fielmann.de Testbericht

Seit ich vor etwa fünfzehn Jahren erstmals eine Brille brauchte, bin ich Kunde bei Fielmann. Das geschah eher zufällig, weil halt gerade eine Fielmann-Filiale in der Gegend herumstand, als ich mit meinem Rezept vom Augenarzt kam, aber bereut habe ich das nie. Ich wurde stets kompetent und freundlich beraten. Auch wenn ich nicht so entschlussfreudig war und mir lieber doch noch das 22. Gestell mal ansehen wollte, wurden die Angestellten nie ungeduldig (oder sie ließen es mich nicht merken). Und die Preise waren stets in Ordnung, auch wenn ich keine Lust oder Gelegenheit hatte, sie ausgiebig zu vergleichen.

Das alles finde ich okay, aber noch nicht so bemerkenswert, dass ich mich hier zu einem Bericht aufraffen würde. Nun aber bin ich in die Jahre bekommen, und eine einfache Brille für alle Gelegenheiten reicht leider nicht mehr, denn mit dem Lesen klappt es nicht mehr so. Also ließ ich mir vom Augenarzt eine bifokale Brille verschreiben und machte mich erneut auf zu Fielmann. Vorher hatte ich Erkundigungen eingeholt über Gleitsichtbrillen, und nun war ich wild entschlossen, mir eine solche zuzulegen.

Gleitsichtbrillen sind diese Dinger, mit denen man im oberen Teil normal in die Ferne sehen kann, während im unteren Teil das Glas so geschliffen ist, dass man damit gut lesen kann. Können soll.

Die Auswahl eines Gestells incl. Ermittlung der richtigen Gläser war mit der gewohnt freundlichen und kompetenten Hilfe einer Fielmann\'schen Augenoptikerin schnell erledigt, zehn Tage später wurde die Brille pünktlich geliefert.

Doch leider hatte ich so meine Probleme, denn es wollte mir in den folgenden acht Wochen nicht gelingen, mich an die Gleitsichtbrille zu gewöhnen. Die Fernsichtzone erschien mir zu klein, so dass ich immer den Kopf drehen musste, wenn ich geringfügig woanders hinsehen wollte. Auch die Lesezone war so schmal, dass ich ständig den Kopf bewegen musste, anstatt den Zeilen mit dem Blick zu folgen. Aus Gesprächen mit anderen Gleitsichtbrillenträgern erfuhr ich, dass diese Probleme keineswegs mich allein betreffen, sondern dass ich mich daran eben gewöhnen musste.

Nach langer Probierzeit von etwa sechs Wochen erhielt ich einen Brief der Firma Fielmann. Sollte ich mit meiner Brille nicht zufrieden sein, könne ich sie innerhalb der folgenden dreißig Tage zurückgeben. Gesagt getan, ich ging also kurz darauf wieder in die Fielmann-Filiale, erklärte meine Probleme und äußerte den Wunsch, die Gleitsichtbrille zurückzugeben und stattdessen eine reine Lesebrille bestellen zu wollen. Ohne Stirnrunzeln oder einen anderen Anflug von Missbilligung wurde meinem Wunsch entsprochen, und nun bin ich Besitzer einer prima Lesebrille, mit der ich gut zurecht komme. Den Preis für die Gleitischtbrille bekam ich anstandslos zurück bzw. verrechnet mit der Lesebrille. Und auf den Weg bekam ich noch die Mitteilung, ich könne auch diese Brille zurückgeben, sollte ich auch damit nicht zurechtkommen.

Diesen Service kann ich nur als großartig und als keineswegs selbstverständlich bezeichnen, denn immerhin könnte man argumentieren, dass es mein Problem sei, dass ich mit einer korrekt angefertigten Brille nicht zurecht komme. Immerhin hatte die Gleitsichtbrille knapp über 300 € gekostet, und die Gläser sind mit Sicherheit bestenfalls zum Einschmelzen geeignet, weil sie wohl niemand anderem passen können.

Dass der \"übliche\" Service wie das Nachstellen, das Ausführen von kleineren Reparaturen oder das Putzen ebenfalls immer mit großer Freundlichkeit erledigt wird, rundet mein Bild ab. Ich bin insgesamt hochzufrieden, und ich kann Fielmann jedem empfehlen, der eine Brille braucht.