haut der so seine gewisse Zeit braucht um einzuziehen. Da ich in meinem ersten Versuch eindeutig zu viel des Guten erwischt hatte, war ich noch nach einer halben Stunde mit Flutschfingern beschäftigt – bei angemessener Dosierung hat man es aber nach 10 Minuten überstanden. Die Haut fühlt sich unmittelbar nach dem Auftragen sofort sehr weich und zart an, man sieht regelrecht, wenn die Hände glatter werden. Rötungen gehen auch umgehend zurück. Während der ersten Stunden nach dem Auftrag wirkt die Creme anscheinend wasserabweisend, noch drei Stunden nachher spürte ich beim Händewaschen einen leichten Glitschfilm auf der Haut, wie man es von Sonnenöl her kennt, wenn man nach dem Einölen schwimmen geht.

Da ich Handcreme nur benutze, wenn ich definitiv trockene Hände habe, kann ich über eine Langzeitwirkung nichts sagen. Meine Hände sind meistens nach ein bis drei Schmieraktionen wieder dauerhaft in Ordnung – so auch dieses Mal.
Die Eubos-Creme hält in erster Linie, was sie verspricht. Die Hände werden weich und zart. Unverträglichkeiten stellten sich nicht ein. Eine Probe von 7 ml dürfte mindestens für 5 bis 6 Anwendungen ausreichen. Ob der recht hohe Preis allerdings gerechtfertigt ist, sollte jeder für sich entscheiden. So bezahle ich für 50 ml Bienenwachscreme auf dem Weihnachtsmarkt nicht einmal einen Euro und auch diese Creme erfüllt ihren Zweck. Der Preis wird mich also vom Eubos-Kauf abhalten.