Fackelmann Spätzlehobel Testbericht

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ab 8,73
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Summe aller Bewertungen
  • Design:  sehr gut
  • Qualität & Verarbeitung:  durchschnittlich
  • Funktionalität:  sehr gut
  • Reinigung:  kompliziert

Erfahrungsbericht von djrene

ICH KANN\'S NICHT VOM BRETT!

4
  • Design:  sehr gut
  • Qualität & Verarbeitung:  durchschnittlich
  • Funktionalität:  sehr gut
  • Reinigung:  kompliziert

Pro:

Einfache Anwendung, nützliches Küchengerät.

Kontra:

Qualität leider nicht top.

Empfehlung:

Ja

Nachdem ich gestern Abend mal wieder ein paar Freunde bei mir zu Hause hatte und sie mit echten schwäbischen (in diesem Falle Augsburger, den Unterschied erkläre ich gleich noch) Käsespätzle verwöhnt hatte, dachte ich mir heute, daß ich doch mal schauen könnte ob es bei Yopi dafür eine Rubrik gibt. Nicht für die Spätzle, darüber habe ich ja schon einen Rezeptbericht geschrieben, sondern über das Gerät zur Herstellung selbiger Spätzle. Und schau an, der Fackelmann Spätzlehobel hat tatsächlich schon eine Rubrik.

WAS IST NUN EIN SPÄTZLEHOBEL?
Das ist eine Krücke für Leute die, wie ich, nicht in der Lage sind die Spätzle wie meine Großmutter vom Brett zu schaben. Das ist nämlich eine Kunst für sich und führte bei mir bisher nur zu dicken Teigbatzen im Topf, aber keineswegs zu leckeren Spätzle. Das Gerät sieht entfernt aus wie eine Käsereibe, aber bei genauerem hinsehen entdeckt man doch die gewaltigen Unterschiede. Das Unterteil besteht aus Metall und ist in etwas handbreit und ca. 15 cm lang. Am Ende hat’s einen Plastikgriff zum festhalten. Das Blech ist auf die Oberseite zu gebogen, so daß eine Schiene entsteht, in die der Schlitten eingeschoben wird. In jenen Schlitten, der übrigens je nach Baujahr aus Metall oder Plastik sein kann, wird später der Spätzleteig eingefüllt. Die Grundplatte beinhaltet zahlreiche Löcher in der Größe von ca. 5 mm Durchmesser. Diese Löcher machen nun den Unterschied von den Spätzle wie wir sie machen zu denen der alemannischen Fraktion aus. Bei meinem Hobel sind einfach nur Löcher drin, die andere Variante hat an jedem Loch noch eine kleine „Nase“ dran, die bewirkt, daß sich die Spätzle in die Länge ziehen. Man erhält dann eben keine „Knöpfle-Spätzle“, sondern eben längliche. Unten am Hobel gibt’s noch eine Vertiefung, wo man das Teil auf einem Topf ordentlich einhaken kann. Wer sich jetzt nix drunter vorstellen kann, der schaue sich das Teil mal hier an: http://images-eu.amazon.com/images/P/B0000DBFVC.03.MZZZZZZZ.jpg

WIE GEHE ICH DAMIT UM?
Ganz einfach im Prinzip: Schlitten in die Schienen einführen, über den Kochtopf mit sprudelndem Wasser legen, Teig einfüllen, hin und her schieben. Fertig. Aber mal für alle Nichtschwaben zum mitschreiben: Der Teig muß als erstes hergestellt werden und ist im Prinzip total einfach zu machen. Für 4 Personen nehme ich immer 375 g Mehl (es gibt spezielles Spätzlemehl, aber das braucht’s eigentlich gar nicht), 250 ml Wasser, 3 mittelgroße Eier (wenn sie schön gelb werden sollen noch ein Eigelb dazu) und 1 TL Salz. Der Teig wird nun solange gerührt oder geschlagen, bis er Blasen wirft. Dann läßt man ihn noch 10 Minuten ruhen. In dieser Zeit kann man das Wasser mit einer ordentlichen Portion Salz in einem großen Topf zum kochen bringen. Wenn das Wasser richtig sprudelt, den Hobel über den Topf geben, mittels der Vorrichtung fixieren und einmal den Schlitten mit Teig vollmachen. Den Schlitten langsam hin und her schieben und wenn der Schlitten leer ist, evtl. noch einmal die Prozedur wiederholen, oder bei einem kleineren Topf abnehmen und die Spätzle aus dem Topf holen die oben schwimmen. Denn genau das ist der Indikator wann die Teile fertig sind. Was oben schwimmt kann mit einem Schaumlöffel herausgenommen werden. Je nach weiterer Verwendung kann man die Spätzle abschrecken oder direkt weiterverarbeiten. Aber zurück zum Hobel. Der sollte nach vollbrachter Tat tunlichst sofort mit kaltem Wasser und Spülmittel abgewaschen werden, sofern man nicht über eine Spülmaschine verfügt, denn der rohe Teig hat die Eigenschaft stark zu verkleben wenn man ihn trocknen läßt und bei heißem Wasser gerinnt das darin enthaltene Ei.

WIE IST DIE QUALITÄT DES HOBELS?
Tja, hier kommen wir an einen Punkt an dem ich extrem gespalten bin. Einerseits ist das Teil wirklich gut verarbeitet, der Schlitten gleitet sauer hin und her, es gibt keine Gußgrate oder ähnliches. Andererseits setzt das Ding nach einiger Zeit Rost an und das sollte meiner Meinung nach nicht sein. Man kann dem zwar vorbeugen, indem man den Hobel mit etwas Speiseöl nach dem Abspülen einreibt, aber ich habe so ein fettiges Ding ungern in der Schublade. Da sollte man sich im Hause Fackelmann mal eine Qualitätsverbesserung vornehmen. Gut, die Frage ist natürlich, welche Ansprüche stelle ich an ein Gerät, daß nur 5,95 € kostet? Ich bin aktuell dazu übergegangen, das Ding nach 1 Jahr wegzuschmeißen und mir ein neues zu kaufen. Oft genug benutze ich es ja, daß sich das rechnet.

FAZIT
Ich spreche trotz des mangelhaften Materials eine eindeutige Produktempfehlung aus, da das Teil sehr günstig ist und die Bedienung dermaßen einfach von statten geht, daß es sogar von Studentinnen die ihr Nudelwasser anbrennen lassen, bedient werden kann. Trotzdem ziehe ich wegen des Mangels einen Stern ab. Alles in allem sind 5,95 € gut investiertes Geld. Bekommen müßte man das Teil eigentlich in jedem größeren Supermarkt im Süden der Republik, dort wo eben die anderen Fackelmann-Produkte auch stehen.




Keep on rockin‘ and stay tuned, René

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