Filmkritiken Testbericht

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Erfahrungsbericht von ghostwriterk

Lustig, aber mit ernstem Hintergrund

Pro:

tiefsinnig, die Musik von Vangelis

Kontra:

sehr düster

Empfehlung:

Nein

ist der vierte der Star Trek Filme. Im Gegensatz zu den beiden vorhergehenden Filmen geht es hier weniger um den Kampf gut gegen böse. Die Story in Zurück in die Gegenwart hat vielmehr eine ökologische Botschaft, die auch ganz gut rüber kommt. Zugleich ist der Film der Anschluss der 3-teiligen Geschichte, die mit Der Zorn des Khan begann und über die Suche nach Mister Spock zu diesem Teil führt. Das ganze ist zwar etwas zusammen geschustert, aber ich betrachte es als eine ganze Geschichte mit drei Teilen. Bei den drei nachfolgenden Filmen mit der alten Crew kann man das so nicht mehr behaupten. Diese Filme sind für mich in sich abgeschlossen.

Zum Film selbst. Zu Beginn stößt eine unbekannte Sonde in den Raum der Föderation vor und setzt alle Raumschiffe, die sich in den Weg stellen außer Gefecht. Zu dieser Zeit bereitet die abtrünnige Mannschaft der zerstörten Enterprise auf Vulkan die Rückkehr zur Erde vor. Diese wird in der Zwischenzeit von der Sonde erreicht und ist dieser hilflos ausgeliefert. Die Töne der Sonde lösen auf der Erde schlimme Zerstörungen aus und bedeuten mit der Zeit das Ende. Spock findet heraus, das die Signale an Buckelwale gerichtet sind, die aber schon vor einigen hundert Jahren von den Menschen ausgerottet wurden. Aus diesem Grund entschließt sich die Mannschaft um Captain Kirk zu einer Zeitreise ins 20. Jahrhundert, um Wale ins 23. Jahrhundert zu holen.

Damit beginnt dann der beste Teil des Films, in dem es von Gags und Situationskomik reichlich gibt. Die Besucher aus der Zukunft sind geschockt über die primitiven Verhaltensweisen, die Kultur und Technologien des 20. Jahrhunderts. Das ganze führt dann immer wieder zu komischen Situationen. Die beste Szene ist für mich die im Krankenhaus, als die alte Frau völlig happy über ihre neue Niere ist, aber das ist Ansichtssache. Die anderen Pointen sind auch sehr gut gelungen, ohne das dabei die Handlung des Films in den Hintergrund gerät. Natürlich gibt es ein Happy End am Schluss.

Unübertroffen an diesem Film ist die Regie von Leonhard Lemoy. Auch aufgrund dessen Leistung ist dieser Streifen immer noch einer, wenn nicht der beste Star Trek Kinofilm. Dazu hat aber die Schauspielcrew beigetragen. Ob es nun der Weltraumcowboy William Shattner war, oder der im „Bademantel" durch San Francisco laufende Spock (Leonhard Lemoy). Für mich haben alle in diesem Film ihre beste Leistung abgeliefert.

Zudem transportiert der Film auch noch eine ökologische Botschaft, geht es doch um ein brisantes Thema. Denn die Wale sind weltweit tatsächlich vom aussterben bedroht. Was hauptsächlich auf die hemmungslose Jagd auf diese Tiere zurückzuführen ist. Auch heute noch werden diese Tiere, trotz eines Verbots und der Ächtung, noch immer getötet. Waren diese Tiere zu Beginn des Jahrhunderts vielleicht noch eine wertvolle Rohstoffquelle für uns Menschen, so ist das heute nicht mehr der Fall. Die Produkte, welche aus dieses Tieren gewonnen werden, lassen sich heute auch synthetisch erzeugen.

So transportiert dieser Film in seiner komischen Art dennoch eine Ernste Botschaft und sollte auch zum Nachdenken anregen. Denn die Natur ist keine Ressource, die unbegrenzt ist. Das gilt auch für andere Bereiche.
Darüber hinaus fühlte sich William Shattner auch noch durch das Ende des Films etwas in seiner, sagen wir mal Ehre gekränkt, was sich dann im fünften Film in einigen Anspielungen bemerkbar macht. Da zeichnete sich Shattner für die Regie verantwortlich, was diesem Film aber leider nicht so bekommen ist.

Für mich ist Zurück in die Gegenwart jedenfalls der beste aller Star Trek Filme. Nicht nur wegen der Story, sondern auch deshalb, weil es mal komisch im Universum zugeht.

© ghostwriterk
alias bugsbunny (ciao); trashwriter (dooyoo)

----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-09 22:10:48 mit dem Titel Blade Runner Directors Cut

Blade Runner ist für mich einer der besten, wenn nicht sogar der beste Science-Fiction Film, der je gedreht wurde. Diese Meinung von mir bezieht sich allerdings auf den Directors Cut, der meines Wissens 1993 herausgekommen ist. Die Originalversion ist zwar auch nicht schlecht, zeichnet aber aufgrund des Voice-Over Kommentars und des anderen Endes ein ganz anderes, vornehmlich positiveres Bild.


Im Sinn von Regisseur Ridley Scott ist diese Version damals nicht in die Kinos gekommen, jedoch bestanden die Produzenten darauf. Denn Ihnen war dieser Film einfach zu düster. So behielt dieser Kultstreifen bis zum Directors Cut diese verordneten Schwächen. Dabei ist in der neuen Version gar nicht viel geändert worden, lediglich die Schlußszene wurde entfernt, eine Traumszene eingefügt und der Kommentar wurde gelöscht. Dadurch entsteht sich dann ein vollkommen anderes Gesamtbild, das lange zum Nachdenken anregt.


Das dieser Film Kultstatus erreichte, hat viele Gründe. Zum einen ist es die Atmosphäre, die dieser Streifen ausstrahlt. Die Bilder sind faszinierend, düster und erdrücken mich fast mit ihrer Schwere. Sie zeichnen eine dunkle Hölle auf den Bildschirm (oder die Leinwand), aus der es für die Beteiligten kein entrinnen gibt. Einzig die Werbetafeln (Schleichwerbung oder nicht?) bringen etwas Licht in diese von Smog und Regen vergiftete Filmwelt. LA ist zu einem multikulturellen Moloch aus Stahl und Beton geworden, in dem das Leben fast fehl am Platz wirkt.


Zu diesen Bildern kommt dann noch die Musik von Vangelis, die diese Eindrücke noch verstärkt. Sie gibt diesen Bildern noch den letzten Schliff und erzeugt einen überwältigenden Eindruck beim Ansehen. Die Musik ist 1994 auch auf CD, unter dem Label von Time Warner erschienen.

Die großartige Leistung der Schauspieler tut dann noch ein übriges. Harrison Ford, Rudger Hauer, Sean Young und Deryl Hannah bringen auch die Personen oder Replikanten rüber, die sie spielen.


Zur Story: Im Jahr 2019 wird die gefährliche Arbeit bei der Erschließung von neuen Kolonien im Weltraum von menschlichen Robotern, sog. Replikanten erledigt. Nach der ersten Meuterrei wird diesen Sklavenarbeitern die Rückkehr zur Erde bei Todesstrafe verboten. Falls es doch einer schafft, wird er von den Blade Runnern gejagt. Deckard ist ein solcher Blade Runner und erhält den Auftrag, vier auf die Erde geflohene Replikanten zu töten.


Bei seinen Nachforschungen lernt er Rachel kennen. Rachel ist eine Replikantin, weis das aber nicht und kommt erst durch Deckards Untersuchung auf ihr Geheimnis. Deckard verliebt sich im Verlauf des Films in Rachel, wie lange ihre Lebensspanne ist bleibt aber ungewiss.


Bei der Jagd nach den anderen ist schnell absehbar, daß es zum Schluß auf einen Zweikampf hinaus läuft. Der Ablauf dieses Duells hinterläßt aber einen gewaltigen Eindruck und zwar durch die Atmosphäre, die dieses Szenen vermitteln.


Der Film bezieht seinen Wert also weniger aus der Story. Diese ist recht einfach und Action ist zwar vorhanden, wird aber wohl dosiert eingesetzt. Seinen Reiz bekommt Balde Runner durch die Charaktere der handelnden Personen und die verschwimmenden Grenzen. Scheint zu Beginn des Films noch alles klar abgegrenzt, so verwischen sich diese klaren Bereiche immer mehr. Je länger der Film dauert, desto mehr Fragen werfen sich beim Directors Cut auf.


Und ein (vermeintliches?) Happy End hat diese Fassung nicht. Im Gegenteil, ich als Zuschauer bleibe mit den offenen Fragen des Films zurück, nachdem mir der Schluß quasi die Tür vor der Nase zuschlägt. Im Gegensatz zur ersten Kinofassung bleibt hier viel mehr Raum zur persönlichen Interpretation. Für Freunde von Diskussionen ist dieser Film sicher geeignet, denn man kann sich darüber lange Unterhalten. Ich möchte sogar behaupten, man sollte sich darüber Reden, denn dieser Film schlägt doch aufs Gemüt.


Alles in allem hat dieser Film seinen Kultstatus vollauf zurecht. Ich gehöre auch zu denjenigen, die ihn als ein Kunstwerk bezeichnen, denn eine solche Atmosphäre habe ich bis heute bei keinem anderen Science-Fiction Film erlebt. Freilich kommt diese am besten im Kino rüber, denn diese Bilder sind in meinen Augen nur für eine große Leinwand geschaffen. Im heimischen Pantoffelkino kommt die Art dieses Machwerks einfach nicht so recht rüber, selbst mit Dolby-Surround nicht.


Auch ist dieser Film für Menschen, die zu depressivem Verhalten neigen, wohl nicht geeignet. Dazu ist der Streifen zu düster und pessimistisch. Auf der anderen Seite regt er aber zum Nachdenken über Themen an, auf die ich vorher nie gekommen wäre. Aus diesem Grund sehe ich mir Blade Runner auch immer wieder gerne an und wenn es irgendwie möglich ist, dann mache ich das im Kino.

© ghostwriterk

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