Bridget Jones. Am Rande des Wahnsinns (Taschenbuch) / Helen Fielding Testbericht

Hallo liebe Leserinnen und Leser!

Ich habe immer noch Ferien und somit immer noch sehr viel Zeit um Bücher zu lesen. Die nutze ich natürlich auch ausgiebig und habe so gestern Abend wieder einmal ein Buch ausgelesen, welches ich euch heute vorstellen möchte. Es handelt sich dabei um

>> Bridget Jones – Am Rande des Wahnsinns~ Helen Fielding <<

Bezugsquelle & Preis

Das Buch habe ich bei Ebay für 2,20 € gekauft. Man kann das Buch aber auch in neu bei www.amazon.de für 9,95 € kaufen. Auf dem Marketplace bekommt man die Sonderausgabe zum Film gebraucht aber auch schon ab 1,40 €.

Kaufgrund

Sicherlich ist euch nicht entgangen, dass ich in letzter Zeit zum kleinen Fan der Londoner Single Dame geworden bin. Angefangen hat alles damit, dass ich an einem Samstagabend zufällig den zweiten Teil auf Premiere gesehen habe. Davon war ich so begeistert, dass ich beschloss, die Bücher dazu lesen zu wollen. Nachdem ich also den ersten Teil schon mit Freude gelesen habe (siehe Bericht), wollte ich natürlich auch den zweiten Teil lesen. Somit habe ich eine Weile bei Ebay geschaut und im Endeffekt das Buch dort gekauft.

Eckdaten zum Buch

Titel: Bridget Jones – Am Rande des Wahnsinns
Originaltitel: Bridget Jones – The Edge of Reason
Autorin: Helen Fielding
Erscheinungsjahr: 1999
Übersetzer/in: Isabel Ingendaay
Seitenzahl: 443 Seiten
Meine Ausgabe: Club Taschenbuch

Die Autorin – Helen Fielding

Helen Fielding (*19. Februar 1958 in Morley) ist eine britische Autorin. Sie erlangte gegen Ende der neunziger Jahre internationalen Erfolg durch ihre Romane Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück und Bridget Jones - Am Rande des Wahnsinns. Beide Romane basierten auf ihren Zeitungskolumnen im The Independent und im The Daily Telegraph zu jener Zeit und wurden 2001 und 2004 verfilmt. Des weiteren hat sie eine Kurzgeschichte in Nick Hornbys Kurzgeschichtenband Speaking with an Angel veröffentlicht.

Helen Fielding wurde in Yorkshire geboren und lebt heute in London. Sie arbeitete mehrere Jahre für die BBC, für die sie unter anderem die Aktivitäten der Hilfsorganisation Comic Relief in Äthiopien und im Sudan dokumentierte. Helen Fielding schrieb außerdem für verschiedene überregionale Zeitungen. "Hummer zum Dinner" war ihr hoch gelobter Debütroman, bevor sie mit "Schokolade zum Frühstück: Das Tagebuch der Bridget Jones" - in England das Buch das Jahres 1997 - endgültig zur Kultautorin aufstieg.

Quellen: www.wikipedia.de
www.literaturschock.de

Der Klappentext

Ganz England ist von glücklichen Paaren bewohnt. Ganz England? Nein.
In London kämpfen unbeugsame Singles täglich um das große Glück. Allen voran Bridget Jones, die bewehrt mit zahllosen Ratgebern wie „Männer sind anders“ oder „Endlich Wunschgewicht“ ihr Leben zu meistern versucht. Trotz immer neuer Rückschläge in Beruf und Liebesleben ist sie nicht unterzukriegen, dafür sorgen schon ihre Freundinnen Jude und Shazzer sowie ausreichende Mengen Chardonnay und Zigaretten. Nicht zu vergessen Bridgets Mutter, die stets nur das Beste für ihre Tochter will...

Der Inhalt in eigenen Worten

Eigentlich kann sie Bridget nicht beklagen: Sie hat endlich einen Freund, Mark Darcy, und im Job scheint alles mehr oder weniger gut zu laufen. Wäre da nicht Rebecca, eine schlanke, hübsche und intelligente Karrierefrau, die ein Auge auf Mark geworfen hätte und nebenbei noch versucht bei jeder Gelegenheit Bridget bloßzustellen.

Das wäre eigentlich schon genug. Aber es kommt noch dicker. Ein Handwerker namens Gary rät ihr, ihre Wohnung um ein Zimmer zu erweitern. Bridget, für die das ganz toll klingt, lässt sich drauf ein, nimmt einen Kredit auf und lässt Gary machen. Der fabriziert aber nur ein großes, klaffendes Loch in einer ihrer Wände und lässt sich nicht mehr blicken. Um ein wenig Ablenkung davon und vom sich entwickelnden Stress mit Mark zu bekommen, beschließt sie, mit Freundin Shazzer nach Thailand zu fliegen um Urlaub zu machen und die spirituelle Erleuchtung zu bekommen. Doch der Urlaub beginnt so schrecklich, wie er endet – in Thailand ist grade Regenzeit und die beiden landen dazu auch noch in einer Absteige. Ein Lichtblick scheint da der gut situierte Mann namens Jed zu sein, den Shazzer kennen lernt. Hätte er doch aber nur keine Drogen in eine Tasche eingenäht, die er Bridget gibt...
Es kommt, wie es kommen muss – sie landet in einem menschenunwürdigen thailändischen Knast.

Ob und wie sie da wieder raus kommt, was aus ihr, Mark und der Schlange Rebecca wird und wie sie ihre Gewichts- und Wohnungsprobleme geklärt bekommt – lest selbst.

Meine Eindrücke

Genauso chaotisch, wie das Leben von Bridget im ersten Teil „Schokolade zum Frühstück“ verläuft, geht es hier weiter. Die Geschichte beginnt also genau da, wo die erste aufhört. Dem Leser wird eigentlich recht schnell klar, dass es so harmonisch nicht weitergehen kann. Wo wäre da auch der Spaß?
Toll fand ich, wie auch schon im ersten Teil, dass auch hier wieder komplett in Tagebuchform und in der kurzen Art und Weise geschrieben ist, die Bridgets (manchmal wirre) Gedanken wiedergibt. Die ganze Schreibweise wirkt dadurch sehr locker, leicht verständlich und wieder einmal herrlich amüsant. Beeindruckend finde ich aber auch, wie durch eben diese ungewöhnliche Schreibweise von Helen Fielding wirklich „echte“ Figuren entstanden sind. Das bedeutet, auch, wenn man die Filme nicht kennt, kann man sich Bridget, Mark und ihre Freundinnen bestens vorstellen. Und das, obwohl eigentlich kaum jemand so explizit beschrieben wird. Allein schon anhand der Äußerungen und der Aktionen der Figuren werden selbige lebendig und vor allem aber aus dem Leben gegriffen. Nun gut, sicherlich wird auch hier wieder viel übertrieben. Aber eben diese Übertreibung führt dazu, dass sich vermutlich fast jede Frau in einigen Punkten mit den Figuren identifizieren kann. Wer von uns hat sich nicht auch schon oft hässlich, fett und dazu auch noch erfolglos gefühlt? Wie Bridget diese Krisen versucht zu meistern, ist nicht nur super albern sondern eben auch wieder so real. Einige von euch haben bestimmt auch schon mal das eine oder andere Ratgeberbuch gelesen. Davon hat Bridget ja so einige mit so witzigen wie auch bescheuerten Titeln wie: „Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus“ oder „Der richtige Weg“. So dämlich das klingen mag, so sehr kann man sich sicherlich hineinversetzen.

Die Figur des Mark Darcy ist in diesem Buch übrigens präsenter als im ersten. Dennoch wird auf ihn als direkte Person keinen so großen Wert gelegt. Er taucht ab und an mal auf, verschwindet dann aber wieder. Trotzdem nimmt er, im Gegensatz zum ersten Buch, deutlich mehr Farbe an. Allerdings finde ich, dass er im Buch etwas anders wirkt, als im Film. In den Filmen wirkt er ja immer sehr ruhig und zurückhaltend. Im Buch hingegen, betitelt er Bridget bei Sex schon mal als Schlampe. Solche Äußerungen war ich irgendwie mehr von Daniel Cleaver gewohnt. Der taucht übrigens das ein oder andere Mal auch noch auf. Dennoch spielt er keine große Rolle mehr. Im Gegensatz zum Film. Dort ist ja beim Thailandbesuch mit dabei und schafft es ja auch fast wieder, Bridget schwach werden zu lassen. Im Übrigen wurde im Film sowieso viel verändert. In meinen Augen ist das Buch viel spektakulärer. Daher kann man das Buch auf jeden Fall auch dann lesen, wenn man den zugehörigen Film bereits kennt.

Allgemein zum Buch wäre noch wichtig zu sagen, dass es sich wirklich sehr leicht liest. Es hat einfach ein schnelles Tempo, das den Leser mitreißt. Daher wird vermutlich kaum jemand, dem das Buch gefällt, viel länger als ein paar Tage dafür gebraucht haben. Obwohl dieses Buch dicker ist als das erste und die Schrift auch viel kleiner, habe ich in etwa dieselbe Zeit gebraucht. Neben diesen Kriterien ist das Buch auf eine gewisse Art und Weise auch spannend – man möchte einfach wissen, wie es weitergeht und was Bridget noch so alles anstellt, was sie sich vornimmt und fünf Minuten später bei einem Glas Chardonnay und einer Zigarette wieder verwirft oder aufschiebt. Wie ich bereits in meinem Bericht über den Film zum ersten Teil geschrieben habe, verkörpert Bridget einfach viele Tausende Frauen – zwar vollkommen überzogen, aber keinesfalls realitätsfern. Obwohl ich eigentlich immer der Ansicht war, dass Fortsetzungen nicht gut sein können, wurde ich hier eines Besseren belehrt. Fortsetzungen können gut sein – diese hier ist eins der besten Beispiele.

Leseprobe

Freitag, 14. Februar

59 kg; Besuche im Fitness – Studio: 0; Valentinskarten: 0; andere Nettigkeiten zum Valentinstag wie Blumen, Bärchenanhänger etc.: 0; Unterschied zwischen Valentinstag und irgendeinem anderen Tag: 0; Lebenssinn: nicht ganz klar; Möglichkeit der Überreaktion, falls Valentinstag ausfällt: denkbar.

8.00 Uhr. Mittlerweile ist mir Valentinstag komplett egal. Wirklich, es gibt Wichtigeres im Leben.
8.20 Uhr. Werde mal kurz runtergehen, nachsehen, ob Post schon da ist.
8.22 Uhr. Post noch nicht da.
8.27 Uhr. Post immer noch nicht da.
8.30 Uhr. Endlich! Post ist da. Hurra!
8.35 Uhr. War aber nur der blöde Kontoauszug. Nichts von Mark dabei, nichts, nichts, nichts, nichts, nichts. Nichts.

Dies ist nur eine der zahlreichen Stellen, an denen zumindest ich mir das Schmunzeln nicht verkneifen konnte. Kennen wir solche Situationen nicht alle mehr oder weniger? ;O)


Danke, für’s Lesen und Bewerten
-blessed be-