Erfahrungsbericht von StarlightII
Filmkritik: -° Die wahre Geschichte des kühnen Siegfried °-
Pro:
Schauspieler, liebevolle Details, richtig lustig
Kontra:
manche Szenen sind sehr vorauszusehen
Empfehlung:
Ja
Hi ihr Lieben.
Nachdem ich vorgestern mit einigen Freunden ’was trinken war, entschlossen wir uns später, anstatt sündhaftteure Cocktails zu trinken, ins Kino zu gehen. Gerade rechtzeitig zur Spätvorstellung trudelten wir ein... Da wir schon einige aktuelle Filme gesehen hatten, viel die Auswahl auf den deutschen Comedy-Film
+++ Siegfried +++
-° Worum geht’s grundsätzlich? °-
Fast jedem dürfte Siegfried, der germanische Sagenheld im Mittelpunkt des ersten Nibelungenliedes, bekannt sein.
Siegfried wird als kühn, unbesiegbar und arglos dargestellt. Sein Vertrauen in die Treue der mit ihm verschwägerten Burgunder wird ihm zum Verhängnis. Hagen von Tronje tötet ihn hinterrücks. [...] Im deutschen Sprachgebrauch ist das mhd. Nibelungenlied (um 1200) die älteste erhaltene Nibelungendichtung. Das erst aus dem 16. Jahrhundert erhaltene „Lied vom Hürnen Seyfried“ behandelt die Abenteuer des jungen Siegfried. (Drachenkampf, Unverwundbarkeit durch das Bad im Drachenblut, Erwerb des Nibelungenhorts, Befreiung Kriemhilds.)
[ aus: der Brockhaus in Fünfzehn Bänden ]
Siegfried, germanischer Sagenheld, eine der wichtigsten Gestalten im Nibelungenlied. Dort wird der niederrheinische Königssohn als tapferer Held dargestellt, der durch ein Bad im Blut eines getöteten Drachen unverwundbar geworden ist. Nur an einer Stelle zwischen den Schulerblättern, auf die während des Bades ein Lindenblatt gefallen war, kann Siegfried tödlich verletzen. Der Sage zufolge unterwirft Siegfried die Nibelungen, das Volk des dämonischen Herrschers Nibelung und gewinnt so eine Tarnkappe, die ihm im folgenden Kampf mit der Königin Brunhild unsichtbar macht. Ohne sich erkennen zu geben, besiegt er Brunhild für den Burgundenkönig Gunther, der Brunhilds Ehemann wird. Siegfried selbst heiratet Gunthers Schwester Kriemhild. Die betrogene Brunhild stiftet einen Mord an Siegfried an und Hagen tötet Siegfried hinterrücks auf einer Jagd. [...]
[ aus: Der Jugendbrockhaus, Band 3 ]
-° Der Film °-
Denkt man an die Sage des tapferen Drachentöter Siegfried zurück, so ist es nicht verwunderlich, dass der Rhein mit vielen Toten zu Beginn des Filmes zu sehen ist. Düstere Nebelschwaden ziehen sich über das Gewässer, eine blutverströmte Leiche neben der anderen. Doch plötzlich ändert sich das Wasser zu einem ruhigen Flüsschen, der Himmel erstrahlt blau, alles scheint ruhig. Ein kleines Holzkörbchen wiegt sich durch die seichten Wellen des reinen Flusses. Doch siehe da, eine kräftige Faust durchstößt den Deckel des Korbes – und ein kleiner Junge tritt zum Vorschein – der kleine Sagenheld Siegfried. Nach einem unsanften Sturz in die Fluten des Rhein durch eine Kollision mit einem Ast wird schnell klar, dass die Sage um den Siegfried alles eine große Lüge war. Der kleine Held wird schließlich vom Schmied Mime aus den Fluten gezogen – und wächst in dessen Dorf zu einem großen Kraftpaket heran. – das die Welt allerdings nach wie vor mit Augen eines 7 jährigen Kindes sieht. Auch wenn sich Mime fast wie der Vater des nunmehr großen Siegfrieds fühlt: mit seinem übernatürlichen Kräften und seine unkontrollierbaren Art bringt er selbst seinen Ziehvater gegen sich auf. Denn alles, was er auch anfasst, es geht zu Bruch.
Und wie ein Siebenjähriger probiert er gerne alles aus. Sein Spielkamerad zu sein ist gefährlich – also bleibt als Freund für Siggi nur ein Schwein. Das mag ihn gerne, aber Siggi kann seinerseits nicht viel mit ihm anfangen.
Mime und die Dorfbewohner sind darum bemüht, Siggi aus dem Dorf zu bekommen – die Frage wie sie es anstellten sollten beantwortet sich damit, als der treudoofe Siggi im Wald eine wunderschöne Frau entdeckt. Er ist so begeistert von Kriemhild, dass er Tag und Nacht an sie denkt. Sie dagegen ist mehr als angewidert. So macht sich also Tölpel Siggi auf die Suche zu Kriemhilds Burg. Das Schweinchen folgt ihm, auch wenn Siggi seinem Weggefährten wenig Aufmerksamkeit schenkt. Es verweist auf seine großen Erfahrungen in Sachen Frauen. Doch Siegfried schenkt ihm kaum Beachtung – er hat nur einen Gedanken: Kriemhild! Siggi ist fest davon überzeugt, dass sie in ihrer Burg auf ihn wartet.
Doch leider gestaltet sich sein Besuch an der Burg alles andere als glücklich. Von allen wird er verspottet und gehasst. Man versucht mit allen Mitteln, den unliebsamen, tollpatschigen Gast loszuwerden, der nicht minder um die Hand Kriemhilds anhält. Doch irgendwie scheinen die Versuche jedes Mal fehlzuschlagen und Siggi scheint seinem Ziel Kriemhild näher zu kommen, immer ein Stückchen näher zu kommen. ...
Mehr wird an dieser Stelle nicht verraten....
-° Die Schauspieler °-
Da wäre zunächst in der Hauptrolle des Trottels Siegfried Tom Gerhardt. Eigentlich bin ich absolut kein Fan dieses deutschen Comedians, doch in der Rolle des Siegfried brilliert e. Schon allein sein Äußeres ist zum schreien komisch mit seinem blonden Wuschelhaaren und den zerschlissenen Kleidern. Seine typischer Sprach-Dialekt ist in diesem Film absolut angepasst und sehr lustig, sodass Siggi einfach nur zum Knutschen ist. Tom Gerhardt spricht trotz des Dialektes sehr deutlich, sodass man wirklich jeden Witz versteht. Mimik und Gestik passen 100% zum Charakter des trotteligen Siggi und machen ihn trotz der Katastrophe, die durch seine Ungeschicktheit entstehen, ganz liebenswert und gutmütig. Wie ein kleines Kind kommt er rüber, das die Welt entdecken möchte. Seine Liebe zu Kriemhild lässt ihn noch „blinder“ werden – und genau diese „Blödheit“ bringt Tom Gerhardt absolut überzeugen herüber.
Die schöne Kriemhild wird von Dorkas Kiefer gespielt. Mit ihren wallenden Locken und dem edlen Gewandt wirkt sie sehr authentisch. Alles in allem verkörpert sie die wunderschöne, nie zu erreichenden Prinzessin – der es eigentlich nur ums Geld geht. Auch sie spielt sich sehr gut in die Rolle der fiesen Prinzessin hinein und erscheint teilweise richtig boshaft, sodass man ihr gerne mal die Meinung sagen würde. Mimik und Gestik sind auch hier vortrefflich an die Person Kriemhild angepasst. Ihre Art und Weise zu reden und sich zu geben ist das komplette Gegenteil zum treudoofen Siggi und passt daher exakt in das Bild als 2. Hauptrolle. Man kann sich sehr gut in die Rolle hineinversetzen, ihre Spielart ist überzeugend.
Nicht zu vergessen ist der Ziehvater Mime, gespielt von Michael Brandner. Dieser Schauspieler war mir zuvor nicht bekannt, doch fand ich ihn in der Rolle des Schmieds und Vater für Siggi sehr gut gewählt. Das Äußere wurde entsprechend einem Dorfschmied überzeugend angepasst, seine Art zu spielen hat mich sehr überzeugt. Auch er hat einige Pointen auf Lager und wird schnell in das Zuschauerherz eingeschlossen. Obwohl er Siggi eigentlich loswerden möchte, was er überzeugend darstellt, sind seine Versuche, ihm dies klarzumachen, total niedlich und wirklich amüsant.
Nun wäre da noch Anita zu erwähnen, eine der Mägde auf der Burg Kriemhilds’. Sie wird gespielt von Daniela Wutte. Auch sie hatte ich zuvor noch nicht auf dem Bildschirm gesehen – und wenn, dann ist sie mir dort nicht aufgefallen. Hier spielt sie sehr liebevoll und herzlich eine Magd, die sich um Siggi sorgt und für ihn da sein möchte – auch wenn er nur Augen für die boshafte Kriemhild hat. Ihr Gesichtsausdruck ist passend zum Gefühl, das sie vermitteln möchte sehr überzeugend, ihre Schauspielleistung ist wirklich gut. Es sollte mehr Filme mit ihr geben, denn sie wirkt sehr natürlich und sympathisch.
Wie in der „echten“ Sage darf natürlich der werte Hagen von Tronje nicht fehlen. In diesem Film wird er von Volker Büdts gespielt. Auch er war mir unbekannt, brilliert er doch durch einen gelangten, trotteligen Sprachstil. Er gibt’s sich genial trottelig und urig, sodass man sehr über ihn schmunzeln kann. Bis er etwas versteht, vergehen schon mal ein paar Sekündchen. Doch irgendwie macht es ihn auch liebenswert, ist er doch eigentlich das personifizierte Böse.
Auch hier kann man von einer ausgezeichneten Schauspielerleistung sprechen.
Gunther, der Bruder Kriemhilds, wird hier gespielt von Jan Sosniok. Der Tom aus GZSZ spielt vorzüglich den vermeintlich schwulen Bruder der Prinzessin und brilliert durch einfallsreiche Sprüche und Ideen bezüglich der Hochzeit seiner Schwester. Auch wenn er nicht unbedingt der Hauptcharakter des Filmes ist, sind die Szenen, in denen er auftritt sehr lustig und kurzweilig.
Albrich, gespielt von Axel Neumann, heckt zusammen mit Kriemhilds Bruder einen Plan aus, Siggi letztendlich doch loszuwerden. Dabei erinnert Albrich stark an Charaktere aus „Herr der Ringe“. Er gibt sich überzeugend und authentisch, die Schauspielleistung ist gelungen.
Weiter wären da noch Guiseppe, gespielt von Mirko Nontschew, der in den kurzen Szenen, in denen er auftritt wirklich lustig ist und einen überzeugenden Mafioso gibt.
Ein kurzer Auftritt von Markus Maria Profitlich als Metzger sollte auch erwähnt werden.
Janine Kunze-Budach als Uschi, Mirja Boes als Gabi und Diana Frank als Karin vervollständigen die Hauptakteure des Films.
-° Infos °-
Titel: Siegfried
Land: Deutschland
Genre: Komödie
Start: 28.o7.2oo5
Regie: Sven Unterwaldt ( 7 Zwerge)
Drehbuch: Tom Gerhardt, Herman Weigel
Produktion: Constantin Film
Dauer: ca. 95 min
FSK: keine Angaben – vermutlich ab 6 Jahren
-° Fazit °-
Schon allein wegen des Schweinchen muss man diesen Film einfach lieben. Zunächst waren wir alle nicht so erbaut, in den Film zu gehen, da einige von uns Tom Gerhardt nicht mögen. Ich gehöre auch dazu. Die Sendung „Hausmeister Krause“ zum Beispiel kann ich mir beim besten Willen nicht anschauen. Doch trotz der vielen Auftritte stört Tom Gerhardt in der Hauptrolle überhaupt nicht. Es handelt sich bei dem Film um einen kurzweiligen, sehr lustigen Film, beim dem es viel mehr Szenen zum Lachen gibt, als der Trailer bietet. Die Besetzung der Schauspieler ist sehr gelungen. Die vielen deutschen Comedians, die durch kleine Rollen den Film komplettieren, sind ebenso gut gewählt. Tom Gerhardt spielt sehr authentisch den mehr als trotteligen Siggi und wirkt dabei so liebenswürdig und einfach nur niedlich. Eigentlich gab es einen Stelle, an der er mich irgendwie nervte. Seine Art und Weise, Dinge falsch zu verstehen oder einfach so blauäugig durchs Leben zu laufen war eine genial und sehr lustig. Wir haben uns wirklich den halben Film lang kaputtgelacht. Sie Szenenbilder sind schön gewählt und der Film überzeugt nicht weniger durch liebevoll hinzugefügte Details. Da wäre nun noch mal das kleine Schweinchen, der treue Begleiter Siggis, das schon allein durch seine niedliche Stimme überzeugte. Die Sprüche, mit einem Hang zu vorlauter Prosa, sind einfach süß. Man schließt den kleinen Kerl sofort ins Herz. Seine Art und seien Aktionen, die es macht, um Siggi zu retten sind mehr als goldig und lassen das Schweinchen zu einem 2. Hauptdarsteller werden. Wenn man genau hinschaut, sind noch mehrere liebevoll Details sichtbar, die absolut lustig sind. Einfach geniale, kleine Ideen wurden dort mit eingebracht, wovon ich nun aber nicht zu viel verraten möchte. Achtet einfach selbst ein wenig drauf *g* Schade fand ich zwischendrin, das manche Szenen sehr voraussehbar waren. Man wusste schon vorher, was gesagt werden würde oder welche Handlung nun passieren würde. Aber es kam wirklich nur ein paar Mal vor und tat dem Witz keinen Abbruch.
Falls ihr also Lust auf einen kurzweiligen, wirklich netten und witzigen Film habt, solltet ihr „Siegfried“ unbedingt anschauen. Es ist ein Film, den man nicht unbedingt im Kino gesehen haben muss, der aber auf ganzer Linie überzeugt und sehr liebevoll gemacht wurde. Ich würde ihn jederzeit noch mal schauen, denn mir hat er wirklich sehr gut gefallen und bekommt daher alle 5 Sternchen. Es ist eine wirklich solide, nicht überzogene, dafür aber richtig lustige Komödie für einen schönen Abend.
Danke fürs Lesen., Bewerten und evtl. Kommentieren.
Wünsch euch allen noch einen schönen Abend.
StarlightII am o4.o8.2oo5 für Ciao und Yopi
Nachdem ich vorgestern mit einigen Freunden ’was trinken war, entschlossen wir uns später, anstatt sündhaftteure Cocktails zu trinken, ins Kino zu gehen. Gerade rechtzeitig zur Spätvorstellung trudelten wir ein... Da wir schon einige aktuelle Filme gesehen hatten, viel die Auswahl auf den deutschen Comedy-Film
+++ Siegfried +++
-° Worum geht’s grundsätzlich? °-
Fast jedem dürfte Siegfried, der germanische Sagenheld im Mittelpunkt des ersten Nibelungenliedes, bekannt sein.
Siegfried wird als kühn, unbesiegbar und arglos dargestellt. Sein Vertrauen in die Treue der mit ihm verschwägerten Burgunder wird ihm zum Verhängnis. Hagen von Tronje tötet ihn hinterrücks. [...] Im deutschen Sprachgebrauch ist das mhd. Nibelungenlied (um 1200) die älteste erhaltene Nibelungendichtung. Das erst aus dem 16. Jahrhundert erhaltene „Lied vom Hürnen Seyfried“ behandelt die Abenteuer des jungen Siegfried. (Drachenkampf, Unverwundbarkeit durch das Bad im Drachenblut, Erwerb des Nibelungenhorts, Befreiung Kriemhilds.)
[ aus: der Brockhaus in Fünfzehn Bänden ]
Siegfried, germanischer Sagenheld, eine der wichtigsten Gestalten im Nibelungenlied. Dort wird der niederrheinische Königssohn als tapferer Held dargestellt, der durch ein Bad im Blut eines getöteten Drachen unverwundbar geworden ist. Nur an einer Stelle zwischen den Schulerblättern, auf die während des Bades ein Lindenblatt gefallen war, kann Siegfried tödlich verletzen. Der Sage zufolge unterwirft Siegfried die Nibelungen, das Volk des dämonischen Herrschers Nibelung und gewinnt so eine Tarnkappe, die ihm im folgenden Kampf mit der Königin Brunhild unsichtbar macht. Ohne sich erkennen zu geben, besiegt er Brunhild für den Burgundenkönig Gunther, der Brunhilds Ehemann wird. Siegfried selbst heiratet Gunthers Schwester Kriemhild. Die betrogene Brunhild stiftet einen Mord an Siegfried an und Hagen tötet Siegfried hinterrücks auf einer Jagd. [...]
[ aus: Der Jugendbrockhaus, Band 3 ]
-° Der Film °-
Denkt man an die Sage des tapferen Drachentöter Siegfried zurück, so ist es nicht verwunderlich, dass der Rhein mit vielen Toten zu Beginn des Filmes zu sehen ist. Düstere Nebelschwaden ziehen sich über das Gewässer, eine blutverströmte Leiche neben der anderen. Doch plötzlich ändert sich das Wasser zu einem ruhigen Flüsschen, der Himmel erstrahlt blau, alles scheint ruhig. Ein kleines Holzkörbchen wiegt sich durch die seichten Wellen des reinen Flusses. Doch siehe da, eine kräftige Faust durchstößt den Deckel des Korbes – und ein kleiner Junge tritt zum Vorschein – der kleine Sagenheld Siegfried. Nach einem unsanften Sturz in die Fluten des Rhein durch eine Kollision mit einem Ast wird schnell klar, dass die Sage um den Siegfried alles eine große Lüge war. Der kleine Held wird schließlich vom Schmied Mime aus den Fluten gezogen – und wächst in dessen Dorf zu einem großen Kraftpaket heran. – das die Welt allerdings nach wie vor mit Augen eines 7 jährigen Kindes sieht. Auch wenn sich Mime fast wie der Vater des nunmehr großen Siegfrieds fühlt: mit seinem übernatürlichen Kräften und seine unkontrollierbaren Art bringt er selbst seinen Ziehvater gegen sich auf. Denn alles, was er auch anfasst, es geht zu Bruch.
Und wie ein Siebenjähriger probiert er gerne alles aus. Sein Spielkamerad zu sein ist gefährlich – also bleibt als Freund für Siggi nur ein Schwein. Das mag ihn gerne, aber Siggi kann seinerseits nicht viel mit ihm anfangen.
Mime und die Dorfbewohner sind darum bemüht, Siggi aus dem Dorf zu bekommen – die Frage wie sie es anstellten sollten beantwortet sich damit, als der treudoofe Siggi im Wald eine wunderschöne Frau entdeckt. Er ist so begeistert von Kriemhild, dass er Tag und Nacht an sie denkt. Sie dagegen ist mehr als angewidert. So macht sich also Tölpel Siggi auf die Suche zu Kriemhilds Burg. Das Schweinchen folgt ihm, auch wenn Siggi seinem Weggefährten wenig Aufmerksamkeit schenkt. Es verweist auf seine großen Erfahrungen in Sachen Frauen. Doch Siegfried schenkt ihm kaum Beachtung – er hat nur einen Gedanken: Kriemhild! Siggi ist fest davon überzeugt, dass sie in ihrer Burg auf ihn wartet.
Doch leider gestaltet sich sein Besuch an der Burg alles andere als glücklich. Von allen wird er verspottet und gehasst. Man versucht mit allen Mitteln, den unliebsamen, tollpatschigen Gast loszuwerden, der nicht minder um die Hand Kriemhilds anhält. Doch irgendwie scheinen die Versuche jedes Mal fehlzuschlagen und Siggi scheint seinem Ziel Kriemhild näher zu kommen, immer ein Stückchen näher zu kommen. ...
Mehr wird an dieser Stelle nicht verraten....
-° Die Schauspieler °-
Da wäre zunächst in der Hauptrolle des Trottels Siegfried Tom Gerhardt. Eigentlich bin ich absolut kein Fan dieses deutschen Comedians, doch in der Rolle des Siegfried brilliert e. Schon allein sein Äußeres ist zum schreien komisch mit seinem blonden Wuschelhaaren und den zerschlissenen Kleidern. Seine typischer Sprach-Dialekt ist in diesem Film absolut angepasst und sehr lustig, sodass Siggi einfach nur zum Knutschen ist. Tom Gerhardt spricht trotz des Dialektes sehr deutlich, sodass man wirklich jeden Witz versteht. Mimik und Gestik passen 100% zum Charakter des trotteligen Siggi und machen ihn trotz der Katastrophe, die durch seine Ungeschicktheit entstehen, ganz liebenswert und gutmütig. Wie ein kleines Kind kommt er rüber, das die Welt entdecken möchte. Seine Liebe zu Kriemhild lässt ihn noch „blinder“ werden – und genau diese „Blödheit“ bringt Tom Gerhardt absolut überzeugen herüber.
Die schöne Kriemhild wird von Dorkas Kiefer gespielt. Mit ihren wallenden Locken und dem edlen Gewandt wirkt sie sehr authentisch. Alles in allem verkörpert sie die wunderschöne, nie zu erreichenden Prinzessin – der es eigentlich nur ums Geld geht. Auch sie spielt sich sehr gut in die Rolle der fiesen Prinzessin hinein und erscheint teilweise richtig boshaft, sodass man ihr gerne mal die Meinung sagen würde. Mimik und Gestik sind auch hier vortrefflich an die Person Kriemhild angepasst. Ihre Art und Weise zu reden und sich zu geben ist das komplette Gegenteil zum treudoofen Siggi und passt daher exakt in das Bild als 2. Hauptrolle. Man kann sich sehr gut in die Rolle hineinversetzen, ihre Spielart ist überzeugend.
Nicht zu vergessen ist der Ziehvater Mime, gespielt von Michael Brandner. Dieser Schauspieler war mir zuvor nicht bekannt, doch fand ich ihn in der Rolle des Schmieds und Vater für Siggi sehr gut gewählt. Das Äußere wurde entsprechend einem Dorfschmied überzeugend angepasst, seine Art zu spielen hat mich sehr überzeugt. Auch er hat einige Pointen auf Lager und wird schnell in das Zuschauerherz eingeschlossen. Obwohl er Siggi eigentlich loswerden möchte, was er überzeugend darstellt, sind seine Versuche, ihm dies klarzumachen, total niedlich und wirklich amüsant.
Nun wäre da noch Anita zu erwähnen, eine der Mägde auf der Burg Kriemhilds’. Sie wird gespielt von Daniela Wutte. Auch sie hatte ich zuvor noch nicht auf dem Bildschirm gesehen – und wenn, dann ist sie mir dort nicht aufgefallen. Hier spielt sie sehr liebevoll und herzlich eine Magd, die sich um Siggi sorgt und für ihn da sein möchte – auch wenn er nur Augen für die boshafte Kriemhild hat. Ihr Gesichtsausdruck ist passend zum Gefühl, das sie vermitteln möchte sehr überzeugend, ihre Schauspielleistung ist wirklich gut. Es sollte mehr Filme mit ihr geben, denn sie wirkt sehr natürlich und sympathisch.
Wie in der „echten“ Sage darf natürlich der werte Hagen von Tronje nicht fehlen. In diesem Film wird er von Volker Büdts gespielt. Auch er war mir unbekannt, brilliert er doch durch einen gelangten, trotteligen Sprachstil. Er gibt’s sich genial trottelig und urig, sodass man sehr über ihn schmunzeln kann. Bis er etwas versteht, vergehen schon mal ein paar Sekündchen. Doch irgendwie macht es ihn auch liebenswert, ist er doch eigentlich das personifizierte Böse.
Auch hier kann man von einer ausgezeichneten Schauspielerleistung sprechen.
Gunther, der Bruder Kriemhilds, wird hier gespielt von Jan Sosniok. Der Tom aus GZSZ spielt vorzüglich den vermeintlich schwulen Bruder der Prinzessin und brilliert durch einfallsreiche Sprüche und Ideen bezüglich der Hochzeit seiner Schwester. Auch wenn er nicht unbedingt der Hauptcharakter des Filmes ist, sind die Szenen, in denen er auftritt sehr lustig und kurzweilig.
Albrich, gespielt von Axel Neumann, heckt zusammen mit Kriemhilds Bruder einen Plan aus, Siggi letztendlich doch loszuwerden. Dabei erinnert Albrich stark an Charaktere aus „Herr der Ringe“. Er gibt sich überzeugend und authentisch, die Schauspielleistung ist gelungen.
Weiter wären da noch Guiseppe, gespielt von Mirko Nontschew, der in den kurzen Szenen, in denen er auftritt wirklich lustig ist und einen überzeugenden Mafioso gibt.
Ein kurzer Auftritt von Markus Maria Profitlich als Metzger sollte auch erwähnt werden.
Janine Kunze-Budach als Uschi, Mirja Boes als Gabi und Diana Frank als Karin vervollständigen die Hauptakteure des Films.
-° Infos °-
Titel: Siegfried
Land: Deutschland
Genre: Komödie
Start: 28.o7.2oo5
Regie: Sven Unterwaldt ( 7 Zwerge)
Drehbuch: Tom Gerhardt, Herman Weigel
Produktion: Constantin Film
Dauer: ca. 95 min
FSK: keine Angaben – vermutlich ab 6 Jahren
-° Fazit °-
Schon allein wegen des Schweinchen muss man diesen Film einfach lieben. Zunächst waren wir alle nicht so erbaut, in den Film zu gehen, da einige von uns Tom Gerhardt nicht mögen. Ich gehöre auch dazu. Die Sendung „Hausmeister Krause“ zum Beispiel kann ich mir beim besten Willen nicht anschauen. Doch trotz der vielen Auftritte stört Tom Gerhardt in der Hauptrolle überhaupt nicht. Es handelt sich bei dem Film um einen kurzweiligen, sehr lustigen Film, beim dem es viel mehr Szenen zum Lachen gibt, als der Trailer bietet. Die Besetzung der Schauspieler ist sehr gelungen. Die vielen deutschen Comedians, die durch kleine Rollen den Film komplettieren, sind ebenso gut gewählt. Tom Gerhardt spielt sehr authentisch den mehr als trotteligen Siggi und wirkt dabei so liebenswürdig und einfach nur niedlich. Eigentlich gab es einen Stelle, an der er mich irgendwie nervte. Seine Art und Weise, Dinge falsch zu verstehen oder einfach so blauäugig durchs Leben zu laufen war eine genial und sehr lustig. Wir haben uns wirklich den halben Film lang kaputtgelacht. Sie Szenenbilder sind schön gewählt und der Film überzeugt nicht weniger durch liebevoll hinzugefügte Details. Da wäre nun noch mal das kleine Schweinchen, der treue Begleiter Siggis, das schon allein durch seine niedliche Stimme überzeugte. Die Sprüche, mit einem Hang zu vorlauter Prosa, sind einfach süß. Man schließt den kleinen Kerl sofort ins Herz. Seine Art und seien Aktionen, die es macht, um Siggi zu retten sind mehr als goldig und lassen das Schweinchen zu einem 2. Hauptdarsteller werden. Wenn man genau hinschaut, sind noch mehrere liebevoll Details sichtbar, die absolut lustig sind. Einfach geniale, kleine Ideen wurden dort mit eingebracht, wovon ich nun aber nicht zu viel verraten möchte. Achtet einfach selbst ein wenig drauf *g* Schade fand ich zwischendrin, das manche Szenen sehr voraussehbar waren. Man wusste schon vorher, was gesagt werden würde oder welche Handlung nun passieren würde. Aber es kam wirklich nur ein paar Mal vor und tat dem Witz keinen Abbruch.
Falls ihr also Lust auf einen kurzweiligen, wirklich netten und witzigen Film habt, solltet ihr „Siegfried“ unbedingt anschauen. Es ist ein Film, den man nicht unbedingt im Kino gesehen haben muss, der aber auf ganzer Linie überzeugt und sehr liebevoll gemacht wurde. Ich würde ihn jederzeit noch mal schauen, denn mir hat er wirklich sehr gut gefallen und bekommt daher alle 5 Sternchen. Es ist eine wirklich solide, nicht überzogene, dafür aber richtig lustige Komödie für einen schönen Abend.
Danke fürs Lesen., Bewerten und evtl. Kommentieren.
Wünsch euch allen noch einen schönen Abend.
StarlightII am o4.o8.2oo5 für Ciao und Yopi
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