Ficus Benjamin Testbericht

Ficus-benjamin
ab 25,07
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Erfahrungsbericht von Lautgeber

Meine lebendig-grüne Dekoration

Pro:

Schöne Dekoration, das Raumklima verbessert sich, angenehme Freizeitbeschäftigung

Kontra:

Für bestimmte Allergikergruppen ungeeignet, man muss sich ab und zu die Hände schmutzig machen :-))

Empfehlung:

Ja

Wir müssen nicht glauben, daß alle Wunder der Natur in anderen Ländern und Weltteilen seien. Sie sind überall. Aber diejenigen, die uns umgeben, achten wir nicht, weil wir sie von Kindheit an und täglich sehen.

(Johann Peter Hebel (1760-1826), dt. Schriftsteller)



Liebe Yopi-Leser,

bereits seit vielen Jahrhunderten werden Pflanzen im Haus gehalten. Schon zu Zeiten der Kreuzfahrer brachten Heimkehrer immer wieder Pflanzen mit nach Hause. Im siebzehnten Jahrhundert wurden Orangerien errichtet. Diese waren in der Regel Bauten aus Stein und Ziegeln mit großen Südfenstern. Hier überwinterte man meist Orangenbäumchen. Mit der Einführung heizbarer Gewächshäuser erhielt man später die Möglichkeit, Pflanzen uneingeschränkt in geschlossenen Räumen zu ziehen. Während des neunzehnten Jahrhunderts kamen Wintergärten und das Kultivieren von Zimmerpflanzen regelrecht in Mode. Der eigentliche Ursprung der Zimmerpflanzenkultur liegt jedoch in Skandinavien. Dort holte man sich seit jeher mit Pflanzen ein Stückchen Natur als Trost für die langen Winter ins Haus.

Zimmerpflanzen verschönern jeden Raum und stellen gleichzeitig eine Verbindung zur Natur her, denn sie sind lebendig und wachsen. Je nach Art eines Raumes werden mit der Einrichtung Ampeln, kleine bis mittlere Topfpflanzen oder auch große Kübelpflanzen kombiniert. Die Angebote der Gärtnereien und Supermärkte sind mittlerweile riesig, und die Preise sind in der Regel erschwinglich. Eine der wohl beliebtesten Zimmerpflanzen, die sich durch ihre zarten, schwingenden Triebe und ihren offenen Wuchs sowohl neben modernen Möbeln als auch neben Stilmöbeln gut ausmacht, ist die Birkenfeige.


Allgemeines
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Der Ficus benjamina, auch Birkenfeige oder Juniorfeige genannt, gehört - wie auch der bekannte Gummibaum - zur Familie der Maulbeergewächse (Moraceae) und war ursprünglich in subtropischen und tropischen Gebieten beheimatet. Er besitzt eine reich verzweigte, strauchig wachsende Form mit hängenden Zweigen und kleinen glatten, teilweise auch bunten Blättern an kurzen Stielen. Diese Ficusart kann 20 bis 120 cm und höher werden. Generell gilt, dass die Pflanzen sehr pflegeleicht sind und uralt werden können.

Ficus Benjamina eignet sich besonders gut als Luftfilter. Daher wird diese Pflanze auch häufig zur Dekoration in Großraumbüros verwendet. Ich habe gelesen, dass die Birkenfeige sogar die Raumluft von Formaldehyd reinigen kann. Als Feng Shui Pflanze gilt sie als Vermittlerin und reinigt den Raum von negativen Energien. Menschen mit einer Allergie auf Kautschuk sollten jedoch im Umgang mit dieser Pflanze vorsichtig sein. Beim Schneiden oder Brechen der Blätter und Stängel tritt ein weißer, zäher, milchartiger Saft aus, der Hautreizungen auch bei Nicht-Allergikern hervorrufen kann.


Pflegetipps
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Standort
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Ein heller bis halbschattiger Standort sagt fast allen Ficusarten zu. Sorten mit buntgefärbten Blättern müssen etwas heller stehen. Der Ficus benjamina benötigt in der Regel sehr viel Licht. Bei Lichtmangel werden die Blätter gelb und fallen ab. Er darf aber im Sommer nie in der prallen Sonne stehen. Direkte Sonneneinstrahlung verträgt der Ficus bestenfalls in den Wintermonaten. Zugluft wird ebenfalls nicht vertragen und auch gleich mit Blattfall beantwortet.

Temperaturbedingungen
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Der Ficus schätzt gleichmäßige Temperaturen das ganze Jahr über. Die ideale Haltungstemperatur liegt bei 18-23 °C. Dies entspricht etwa der normalen Zimmertemperatur. Der Ficus sollte auch bei dieser Temperatur überwintert werden. Je höher aber die Temperatur ist, desto höher muss auch die Luftfeuchtigkeit sein. Günstig ist, die Pflanze auf feuchte Kiesel zu stellen und häufig zu besprühen. So werden auch Spinnmilben, die häufig bei zu trockener Raumluft auftreten, von der Pflanze ferngehalten.

Bewässerung
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Die Pflanze soll regelmäßig feucht gehalten werden, den Wurzelballen nie austrocknen lassen, aber immer erst gießen, wenn die oberste Erdschicht schon leicht angetrocknet ist. Vorsicht vor Überwässerung und Staunässe - vor allem im Winter!

Düngung
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Um gut zu wachsen, benötigt Ficus benjamina vor allem in der Wachstumszeit regelmäßige Düngergaben. Im Frühjahr und Sommer etwa alle zwei Wochen düngen. Am besten fügt man alle 10 Tage dem Gießwasser einen handelsüblichen Flüssigdünger bei.

Umtopfen
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Kleinere Pflanzen jährlich im Frühjahr umtopfen. Bei großen Exemplaren genügt es, die oberste Erdschicht zu erneuern und sie nur alle drei bis vier Jahre umzutopfen. Generell sollte nur umgetopft werden, wenn es unbedingt nötig ist. Die Birkenfeige wächst gut in einem Topf, der zu klein für sie erscheint. Wenn Pflanzen zu groß werden, kann man sie zurückschneiden (am besten im Frühjahr) oder abmoosen.

Um Staunässe zu vermeiden, sollte der Topfboden natürlich ein Loch haben, durch welches das überschüssige Wasser abfließen kann. Ich lege meistens noch einige Tonscherben, Scherben von altem Geschirr oder Styroporflocken in den Topf, bevor ich die erste Erde einfülle. So kann das Abzugsloch nicht so leicht verdeckt bzw. verstopft werden.

Pflanzsubstrat
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Einheitserde ist gut geeignet. Erst nach starker Durchwurzelung des Pflanzentopfes eventuell in eine kräftige Lehmmischung umtopfen.

Blütezeit
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Ficusarten sind typische Blattpflanzen, die man unter den gewöhnlichen Zimmerbedingungen kaum zur Blüte bringt. Die Blüten sind klein und wenig auffällig. Sie benötigen zur Bestäubung bestimmte, sehr kleine Insekten und entwickeln nur in Ausnahmen ansehnliche Früchte.

Vermehrung
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Die Vermehrung erfolgt durch Stecklinge (am besten Kopfstecklinge) , die bei Zimmertemperatur (ca. 21 °C) in Torfsubstrat bzw. Aufzuchterde gehalten und mit einer Plastikhaube oder -tüte zur Erhaltung der Luftfeuchtigkeit abgedeckt werden. Wichtig bei der Vermehrung durch Stecklinge ist, dass man direkt durch den Blattknoten schneidet. Es können auch Blattstücke mit einem kleinen Sprossstück daran bewurzelt werden. Vermehrung durch Abmoosen ist ebenfalls möglich.

Die Vermehrung durch Abmoosen habe ich noch nicht versucht, ich habe aber schon mehrere Pflanzen relativ problemlos aus Stecklingen gezogen. Übrigens habe ich auch schon Stecklinge im Wasserglas auf der Fensterbank bewurzeln lassen und sie dann gleich in Einheitserde gepflanzt. Auch das hat ganz gut funktioniert.

Reinigung
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Mit der Zeit setzt sich Staub auf den Blättern ab. Hierdurch wird die Assimilation der Pflanze beeinträchtigt. Außerdem lässt sich ein eventueller Schädlingsbefall so schwerer erkennen. Man kann nun natürlich alle Blättchen einzeln mit einem feuchten Tuch abwischen, einfacher ist es jedoch, die ganze Pflanze ab und zu in der Badewanne oder der Dusche mit (nicht allzu kaltem) Wasser abzubrausen.


Die Pflanze kränkelt - Blattfall beim Ficus benjamina - die häufigsten Ursachen
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Für das Abwerfen der Blätter bei Ficus benjamina können die verschiedensten Ursachen in Frage kommen:

Im Laufe der Zeit stellt die Pflanze ihre Blätter zum Licht, da sich die assimilierende Fläche auf der Blattoberseite befindet. Da nun das \"Gesicht\" der Pflanze zum Fenster hinausschaut, wird der Ficus gelegentlich um 180 Grad gedreht. Das überstehen meist nur die jungen Blätter, die sich nach einiger Zeit wieder zum Licht ausrichten. Die alten Blätter können diese Drehbewegung nicht mehr ausführen, fühlen sich überflüssig und werden abgeworfen. Der Blattabwurf findet in der Regel von unten nach oben statt. Deshalb ist es problematisch, einen Ficus benjamina immer wieder zu drehen.

Diese Ficusart ist auch empfindlich gegen Zugluft, Staunässe im Boden usw.. Fühlt sich die Pflanze aus physiologischen Gründen unwohl, äußert sie ihr Missfallen durch Abwerfen der Blätter. In diesem Falle werden aber meistens die Blätter aus verschiedenen Regionen der Pflanze abgeworfen, also nicht von unten nach oben.

Noch eine Ursache ist für das Abwerfen der Blätter von unten nach oben möglich. Sie tritt jedoch nur während der Wintermonate auf. Steht der Ficus benjamina in einem dunklen, relativ warmen Raum, wächst die Pflanze problemlos weiter. Da sie aber nicht mehr genügend Licht zum assimilieren hat, entzieht sie den unteren Blättern die Nährstoffe und verwendet diese zum Weiterwachsen in den oberen Bereichen. Die so unterversorgten unteren Blätter werden nacheinander abgeworfen.

Für einen Blattfall kommen eventuell auch tierische Schädlinge in Frage. Blattläuse, Spinnmilben und Schildläuse treten häufiger auf. Sollten solche Schädlinge festgestellt werden, müssen sie bekämpft werden.

Gerade bei dieser Ficusart kommt es auch häufig vor, dass ältere Pflanzen ab und zu ohne erkennbaren Grund Blätter abwerfen. Eine Gegenmaßnahme hierzu ist bisher nicht bekannt.

Ich besitze einige – gekaufte und auch selbst gezogene – Benjamini. Bei dem einen oder anderen fallen schon mal die Blätter. Ich habe es allerdings auch schon erlebt, dass eine Pflanze, die sämtliche Blätter aus einem mir unerfindlichen Grund abgeworfen hatte, sich wieder vollständig erholt hat. Also bitte nicht gleich in die Mülltonne entsorgen! Ficus benjamina ist eine sehr dankbare Pflanze. Es lohnt sich also, ein wenig Geduld zu haben.

Alle Freunde der Zimmerpflanzen grüßt

Eure Lautgeber



Info: Diesen Bericht habe ich unter demselben Mitgliedsnamen auch bei Ciao veröffentlicht.

24 Bewertungen, 2 Kommentare

  • fusselliene

    04.01.2005, 22:41 Uhr von fusselliene
    Bewertung: sehr hilfreich

    Danke, jetzt weiß ich endlich was ihm fehlt. Brauche mir dann doch keinen neuen Kaufen.

  • city-flitzer

    14.10.2004, 23:24 Uhr von city-flitzer
    Bewertung: sehr hilfreich

    ... er wächst und wächst und wächst!! Gruß city-flitzer