Exciter - Depeche Mode Testbericht

ab 10,27 €
Billiger bei eBay?
Bei Amazon bestellen
Paid Ads from eBay.de & Amazon.de
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
Erfahrungsbericht von HaloB
Der Zahn der Zeit
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Der Zahn der Zeit - viel zitiert schien er auch an Depeche Mode zu nagen. Nach dem Ausscheiden von Alan Wilder und den Drogenproblemen von Dave Gahan schien er das Schicksal der Band Mitte der 90er Jahre zu besiegeln. Dem Image der Band und dem treuen Fankreis konnte er aber kaum etwas anhaben. Umso größer war 1998 die Freude über \"Ultra\", dem bisher letzten Studioalbum der Elektropop-Ikonen aus dem englischen Basildon.
Doch bereits auf Ultra war klar zu erkennen, daß Depeche Mode wohl nie mehr die kraftvollen Popsongs der 80er und 90er Jahre hervorbringen würde. Die schnellen und impulsiven Songs dieser Dekade war langsamen, gefühlvollen und erwachsenen Minimalstücken gewichen, die dem Zeitgefühl eines neuen Jahrtausends wohl viel eher entsprachen. Langsam wich der sentimentale Anstrich und die noch weiter verbesserte Stimme von Dave Gahan rückte in den Mittelpunkt der Kompositionen.
Schade, sagten die einen. Von Weiterentwicklung und Reife einer zeitlosen Band sprachen die anderen. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen. Mit dem neuen Album \"Exciter\", welches nun ab 15. Mai in den Plattenläden zu finden sein ist, geht Depeche Mode den eingeschlagenen Weg auf jeden Fall weiter. Die Fans der frühen Werke werden wohl wieder die Tanzflächen-Füller vermissen und eine gewissen Langweile bemängeln. Fans von \"Ultra\" kommen weiterhin voll auf ihre Kosten, auch wenn der Schritt von Ultra zu Exciter wieder eine gewisse Veränderung mit sich bringen wird, wie im folgenden klar wird. Aber eins nach dem anderen:
Die Tracklist:
****************
01. Dream On 4:20
02. Shine 5:31
03. The Sweetest Condition 3:41
04. When The Body Speaks 6:00
05. The Dead Of Night 4:49
06. Lovetheme 2:01
07. Freelove 6:09
08. Comatose 3:23
09. I feel loved 4:19
10. Breathe 5:16
11. Easy Tiger 2:04
12. I Am You 5:09
13. Goodnight Lovers 3:48
Gesamtspielzeit 60:46
Die Songs
**********
Eingeleitet wird Exciter von \"Dream on\", welches als erste Single seit 23.04. käuflich zu erwerben ist. Bereits an diesem Song merkt man, was auf \"Exciter\" im Mittelpunkt steht - die deutlich verbesserte Stimme von Dave Gahan. Wie angekündigt hat Dave weitere intensive Gesangsstudien hinter sich und experimentiert nun mehr mit seiner Stimme, setzt sie flexibler ein. Das hat zur Folge, dass er z.B. auf Exciter Stücke singt, die in früheren Zeiten dem sanften Martin Gore auf den Leib geschnitten gewesen wären.
Ein Bespiel hierfür ist \"Goodnight Lovers\" oder \"Freelove\", das schon jetzt mein Lieblingslied auf der CD ist. Für Fans der ersten Stunde kaum vorstellbar, wie sehr sich Gahans Stimme entwickelt hat. In \"Freelove\" setzt Gahan die feinfühligen Gesangspassagen ebenso treffsicher wie bei den schnellen Stücke in der \"guten alten Zeit\". Mit Freelove hat Depeche Mode auf jeden Fall einen Hitparaden-Joker auf dem Album.
\"Lovetheme\" und \"Easy Tiger\" sind kurze Instrumentalstücke mit etwa 2 Minuten. Sie sind wohl als Brückenstücke zwischen den ungewöhnlicheren Songs \"Dead of Night\" und I am you\" zu verstehen. \"Easy Tiger\" ist übrigens auf einer der BEIDEN \"Dream on\"-Maxis in zwei anderen, extended Versions zu finden, die beachtenswert sind. Insbesondere die Bertrand Burgalat & A.S. Dragon Version ist sehr interessant, weil sie den Song sehr abstrahiert, in eine Stimmung der 70er Jahre transferiert und beinahe wie den Titelsong einer US-Krimiserie dieser Zeit klingen lässt.
\"Shine\" und \"When the body speaks\" sind sehr langsame und gefühlvolle Balladen, trotzdem wieder komplett von Dave gesungen. Dabei ist anzumerken, dass DM-Balladen immer noch eine nachdenkliche Grundstimmung haben, jedoch kaum noch die melancholische bis düstere Stimmung vergangener Tage in sich tragen. Vielmehr sind sie eingängige, ambitionierte Popsongs, die aber eher \"ungefährlich\" scheinen.
\"The sweetest condition\" erinnert nicht nur namentlich an \"The sweetest perfection\" auf dem Violator Album. Hier findet man wohl noch die meisten Elemente der alten Songs, was den Song wie eine Melange aus Titeln wie \"The sweetest perfection\", \"One caress\" oder \"Higher love\" klingen lässt. Eingefleischten DM Fans wird dieser Titel wohl besonders positiv auffallen.
\"Comatose\" und \"Breathe\" gehören dann Martin Gore. In bekannter Manier und mit Gänsehautstimme singt er diese beiden Titel und erinnert dabei streckenweise an sein Soloprojekt \"Counterfeit E.P.\". Ungezwungener und weniger pathetisch als ein \"Little 15\" klingt Gore heutzutage, aber dennoch hat seine Stimme nichts von ihrer Faszination verloren.
Abschließend seien noch die beiden schnelleren Nummern \"I feel loved\" und \"Dead of the Night\" erwähnt. Dies sind die beiden Songs, die sich von den übrigen, langsamen Stücken unterscheiden. In \"Dead of the night\" durch untypische, beinahe krachige und sperrige Synthesizer-Sounds, eingebettet in eine rhythmusorientierte Midtempo-Nummer. In \"I feel loved\" durch einen Tanzflächensound, der sich ebenfalls hervorragend als Single eignet. Gerade \"I feel loved\" ist aber dennoch nicht mehr mit den alten Uptempo-Nummern zu vergleichen, da es beinahe discotauglich und geradlinig ist. Darüber mag man geteilter Meinung sein....
Meine Meinung
**************
Mit \"Exciter\" haben Depeche Mode wie gesagt einen weiteren Schritt nach vorne unternommen. Typische DM-Sounds verschwinden nach und nach und weichen gefälligen und breit gefächerten elektronischen Klängen. Dabei hat Depeche Mode trotz allem das Kunststück geschafft, ihrem eigenen Stil treu zu bleiben und somit auch weiterhin auf ihren treuen Fankreis bauen zu können.
Man muss sich wohl wirklich langsam von der Hoffnung frei machen, dass DM noch einmal in die Sphären der alten Veröffentlichungen zurückfällt. Vielmehr muss man sich einem moderneren Sound öffnen und an der gewachsenen Stimme von Gahan erlaben.
Dann klappt es auch mit der Exciter;-)
Anspieltipps:
***************
- Dream on
- Freelove
- When the body speaks
- The sweetest condition
Doch bereits auf Ultra war klar zu erkennen, daß Depeche Mode wohl nie mehr die kraftvollen Popsongs der 80er und 90er Jahre hervorbringen würde. Die schnellen und impulsiven Songs dieser Dekade war langsamen, gefühlvollen und erwachsenen Minimalstücken gewichen, die dem Zeitgefühl eines neuen Jahrtausends wohl viel eher entsprachen. Langsam wich der sentimentale Anstrich und die noch weiter verbesserte Stimme von Dave Gahan rückte in den Mittelpunkt der Kompositionen.
Schade, sagten die einen. Von Weiterentwicklung und Reife einer zeitlosen Band sprachen die anderen. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen. Mit dem neuen Album \"Exciter\", welches nun ab 15. Mai in den Plattenläden zu finden sein ist, geht Depeche Mode den eingeschlagenen Weg auf jeden Fall weiter. Die Fans der frühen Werke werden wohl wieder die Tanzflächen-Füller vermissen und eine gewissen Langweile bemängeln. Fans von \"Ultra\" kommen weiterhin voll auf ihre Kosten, auch wenn der Schritt von Ultra zu Exciter wieder eine gewisse Veränderung mit sich bringen wird, wie im folgenden klar wird. Aber eins nach dem anderen:
Die Tracklist:
****************
01. Dream On 4:20
02. Shine 5:31
03. The Sweetest Condition 3:41
04. When The Body Speaks 6:00
05. The Dead Of Night 4:49
06. Lovetheme 2:01
07. Freelove 6:09
08. Comatose 3:23
09. I feel loved 4:19
10. Breathe 5:16
11. Easy Tiger 2:04
12. I Am You 5:09
13. Goodnight Lovers 3:48
Gesamtspielzeit 60:46
Die Songs
**********
Eingeleitet wird Exciter von \"Dream on\", welches als erste Single seit 23.04. käuflich zu erwerben ist. Bereits an diesem Song merkt man, was auf \"Exciter\" im Mittelpunkt steht - die deutlich verbesserte Stimme von Dave Gahan. Wie angekündigt hat Dave weitere intensive Gesangsstudien hinter sich und experimentiert nun mehr mit seiner Stimme, setzt sie flexibler ein. Das hat zur Folge, dass er z.B. auf Exciter Stücke singt, die in früheren Zeiten dem sanften Martin Gore auf den Leib geschnitten gewesen wären.
Ein Bespiel hierfür ist \"Goodnight Lovers\" oder \"Freelove\", das schon jetzt mein Lieblingslied auf der CD ist. Für Fans der ersten Stunde kaum vorstellbar, wie sehr sich Gahans Stimme entwickelt hat. In \"Freelove\" setzt Gahan die feinfühligen Gesangspassagen ebenso treffsicher wie bei den schnellen Stücke in der \"guten alten Zeit\". Mit Freelove hat Depeche Mode auf jeden Fall einen Hitparaden-Joker auf dem Album.
\"Lovetheme\" und \"Easy Tiger\" sind kurze Instrumentalstücke mit etwa 2 Minuten. Sie sind wohl als Brückenstücke zwischen den ungewöhnlicheren Songs \"Dead of Night\" und I am you\" zu verstehen. \"Easy Tiger\" ist übrigens auf einer der BEIDEN \"Dream on\"-Maxis in zwei anderen, extended Versions zu finden, die beachtenswert sind. Insbesondere die Bertrand Burgalat & A.S. Dragon Version ist sehr interessant, weil sie den Song sehr abstrahiert, in eine Stimmung der 70er Jahre transferiert und beinahe wie den Titelsong einer US-Krimiserie dieser Zeit klingen lässt.
\"Shine\" und \"When the body speaks\" sind sehr langsame und gefühlvolle Balladen, trotzdem wieder komplett von Dave gesungen. Dabei ist anzumerken, dass DM-Balladen immer noch eine nachdenkliche Grundstimmung haben, jedoch kaum noch die melancholische bis düstere Stimmung vergangener Tage in sich tragen. Vielmehr sind sie eingängige, ambitionierte Popsongs, die aber eher \"ungefährlich\" scheinen.
\"The sweetest condition\" erinnert nicht nur namentlich an \"The sweetest perfection\" auf dem Violator Album. Hier findet man wohl noch die meisten Elemente der alten Songs, was den Song wie eine Melange aus Titeln wie \"The sweetest perfection\", \"One caress\" oder \"Higher love\" klingen lässt. Eingefleischten DM Fans wird dieser Titel wohl besonders positiv auffallen.
\"Comatose\" und \"Breathe\" gehören dann Martin Gore. In bekannter Manier und mit Gänsehautstimme singt er diese beiden Titel und erinnert dabei streckenweise an sein Soloprojekt \"Counterfeit E.P.\". Ungezwungener und weniger pathetisch als ein \"Little 15\" klingt Gore heutzutage, aber dennoch hat seine Stimme nichts von ihrer Faszination verloren.
Abschließend seien noch die beiden schnelleren Nummern \"I feel loved\" und \"Dead of the Night\" erwähnt. Dies sind die beiden Songs, die sich von den übrigen, langsamen Stücken unterscheiden. In \"Dead of the night\" durch untypische, beinahe krachige und sperrige Synthesizer-Sounds, eingebettet in eine rhythmusorientierte Midtempo-Nummer. In \"I feel loved\" durch einen Tanzflächensound, der sich ebenfalls hervorragend als Single eignet. Gerade \"I feel loved\" ist aber dennoch nicht mehr mit den alten Uptempo-Nummern zu vergleichen, da es beinahe discotauglich und geradlinig ist. Darüber mag man geteilter Meinung sein....
Meine Meinung
**************
Mit \"Exciter\" haben Depeche Mode wie gesagt einen weiteren Schritt nach vorne unternommen. Typische DM-Sounds verschwinden nach und nach und weichen gefälligen und breit gefächerten elektronischen Klängen. Dabei hat Depeche Mode trotz allem das Kunststück geschafft, ihrem eigenen Stil treu zu bleiben und somit auch weiterhin auf ihren treuen Fankreis bauen zu können.
Man muss sich wohl wirklich langsam von der Hoffnung frei machen, dass DM noch einmal in die Sphären der alten Veröffentlichungen zurückfällt. Vielmehr muss man sich einem moderneren Sound öffnen und an der gewachsenen Stimme von Gahan erlaben.
Dann klappt es auch mit der Exciter;-)
Anspieltipps:
***************
- Dream on
- Freelove
- When the body speaks
- The sweetest condition
Bewerten / Kommentar schreiben