Fable: The Lost Chapters (PC Rollenspiel) Testbericht

Ich möchte euch heute in die zauberhafte und atemberaubende Welt von "Fable The Lost Capters" entführen.

Einführung:
Erst ein mal ein paar Grundinformationen und der Inhalt des Spiels:
Bei Fable handelt es sich um ein so genanntes Rollenspiel. Als Rollenspiel bezeichnet man Spiele, bei denen der Spieler seinen Charakter ausbauen kann und seine Fähigkeit in die Richtung lenkt, in die er will.
Die meisten Rollenspiele lassen sich im Internet spielen, dem ist bei "Fable - The lost Chapters" aber leider nicht so. Was meiner Meinung nach recht schade ist, da ein gemeinsames Kräftemessen oder das Lösen von Aufgaben in kleinen Gruppen sicher sehr amüsant wäre, dass kann man von Spielen wie dem neuen "Silkroad" oder aber auch "Lineage2" bestätigen, denn diese Spiele haben einen enormen Zuwachs an Nutzern und sind im Prinzip "Fable" sehr ähnlich.


Story:
Zum Inhalt ist zu sagen, dass das ganze Spiel schön verworren ist und es wirklich nicht schnell langweilig wird. Man beginnt das Spiel als kleiner Junge. Nach einer kurzen Einführung beginnt man mit wirklich leichten Aufgaben, wie zum Beispiel für die Schwester ein Geschenk zu kaufen, da die kleine Geburtstag hat. Schon hier wird deutlich, dass einem bei Fable alle Türen offen stehen. Der Nutzer entscheidet selbst wie er zum Geld gelangt, das er für das Geschenk seiner Schwester benötigt. Ähnlich wie bei den "Star Wars Games" kann man sich für das Gute wie auch für das Böse entscheiden.

Nach dieser kurzen Einführung und den ersten nicht ernst zu nehmenden Quests kauft man der kleinen Schwester also das Geschenk und überbringt es ihr ein wenig abseits der Stadt auf einer kleinen Weide. Nun beginnt die Story erst richtig!
Banditen überfallen das kleine Dörfchen und zerstören das idyllische Leben der Bewohner. Der einzige Überlebende ist natürlich, wie zu erwarten, unser anfangs namenloser Held (später kann man sich eine Art Titel wie zum Beispiel "Chicken Chaser" erkaufen), der noch miterleben muss, wie sein Vater stirbt.
Doch plötzlich taucht ein unbekannter Mann auf und nimmt den jungen Krieger mit sich.

Eine kurze Sequenz erzählt dem Spieler, dass unser Held einige Jahre an einer Art Gilde verbracht hat. Dann steigt man selbst wieder ins Spiel ein. Der kleine Rotzbengel von damals ist verschwunden und an seine Stelle ist ein jugendlicher Mann getreten. Hier beginnt das Spiel das einen, je nachdem ob man sich für gut oder böse entscheidet, durch eine riesige fantastisch fantasievolle gestaltete Welt führt und einem Geschichten von Verrat und Liebe erzählt um schließlich darin zu enden, (gute alte Rollenspiel Manier) dass der kleine Junge von früher als heldenhafter Krieger über das Böse... oder aber über das Gute triumphiert.

Was ich ein bisschen zu beklagen habe ist, dass die Entwickler sich richtig Mühe mit ihrer Story gemacht haben, es dann aber immer mehr abklingt. Die ersten 20-40 min haben mich wirklich an den Stuhl gefesselt, dann ging es aber immer mehr abwärts auch wenn die Story im Großen und Ganzen immer noch recht passabel ist.




Steuerung:
Die Steuerung von Fable ist eigentlich ziemlich einfach. Man steuert, wie bei den meisten Rollenspielen, mit den Pfeilstasten und der Maus. Ein wenig schwierig zu handhaben sind die Menüs. Durch die vielen verschiedenen Zaubersprüche und die Fertigkeiten gibt es viel, was man bestaunen kann und das muss man ja irgendwo unterbringen. Dadurch entstehen die vielen kleinen Untermenüs, die teilweise recht nervig sind.


Eine Welt für sich:
Fable hält sich trotz der ziemlich groß gestalteten Welt an strengen Richtlinien fest. Das soll heißen, dass man sich zwar aussuchen kann wie man zum Ziel kommt, aber nicht, ob man überhaupt da hinkommen will - soll heißen das Lösen von bestimmten Quests ist Pflicht.
Auch bei der Welt bekommt man diese Richtlinien stark zu spüren. Es ist einem zum Beispiel nicht möglich sich außerhalb des Weges zu bewegen, wobei man natürlich beachten muss, dass es trotz dieses Umstandes noch viel zu entdecken gibt.
X-Box Spieler werden sich besonders freuen, da in der Version für die Konsole nach dem ersten Endgegner schon Schluss war. In der überarbeiteten PC-Version geht es von da an noch in die Eiswelt, wo immer noch ein paar Dinge zu klären sind.
Lustig daran ist, dass erst die X-Box Version "Fable" erschien, dann für PC "Fable - The lost Chapters" und dann erst der Teil "Fable - The lost Chapters" auf der X-Box glänzen durfte.

Wie ich ja schon sagte, ist die Welt wirklich sehr groß und auch ziemlich vielfältig gestaltet, aber das ist noch gar nichts, wenn man erst einmal die Artenvielfalt betrachtet mit der sich unser kleiner Held herumschlagen muss.
Anfangs kämpft man gegen harmlose kleine Insektenviecher und Käfer. Dann kommen einem die ersten Banditen in die Quere, und wenn man dann erst einmal mit dem Schiff in den zweiten Abschnitt segelt, erwarten einen hier unglaubliche Tierchen und Monster. Von Weißen Werwölfen bis hin zu einer Art Eis-Trollen.

Cool ist auch, dass man sich eigene Häuser kaufen kann und die dann mit einem selbst ausgewähltem Lebenspartner, die man übrigens überall finden kann, bewohnen kann.


Quests:
Die wirklich wichtigen Quests, die man machen muss, um weiter zu kommen, bekommt man immer in der Gilde. Nebenquests kann man so gut wie überall in Albion bekommen, ob nun von wütenden Ehefrauen die betrogen wurden, von Geistern oder einfach von einem Lehrer dem das Material zum Arbeiten ausgegangen ist. (Was bei mir in der Schule leider nie passiert)
Die jeweiligen Quest bringen den Spieler immer mehr voran in der Geschichte. Nebenquests können die Gesinnung des Helden beeinflussen, wo wir schon beim nächsten Punkt wären.


Gut oder Böse:
Wie ja jeder weiß wird in Rollenspielen immer der ewige Kampf zwischen GUT und BÖSE angeschnitten. Wie schon erwähnt ist dem auch hier so.
Ein schönes Feature hierzu ist jedoch, dass sich die Gesinnung des Charakters auf sein Aussehen auswirkt- ganz nach alter Star Wars Manier.
Bei vielen bösen Taten wachsen dem Helden Hörner und Fliegen beginnen sich um den Kopf des Kriegers zu sammeln. Vollbringt man jedoch viele gute Taten, erscheint ein heller Lichtschein um den Charakter und eine Art Heiligenschein umgibt den Kopf des Helden.
Auch gut gemacht ist die Reaktion der anderen Menschen auf den Helden. Ist man wirklich gut, huldigen die Menschen dem Helden, schreien seinen Namen und freuen sich ihn begrüßen zu dürfen. Ist man jedoch der Bösen Seite nicht abgeneigt gegenüber, rennen die Menschen schreiend vor dem Spieler weg und suchen das Weite, rennen teilweise sogar dem wirklichen Bösen entgegen und verabscheuen einen.



Das Waffenarsenal:
Dem Spieler stehen wirklich, wirklich viele Waffen zur Verfügung. Jeder wird hier fündig.
Man kann sich bei Händlern Waffen kaufen, aber eigentlich braucht man das gar nicht tun, da man so ziemlich an allen Stellen Waffen finden kann. Es gibt natürlich Nahkampf und Fernkampfwaffen sowie verzauberte Waffen beider Kategorien.
Durch Opferung an einem Tempel oder andere geheime Hintertürchen kommt man zu wirklich kolossalen Waffen, wobei man sich jedoch darüber streiten kann, was nun die beste Waffe von allen ist.
Dies liegt daran, dass die Waffen bestimmte Eigenschaften haben, wie zum Beispiel die Geschwindigkeit mit der man zuschlagen kann, oder aber auch den Schaden den man pro Schlag anrichten kann. So kommen natürlich verschiedene Ansichten zu Stande.


Inventar:
Was hat denn unser Held so in seinen Taschen?
Im Inventar unseres Heldens findet so ziemlich alles seinen Platz. Von anfänglichen Pilzen bis hin zu späteren heiligen Phiolen und natürlich den Waffen. Unser Held muss immer wirklich alles dabei haben. Er muss sich jederzeit heilen können oder sein Mana wieder auf den normalen Stand treiben.
Es gibt wirklich extrem viele kleine und auch große Gegenstände die unser Held mit nehmen kann. Um zum Beispiel das Herz einer Dame zu erobern benötigt man immer Geschenke mit denen man die Frau herumbekommen kann. Hierbei allein gibt es schon viele verschiedene Dinge die man verschenken kann. Um nur ein kleines Beispiel zu nennen: Mit einer schwarzen Rose bekommt ihr in Fable Keine rum. Parfüm oder ein Ring bringen da schon eher Erfolg
Außerdem finden auch noch Dinge wie ein Sparten oder eine Angel im Inventar Platz. Diese beiden Dinge benötigt man oft für Quests. Mit der Angel kann man wirklich angeln und sich so auch Nahrung in Form von eiweißreichen Fischen angeln. Der Spaten ist natürlich zum buddeln da. Er wird hauptsächlich für Quests genutzt aber auch an manchen geheimen Stellen bringt der Spaten so einiges ans Licht.
Kleiner Kritikpunkt: Unser Charakter hat nichts womit er seinen ganzen Krempel transportieren könnte. Er trägt seine ganze Ausrüstung also quasi am Leib, und das kann ganz schön viel werden.


Aussehen des Heldens:
Wie schon erwähnt verändert der Charakter sein Aussehen durch seine Gesinnung. Der Held altert jedoch auch, und durch die Skillpunkte die man verteilen kann, wozu ich später noch kommen werde, kann der Charakter auch breiter, dünner dicker oder muskulöser werden. Der Held ist also sehr veränderbar- dumm ist aber, dass man nicht am Anfang auswählen kann ob man einen weiblichen oder männlichen Helden spielen will und wie dieser dann aussehen soll.
Letzteres ist jedoch auszuhelfen indem man im späteren Verlauf den Laden eines Tätowierers oder das Geschäft eines Barbiers aufsucht und sich dort verschönern lässt. Auch hier gibt es eine große Auswahl an verschieden Frisuren, wobei man sich auch einen schönen Bart wachsen lassen kann, und mit Tätowierungen den Körper verzieren kann.
Trotz der Alterung des Charakters, welche man in einem Menü verfolgen kann, wird unser Held merkwürdiger weise ab einem bestimmten Punkt äußerlich einfach nicht mehr älter. Es ist auch komischer Weise nicht so, dass unserem Mann plötzlich die typischen Symptome des Alterungsprozesses wiederfahren. Gebücktes gehen tritt also nicht auf und das Alter wirkt sich auch nicht auf die Fähigkeiten aus, was eigentlich schon ganz gut so ist, weil es sich hierbei ja nicht um eine Simulation wie Sims oder ähnliches handelt und es ziemlich dumm wäre wenn unser Krieger mitten im Kampf sich über einen Hexenschuss beklagen würde.


Kampf:
Der wichtigste Teil in Fable besteht natürlich aus Kämpfen. Unser Held hat, wie schon erwähnt, Zugriff auf eine Vielzahl von Waffen und diese kann er auch ziemlich effektiv einsetzen.
Das Kämpfen an sich fordert eigentlich nicht viel Geschick. Das Motto lautet hierbei: Lass die Tasten der Maus glühen. Stures Klicken der linken Maustaste bringt jeden Gegner zu Fall. Wer es ein bisschen zivilisierter möchte wendet einfach ein paar Zauber an. Es gibt defensive Zauber die eine Art Schild aufbauen oder natürlich offensive Zauber mit denen man die Gegner eindecken kann.
Die letzte Möglichkeit ist dann noch der Bogen oder die Armbrust bei der man entweder auf eine Art "Auto-Aim" zurückgreifen kann, oder aber selbst die Rolle des Schützen übernimmt und das Fadenkreuz mit der Maus steuert.


Skills:
Mit Skills bezeichnet man das Verbessern der Fähigkeiten oder Zauber. Dem Helden stehen viele verschiedene Zauber zur Verfügungen die er dann im Kampf einsetzen kann. Er kann seinen Bogen magisch verbessern, sich selbst Heilen, in Raserei fallen und noch viele verschiedene andere Dinge herbeizaubern. Körperlich zu verbessern ist seine Kraft, Leben, Mana (benötigt man um Zauber zu wirken), etc.


KI:
Die Künstliche Intelligenz der Gegner lässt schlichtweg zu wünschen übrig. Die Gegner sind extrem dumm. Rennt man beispielsweise ein Stück von einem Gegner weg um ihn dann aus der Ferne heraus zu attackieren, läuft dieser stumm weiter in die abgeschossenen Pfeile hinein anstatt sich zu verstecken.
Aber was erwartet man denn auch. Es handelt sich immerhin um ein Rollenspiel und keinen Shooter. In Fable machen es eher die Anzahl der Gegner aus als ihre Intelligenz.


Grafik
Die Grafik ist wirklich gut für ein Rollenspiel, vor allem die Effekte beim Zaubern. Wer jedoch Realität erwartet ist hier falsch am Platz. "Morrowind Spieler" werden hier ein wenig enttäuscht, denn die Grafik nutzt Elemente der Cell-shading Technologie, welche das ganze ein bisschen lustiger wirken lässt.
Die Texturen wie auch die Auflösung sind recht gut gelungen, ab und zu sieht man natürlich ein Fitzelchen nicht so gut gemachte Textur. Aber solche verschwommenen Stellen fallen nur dem aufmerksamen Betrachter auf und sind noch dazu recht selten.


Sound:
Der Ton von Fable ist wirklich oberste Klasse. Die Musikuntermalungen passen einfach immer und kommen genau zum richtigen Zeitpunkt. Das Zwitschern der Vögel in Wäldern kommt naturgetreu rüber und die Kampfgeräusche wirken extrem überzeugend.


Fazit:
Fable ist ein wirklich schönes Spiel, dass richtig Spaß macht zu spielen. Kleine Patzer am Rande machen das Spiel nicht unbedingt zu einem schlechten seiner Klasse.
"Fable -The lost Chapters" ist ein Spiel für alle Fans von Rollenspielen, die nicht so viel im Internet rumhängen wollen.

Ich freue mich wie immer auf eure Lesungen und Bewertungen!

*siehe Ciao*