Vor der Elfendämmerung (Taschenbuch) / Jean-Louis Fetjaine Testbericht

Da Fernsehen mich schon immer recht angeödet hat, da nie wirklich was kommt, was ich mir dann auch bis zum Ende anschauen mag, habe ich letzte Woche wieder zu einem der unzähligen Bücher in meinem Regal gegriffen und diesmal fiel meine Wahl auf den ersten Band der Triologie von Jean-Louise Fetjaine, der da heißt 'Vor der Elfendämmerung'.

Der Autor
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Jean-Louis Fetjaine (* 1956) ist ein französischer Fantasy-Autor.

Fetjaine studierte Philosophie und mittelalterliche Geschichte. Er arbeitete als Journalist und seit 1985 als Verleger. Erste Erfolge waren humoristische Ratgeber, unter anderem "Le Guide du jeune père" (1988), "Le Guide de survie à l'usage des parents" (1991) und "L'homme expliqué aux femmes" (1995). Seine Fantasy Karriere begann er mit seiner Elfentrilogie, die an die Artus-Sage angelehnt ist. Der erste Band "La crépuscule des elfes" erschien 1998 in Frankreich; die deutsche Übersetzung "Vor der Elfendämmerung" 2001. Es folgten 1999 "La nuit des elfes" (dt. "Die Nacht der Elfen" 2002) und 2000 "L'heure des elfes" (dt. "Die Stunde der Elfen" 2002). Darauf folgte der Merlin-Zyklus, bestehend aus den zwei Bänden "Le pas de Merlin"(2002) (dt. "Der Weg des Magiers" 2004) und "Brocéliande" (2004) (dt. "Merlin im Elfenwald" 2006). Mit "Les voiles de Frédégonde" begann Jean-Louis Fetjaine 2006 den "Les reines pourpres"-Zyklus.

***Quelle: www.wikipedia.de***

Story
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Der große Rat der freien Völker, bestehend aus Menschen, Elfen und Zwergen, treffen sich Logres. Der Grund muss sehr wichtig sein, denn eigentlich bekommt man gerade die Zwege nicht so schnell aus ihren Stollen. Wichtig ist der Grund auf jeden Fall und für die Elfen noch unglaublicher, denn die Zwerge bezichtigen einen Elfen des Mordes an ihrem König Troin und dem Diebstahl eines der berühmten und unnachahmlichen Kettenhemden, welche nur die Zwerge herstellen können. Wie gesagt ist diese Anschuldigung für die Elfen völlig unglaublich, vor allem weil sie den Zwergen seit dem großen Krieg zwischen Elfen und Zwergen eh nicht mehr vertrauen.
Der Rat beschließt einen Trupp bestehend aus je zwei Vertretern der freien Völker und einem dazugehörigen Pagen auszusenden, um den Elfen Gael zu finden und ihn vor den großen Rat zu bringen, welcher dann weiter entscheiden will. Kaum hat der kleine Trupp seine Expedition begonnen, wird auch schon der erste Vertreter der Menschen umgebracht und wie es scheint, werden die restlichen Reisenden auch nach diesem heimtückischen Mord weiter verfolgt. Wer ist dieser feindselige Verfolger, was will er und vor allem in wessen Auftrag handelt er? Diese Fragen stellen sich alle, ohne zu wissen, dass der Feind schon bald unter ihnen ist und Mächte in den heimtückischen Mord verstrickt sind, von denen es keiner der Reisenden für möglich gehalten hat. Aber nicht nur die 'eigenen Reihen' scheinen sich gegen sie verschworen zu haben, auch die dunklen Mächte, gegen welche sich die drei freien Völker sonst gemeinsam aufgelehnt haben, scheinen ihre bösen Kräfte immer mehr walten zu lassen.


Meinung
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Ich weiß noch, dass ich mir diese Triologie mal im Set für gerade mal etwa 10€ bei Bertelsmann gekauft habe, dass das schon gut 2 Jahre her ist und das der Grund eigentlich nur der Titel war, denn Jean-Louis Fetjaine kannte ich bis dato so überhaupt nicht.

Elfen mag ich in der fantastischen Literatur sehr gern, da sie immer als sehr schöne und geheimnisvolle Geschöpfe beschrieben werden (Mir fällt da ein, dass meine Schwester immer ein T-Shirt anhatte mit dem Spruch 'Elfen haben doofe Ohren', denn die sind ja immer spitz. Vor allem in ihrer Schwangerschaft hatte sie das immer an und lustig ist, dass mein Neffe spitz zulaufende Ohren hat *g* - aber ich schweife ab). Diese Beschreibung nutzt auch Fetjaine, aber er gibt seinen Elfen auch einen gewaltätigen Zug, denn was so eine Elfenfrau einfach mal mit einem wolllüstigen Mann aufgrund ihrer Magie anstellen kann, ist schon sehr beeindruckend (von daher Männer, lasst die Finger von blauen, hübschen Frauen mit spitzen Ohren, wenn sie nicht von selber zu euch kommen!!!). Von Zwergen hatte ich immer das Bild, dass sie ein etwas knurriges, zurückgezogenes, aber dennoch irgendwie geselliges und liebenswürdiges Völkchen sind - und auch dieses Bild wird in diesem Roman bestätigt. Na ja, und das Menschen arrogante und oft dümmliche Pinsel bin, brauch ich wohl keinem von uns zu sagen ;). Diese Übernahme der anscheinend allgemeingültigen Bilder der verschiedenen Wesen der Fantasy-Literatur finde ich nicht im geringsten unkreativ und langweilig, im Gegenteil, denn Fetjaine schafft es dennoch, jedem der einzelnen wichtigen Hauptpersonen entweder einen Charakter einzuflösen den man mag oder wo man eine gewisse Abneigung entwickelt.

Was ich jedoch sagen muss, dass die Geschichte so vom Verlauf doch ein gaaaaanz klein wenige eine Mischung aus dem Herrn der Ringe und dem geliebten Harry Potter zu sein scheint. Herr der Ringe deswegen, weil auch hier Vertreter der ganzen guten Wesen auf Reisen gehen (Elfen, Menschen, Zwerge - ok beim HdR kommen noch die Hobbits dazu) und sich Zwerge und Elfen zunächst alles andere als grün sind, und Harry Potter, weil in der 'Elfendämmerung' immer wieder die Rede von einem dunklen Herrscher ist der-keinen-Namen-haben-darf. Andere Gemeinsamkeiten wären noch, dass die Elfen eine eigene Sprache haben, sowie auch die magischen Sprüche der Zwerge und Elfen eine eigene Sprache zu sein scheinen und das irgendwo in der Geschichte auch noch ein weißer Magier auftaucht - hier übrigens der gute Merlin, aber erst ganz zum Schluss.

Wie man oben schon in dem Auszug von wikipedia nachlesen kann, lehnt sich die Triologie an die Artussage an. Im ersten Band des Dreiteilers findet man davon zunächst nur recht wenig und dass es etwas mit der Artusgeschichte zu tun hat, wird einem eigentlich erst auf den letzten Seiten klar, als eben besagter Merlin auftaucht und ein anderes verschwundenes Artefakt der Zwerge (das geklaute Kettenhemd und der Tod Troin ist nämlich eigentlich garnicht der Hauptgrund warum die kleinen Gesellen so wütend sind, denn was sie viel mehr ärgert ist, dass das Wahrzeichen ihrer Macht gestohlen wurde) einen ziemlich bekannten Namen bekommt - zumindest bekannt, wenn man die Artussage nur ein minimüh kennt.

Allgemein kann man noch sagen, dass Fetjaine einen sehr schönen Schreibstil hat. Ich hasse nichts mehr, als wenn sich Wörter wie Kaugummi über die Seiten ziehen und man das Gefühl hat nicht vom Fleck zu kommen. Bei den knapp 350 Seiten des ersten Bandes war dies jedoch nicht zu verspüren, denn ich bin nur so durch das Buch geflogen, was aber auch an der (wenn auch an zwei bekannte Werke angelehnte) Geschichte selber liegt, welche meiner Meinung nach interessant, spannend und unterhaltend ist und in der auch neben traurigen und brutalen Szenen die komischen und auch romantischen Stellen nicht zu kurz kommen.

Wie ich gerade bei amazon sehe, kann man sich die Elfendämmerung neu als Einzelband schon für um die 8€ erstehen und gebraucht sogar schon ab 30Cent, also kein Grund bei der Suche nach der Lektüre zu verzweifeln, sollte ich jetzt dein Interesse geweckt haben ...