Fehmarn Testbericht

So, nach sehr langer Sommerpause bedingt durch eine Studienfahrt nach Schottland und diverse andere Ferienbeschäftigungen wie eben dieser Kurztrip nach Fehmarn schreibe ich jetzt endlich mal wieder was.
Und diesmal geht es, wie gerade schon erwähnt, um die Ostseeinsel Fehmarn.

Zunächst einmal: Warum sind wir gerade auf Fehmarn gelandet?

OK, das war erst mal mehr so aus Verlegenheit. Wir waren sowieso ein paar Tage bei der Tante meines Freundes in Schleswig-Holstein und wollten noch für ein paar Tage direkt ans Meer und da lag die Ostsee am nähesten. Ich war bisher allerdings nur an der Nordsee und kannte mich deshalb mit schönen Ostseebadeorten nicht gut aus. Für Fehmarn haben wir uns dann entschieden, weil es eine Insel ist und man trotzdem ohne Fähre hin kommt und weil wir die anderen Orte wie Travemünde ,etc. für sehr überlaufen, teuer und nicht besonders erholsam hielten.

Wie kommt man nach Fehmarn?

Nach Fehmarn fährt man wohl am besten mit dem Auto, oder nimmt zumindest ein Fahrrad mit, da zum Teil schon ein paar Kilometer bis zum Strand bzw. bis zu Geschäften und Restaurants, die sich größtenteils in der Hauptstadt Burg befinden, zurückzulegen sind. Von Lübeck aus fährt man immer weiter auf der Autobahn in Richtung Puttgarden. Nach etwa 50 Kilometern kommt man dann schon zur Fehmarnsundbrücke, über die man kostenlos auf die Insel gelangt. Auch mit der Bahn kommt man über diese Brücke auf die Insel. Dort hält man sich dann am besten an die Wegweiser. Burg und Puttgarden sind eigentlich überall ausgeschildert und die Distanzen auf der Insel sind mit dem Auto auch nicht allzu groß. Von Burg nach Puttgarden sind es nur 6 Kilometer.

Wie komme ich an eine (günstige) Unterkunft?

Wir haben uns, da wir nur 3 Tage bleiben wollten, dafür entschieden, uns vor Ort ein Zimmer zu suchen. Da wir etwas günstiges wollten sind wir direkt zur Touristinformation nach Burg gefahren. Dort kann man seine Vorstellungen angeben und Angestellten suchen dann im Computer nach einer entsprechenden Unterkunft. Dafür zahlt man zwar eine Vermittlungsgebühr von 30 DM, diese Gebühr wird allerdings nur fällig, wenn man das Zimmer oder Appartement nach einer Besichtigung auch nimmt! Ansonsten wird einem ein neues Angebot gemacht. Die Vermittlungsgebühr kann man sich sparen indem man auf Zimmer frei Schilder an den Häusern achtet. Das ist allerdings umständlicher, da man dabei noch nichts über Kosten und Ausstattung der Zimmer erfährt und dies immer erst beim Vermieter erfragen muss. Eine andere Möglichkeit wäre, gegen eine Schutzgebühr bei der Touristinfo einen Katalog mit Zimmerverzeichnis anzufordern und von daheim aus die Vermieter anzurufen. Wir haben jedenfalls ein Doppelzimmer mit Frühstück für 35 Mark pro Person bekommen. Bei solchen Angeboten wohnt man dann meistens bei Privatleuten, die 1-2 Zimmer vermieten. Man wohnt dort einfach aber sauber. Eine andere Möglichkeit in dieser Preisklasse wäre die Jugendherberge und natürlich gibt es auch eine Vielzahl von Campingplätzen, deren Verzeichnis man auch in der Touristinfo anfordern kann.
Natürlich gibt es aber auch einige teuerere Hotels und am Südstrand befindet sich ein riesiger Appartementkomplex, der zwar recht teuer, aber nicht besonders schön anzuschauen ist, da es sich hierbei um 3 häßliche Betonklötze handelt, die die ganze Landschaft verschandeln.

Wie sehen die Strände aus?

Es gibt auf Fehmarn eigentlich nur 2 Sandstrände, einmal der Südstrand, für den man Eintritt zahlen muss und der trotzdem recht überfüllt ist und einen weiteren Sandstrand bei Puttgarden. Der ist kostenlos aber auch recht voll. Ansonsten gibt es eigentlich nur Naturstrand oder der Strandbereich ist als Naturschutzgebiet eingezäunt.
Die Möglichkeit zu langen Strandspaziergängen, wie dies an der Nordsee oft möglich ist, gibt es jedenfalls nicht. Auch nach Muscheln sucht man an der Ostsee fast vergeblich. Dafür gibt es, wohl durch die fehlenden Gezeiten, viele Quallen, die zwar ungefährlich, aber trotzdem nicht unbedingt angenehm sind.

Was kann man auf Fehmarn unternehmen?

Meiner Meinung nach bleiben einem, ausser am Strand zu liegen nicht besonders viele Möglichkeiten. Es gibt eine Handvoll mehr oder weniger ansprechender Museen, am bekanntesten ist wohl das vielbeworbene Meerwasserzentrum mit dem größten (10 Meter) Haitunnel. Dort zahlen Erwachsene allerdings 14 DM Eintritt und Schüler und Studenten gnädigerweise nur 12DM, Kinder 8DM. Dabei werden Schülerausweise, etc. auf`s penibelste genau kontrolliert und bei einem fehlenden Stempel, etc. wird sofort der Erwachsenenpreis kassiert. Bei den Aquarien ist dann alles recht überlaufen und die Fische sehen teilweise auch nicht besonders gesund aus und leben auf viel zu engem Raum. Daher würde ich niemanden einen Besuch dort empfehlen. Der Haitunnel ist sicher ganz interessant, aber nicht zu diesem Preis!
Eine ganz interessante Ausflugsmöglichkeit bietet eine Fahrt nach Dänemark. Von Puttgarden aus geht nämlich alle halbe Stunde eine Fähre nach Rödby in Dänemark. Die Tageskarte für die Fähre kostet 10DM, für Familien ist es noch günstiger. In Rödby Hafen selbst gibt es aber so gut wie nichts zu sehen und nach Rödby selbst sind es noch 5 Kilometer, die man dann mit dem Bus fahren müsste. Es gibt auch die Möglichkeit das Auto mitzunehmen. Das kostet dann aber inklusive maximal 9 Personen 80 DM pro Tag. Dafür kann man dann aber zum Beispiel nach Kopenhagen fahren, was gar nicht so weit weg ist. Auch über die Touristinformation lassen sich Tagesfahrten nach Kopenhagen oder verschiedene dänische Freizeitparks buchen. Aber auch schon allein die Schifffahrt lohnt sich schon und ist für 10DM auch wirklich erschwinglich!

Essen, Trinken, Einkaufen, Nachtleben,...

In Burg findet man massig Kneipen, die sich speziell auf die Touristen eingerichtet haben. Es gibt Gutbürgerliches, Italiener, Griechen, Chinesen und auch Döner-Buden. Dort isst man zu halbwegs normalen Preisen. Zudem gibt es auch noch einen MC Donalds...
Ein Nachtleben gibt es eigentlich nicht. Es gibt ein Kino mit mehr oder weniger aktuellen Filmen und ansonsten die Kneipen, aber das war`s dann schon. Aber für`s Nachtleben fährt man ja schliesslich auch nicht nach Fehmarn!
Einkaufen kann man zu halbwegs humanen Preisen, da Fehmarn ja keine richtige Insel ist, auf die alles mit Schiffen gebracht werden muss, sondern ganz normal per LKW beliefert werden kann. Es gibt in Burg verschiedenste Supermärkte, Aldi, Edeka, Sky, alles ist vertreten. Auch die Benzinpreise sind ungefähr gleich mit den Preisen anderer Markentankstellen auf dem Festland..

Fazit

So, das war`s dann von mir. Ich persönlich muss sagen, dass ich die Nordseeinseln Fehmarn vorziehen würde, weil mir die Landschaft und die Strände dort einfach besser gefallen. Auch Ebbe und Flut und die Muscheln an der Nordsee finde ich sehr reizvoll. Aber günstiger lässt sich gerade ein Kurzurlaub wohl eher an der Ostsee verbringen. Mir kamen die Preise an der Nordsee schon höher vor und auch die Anreise wird durch die Fähre teuerer. Aber im Grunde genommen muss jeder selbst wissen, was ihm mehr liegt und es war auf jeden Fall ein schöner Urlaub!