Fiat Punto Testbericht

Heute mal ein Bericht über meinen Punto, den ich zum Glück los geworden bin und wohl besser nie gekauft hätte...

Mein Punto war im Dezember 1996 gebaut und hatte jetzt letztendlich runde 85.000 km gelaufen. Nicht viel für so ein Autochen, aber wohl zu viel für meines...

FAHRZEUGDATEN
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Mein Punto hatte einen 1.2 l Motor und dazu gerade mal 54 PS. Für ein Leergewicht von 842 kg eigentlich ausreichend um damit durch die Stadt zu gondeln. Problematisch wird das zügig voran kommen dann sicherlich wenn man das zulässige Gesamtgewicht von 1300 kg erreicht.

In der Schadstoffklasse ist der Punto von FIAT in EURO2 eingestuft. Zwar mit GKAT ausgestattet, aber auch das ja nichts weiter besonderes.

Laut Fahrzeugschein ist der Punto 3760 mm lang, 1625 mm breit und 1460 mm hoch. Mit diesen Maßen hat man mit einer kleinen Parklücke natürlich gute Chancen und auch in eine kleine Garage (aus den 60` ern) passt man rein :-)

Bereifen konnte man meinen Punto wahlweise 155 oder 165 Reifen. Teerschlitzer habe ich da des öfteren mal zu hören bekommen, aber diese Größe hat eben auch den Vorteil nicht ganz so teuer zu sein.

DESIGN UND AUSTATTUNG
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Wie er von außen aussieht, wird jeder wissen, denke ich. Innen ist der Punto einfach ausgestattet. Mit einfach meine ich, in meinem Fall, auch wirklich einfach. Die Armatur ist 0815 verarbeitet und man merkt, dass das Material nicht so hochwertig ist wie z.B. das in einem Polo.

Ja und dann kein Extra, nicht einmal Servolenkung. Die Fenster muss man alleine hoch und runter kurbeln, die Sitze sind nur von vorne nach hinten und umgekehrt zu verstellen und ABS war für den Punto in dieser Zeit wohl noch nicht nötig. Auch Kopfstützen hinten sucht man vergeblich.

Ablagemöglichkeiten bietet der Punto jeweils mit einem länglichen Fach an der Fahrer- und Beifahrertür. Vor dem Schaltknüppel befindet sich ein kleines Kästchen in das allenfalls ein bisschen Kleingeld passt. Das Handschuhfach ist sehr klein, aber um ein paar wenige CD`s zu verstauen hat es genug Platz. Über der Lüftung in der Armatur gibt es eine kleine Einbuchtung, die keinen Sinn hat, denn legt man was hinein rollt es schon in der kleinsten Kurve heraus.

Das Radio ist sehr weit unten angebracht und lässt sich dadurch schwerer erreichen. Aber daran gewöhnt man sich wirklich schnell und ist nicht wirklich ein Problem.

Wie schon gesagt, die Sitze im Punto sind (natürlich) nicht zu verstellen, aber es war zu meinem Vorteil, dass man trotzdem relativ hoch sitzt. Was aber nicht heißt, dass man nach oben hin nicht mehr genug Platz hat. Ich hatte sehr oft eine große Mitfahrerin, die sich nie über Platzmangel beschwert hat. Nicht nur nach oben hin ist der Platz ausreichend. Für einen Kleinwagen bietet er genug Platz nach allen Seiten. Man fühlt sich selbst hinten nicht beengt und auch der Kofferraum ist groß genug um einen großen Einkauf problemlos unter zu kriegen. Reicht er nicht aus kann man die Rückbank noch dazu umklappen und kann auch große Teile sehr gut transportieren.

Fahrverhalten
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Dem Punto fehlt es mit 54 PS schlichtweg an Spritzigkeit. Man drückt auf`s Gas und ganz allmählich erhöht sich dann auch die Geschwindigkeit, aber es braucht seine Zeit. Ich würde sagen der Punto ist ein Auto für jemanden der es zum einnkaufen und wieder zurück kommen braucht. Autobahn kann man zwar ganz gut damit fahren, aber bei 130 km/h macht er dann auch schon langsam schlapp. Fährt man Berg runter und hat Rückenwind, kriegt man ihn mit ach und krach auch mal auf 170 km/h, aber dann ist wirklich Schluss!

Selbst bei nur 842 kg Leergewicht, schnauft er gewaltig wenn man einen Berg hoch fährt. Ganz davon zu schweigen wie das aussieht wenn man noch jemanden hinten drin hat ;-)

Durch die fehlende Servolenkung büßt der Punto sehr viel an Fahrgefallen ein. Er soll eine Lenkhilfe gehabt haben.... totaler Quatsch sage ich da, denn wie soll die Lenkung bitte ohne Lenkhilfe sein wenn ich so schon emense Kräfte aufbringen muss um im Stehen endlich in die Parklücke rein zu kommen?

Die Schaltung des Punto ist hackig und es kommt schon sehr oft vor, dass es kracht bevor man den Rückwärtsgang endlich drin hat (und nein, das liegt sicher nicht daran, dass ich eine Frau bin)! Aber auch daran kann man sich schnell gewöhnen.

Meine Mängel und mein Ärger
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Für 2300 EUR habe ich ihn gekauft. Ein Schnäppchen, mit 68.000 fand ich. Fast genau 6 Wochen nach dem ich mit dem Punto vom Hof des Autohändlers gefahren bin trat die erste Katastrophe auf. Morgens bin ich nach einer schlaflosen Nacht lange auf der Autobahn zurück gefahren und das Auto wurde und wurde nicht warm. Das kannte ich aus Erfahrung mit meinem vorherigen Auto und ahnte schlimmes. Ja, die Kopfdichtung war hin! Glücklicherweise hatte ich ein Jahr Gebrauchtwagengarantie und kam so mit 100 EUR Selbstbeteiligung gut über die Runden. Eigentliche Gesamtkosten wären mindestens 650 EUR gewesen, so die FIAT Werkstatt. Glück im Unglück!!

Na gut, wenn es dabei geblieben wäre... blieb es aber nicht.

Der Zahnriehmen musste gewechselt werden. Laut Werkstatt bei diesem Auto komischerweise schon früher als üblich. Bei ca. 75.000 km habe ich dann auch diesen für 100 EUR in einer freien Werkstatt wechseln lassen.

Nicht all zu lange später machten sich die Bremsen dann bemerkbar. Sie quietschten fürchterlich. Bei einem Check wurde dann festgestellt dass es (lediglich) die Belge waren die gewechselt werden mussten. Also gut, dann sollten es neue Bremsbeläge sein.

Die Batterie hat zwischenzeitlich auch noch das zeitliche gesegnet, aber im Gegensatz zu dem Rest, habe ich das schon fast wieder vergessen.

Mit anfang der 80.000 km machte mein Auto auf der Autobahnauffahrt plötzlich blubbernde Geräusche. Die Leistung ist innheralb von Minuten rapide abgefallen. Mit durchgetretenem Gaspedal habe ich es auf gerade mal auf 80 km/h gebracht und musste hinter einem LKW her schleichen. Mein Punto hatte ein bisschen mehr Leistung wie ein Traktor, aber hat sich genau wie ein solcher angehört.

Zum Glück kenne ich jemanden der ein wenig Ahnung von Autos hat und mir dann auch \"nur\" die Zündspule (Einkaufspreis: 69 EUR) ausgewechselt hat. Ich will nicht wissen was ich bei FIAT bezahlen hätte müssen, wenn ich mit dem Fehler dort vor gefahren wäre!?

Ja zu guter Letzt war mein Puntochen mit der Zeit immer lauter. die Werkstatt aufgesucht. Diagnose: Getriebe! Getriebe, na super das wird teuer. Laut Werkstatt sehr ungewöhnlich, denn normalerweise macht ein Getriebe nach weit über 100.000 km Probleme, wenn überhaupt. Die Lager am Getriebe waren defekt und mussten auf jeden Fall gewechselt werden. Ein Lager bei FIAT kostet 49 EUR (im Vergleich bei VW: 19 EUR). Naja, 4 Lager waren fällig und mit Ein- und Ausbau war ich dann auch wieder 600 EUR mehr los. Dazu muss man sagen, dass auch dies in einer freien Werkstatt und nicht bei FIAT gemacht wurde. Die haben mir gesagt bei Ihnen würde das min. 800 EUR kosten!

Als ich dann kurz vor dem Verkauf, um noch TÜV zu bekommen, die Radbremszylinder auswechseln lassen musste weil die undicht waren, war ich endlich bedient und froh ihn los zu sein. Vollkommen repariert und mit gutem Gewissen!!

Um dann doch noch was positives an meinem Autochen zu lassen muss ich sagen dass er in der Steuer wirklich günstig ist. Außerdem bezahlt man mit der Typklasse 15 in der Versicherung auch nicht die Masse. Mit Benzin ist der Punto auch wirklich geizig. Dadurch dass er nicht viel unter der Haube hat ist er auch nicht so durstig. Wenn Autobahn dabei ist kann man ihn gut mit 6,5 l Normalbenzin über 100 Kilometer bringen.