Der Erdbeerpflücker. cbt (Taschenbuch) / Monika Feth Testbericht
Erfahrungsbericht von Cicila
Ein Buch - frisch gepflückt.
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
ich war auf Lesereise, nun seid ihr wieder dran. Ich bedanke mich fürs fleißige Lesen, Bewerten und Kommentieren.
Einleitung
Nachdem „Der Mädchenmaler“ gelesen habe, war ich natürlich sehr gespannt darauf, was Monika Feth eigentlich mit der lieben Jette und der Merle in „Der Erdbeerpflücker“ angestellt hat. Sobald ich dieses Buch sah, glänzten meine Augen und die Spannung stieg. Dreimal dürft ihr bei einer solchen Einleitung raten, was für ein Buch ich nun gelesen habe und wovon ich euch heute berichten möchte.
Wege zum Buch
Tja, man könnte meinen, bei meiner Spannung hätte ich das sofort kaufen müssen, habe ich aber nicht, sondern ich habe es zufällig in der Bücherei gesehen und dort ausgeliehen. Das Cover finde ich ja total toll! Die Erdbeeren sehen sehr lecker aus ;-)!
Inhalt
Caro, Merle und Jette haben es geschafft. Der Traum von der eigenen Wohnung ist wahr geworden. Und das noch während der Schulzeit. Alle drei gehen sie in die Jahrgangsstufe 13, teilen sich eine Wohnung und Freud und Leid. Aber trotzdem kann jede ihre Freiheiten behalten. Bis Caro sich wieder einmal verliebt. Doch sie verrät nichts über den geheimnisvollen Mann, der ihr Leben anscheinend bereichert. Und so beginnen die Heimlichkeiten, die Caro nur so gerne ausgeschlossen hätte. Aber sie selbst weiß nicht einmal den Namen des Mannes, den sie für ihre große Liebe hält. Doch es gibt noch mehr merkwürdige Dinge bei ihm. Er will sie auch nicht berühren, anfassen. Caro wird stutzig. Ist er etwa schwul? Jette sieht keinen Grund zur Beunruhigung, bis... ja, bis Caro tot aufgefunden wird. Nun bleibt ihr nur noch eins über: sie will den Mörder finden! Doch dann verliebt Jette sich auch und es ist kein geringerer als der Mörder...
Fakten
Preis: 7,90 Euro
Erschienen: Dezember 2003
Seiten: 351 Seiten
Autor: Monika Feth
Verlag: Bertelsmann Verlag
ISBN: 3-570-30258-X
Meine Meinung
Es wird immer wieder Bücher geben, die man in einem Rutsch lesen kann. Manche kann man in einem Rutsch lesen, weil sie so einfach zu verstehen sind oder so durchschaubar, andere, weil die sprachliche Gestaltung sich auf einem geringen Niveau bewegt. Aber es gibt auch Bücher, die nicht umsonst in der Kategorie Thriller angeordnet sind. Das sind doch die Bücher, die einfach unheimlich spannend sind und es dem Lesen ja schon fast verbieten, dass Buch wegzulegen, bis nicht das Ende vorhersehbar ist und/oder das Buch sein Ende gefunden hat. Auch ich kann mich solchen Büchern nur schwer entziehen. Dafür interessieren mich aber auch wenige solcher Bücher. Aber wenn sie mich dann mal interessieren, erwischen sie mich und haben mich erst einmal und ich bin gefangen im Bann der Leseratten. Wie hier auch.
Das Buch hat als Thriller für mich die richtige Mischung gehabt. Ein bisschen Liebe, ein bisschen Literatur, ein bisschen Polizei und ganz viel nachdenken von Jette und Merle, den beiden Hauptcharakteren. Vor allem um Jette dreht sich aber die ganze Geschichte. Ehe man sich versieht, kommt die ganze Handlung ins Rollen. Wie eine Lawine baut sie sich langsam auf und wird immer schneller und schneller während sie den roten Faden entlang läuft. So in etwa darf man sich das vorstellen. Wobei sie diese Lawine aus vielen verschiedenen Einzelteilen zusammensetzt. So wie auch bei „Der Mädchenmaler“. Immer wieder wird aus verschiedenen Perspektiven die Handlung weitergeführt, so dass man die Gefühle der Beteiligten sehr gut nachvollziehen kann. Alles findet in der dritten Person Singular statt – alles, außer das, was Jette erlebt.
Jette ist ein bemerkenswertes Mädchen. Als Tochter geschiedener Eltern, die beide sehr von ihren Berufen eingenommen sind und kaum Zeit haben für ihre Tochter, hat sie schnell gelernt selbstständig zu sein und Verantwortung zu übernehmen. Deswegen passt es ihr gar nicht, wenn ihre Mutter versucht sich in das Leben ihrer Tochter einzumischen, egal wie. Genauso wenig mag sie einige andere Züge ihrer Mutter, zum Beispiel, dass sie als Schriftstellerin so bekannt ist, dass sie Geld im Überfluss hat und man meinen könnte, dass Jette ein verwöhntes Kind sei. Das ist sie aber bei weitem nicht. Sie ist viel zu stolz um auch nur das Geld ihrer Mutter anzurühren. Dafür ist sie aber wie jedes Mädchen in ihrem Alter: sie liebt das Leben, liebt die Freunde, hofft auf die Liebe. Aber es ist eben nicht ihr Lebensziel so schnell wie möglich die Liebe gefunden zu haben. Man ist ja jung und hat Zeit. Um Caro macht sich Jette aber trotzdem tierische Sorgen, als sie plötzlich verschwindet. Ihre Freundin und Mitbewohnerin. Und dann die Nachricht, dass sie tot sei. Es ist so, als ob eine Welt untergeht für Jette. Ganz viele Gefühle überströmen sie. Trauer, Wut und Fassungslosigkeit. Deswegen schwört sie sich eines: sie will den Mörder finden. Doch das ist einfacher gesagt, als getan. Und als sie dann Gorg trifft, sind ihre Pläne wie fortgeblassen, nicht mehr relevant. Sie hat sich verliebt. Genau wie Caro sich verliebt hat. Doch ihr Freund war namenlos.
Das klingt merkwürdig? Ja, ich weiß, ich könnte mir auch nicht vorstellen mit jemanden zusammenzusein ohne dessen Namen zu kennen. Der Name ist schon etwas Entscheidendes im Leben eines Menschen. Es ist schon ein Teil der Identität. Und wie soll man den anderen sonst rufen? Klar, man sollte nicht jede Kleinigkeit überbewerten und doch ist es merkwürdig. Wer sich fragt, wie das Mädchen sich denn darauf hat einlassen können, muss das Buch definitiv lesen. Irgendwie ist alles sehr plausibel dargestellt. Ein Mädchen um die 18 Jahre, träumend von der großen Liebe, dem Mann, der für sie der Traumprinz ist. Nach so vielen schlechten Erfahrung wird die Sehnsucht stärker, das Verlangen großer. Wo ist sie, die große Liebe? Gibt es die überhaupt? Und dann trifft Caro IHN. Ihn, dessen Namen sie nicht kennt, aber der ihr direkt vertraut ist, den sie liebt. Plötzlich ist sie mitten drin. Im Gefühlschaos. Hat ihn gefunden und will ihn nicht mehr hergeben, sie verstrickt sich und wünscht sich nichts sehnlicher als ihm nahe zu sein. Doch auch da kommen Schwierigkeiten mit sich: er will sie erst einmal nicht berühren, bis zum ersten Kuss braucht es eine halbe Ewigkeit und ihr erster Sex zieht folgendes Ergebnis mit sich: Caro ist tot. Wie kann ein Mensch so etwas tun? Jemanden ermorden, den er eigentlich liebt? Was muss, was ist mit einem solchen Menschen los? Was hat er für Erfahrungen gemacht? Kann man ihn verstehen? Kann man sogar vielleicht Mitleid haben? Wie kann aus Liebe so etwas passieren? Antworten muss sich der Leser selbst basteln, durch die Gedanken des Mörders. Aber vorgegeben wird nichts. Ein bisschen Krimispaß muss wohl auch für den Leser sein. Wer logisch denken kann, wird das aber schaffen.
Der Schreibstil des Buches ist genau richtig für die Zielgruppe, die ich mal so auf 16 und älter einschätze. Es ist jetzt kein staubiger und trockener Stil, aber es ist jetzt auch nicht die Jugendsprache, die man vielleicht zu oft auf den Straßen hört. Man kann es schnell durchlesen ohne zu straucheln. Wer sich aber gerne mehr mit dem Buch beschäftigen möchte, kann das auch tun, da Caro Gedichte geschrieben hat, die man ja nicht nur lesen kann, sondern vielleicht mehr auf sich wirken lassen kann oder sogar vielleicht etwas genauer ansehen kann. Jeder kann das ja tun, wie es ihm beliebt. Der eine kann es locker lesen und kaum nachdenken, der andere kann versuchen wilde Spekulationen aufzustellen und die Sache vielleicht schon vor Ende zu lösen.
Insgesamt fällt das Urteil für „Der Erdbeerpflücker“ doch sehr positiv aus, dafür, dass ich mich eigentlich als einen Leser outen muss, der Krimis nicht besonders gerne mag. Ich mag die Idee, dass man sich Mädchen nimmt, die eigentlich jeder der Leser sein könnten. Jedes Mädchen kann ein Teil von sich erkennen. Ob nun in Jette, Caro oder Merle. Oder vielleicht in allen drei Mädchen. Trotzdem kann man sich auch noch mit den anderen Personen, sogar mit dem Mörder identifizieren. Obwohl identifizieren nicht das richtige Wort ist. Aber man kann die Gedanken und Gefühle einsehen: einziger Haken dann: man weiß eben von Beginn an, wer der Mörder ist. Mir ist das eigentlich herzlich egal, denn was bringt es mir zu wissen, wer es ist, wenn ich die Motive nicht verstehe? Einen Schuldigen zu schnappen ist das Eine, aber das wesentlich interessantere ist doch immer noch irgendwie zu verstehen, wieso dieser Mord nun passieren musste. Ich konnte das Buch nicht so schnell zur Seite legen und wüsste auch nicht wirklich, worüber ich mich groß beklagen sollte, weil ja alles stimmt: Handlung, Preis des Buches, Erzählart und Spannung auch. Wobei ich dieses Buch nicht als explosivspannend, sondern etwas abgeschwächter als explosiv einschätzen würde. Nichtsdestotrotz eignet sich dieses Buch als Urlaubslektüre, vielleicht für eine lange Autofahrt oder als Lektüre für eine lange Feriennacht.
Fazit
Hier in dem Buch gibt es zum Glück ein Ende mit Schrecken. Schlimmer wäre ein Schrecken ohne Ende.
Liebe Grüße, Cicila
123 Bewertungen, 34 Kommentare
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22.07.2009, 01:50 Uhr von lydialucia
Bewertung: sehr hilfreichSH und liebe Grüße aus Darmstadt! :D
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08.12.2008, 17:59 Uhr von LiFo
Bewertung: sehr hilfreichSehr interessanter Bericht! Einen schönen Start in die Woche wünscht Lifo
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20.10.2008, 18:35 Uhr von sigrid9979
Bewertung: sehr hilfreichWünsche einen guten Start in die neue Woche , lg Sigi
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18.10.2008, 23:55 Uhr von racheane
Bewertung: sehr hilfreich###Liebe Grüsse, Anne###
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08.06.2008, 16:49 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichToller Bericht... Lieben Gruß... schneider80
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09.04.2008, 17:47 Uhr von kreinsch2
Bewertung: sehr hilfreichlieben Gruß
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13.01.2008, 21:03 Uhr von lueckingb
Bewertung: sehr hilfreichliebe Grüße
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17.12.2007, 15:17 Uhr von Markusgeiger86
Bewertung: sehr hilfreichmfg, Markus
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08.12.2007, 19:27 Uhr von DOMMEL
Bewertung: sehr hilfreichwow voll viel Meinung !! SH
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28.10.2007, 01:03 Uhr von Kaethy
Bewertung: sehr hilfreichLG Kaethy
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18.10.2007, 18:59 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichsh und lg
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14.10.2007, 00:51 Uhr von Puenktchen3844
Bewertung: sehr hilfreichEine sehr schöne Buchbeschreibung. LG
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13.10.2007, 23:07 Uhr von gerrhosaurus1978
Bewertung: sehr hilfreichLG, Daniela
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13.10.2007, 01:13 Uhr von namiti
Bewertung: sehr hilfreichsh. L.G. Andrea
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07.10.2007, 16:39 Uhr von Nat_Tom
Bewertung: sehr hilfreichsh und Grüssle Nathalie & Thomas
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24.09.2007, 14:15 Uhr von Schnarcher1
Bewertung: sehr hilfreichSehr hilfreich! LG
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09.09.2007, 19:54 Uhr von ShortBrini
Bewertung: sehr hilfreichschöner Bericht...Brini
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09.09.2007, 14:49 Uhr von Mondlicht1957
Bewertung: sehr hilfreichSH LG pet
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08.09.2007, 17:50 Uhr von freshmaik
Bewertung: sehr hilfreichlg Michael
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30.08.2007, 20:39 Uhr von Zuckermaus29
Bewertung: sehr hilfreichLiebe Grüße Jeanny :o)
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29.08.2007, 21:11 Uhr von Exodus25
Bewertung: sehr hilfreichLG Antje
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27.08.2007, 03:45 Uhr von Animagus17
Bewertung: sehr hilfreichLG aus BW
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26.08.2007, 22:12 Uhr von paula2
Bewertung: sehr hilfreichliebe Grüße
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18.08.2007, 21:47 Uhr von _knuddelmonster88_
Bewertung: sehr hilfreichsh und LG Sara
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16.08.2007, 20:26 Uhr von Volker111
Bewertung: sehr hilfreichgeradezu optimal ;-)
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13.08.2007, 00:36 Uhr von panico
Bewertung: sehr hilfreichlg panico:-)
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11.08.2007, 16:51 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichLG Damaris
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09.08.2007, 00:04 Uhr von tapiomaunzi
Bewertung: sehr hilfreichInteressantes Buch. Gruß Doris
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06.08.2007, 19:09 Uhr von topfmops
Bewertung: sehr hilfreichIst ja auch die richtige Jahreszeit.
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06.08.2007, 15:06 Uhr von Baby1
Bewertung: sehr hilfreich.•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.
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04.08.2007, 22:33 Uhr von morla
Bewertung: sehr hilfreichl.g. petra
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04.08.2007, 17:11 Uhr von angi3000
Bewertung: sehr hilfreichSONNIGE GRÜSSE!
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04.08.2007, 17:06 Uhr von oxalife
Bewertung: sehr hilfreichLiebe Grüße
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04.08.2007, 14:29 Uhr von LittleSparko
Bewertung: sehr hilfreichlg, daniela
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