Flieh, wenn du kannst (Taschenbuch) / Joy Fielding Testbericht

Heute möchte ich euch von einem Buch berichten, dass mir meine Mutter vor einigen Monaten schenkte um mir meinen Krankenhausaufenthalt zu versüßen. Etwas mehr als 400 Seiten hat das Werk, alleine von der Lesemenge her also eindeutig ein Buch das mir entgegenkommt. Doch zwei Tage später war alles schon vorbei. Wieso? Lest selbst…


~ Flieh, wenn du kannst von Joy Fielding ~

Der Einband des Buches ist äußerst ansprechend gestaltet, doch anhand des Bildes auf der Vorderseite lässt sich nicht einmal annähernd erahnen worum es geht. Der Klappentext ist verhältnismäßig aussagekräftig, hätte mich aber dennoch nicht unbedingt zum Kauf des Buches veranlasst.

Bei meinem Exemplar handelt es sich um eine Sonderausgabe vom März 2004. Sowohl Einband wie auch ISBN unterscheiden sich vom normalen Exemplar. Hier aber erst noch ein paar Fakten:

Erschienen im GOLDMANN-Verlag
ISBN: 3-442-45779-3
Preis: 7 Euro
Autor: Joy Fielding
Titel: Flieh, wenn du kannst
Seiten: 411
Kapitel: 32



~ Darum geht’s ~

Bonnie ist eine selbstbewusste Frau die mit beiden Beinen mitten im Leben steht. Sie arbeitet als Lehrerin, ist verheiratet und hat eine dreijährige Tochter. Ihr Mann hat noch zwei Kinder aus erster Ehe. Seine Ex-Frau Joan meldet sich in regelmäßigen Abständen bei ihm, doch auf einen solchen Anruf war Bonnie nicht gefasst. Sie und ihre Tochter seien in Gefahr, sie wolle sich mit Bonnie treffen verkündet Joan. Sie solle ihrem Mann nichts davon erzählen. Bonnie ist skeptisch, schiebt die Drohungen auf Joans Alkoholproblem geht letztlich aber doch zum vereinbarten Treffpunkt. Dort findet sie Joan- doch sie ist tot. Als die Polizei anrückt gerät sie unter Mordverdacht. Das aber bereitet ihr weniger Sorgen als die Tatsache, dass sie sich nun ernsthaft die Fragen stellen muss: „Was wusste Joan? Und droht ihr und ihrer Tochter vielleicht wirklich Gefahr?“

Es ist schwierig nun mehr vom Buch preiszugeben, denn man läuft Gefahr zuviel Spannung vorwegzunehmen. Was vielleicht erwähnt werden kann: Weitere Mordfälle, plötzlich auftauchende Geheimnisse aus der Vergangenheit, ungeheuerliche Verdächtigungen und die Tatsache das Bonnie irgendwann nicht mehr weiß ob sie überhaupt noch Jemandem trauen kann, machen dieses Buch zu einem wirklich spannenden und ereignisreichen Werk.


>>> Meine Erfahrungen <<<

~ Schreibstil ~

Ich habe zuvor ein Buch gelesen bei dem ich mich -trotz der spannenden Story- wirklich zusammenreißen musste weiter zu lesen, da alles zu verschachtelt, verworren und schlichtweg ungünstig formuliert war. Umso angenehmer erschien mir „Flieh, wenn du kannst“. Die Autorin bedient sich hin- und wieder eines etwas ausschmückenden Stils der glücklicherweise jedoch zu keiner Zeit langfristig in den Vordergrund rückt. Mit trockenem Witz und klaren präzisen Aussagen entführt die Autorin ihrer Leser in Bonnies Welt die auseinander zu brechen droht. Verschnörkelte Sätze gibt es hier nicht. Der einfache Schreibstil dafür macht das Buch sympathisch und verleiht ihm seine ganz besondere Note.


~ Die Story ~

Als allwissende Erzählerin entführt sie den Leser in Bonnies Situation. Man selbst kann nicht mehr erahnen als Bonnie selbst. Die Geschehnisse sind nicht vorhersehbar und sorgen so für eine ungemeine Spannung. Der Kreis der Verdächtigen ist riesig und der Täter nicht wirklich zu identifizieren. Die Story glänzt durch eine ausgewogene Mischung von Alltag, Erinnerungen und Gefahr und wirkt durch die nicht zu große Anzahl an Beteiligten auch zu keiner Zeit verworren.

Meine Meinung: Eine gut durchdachte Story mit undurchsichtigem Ende, die den Leser in den Bann zieht.


~ Lesevergnügen ~

Der Suchtfaktor ist riesig. Ich habe nur zwei Tage gebraucht, weil wir einen Tag Besuch hatten. Ich konnte das Buch nicht mehr aus den Händen legen, nachdem ich die zwei ersten- wirklich miserabel schlechten Sätze- hinter mir gelassen hatte. Die Spannung ist wirklich riesig, so dass man sich am Ende des Kapitels nur schwer an seinen Vorsatz eine Pause einzulegen halten kann. Die ersten 50 Seiten sind unheimlich humorvoll, während der Rest des Buches mit dem Neugierverhalten des Lesers spielt.


~ Fazit ~

Ein wirklich sehr gutes Buch das mich zum „Joy Fielding“- Fan gemacht hat und das obwohl ich derartigen Büchern bisweilen nur wenig abgewinnen konnte. Von mir gibt es auf alle Fälle 5 Sterne und eine uneingeschränkte Lesempfehlung.

LG *LeeLa* die nun auch endlich wieder Leseratte sein kann.