Filmkritiken Testbericht

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Erfahrungsbericht von Hexe1962

Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Man schreibt das Jahr 2002. Am Abend des 13. Novembers klingelt um 22.30 Uhr mein Handy. Es ist der Erinnerungsruf, sich aufzumachen ins Kino. Denn um 23.40 Uhr geht es endlich los. Harry Potter besteht sein Abenteuer in der Kammer des Schreckens.

Bis auf die vorderen fünf Reihen ist das Kino ausverkauft gewesen, wobei im Cinecitta in Nürnberg der Film etwas zeitversetzt in vier Kinos gelaufen ist. So kann ich natürlich nicht genau einschätzen, wie gut der Film insgesamt besucht war.

Was mich bei solchen Nachtvorstellungen unter der Woche immer wieder erstaunt ist die große Anzahl der Kinder und Jugendlichen. Vielleicht bin ich ja etwas altmodisch, aber meine Eltern hätten mich als Jugendliche niemals um diese Uhrzeit ins Kino gehen lassen. Viele Eltern hatte auch Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren dabei. Unterhaltungen, die ich mitbekommen habe, zeigten dass die Eltern von vorneherein ein Schule schwänzen für den nächsten Tag mit eingeplant haben. Ich kann es ja verstehen, irgendwie. Schließlich habe ich es selbst kaum abwarten kann als eingefleischter Harry-Potter-Fan. Aber wenn es schon die Nachtvorstellung sein muss, wäre ja die Nacht von Freitag auf Samstag auch noch eine Möglichkeit gewesen. Zumal der Film zwar ab 6 Jahren ist, dies meines Erachtens bei einigen Szenen eindeutig zu jung ist. Ich frage mich, ob diese Kids schlafen konnten. Aber nun zum Film:


Der Film:

Harry Potter ist ziemlich traurig, weil er in den Ferien überhaupt keine Post von seinen Freunden bekommen hat. Erst als Dobby, der Hauself der Familie Malfoy auftaucht stellt er fest, dass dieser die Post unterschlagen hat. Dobby möchte mit allen Mitteln verhindern, dass Harry zurück nach Hogwarts kehrt. Dobby weiß, das eine Verschwörung geplant ist. Für Harry ist Hogwarts jedoch mehr ein Zuhause, als bei seinen ungeliebten Muggel-Verwandten und lässt er sich nicht davon abbringen.

Nachdem Dobby durch einen Schwebezauber eine Torte über den Kopf einer Besucherin von Onkel Vernon klatschen lies, wurde Harry in sein Zimmer eingesperrt und erst durch Fred, George und Ron Weasley befreit. Sie holten ihn mit einem fliegenden Auto ab. Nachdem sie bei Schulbeginn auch nicht durch die Sperre auf Gleis 9 ¾ kommen und so den Zug nach Hogwarts verpassen, fliegen Ron und Harry mit dem Auto und erlauben doch so einiges während der Fahrt, bzw. des Fluges.

Natürlich gibt es einen Riesenärger, einen Strafarbeit und Ron bekommt von seiner Mutter per Eule einen Heuler zugeschickt. Ein Heuler ist ein Brief, wo die Stimme des Absenders magisch verstärkt ist und dementsprechend laut ist.
Es gibt auch einen neuen Lehrer für die Verteidigung gegen dunkle Künste in Hogwarts. Gilderoy Lockheart, ein unfähiger, eingebildeter Schnösel auf den alle Frauen von jung bis alt stehen.
Beim Duellierunterricht stellt sich heraus, dass Harry ein Parselmund ist. Das heißt, er kann mit Schlangen sprechen. Da mittlerweile die Kammer des Schreckens wieder geöffnet wurde, glauben jetzt alle er sehr der Erbe von Salazar Slytherin (das ist der Gründer des Hauses Slytherin, aus dem fast alle Schwarzmagier stammen). Harry hört auch ständig eine Stimme, die sonst keiner hört. Nach und nach werden Mrs. Norris, (die Katze vom Hausmeister Filch), Colin Creevy (ein Erstklässler im Haus Griffindor), Justin Finch-Fletscher (ein Klassenkamerad von Harry, aber aus dem Haus Hufflepuff), Sir Nicholas (der Hausgeist von Harrys Haus Griffindor) und Harrys beste Freundin, Hermine Granger versteinert aufgefunden. Jedes Mal hat Harry kurz vorher die Stimme gehört.

Mittels eines magischen Tagebuchs von Tom Riddle glaubt Harry herausgefunden zu haben, dass der Wildhüter Hagrid die Kammer des Schreckens vor 50 Jahren schon einmal geöffnet hat. Auch dieses Mal wird er verdächtigt und nach Askaban, dem Zauberergefängnis gebracht. Lucius Malfoy hat dafür gesorgt, dass der Schulleiter Dumbledore suspendiert wird und schließlich wird Ginny Weasley von dem Monster in der Kammer des Schreckens entführt.

Im weiteren Teil des Filmes wird gezeigt, wie Harry und Ron mit Hilfe von Spinnen und dem Geist der maulenden Myrte herausbekommen, wo der Eingang zur Kammer des Schreckens ist und sie machen sich zusammen mit Lockheart (dieser allerdings etwas unfreiwillig) auf dem Weg. Über Harrys Kampf und Erkenntnise möchte ich jedoch nichts schreiben, sonst fällt ja auch die ganze Spannung weg.


Fakten zum Film:

Regisseur: Chris Columbus
Die wichtigsten Schauspieler:
Daniel Ratcliffe – Harry Potter
Rupert Grint – Ron Weasley
Emma Watson – Hermine Granger
Richard Harris – Albus Dumbledore
Maggie Smith – Professor McGonagall
Alan Rickman – Severus Snape
Robbie Coltraine – Hagrid
Kenneth Brannagh – Gilderoy Lockheart
Jason Isaacs – Lucius Malfoy
Tom Felton - Draco Malfoy
Bonnie Wright - Ginny Weasley
Christian Coulson – Tom Riddle
Miriam Margolyes – Professor Sprout
David Bradley – Argus Filch

Der Originaltitel des Filmes lautet: Harry Potter and the Chamber of Secrets
Filmlänge: 158 Minuten


Einiges zu den Schauspielern:

Richard Harris, der als Professor Dumbledore absolut authentisch wirkt, ist leider am 25.10.2002 an Krebs verstorben.

Emma Watson und Daniel Ratcliffe wirkten auf mich in diesem Film wesentlich reifer, als im ersten Teil. Rupert Grint kam auch gut rüber, wirkte jedoch wesentlich kindlicher. Auch Tom Felton wirkte reifer, aber auch fieser als im ersten Teil.

Bonnie Wright als Ginny Weasley hatte überhaupt keine Chance, ihr Können unter Beweis zu stellen. Ihr eigentlich sehr wichtige Rolle ist im Film total untergegangen und das finde ich schade.

Irgendwie sind dieses Mal die Rollen einiger zu kurz gekommen. So kam auch Alan Rickmann nicht so zum Zuge wie beim ersten Teil. Von den Erwachsenen konnte eigentlich nur Richard Harris, Maggie Smith, Kenneth Brannagh und Jason Isaacs ihr Können zeigen.

Jason Isaacs als Dracos Vater spielt den Fiesling ziemlich überzeugend, kam aber trotz allem relativ sympathisch rüber. Das lag vielleicht an seinen schönen langen und gepflegten Haaren. Ausserdem sieht er Tom Felton, seinem Filmsohn überraschend ähnlich. Kenneth Brannagh scheint für die Rolle des eingebildeten, selbstverliebten Schnösels die Idealbesetzung zu sein.


Fazit:
Wieder ein guter Film für Erwachsene und Kinder, mit lustigen und spannenden Momenten. Jedoch ist die Altersgrenze mit sechs Jahren zu tief angesetzt.


Meine Meinung:

Ich bin vermutlich einer der seltenen Menschen, die gerne alleine ins Kino gehen. Ich möchte einen Film auf mich wirken lassen und ihn nicht gleich im Anschluss „zerreden“. Das ist auch der Grund warum ich nicht gleich nach dem Kinobesuch den Beitrag geschrieben habe. Beim Verlassen des Kinos wurden wir von einem Reporter gefragt, ob uns der Film gefallen hat. Spontan meinte ich: „ja super, noch besser als der erste Teil“

Nun nach einem Tag Abstand sehe ich es etwas differenzierter.

Wenn man die Bücher nicht kennt, sagt man mit Sicherheit „Wow – super – toll“. Es ist klar, dass ein Buch nie ganz in einem Film umgesetzt werden kann. Und der Film war auch wirklich gut. Die Effekte waren dieses mal auch besser und die Spannung, aufgrund der Geschichte, natürlich größer.

Aber ich bin der Meinung, dass man sich beim ersten Teil mehr an das Buch gehalten hat, als beim zweiten Mal. Es wurden doch sehr wichtige Momente vollkommen ignoriert und dafür aber andere mit hineingenommen.

Kommen wir erst mal zu dem, was man im Buch nicht lesen konnte. Da ist die Fahrt bzw. der Flug mit dem Auto nach Hogwarts. Das ist im Film doch einiges mehr passiert und es gab deswegen einige Lacher. Auch den Fenstersturz von Harrys Onkel Vernon konnte man im Buch nicht nachlesen. Der Schluss wurde irgendwie total verfälscht und so hat sich im Film alles auf Hagrid konzentriert.

Was wurde weggelassen:

Es fehlte die Schlägerei zwischen Arthur Weasley, dem Vater der Weasley-Kinder und Lucius Malfoy. Die Schlägerei gehört einfach dazu, um den Zusammenhang zu verstehen. Außerdem hätte ich zu gerne gesehen, wie Lucius Malfoy eine ganze Enzyklopädie im Auge stecken hat. Dann die ganze Geschichte mit Ginny Weasley. Im Buch spielt sie neben Harry in dieser Geschichte eine ganz entscheidende Rolle. Ich habe es weiter oben schon mal geschrieben. Das ging im Film wirklich total unter. Witzig wäre mit Sicherheit auch die Szene mit dem Valentinszwerg gewesen, der Harry Potter ein Gedicht vorliest.

Irgendwie war dieser Film auf ganz wenige Rollen reduziert, obwohl dieses Mal mehr mitspielten.

Wie gesagt, der Film ist gut und werde ihn mir mit Sicherheit auch auf DVD ansehen. Aber wenn man wie ich das Buch schon so gut wie auswendig kennt, ist man bei manchen Stellen etwas enttäuscht.