Fiat Oldtimer Testbericht

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Erfahrungsbericht von Stehberger

Fiat 128

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

1987 war ich 17 Jahre alt. Noch bevor ich meine Führerscheinprüfung ablegte kaufte ich mir einen Fiat 128 mit 50.000 km aus Rentnerhand. Er war Baujahr 1978, rot (das hieß einfach "rosso", da gab es noch keine Kunstnamen), viertürig und tip top gepflegt.

Bis zur Führerscheinprüfung waren noch drei Monate Zeit. Ich holte mit meinem Vater das Auto ab, das ich damals für 2.800 DM kaufte. Während der Wartezeit fuhr ich das Auto in der Garage wo es abgestellt war ein paarmal auf und ab und brachte Rallystreifen alá Fiat 128 Abarth an (inclusive des schwarzen Streifens auf der Heckklappe).

Ich war der einzige der damals einen geräumigen Viertürer besaß, in dem man zur Not auch übernachten konnte. Wenn man die Kopfstützen rauszog und die Sitze ganz vor schob, konnte man mit der Rückbank eine ebene Liegefläche bilden.

Es war die seltene Motorvariante "Benzina normale" mit 1100 ccm und 45 PS eingebaut. Normalerweise hatte der 1100 55 PS und musste mit Superbenzin gefahren werden. Anfang 1989 wurde allerdings das verbleite Normalbenzin abgeschafft und ich mußte verbleites Superbenzin tanken was mich pro Liter 19 Pfennige mehr kostet (14 Pfennige Steuererhöhung und 5 Pfennige Preisunterschied zwischen Normal und Super).

Die Optik war irgenwann komplett auf "Fiat 128 Abarth" umgerüstet, inklusive Cromodora-Alufelgen, nur die Motorleistung waren immer die mageren 45 PS - tja das ist wohl bei vielen "Erstfahrzeugen" so, mehr schein als sein.

Das Fahrwerk faszinierte mich, bis heute (5 Autos später) hatte ich nie wieder so einen "Kurvenheizer" - praktisch ein Gokart mit vier Türen und fünf Sitzplätzen.

Rost war aufgrund der dreimaligen Hohlraumversiegelung und der fünffachen Unterbodenbehandlung, die der Vorgänger durchführen hatte lassen kein Problem! Außerdem war der Fiat 128 der zweiten Generation sowieso kein extremer Roster. Der Ruf von Fiat ist viel schlechter als die Autos tatsächlich sind!

Das Platzangebot und der für seine Klasse riesige Kofferraum bescherten mir viele Urlaubsfahren "Ach Hans, nehmen wir Dein Auto, da bringen wir alles rein".

Probleme hatte ich mit dem Kupplungsseil, das riss, und ständig war Wasser im Auto. Ich dichtete die Frontscheibe ab, veränderte die "Abwasserführung" der Frischluftzuführ an Frontscheibenrahmen. Ich bekam das Problem nicht unter Kontrolle, was mich letztendlich dazu veranlasste den Wagen zu verkaufen. Heute hätte ich eine Garage und es wäre mir egal.

Nach zwei Jahren und 25.000 km verkaufte ich ihn für 1.600,-- DM. Was ich nicht wußte, es war ein Gebrauchtwagenhändler. Zwei Monate nach dem Verkauf fuhr mir mein geliebter Fiat wieder über den Weg, ich fuhr ihm nach, bis in ein Karstadt-Parkhaus, wo ich dann mit der neuen Besitzerin ins Gespräch kam.

Sie bezahlte 2.800,-- DM (der Preis kommt mir bekannt vor!) und musste bisher ein Kupplungsseil erneuern (hihi - aber von nassen Füssen hat sie nichts erzählt!), sonst íst sie zufrieden gewesen.

Heute fahre ich wieder einen Fiat, nein eigentlich einen Bertone, ein Ritmo Cabrio halt, das ist auch nicht Wasserdicht, da ich aber inzwischen meine Lehrzeit beendet habe, steht es in der Garage, und da ist die Dichtheit nicht so wichtig, ein Cabrio ist ja schlißlich ein Schönwetterfahrzeug,

Im Durchschnitt verbrauchte ich 7,32 l Normal verbleibt.

Heute hätte ich gerne wieder so einen Wagen! Es war eine schöne Zeit und ein schönes Auto!

Gruß Euer Hans

PS: FIAT bedeutet Feuer In Allen Töpfen, wer was anderes sagt, fuhr niemals einen!

14 Bewertungen, 2 Kommentare

  • wilma

    08.04.2002, 15:08 Uhr von wilma
    Bewertung: sehr hilfreich

    jaja, die Alten waren immer die Besten.....

  • wurbel

    08.04.2002, 14:07 Uhr von wurbel
    Bewertung: sehr hilfreich

    Netter nostalgischer Bericht...