Filmkritiken Testbericht

ab 12,93
Paid Ads from eBay.de & Amazon.de
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003

Erfahrungsbericht von Prisca

Jeremiah - Die Welt braucht eine Zukunft (Sean Astin Part 28)

Pro:

spannend, unterhaltsam, traurig, humorvoll, gefühlvoll, tolle Darsteller

Kontra:

leider noch nie im Free - TV gelaufen

Empfehlung:

Ja

Ich glaube, jetzt wird es einfach mal Zeit für einen Bericht über eine der besten Fernsehserien, die je gedreht wurden (und die leider in Deutschland bisher nur im BezahltTV zu sehen war). Ich finde es schwer, über Fernsehserien zu berichten . Man muss die Leute neugierig machen, darf aber auf keinen Fall zuviel verraten - man muss den Inhalt stark zusammenkürzen, weil man nicht jede einzelne Folge der Serie beschreiben kann, muss aber trotzdem versuchen, die Atmosphäre der Serie einzufangen. Aber packen wir es an.

*** JEREMIAH - KRIEGER DES DONNERS ***

Es handelt sich um eine amerikanische Fernsehserie von Michael J. Stracinsky, die sich an die Comics des belgischen Autors Herrmann Huppen anlehnt (wobei aber einige grundsätzliche Dinge abgeändert wurden, der Comic ist um einiges düsterer als die Serie).

Ursprünglich war es gedacht, fünf oder sechs Staffeln der Serie zu drehen. Nachdem die Serie aber beim Publikum (leider) nicht so ankam wie erwartet und es zudem Streitereien zwischen den Machern der Serie gab, entschied sich Stracinsky schließlich, die Serie nach nur zwei Staffeln einzustellen - wobei ich die zweite Staffel noch nicht einmal als volle Staffel erkennen würde.
Die erste Staffel besteht aus zwanzig Folgen - die zweite nur noch aus fünfzehn. Letztlich müssen wir Fans aber wohl dankbar sein, das wenigstens versucht wurde, die Sache zu einem halbwegs vernünftigen Ende zu bringen und nicht mitten in der zweiten Staffel nach Folge acht auszusteigen, wie es eine Zeit lang aussah.

Aber genug der Vorrede, ich möchte jetzt doch erst mal zu einer

*** INHALTSANGABE ***

kommen.
Wie gesagt, ich werde jetzt NICHT den Inhalt jeder einzelnen Folge wiedergeben - das würde erstens den Rahmen dieses Berichts sprengen (der ohnehin schon lang genug werden wird) und zweitens würde so eine Inhaltsangabe einfach zu viele Spoiler enthalten. Ich werde einfach nur allgemein, die Grundgeschichte der Serie erzählen.

Vor fünfzehn Jahren wurde die Welt von einem Virus heimgesucht, der (fast) alle Erwachsenen tötete. Zurückblieben sind die Kinder und Jugendlichen, die versuchten mussten, irgendwie zu überleben.
Inzwischen hat sich die Welt verändert - die Kinder sind erwachsen geworden - die Recourcen, die ihnen ihre Eltern hinlassen hatten, gehen langsam zur Neige. Es geht um den Aufbau einer neuen Welt - und wer in dieser Welt die Macht haben wird.

Wie wir es aus unserer Welt kennen gibt es "Gut" und "Böse" - die Menschen haben sich organisiert. Es gibt Gruppen, die nur auf ihren Vorteil bedacht sind, es gibt Gruppen, die versuchen wollen, eine bessere Zukunft aufbauen, eine Welt in Frieden. Und es gibt Einzelgänger, die durch diese Welt ziehen und ihren Platz noch suchen ...
Jeremiah ist zu Beginn der Staffel so ein Einzelgänger. Sein Schicksal unterscheidet sich nicht von den Schicksalen anderer: er hat seine Eltern verloren (obwohl er immer noch glaubt, das sein Vater lebt und er ihn sucht), sein kleiner Bruder wurde in den Wirren nach dem "Großen Tod" (wie der Virus genannt wird, der die Welt veränderte) vor seinen Augen erschossen. Er zieht durch die Welt, immer auf der Suche nach einem geheimnisvollen Ort namens Valhalla, ein Ort, von dem sein Vater ihm einst erzählte, das es dort Schutz geben könnte.

Auf seiner Suche stößt er auf einen anderen Einzelgänger, Kurdy. Die beiden werden nach anfänglichen Problemen miteinander schnell zu Freunden. Gemeinsam ziehen sie weiter - bis sie eines Tages auf "Thunder Montain" treffen.
Ein ehemaliges Militärprojekt - heute geleitet von Markus, der hier aufgewachsen ist und der die Führung übernommen hat, nachdem der "Große Tod" alle Erwachsenen auslöschte. Zunächst geht es Markus nur darum, für sich und einige andere, die hier Zuflucht gefunden haben, das Überleben zu sichern. Er baut Thunder Montain zu einer kleinen, versteckten Oase aus. Im Laufe der Staffel erkennt er aber, das es um mehr geht. Um die Zukunft der Welt ... und er nimmt den Kampf auf.

Hier setzt die eigentliche Geschichte der Serie an. Es geht um das Überleben - es geht um eine bessere Zukunft. Es geht um das Zusammenbringen von den verschiedensten "Kleingruppen" die jeder für sich und jeder gegen jeden arbeiten - es geht um den Kampf gegen "das Böse" das versucht, die Macht in der Welt an sich zu reißen - die unterdrücken, lügen, morden - und die sogar bereit sind, den "Großen Tod" noch einmal über die Welt zu bringen, um schlussendlich als alleinige Überlebende dazustehen ...
Soweit zum Inhalt. Ich weiß, das er die Tiefe der Serie unmöglich erreichen kann, aber kommen wir jetzt zu meinen

*** GEDANKEN UND GEFÜHLEN ***

dieser Serie gegenüber. Ich hoffe, das ich euch hier besser vermitteln kann, was mich an dieser Serie so fasziniert.

Die Serie erzählt die Geschichte einer düsteren Zukunft der Erde - trotzdem ist sie keine Science Fiction Serie, sondern kommt sehr realistisch daher. Die Thematik ist ernst, aber trotzdem unterhaltsam umgesetzt. Spannend, weil man immer wieder mit neuen Situation konfrontiert wird - manchmal traurig, obwohl sie nicht unbedingt auf die Tränendrüse drückt - ab und zu schleicht sich sogar etwas Humor ein.
Es ist eine Serie, die in einer hoffnungslosen Zeit spielt - und doch ist eine Serie, die den Zuschauer hoffen lässt auf eine neue, eine bessere Zukunft.

Es gibt die "große Grundgeschichte" - wird die Welt eine Zukunft haben, und vor allem: Wie wird sie aussehen? Diese Grundstory ist nicht ganz neu, Filme darüber, das sich "die Guten" auf dieser Welt gegen "die Bösen" durchsetzen müssen, damit die Menschheit nicht untergeht, gibt es genug. Aber nur selten ist sie so gelungen umgesetzt. Nur selten kann sie mich so erreichen.
Vielleicht liegt es daran, das man hier keine 100-Minuten-Story vorgesetzt bekommt, in der häufig alles gehetzt wirkt. Hier geht es um immerhin 35 Folgen a 45 Minuten. Da ist Raum, die Geschichte aufzubauen. Da ist vor allem auch Raum für kleine Nebengeschichten, die das Ganze für mich als Zuschauer erst so richtig lebendig und realistisch machen.

Die Grundgeschichte ist spannend - und seltsamerweise nicht allzu vorhersehbar. In anderen Filmen ist es oft von vornherein klar, das die Erde letztlich gerettet werden wird, wenn auch das eine oder andere Mal der Held der Geschichte ihr Ende nicht mehr erlebt. Hier ist das nicht so. Diese Geschichte - obwohl nur Fiction - setzt auf Realität. Auf einen Schritt vorwärts folgen oft zwei Schritte zurück. Die Guten sind nicht immer nur Gut - und die Bösen müssen nicht immer nur Misserfolge einstecken.
Gefallen tun mir die kleinen Nebengeschichten, die eingeflochten sind, denn erst die erzählen von dem Leben, das die Hauptpersonen dieser Serie führen. Folgen, die mir sehr gut gefallen, sind die Folgen, in denen wir etwas mehr über die Vergangenheit der Hauptpersonen erfahren können (erzählt in Rückblenden) - denn dadurch werden die Personen erst so richtig gereifbar für mich als Zuschauer. Es sind keine konstruierten Leinwandhelden mehr, nein, sie haben ein Leben, genau wie ich und du und wie wir alle.

Es gibt auch andere Nebengeschichten die einfach die Zeit, in der die Serie spielt, ein wenig mehr verdeutlichen. Die zeigen, die schwer das Überleben in diesen Zeiten ist - die aber auch von den Hoffnungen und Träumen der Menschen berichten.
Die Serie enthält durchaus einiges an Gewaltszenen. Die Zeit, in der sie spielt ist nun mal kein Zuckerschlecken und es wäre ziemlich unglaubwürdig, wenn hier alles nur friedlich ablaufen würde - aber die Gewalt wird nur selten direkt angezeigt (es kommt vor, aber aktuelle Actionthriller zeigen da sicherlich mehr und heftigere Szenen). Häufig genug wird die Grausamkeit dieser Zeit auch viel subtiler dargestellt. Ich erinnere mich an eine Szene aus der zweiten Staffel, als Markus mit seinen Freunden auf ein Massengrab stößt, in dem hunderte unschuldiger Menschen "nach Gebrauch einfach entsorgt" wurden - da muss die Kamera nicht drauf halten auf die geschundenen, zerstückelten Körper. Da fängt die Kamera das Entsetzen und den Schmerz ein, der sich in den Gesichtern der Umstehenden spiegelt. Ja, DAS ist brutal, aber auf eine ganz andere Art als gezeigtes Gemetzel!

Zum Thema Gewalt möchte ich eines nicht unerwähnt lassen: das sich hier Gut und Böse nicht immer klar abgrenzen lassen! Bei der einen oder anderen handelnden Person kommt es durchaus im Laufe der Serie zu Veränderungen - wer zu Beginn der Serie rücksichtslos und brutal erscheint, kann im Laufe der Zeit durchaus das Verständnis und die Sympathie des Zuschauers gewinnen. Und auch "die Guten" sind durchaus mal zu Handlungen fähig, die mich als Zuschauer schlucken lassen. Aber auch die Handlungsweise der "Bösen" wird versucht zu erklären (zugegeben nicht so intensiv und ergreifend wie bei den "Guten" - aber die eine oder andere Erklärung für ihr Tun kann ich als aufmerksamer Zuschauer durchaus finden).
Was ich an dieser Serie liebe ist, das es neben der spannenden Grundgeschichte durchaus Zeit und Raum für andere Gedanken und Gefühle gibt. Dadurch ist die Serie zwar vom Grundtenor her spannend, ein wenig düster und traurig - aber man findet auch durchaus Humor und Liebe in der Serie. Es wird niemals übertrieben witzig oder übertrieben romantisch - aber es erreicht mich als Zuschauer. Weil es so realistisch rüberkommt. Weil der Mensch selbst in schweren Zeit dazu neigt, irgendwo in seinem Leben noch ein wenig Spaß zu suchen. Weil es eigentlich nie immer nur alles düster und hoffnungslos ist, sondern weil es immer irgendwie weitergeht. Es kommt einem vor das Leben selbst - nicht wie ein Film!

Jeder Film lebt nicht nur von seiner Story sondern auch von den

*** DARSTELLERN ***

Besonders in dieser Serie komme ich nicht daran vorbei. Denn die Lebendigkeit, die Verschiedenartigkeit der einzelnen Charaktere machen unter anderem den Reiz dieser Serie aus. Darum möchte ich euch einige von ihnen vorstellen, allerdings werde ich mich in diesem Bericht hauptsächlich auf die Rolle innerhalb der Serie konzentrieren und weniger auf den Schauspieler, der dahinter steht. Es wäre allzu langweilig, bei (fast) jedem zu schreiben: Super Darstellung! ;-)
Jeremiah
Gespielt wird er von Luke Perry - einigen vielleicht noch bekannt aus der Serie 21.Jump street.

Ja, nach ihm ist die Serie benannt. Mit ihm fängt die Geschichte an. Er ist einer der Hauptcharaktere, allerdings würde ich nicht behaupten, das er DIE Hauptperson ist.
Jeremiah ist ein sehr vielschichtiger Charakter. Durch seine Vergangenheit sammelt er beim Zuschauer durchaus Sympathiepunkte, andererseits kann man sich manchmal des Eindrucks nicht erwehren, das er leicht vergisst, das er nicht der einzige ist, der schwere Zeiten hinter sich hat. Jeremiah kann durchaus manchmal etwas egoistisch rüberkommen und ungerecht werden gegenüber seinen Freunden.

Trotzdem ist er keine unsympathische Person. Im Laufe der Staffel muss er den einen oder anderen Schicksalsschlag wegstecken, der den Zuschauer durchaus mit ihn fühlen lässt.

Kurdy
Gespielt wird Kurdy von Malcolm-Jamal Warner - vielleicht erinnert sich der eine oder andere ja noch an die Kultserie "Bill Crosby Show"? Dort hat er den Sohn Theo gespielt. Inzwischen ist er aber doch um einiges älter geworden und spielt den auf den ersten Blick harten Kerl, der seinen weichen Kern nicht immer ganz verstecken kann, sehr überzeugend.

Kurdy ist von der ersten der Staffel mit dabei. Er ist ganz klar einer der Träger dieser Serie, vielleicht noch mehr wie Jeremiah. Denn er versteht es von Beginn an die Sympathien des Zuschauers auf sich zu ziehen - und zu behalten.
Sein Charakter ist etwas durchschaubarer als der von Jeremiah. Kurdy wirkt sehr stark und entschlossen, was sicher nicht zuletzt auch an seinem großen Körperbau liegt. Er ist eben ein Kerl von einem Mann - aber ein Mann mit Herz. Und dieses Herz kann er während der ganzen Serie nicht verbergen. Hinter seinen Handlungen steht manchmal Zorn, manchmal Pflicht, aber in jedem Fall immer Gefühl!

Markus
Gespielt wird er von Peter Stebbings, ein Schauspieler der mir sonst noch nirgendwo untergekommen ist.
Markus ist der Anführer der "Guten". Er ist gemeinsam mit seinem Vater in der Militärbasis Thunder Montain gewesen als der "Große Tod" ausbrach und alle Erwachsenen auslöschte. Nach dem Tod seines Vaters (und der anderen Erwachsenen) übernahm er die Führung.

Zunächst ist Thunder Montain nichts anderes als ein Zufluchtsort vor der Welt da draußen. Lange Zeit geht es für Markus nur darum, für sich und die anderen ein möglichst sicheres Leben aufzubauen, Recourcen zu schützen. Aber er muss begreifen, das er sich nicht immer abschotten kann - das die Welt nur eine Zukunft hat, wenn er nach draußen geht und daran mit arbeitet.
Markus ist der geborene Anführer, er ist ruhig und überlegt, lässt sich nur selten zu spontanen Handlungen hinreißen. Er wirkt immer ein wenig unterkühlt, auch wenn er das nicht ist (was sich besonders in der ersten Staffel zeigt, weil er hier ein Geheimnis hütet, das hinter seine kalte Fassade gucken lässt. Nein, ich werde euch hier nicht mehr darüber verraten, weil ich finde, es ist eine wunderschöne Nebengeschichte, die in der zweiten Staffel mit einem "großen Knall" endet - aber am schönsten ist sie, wenn man als Zuschauer von ihr überrascht wird).

Alles in allem ist es für mich als Zuschauer vielleicht nicht so leicht, zu Markus eine Beziehung aufzubauen wie z.B. zu Kurdy, weil er immer ein wenig distanziert wirkt - aber das macht nun mal seinen Charakter aus. Insofern ist die Darstellung rundherum gelungen.
Ich denke, das ich jetzt drei der wichtigsten Personen der Serie etwas näher vorgestellt habe. Natürlich gibt es da noch viel mehr Personen, mit unterschiedlichem Stellenwert. Es gibt Personen, die in fast jeder Folge der Serie auftauchen - es gibt Personen, die zwar seltener auftauchen, aber trotzdem während der ganze Serie präsent sind - und es gibt Personen, die in ein, zwei Folgen eine wichtige Rolle spielen, dann aber wieder verschwinden. Und es gibt natürlich jede Menge mehr oder weniger wichtige Nebenpersonen, die einfach mal so durchs Bild huschen.

Alle machen sie ihre Sache gut bis sehr gut. Mir würde jetzt wirklich niemand einfallen, den ich als absolute Fehlbesetzung ansehen würde. Alle Personen wachsen mir mehr oder weniger ans Herz, ich kann sie lieben oder ich kann sie hassen, ich kann mit ihnen weinen und mit ihnen lachen. Die Personen wirken einfach lebendig, realistisch.
Um ehrlich zu sein, ganz am Ende bin ich mit den Darstellern noch nicht, denn da ist ja noch

*** SEAN ASTIN ***

und seine Rolle als Mr. Smith.
Ich möchte mich jetzt schon mal entschuldigen, falls ich euch langweilen sollte. Warum? Na ja, es könnte sein, das es gleich mit mir durch geht, denn:

Ich liebe diese Rolle! Ich liebe Mr. Smith als Mr. Smith und ich liebe Sean dafür, wie er ihn darstellt. Sean hat als Samwise Gamgee in Herr der Ringe eine unglaublich tolle Performance hingelegt - aber das ist nichts gegen Mr. Smith (sorry, Sam ;-) )
Mr. Smith taucht erst in der zweiten Staffel auf. Er ist ein ziemlich mysteriöser, kleiner Kerl und führt sich in die Handlung mit den Worten (zu Kurdy) ein: "Gott sagt, du bist zu spät!"

Ja, er behauptet, das Gott mit ihm spricht - oder besser, das Gott durch ihn zu den Menschen spricht. Als Zuschauer ist man genauso skeptisch wie Kurdy - und alle anderen, die im Laufe der Serie auf ihn treffen. Wer oder was ist er, dieser Mr. Smith: ein Prophet, ein Spinner oder einfach ein Mensch, der sich wichtig machen will?
Die Fragen werden so schnell nicht geklärt. Mr. Smith ist und bleibt immer ein wenig geheimnisvoll. Er kennt seine Vergangenheit nicht. Er hat keinen richtigen Namen - wenn man ihn fragt, dann sagt er nur: Vorname: Mister, Nachname: Smith. Er weiß Dinge, die eigentlich niemand wissen kann. Er ist ein Einzelgänger. Er hat viele Geheimnisse.

Und trotzdem mag man ihn als Zuschauer einfach. Denn er ist nicht nur geheimnisvoll, er trägt auch eine unglaubliche Traurigkeit mit sich herum und ganz verborgen einen unglaublichen Humor, der sich ab und zu mal an die Oberfläche schleicht.
Er hat es schwer, das Vertrauen der anderen zu gewinnen, letztlich schafft er es aber, Kurdy auf seine Seite zu ziehen und ein Teil von Thunder Montain zu werden. Und eine tragende Person der zweiten Staffel - von fünfzehn Folgen ist er in vierzehn Folgen dabei.

Und nicht einfach nur dabei - manche Folgen stehen und fallen einfach mit ihm - selbst wenn er innerhalb dieser Folge nicht immer den größten Part einnimmt. Aber seine Rolle ist immer eine entscheidende. Manchmal ist es nur ein Satz, den er sagt ... und hinterher ist alles anders. Es gibt aber auch eine Folge, in der ganz klar ist, das seine Handlung die Zukunft der ganzen Welt bestimmt. Es ist mit die traurigste, aber auch die schönste Folge der ganzen Serie - und die Leistung die Sean hier bringt ist mit das beste, was ich je von ihm gesehen habe - und ich habe einiges gesehen! Das sage nicht nur ich als Sean-Fan, sondern das haben mir auch schon andere bestätigt, die nicht unbedingt auf Sean Astin stehen, also muss wohl was dran sein.

Es fällt mir sehr schwer, über ihn zu schreiben, ohne zuviel zu verraten. Es gibt so viele kleine Geschichten rund um Mr. Smith, die einfach nur schön sind - manchmal geheimnisvolle Andeutungen, manchmal spannend, manchmal traurig und oft unglaublich gefühlvoll (ohne dabei irgendwie kitschig zu werden, einfach weil man Mr. Smith, seine Traurigkeit, seine Nachdenklichkeit in dem Moment abnimmt). Aber ich möchte nicht zu sehr darauf eingehen, weil gerade diese Rolle immer wieder für eine Überraschung gut ist und durch diese Überraschungen lebt.

Verraten möchte ich euch noch, wie Sean zu dieser Rolle steht. Er hat mal in einem Interview gesagt: "Für mich ist Smith eine Mischung aus mir, Sean, und dem Urbild von jemandem der glaubt, dass Gott mit ihm kommuniziert oder, vielleicht besser, durch den Gott spricht." Was ja irgendwie dafür spricht, das man in Mr. Smith auch eine Menge Sean Astin wiederfinden kann. Ich glaube, das man das seinem Spiel anmerkt. Es ist nicht so, als wenn da ein Schauspieler in eine Rolle schlüpft. Mr. Smith wirkt durch und durch authentisch - obwohl er so geheimnisvoll und unnahbar rüberkommt.

Interessant im Zusammenhang mit Sean ist es vielleicht noch, das er hier in der 12. Folge (Das Gesicht im Spiegel) auch Regie geführt hat.

Kommen wir jetzt zu einem (besonders an dieser Stelle des Berichts) ungewöhnlichen Punkt:

*** DAS ENDE ***

Hier und jetzt deshalb, weil ich euch erst die Rollen, besonders die Rolle des Mr. Smith, etwas näher bringen wollte.
Keine Angst, ich verrate jetzt natürlich nicht, wie die Serie ausgeht - hierzu nur soviel: es ist ein offenes Ende, aber es ist Ende! Hört sich vielleicht ein wenig widersprüchlich an, ist es aber (für mich) in diesem Fall nicht.

Ich hatte die Befürchtung, das die Serie irgendwo im Nirgendwo enden würde - gerade weil sie ja (ihr erinnert euch vielleicht noch an den Anfang meines Berichts ? ;-) ) ursprünglich anders gedacht war. Nämlich als Sechs-Staffel-Serie. Schließlich wurden dann nur zwei Staffeln daraus, wovon die zweite auch noch auf fünfzehn Folgen zusammen gekürzt wurde.
Andererseits müssen wir dankbar sein, das es überhaupt eine komplette Staffel wurde, ursprünglich wurde die Serie nämlich tatsächlich nach der achten Folgen der zweiten Staffel gestoppt - und das wäre für alle Fans eine totale Katastrophe gewesen. Dann hätte es nämlich tatsächlich überhaupt kein erkennbares Ende gegeben.

Aufgrund der Proteste der Fans wurden aber schließlich die letzten sieben Folgen doch noch gedreht - und die Sache zu einem akzeptablen Ende gebracht.
Ja, ich kann die Fans verstehen, die nach einer dritten Staffel jammern, weil es eben trotz allem ein offenen Ende ist - und weil leider der eine oder andere Handlungszweig der zweiten Staffel total im Leeren endet. Das bedauere ich durchaus - einige Personen haben einen solchen Abgang aus der Serie einfach nicht verdient.

Trotzdem kann ich mit dem Ende dieser Staffel leben - nicht zuletzt aus Sicht eines Mr. Smith Fans ;-) - denn ich finde, seine Person hat ein zwar offenes, aber trotzdem wunderschönes Ende. Was ich mir gewünscht hätte: das man auch der zweiten Staffel die zwanzig Folgen eingeräumt hätte, die die erste Staffel hat. Ich glaube, das hätte der ganzen Serie gut getan, dann wären die letzten Folgen nicht ganz so gehetzt rübergekommen, wie es sie jetzt (teilweise!) tun.
Ob ich eine dritte, vierte ... Staffel vermisse? Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht! Natürlich hätte ich mir noch mehr Mr. Smith gewünscht - andererseits frage ich mich, ob sein Charakter nicht irgendwann seinen Reiz verloren hätte, wenn man ihn weiterentwickelt hätte. Gerade Mr. Smith lebt von dem Geheimnisvollen, das ihn umgibt, von seiner unklaren Vergangenheit. Je greifbarer er wird, desto mehr verliert sich das.

Und auch sonst weiß ich nicht, ob es sinnvoll ist, eine Serie unendlich weiter zu drehen. So gern ich weitere Staffeln von Jeremiah gesehen hätte, denn ich finde die Serie wirklich einmalig gut, so war der Entschluss aufzuhören vielleicht doch der bessere als halbherzig weiter zu machen.
Zu den

*** FAKTEN ***

zu Jeremiah will ich jetzt gar nicht mehr soviel sagen, denn vieles habe ich im Laufe des Berichts ja schon erwähnt. Also nur noch ein paar kurze Punkte - und dann seit ihr erlöst.

Jeremiah - Krieger des Donners
gedreht 2003 / 2004 in Kanada
Produzent/Drehbuch: J. Michael Straczinsky
beruht auf den Comics "Jeremiah" von Herman Huppen
DVD Veröffentlichung: erste Staffel / USA (die zweite Staffel ist nie auf DVD erschienen - eine deutsche DVD Veröffentlichung gibt es leider auch nicht)
zu bestellen über Amazon com: Achtung: nur RC1 - 31.99 Dollar

TV Ausstrahlung in Deutschland: beide Staffel sind bereits zweimal auf Premiere gelaufen, haben es aber leider bisher nichts ins Free-TV geschafft
Wer jetzt mehr über die Serie wissen möchte - z.B. die Titel / Inhalt der einzelnen Folgen oder spezielles Hintergrundwissen, der sollte sich mal auf der Webseite www.sf-radio.net umsehen. Eine tolle Seite (nicht nur über Jeremiah) mit vielen Informationen rund um die Serie.

Da war doch noch was? Ach ja, ein

*** FAZIT ***

Muss ich das noch schreiben?
Ich finde diese Serie rundherum gelungen. Sie ist spannend, unterhaltsam und realistisch. Sie lebt von einer gelungenen Grundstory, in die viele kleine Nebengeschichten eingebettet sind. Und sie lebt von hervorragenden Darstellern.

Wenn ihr irgendwie Gelegenheit habt, diese Serie zu sehen, dann solltet ihr es tun. Es lohnt sich! Vielleicht schafft sie es ja doch noch mal irgendwann in Deutschland auf DVD oder wenigstens ins Free-TV.
Schade ist es, das die Serie ein wenig überstürzt endet - einige Folgen mehr hätten ihr sicher gut getan, um alle Geschichten zu einem halbwegs vernünftigen Ende zu bringen. So bleibt leider doch das eine oder andere auf der Strecke. Aber die Grundgeschichte stimmt - und das ist es doch, was letztlich zählt.


@ Prisca - Juni 2008

* Sean Astin Serie: als großer Sean Astin Fan habe ich beschlossen, das es Zeit wird, das die Welt ein wenig mehr von ihn und seinen Filmen erfährt - denn seine Karriere beschränkt sich keinesfalls auf Goonies und Herr der Ringe. Darum habe ich mich entschieden, so nach und nach seine Filme (aber auch anderes) vorstellen - und dabei immer seinen Part an der Sache ein klein wenig im Auge zu behalten. Ansonsten findet ihr hier nichts anderes als einen ganz normalen Produktbericht, an dem ihr hoffentlich ein bisschen Spaß habt!

Dieser Bericht erscheint auf verschiedenen Meinungsforen und in etwas abgeänderter Form auch auf meiner Hompepage www.seanastin-filmzone.de

34 Bewertungen, 16 Kommentare

  • Tweety30

    28.06.2008, 15:52 Uhr von Tweety30
    Bewertung: besonders wertvoll

    Ein schönes Wochenende wünscht dir Tweety30!

  • Miraculix1967

    24.06.2008, 18:18 Uhr von Miraculix1967
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr schön und informativ beschrieben! SH und LG Miraculix1967

  • Lici17

    24.06.2008, 18:01 Uhr von Lici17
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh und einen lieben Gruß!

  • DOMMEL

    24.06.2008, 15:49 Uhr von DOMMEL
    Bewertung: sehr hilfreich

    SHH würd mich über Lesungen von dir bei mir freuen, LG DOMMEL

  • frankensteins

    24.06.2008, 14:34 Uhr von frankensteins
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe Grüße sendet dir Werner

  • Mondlicht1957

    24.06.2008, 14:32 Uhr von Mondlicht1957
    Bewertung: besonders wertvoll

    Sehr hilfreich liebe Grüsse von Pet

  • anonym

    24.06.2008, 12:54 Uhr von anonym
    Bewertung: besonders wertvoll

    toller Bericht! Grüsse

  • morla

    24.06.2008, 12:41 Uhr von morla
    Bewertung: besonders wertvoll

    ich wünsche dir einen schönen sonnigen dienstag lg. petra

  • WhiskyJim

    24.06.2008, 11:47 Uhr von WhiskyJim
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöner Beitrag, Gruß WhiskyJim

  • Iris1979

    24.06.2008, 11:43 Uhr von Iris1979
    Bewertung: besonders wertvoll

    Klasse Bericht. LG Iris

  • ingoa09

    24.06.2008, 11:42 Uhr von ingoa09
    Bewertung: besonders wertvoll

    Ein sehr ansprechender Bericht! Gruß Ingo

  • chevyfan

    24.06.2008, 11:13 Uhr von chevyfan
    Bewertung: besonders wertvoll

    klasse -bw-

  • Baby1

    24.06.2008, 10:47 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    .•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.

  • ko123456

    24.06.2008, 10:27 Uhr von ko123456
    Bewertung: besonders wertvoll

    viele Grüße....................

  • schwimm_ente

    24.06.2008, 10:16 Uhr von schwimm_ente
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße Schwimm_ente

  • bambie34

    24.06.2008, 09:55 Uhr von bambie34
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wünsche dir noch einen schönen Tag. Gruß Tanja