Fibromyalgie Testbericht

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Erfahrungsbericht von Sunnymaus

Wenn man auf einmal überall Schmerzen hat und man es nicht nachweisen kann

Pro:

man kann damit 100 Jahre alt werden;)

Kontra:

man kann die Krankheit nicht im BLut ect nachweisen

Empfehlung:

Nein

Heute schreibe ich einen Bericht über Fibromyalgie. Wenn ich ehrlich bin, wusste ich bis gestern gar nicht was Fibromyalgie ist und dass diese Krankheit mit dem komplizierten Namen existiert.
Jetzt wundern sich die meisten sicher warum ich dann überhaupt einen Bericht über diese Krankheit schreibe.
Wer meine Berichte über Borreliose gelesen hat, kennt meine Krankheitsgeschichte und weiß was ich seid Anfang 2003 durchmache.
Gestern Nachmittag war ich mal wieder bei meinem Arzt um meine Blutergebnisse abzuholen. Mein Blut war in Ordnung und auch der Borrelientest war negativ.
Ein negatives Testergebnis hat bei Borreliose zwar noch lange nichts zu heißen, aber mein Arzt wollte trotzdem noch etwas ausprobieren. Er tastete mich an den so genannten Tenderpoints der Fibromyalgie ab und stellte fest, dass bei mir fast alles Sehnen schmerzhaft sind.
Mit Verdacht auf Fibromyalgie überwies er mich zu einem Rheumatologen.
Ich habe jetzt entweder Borreliose oder Fibromyalgie.
Da auch Fibromyalgie eine noch sehr unbekannte Krankheit ist, habe ich hier einige Informationen zusammengestellt.


Was ist Fibromyalgie?

Fibromyalgie (Faser-Muskel-Schmerz) ist eine chronische, nicht-entzündliche Erkrankung, die sich durch weit verbreitete Schmerzen in der Muskulatur und den Sehnenansätzen und erhöhte Empfindlichkeit an den \"Tender-Points\" (Schmerzdruckpunkte) charakterisiert und nicht psychisch bedingt ist. Der Begriff \"Tender-Points\" bezieht sich auf erhöhte Schmerzempfindlichkeit in präzise lokalisierten Arealen die sich im Nacken, Rücken, Schultern und Hüften finden.
Der Arzt tastet die Tender-Points ab und stellt dadurch fest, ob die jeweiligen Areale schmerzhaft sind.

Bei mir waren die meisten Sehnen schmerzhaft und ich hätte nie gedacht, dass ein bisschen Abtasten so schmerzhaft sein kann.

Menschen, die an dieser Erkrankung leiden, berichten auch oft über Schlafstörungen, Müdigkeit, Morgensteifigkeit, Depressionen, Angst und anderem - bis zu 144 ! - Symptomen.

Wie viele Menschen leiden unter Fibromyalgie?

Laut einer der US-Regierung vorliegenden Studie haben 1-2% der Bevölkerung eine gesicherte Diagnose Fibromyalgie. Auf Deutschland bezogen sind dies mindestens 1,6 Millionen Betroffene. Anderen Schätzungen nach sollen sogar 3-5 % der Bevölkerung betroffen sein. In erster Linie findet man darunter Frauen im gebärfähigen Alter, aber auch Kinder ( ab dem 4. Lebensjahr ) und Senioren (auch über das 65. Lebensjahr hinaus !). Das Verhältnis Frauen zu Männern ist 9:1.

Was verursacht Fibromyalgie?

Obwohl die Ursache der Fibromyalgie unbekannt ist, haben Forscher einige Theorien hinsichtlich ihrer Ursache und Entstehung entwickelt. Einige Wissenschaftler glauben, dass Fibromyalgie durch eine Verletzung bzw. ein Trauma, bzw. durch Operationen ausgelöst wird. Dieses Trauma wirkt sich eventuell auf das Zentralnervensystem aus. Fibromyalgie ist mit großer Wahrscheinlichkeit assoziiert mit Veränderungen im Muskelstoffwechsel, zum Beispiel im Sinne einer Mangeldurchblutung und mangelnden Sauerstoffversorgung, welche Müdigkeit und Schwäche verursacht. Andere Forscher glauben, das Fibromyalgie durch eine Infektion verursacht wir. (Vergleichbar mit dem Chronischen-Erschöpfungs-Syndrom-CFS) Aber ein solches Virus konnte bisher nicht identifiziert werden.

Wie wird Fibromyalgie diagnostiziert?

Fibromyalgie lässt sich nur schwer diagnostizieren, da ein Großteil der Symptome auch auf andere Krankheiten zutrifft. Die Symptome der Fibromyalgie betreffen ca. 16 ärztliche Fachgebiete.
Fibromyalgie kann man übrigens nicht im Blut oder in anderen Körperflüssigkeiten nachweisen. Der Betroffenen hat Schmerzen, die nicht nachweisbar sind.
Ich denke mal, dass die meisten Betroffenen bis zur richtigen Diagnose eine Odyssee durch Arztpraxen durchlaufen.

Fibromyalgie = Weichteilrheuma?

Oft wird der \"Weichteilrheumatismus\" mit der Fibromyalgie gleichgesetzt. Eine solche Betrachtungsweise ist natürlich verwirrend und vermehrt die Möglichkeit der Fehldiagnosen. Wir unterscheiden in der Rheumatologie im weiteren Sinne zwischen Erkrankungen der Gelenke, der Wirbelsäule und der Weichteile, oder auch in kombinierter Symptomatik, wobei jeweils entzündliche und nichtentzündliche Erkrankungen vorliegen können. Weichteilerkrankungen umfassen eine Vielzahl von Erkrankungen. Damit kann \"Weichteilrheumatismus\" nicht als Synonym für die Fibromyalgie gelten.

Wie wird Fibromyalgie behandelt?
Es gibt drei Behandlungsansätze bei Fibromyalgie:
• die medikamentösen
• die physikalischen
• die psychotherapeutischen
Massnahmen. Am Erfolg versprechendsten ist es integriertes Behandlungskonzept


Medikamentöse Behandlung

Geringe Dosen von tri- und tetrazyklischen Antidepressiva werden bei Patienten mit deutlichen Verstimmungszuständen eingesetzt. Das bekannteste ist Amitriptylin, welches man abends einnimmt (10-25 mg). Bei ca. 30 % führt dies zu einer Schlafverbesserung und einer Schmerzlinderung.
Seit kurzem wird Tropisetron (Navoban) gegen Schmerzen bei Fibromyalgie eingesetzt. Es wird 5 Tage lang jeden Tag 2 ml intravenös verabreicht, was bei ca. 50 % der Patienten zu einer Schmerzlinderung führt. In der Regel hält diese 2 Wochen an. Die Injektionen können bedarfsorientiert wiederholt werden.
Bei Patienten mit deutlichen depressiven Verstimmungszuständen, die nicht auf eine Therapie mit Navoban ansprechen, wird mit einer Kombination von Antidepressiva und Navoban versucht, die Schmerzen zu lindern, was bei einem gewissen Prozentsatz auch gelingt. Nebenwirkungen des Navoban kann eine Verstopfung sein sowie zu Beginn eine verstärkte Müdigkeit und Kopfschmerzen.
Eine weitere medikamentöse Möglichkeit der Schmerzlinderung ist der Einsatz von zentral wirkenden Analgetika wie Tilidin und Tramadol, sowie von Muskelrelaxanzien wie Flupirtin oder Tetrazepam.

Physikalische Behandlung

50 % der Patienten profitieren von einem Konditionstraining und einzelkrankengymnastischen Übungen. 60 % der Patienten reagieren auf die Ganzkörperkältetherapie günstig, 40 % eher auf eine milde Wärmebehandlung.
Zusätzlich bewähren sich Lymphdrainagen, welche den Wassereinlagerungen im Gewebe entgegenwirken.

Psychotherapeutische Behandlung

Im Vordergrund steht die Information über Fibromyalgie. Der Patient wird über die einzelnen Begleitsymptome informiert, damit er sie besser verstehen kann und unnötige Untersuchungen unterbleiben.
Aktive Entspannungsübungen und der Einbezug des Ehepartners in die Gespräche können helfen, durch die Krankheit verursachten Stress (welcher wiederum zu Schmerzen führen kann) abzubauen.

Wer an Fibromyalgie erkrannt ist, sollte sein Leben nicht entscheidend verändern!
Mein Arzt meinte zu mir, dass man mit Fibromyalgie 100 Jahre alt werden kann und nicht daran stirbt. Dass man im Rollstuhl landet, ist auch nur ein Ammenmärchen.

Ich hoffe natürlich trotz allem, dass ich keine Fibromyalgie habe, sondern doch „nur“ Borreliose. Ein leben lang Schmerzen kann und ich will ich mir im Moment gar nicht vorstellen.

Ich wünsche allen, die an Fibromyalgie erkrankt sind gute Besserung und hoffe, dass sie das Beste aus der Krankheit machen.

27 Bewertungen, 4 Kommentare

  • anonym

    05.06.2004, 01:16 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    immer! Nach nach langem Suchen (ca. 4 Jahre) nach schmerzlindernden Möglichkeiten bin ich in der anthoprosophischen und homöopathischen Medizin fündig geworden, habe die Ernährung umgestellt und mache Muskelaufbautraining und Ausdauertr

  • Duffy_2000

    20.05.2004, 00:20 Uhr von Duffy_2000
    Bewertung: sehr hilfreich

    ...ich auch, weshalb Du sooo schnell nach oben musstest ;)

  • antjeeule

    19.05.2004, 23:18 Uhr von antjeeule
    Bewertung: sehr hilfreich

    Du bist aber auch wirklich ein Pechvogel. Hoffentlich findet man trotzdem schleunigst heraus, was dir nun wirklich fehlt. Denn die Ungewissheit ist fast noch schlimmer als die Krankheit selbst, weil man so schlecht reagieren kann. Alles Gute für dich,

  • anonym

    19.05.2004, 22:31 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    bericht! ist nämlich so, dass ich von jeder krankheit ein bissel was habe, darunter auch teilweise übereinstimmungen mit fibro. finde es irgendwie furchtbar, da es keine "richtig anerkannte" krankheit ist. naja, man muss damit leben und