Färöer Inseln Testbericht

Wir waren mit der Tahitian Princess im Sommer 2009 auch auf den Färöern. Wir legten in der Hauptstadt Thorshávn an, die will ich aber hier dann mal genau separat vorstellen. Da es hier aber schon 3 Testberichte gibt, will ich hier nur ein paar Kuriositäten aufzeigen.

Kurzdaten:

Die Inselgruppe besteht aus 18 Inseln mit zusammen 1399 km² und erstreckt sich etwa in Gestalt eines kopfstehenden Dreiecks 113 km in nordsüdlicher und 75 km in ostwestlicher Richtung. Die Küstenlänge beträgt 1100 km. Kein Punkt ist mehr als 5 km vom Meer entfernt.

Entfernungen:
Norwegen: 675 km Island: 450 km
Shetland Islands: 300 km
Schottland: 580 km

Kurzfakten:

Trolle haben der Sage nach die Insel ins Meer geworfen, weit hinaus in den Atlantik. Schafe waren dort nicht heimisch, sondern wurden im 9.Jh. von Vikingern auf die Insel gebracht und als "Gold der Føroyar" bezeichnet. Heutzutage ist es wohl das erhoffte Erdöl in der Nordsee, das die Grundlage für die zukünftige totale Unabhängigkeit von Dänemark bilden soll. Bäume können nur dort bestehen, wo sie gegen den scharfen Seewind geschützt werden.

Svinoy, nichts für Tierfreunde:

Das Schafschlachten auf SVÍNOY ist Tradition. Es ist keine Seltenheit, Schafe zur Schlachtbank zu fliegen. Euro 15 pro Tier kostet das, staatlich subventioniert. Gute Gewinne aus Fischerei und Landwirtschaft machen den Hubschrauberservice möglich. 3x die Woche wird auch jedes noch so kleine Dorf angeflogen; die Flüge sind meist ausgebucht, da die Färinger sehr gerne fliegen. Je nach Entfernung zahlt man Euro 14 bis Euro 60, auch subventioniert. Von der nördlichsten zur südlichsten Insel dauert es mit dem Schiff 1 Tag, mit dem Hubschrauber nur 1 Stunde. Jede Siedlung hat einen richtigen Heliport. Es geht um maximale Versorgung, nicht um Gewinnmaximierung, was die Idee des Sozialstaates unterstützt. Ohne ihn wären schon viele Inseln menschenleer. Flüge können bei akuten Rettungseinsätzen einfach ausfallen. Die Landwirtschaft hat wachsende Bedeutung - die Milch wird abgeholt, auch mit dem Hubschrauber nach Klaksvík.

Die Post ist da:

Die MÁSIN, das Postschiff, hat aber noch immer große Bedeutung, da sie auch Lebensmittel bringt, in die Dörfer, die mehr Schafe als Einwohner zählen. Autos haben kaum eine Bedeutung; Tunnels sind aufgrund der Berge die Regel und zumeist nur einspurig.

Määääääääh:

Die Lämmer werden auf den Inseln geschlachtet, da sie Inseln nicht lebend verlassen dürfen, aus Angst vor Krankheiten. Kinder werden früh mit einbezogen und salzen Felle und Köpfe, um sie vor Fliegen zu schützen. Das Gehirn wird aus Angst vor BSE verschmäht. 2 Monate wird luftgetrocknet und mit 3 Wochen lang getrocknetem Fisch zusammengemischt. Der Schafskopf, gekocht gegessen, wird mit einem Flammenwerfer präpariert um ihn vom Fell besser trennen zu können.

Fastfood ade:

Einkaufsmöglichkeiten unterscheiden sich, außer im Preis, nicht vom Festland. Es gibt aber keinen einzigen Mac Donald's und statt Cola wird Jolly getrunken. Da alles sehr teuer ist, wird oft auf Trockenfisch zurückgegriffen, der mit Weichknetmaschinen essbar gemacht wird.

Bildung:

Schulen werden selbst bei 1 Schüler aufrechterhalten; niemand soll gezwungen werden, die Inseln verlassen zu müssen. Die Pastoren fliegen von Ort zu Ort und es gehört zum guten Ton, vollständig in die Kirche zu kommen. Auch der Postbote hat oft nur 4 Häuser zu bedienen. Übrigens die Handy und Internetdichte ist höher, als in Deutschland.

Tipp: eine Tour buchen und das alles selbst mal sehen.