Erfahrungsbericht von legendre
Skurril, aber sehr empfehlenswert
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Dass die Dänen Filme am Fließband produzieren, kann man wirklich nicht behaupten. In den letzten Jahren sind mir mal gerade zwei dänische Filme untergekommen. Zuerst Nightwatch und jetzt eben „In China essen sie Hunde“. Aber getreu dem Motto „Gut Ding will Weile haben“ waren beide Filme auf ihre eigene Weise hervorragend. Besonders gefällt, dass sich die Dänen herzlich wenig um die Trends aus Hollywood kümmern und stattdessen ihre ganz eigenen Filme mache. Die Ergebnisse sind herzlich frisch und bedienen bestimmt kein ausgelaugtes Klischee. Nun aber zur Geschichte von „In China essen sie Hunde“.
Der Bankangestellte Aarvidt hat ein paar ziemlich verwirrende Tage hinter sich. Zunächst wird seine Bank überfallen und als er den Räuber mit seinem Squashschläger erlegt ist er der Held des Tages. Trotzdem erwartet ihn zu Hause eine unangenehme Überraschung: Weil er angeblich der langweiligste Mensch der Erde ist, hat seine Freundin ihn verlassen und auch noch gleich die Wohnung bis auf den Fernseher leergeräumt. Als dann auch noch die Freundin des glücklosen Bankräubers völlig aufgelöst bei ihm erscheint, ihm eine haut und erklärt, dass die Beute für eine künstliche Befruchtung gedacht war, mit der sich das Paar den Kinderwunsch erfüllen wollte, ändert sich in Aarvidts Leben einiges.
Er erinnert sich seines zwielichtigen Bruders Harald, der sein Geld in der Unterwelt verdient. Zur Tarnung hat er sich ein Restaurant zugelegt (Zitat: „Und das Restaurant, hast du das gekauft?“ „Nee, gewonnen.“), in dem er mit zwei seiner Untergebenen („Wir sind nur die Köche“) und einem indischen Küchenjungen im hohen Alter und mit russischem Akzent alles andere tut als Gäste bewirten. Naturgemäß ist Harald zunächst etwas überrascht, schließlich hat er seinen Bruder seit Jahren nicht mehr gesehen. Am Ende findet er es aber nur gerecht, dass Aarvidt seine Fehler wieder gut machen will. Also überfällt man einen Geldtransporter und befreit den Bankräuber mittels einer (ziemlich unkontrollierten) Explosion aus dem Gefängnis. Zunächst geht alles ganz gut, auch wenn sich die beiden Brüder über Haralds recht brutalen Stil kurzzeitig in die Haare kriegen. Dann aber geht irgendwie alles schief, und immer öfter müssen die beiden „Köche“ mit der Schaufel ran, um unangenehme „Beweisstücke“ zu beseitigen. Von der exakten Handlung und vor allem dem unerwarteten und witzigen Ende soll sich jetzt aber jeder selbst überzeugen.
Eine eigene Meinung über den Film zu schreiben fällt mir etwas schwer, weil ich mir noch immer nicht ganz im Klaren über dieses Werk bin. Zum einen habe ich viel über den tiefschwarzen und sehr skurrilen Humor gelacht. Seit Pulp Fiction habe ich keinen Film mehr gesehen, der so sarkastisch und cool mit den tödlichen Missgeschicken von Gangstern umgehen soll. Zu dieser Eigenart des Films passen die beiden Hauptdarsteller mit ihrer fast unbewegten Mimik und ihrer langsamen Art zu sprechen. Überhaupt machen Sprechpausen einen beträchtlichen Teil des Films aus. Aber es hat schon seinen ganz besonderen Reiz, wenn die beiden Hauptdarsteller mit einer Leiche im Kofferraum durch die Gegend fahren und sich dabei beinahe provozierend gelangweilt über den Tod ihres Vaters, der beim Ausfüllen seiner Steuererklärung (Zitat: „Aber das Kilometergeld hat er noch gekriegt“) unterhalten. Sicherlich spricht der Humor in diesem Film nicht jeden an, aber wer sarkastisch ist oder Pulp Fiction mochte wird sich sicher sehr wohl fühlen.
Neben diesen eher humoristisch zu verstehenden Einlagen, gibt der Film auch noch einige Actionszenen her, die die abflachende Spannungskurve wieder in die Höhe treiben sollen. Allerdings wird auch hier kräftig übertrieben, so dass der Gedanke einer Persiflage doch sehr nahe liegt.
Eigentlich könnte ich es bei dieser Erklärung belassen, wenn ich nicht immer noch nach einem tieferen Sinn hinter diesem Film suchen würde. Da Aarvidt am Ende auch noch für seine Taten mit den Worten „Du hast getan, was du wolltest“ belohnt wird, liegt es natürlich nah, das zum zentralen Thema des Films zu erheben. Einen Mörder zu loben, dass er immer getan habe, was er wollte scheint mir aber eine moralisch doch recht bedenkliche Message zu sein. Ich denke daher, dass man „In China essen sie Hunde“ am ehesten als eine schwarze Komödie auf hohem Niveau ansehen sollte.
Der Bankangestellte Aarvidt hat ein paar ziemlich verwirrende Tage hinter sich. Zunächst wird seine Bank überfallen und als er den Räuber mit seinem Squashschläger erlegt ist er der Held des Tages. Trotzdem erwartet ihn zu Hause eine unangenehme Überraschung: Weil er angeblich der langweiligste Mensch der Erde ist, hat seine Freundin ihn verlassen und auch noch gleich die Wohnung bis auf den Fernseher leergeräumt. Als dann auch noch die Freundin des glücklosen Bankräubers völlig aufgelöst bei ihm erscheint, ihm eine haut und erklärt, dass die Beute für eine künstliche Befruchtung gedacht war, mit der sich das Paar den Kinderwunsch erfüllen wollte, ändert sich in Aarvidts Leben einiges.
Er erinnert sich seines zwielichtigen Bruders Harald, der sein Geld in der Unterwelt verdient. Zur Tarnung hat er sich ein Restaurant zugelegt (Zitat: „Und das Restaurant, hast du das gekauft?“ „Nee, gewonnen.“), in dem er mit zwei seiner Untergebenen („Wir sind nur die Köche“) und einem indischen Küchenjungen im hohen Alter und mit russischem Akzent alles andere tut als Gäste bewirten. Naturgemäß ist Harald zunächst etwas überrascht, schließlich hat er seinen Bruder seit Jahren nicht mehr gesehen. Am Ende findet er es aber nur gerecht, dass Aarvidt seine Fehler wieder gut machen will. Also überfällt man einen Geldtransporter und befreit den Bankräuber mittels einer (ziemlich unkontrollierten) Explosion aus dem Gefängnis. Zunächst geht alles ganz gut, auch wenn sich die beiden Brüder über Haralds recht brutalen Stil kurzzeitig in die Haare kriegen. Dann aber geht irgendwie alles schief, und immer öfter müssen die beiden „Köche“ mit der Schaufel ran, um unangenehme „Beweisstücke“ zu beseitigen. Von der exakten Handlung und vor allem dem unerwarteten und witzigen Ende soll sich jetzt aber jeder selbst überzeugen.
Eine eigene Meinung über den Film zu schreiben fällt mir etwas schwer, weil ich mir noch immer nicht ganz im Klaren über dieses Werk bin. Zum einen habe ich viel über den tiefschwarzen und sehr skurrilen Humor gelacht. Seit Pulp Fiction habe ich keinen Film mehr gesehen, der so sarkastisch und cool mit den tödlichen Missgeschicken von Gangstern umgehen soll. Zu dieser Eigenart des Films passen die beiden Hauptdarsteller mit ihrer fast unbewegten Mimik und ihrer langsamen Art zu sprechen. Überhaupt machen Sprechpausen einen beträchtlichen Teil des Films aus. Aber es hat schon seinen ganz besonderen Reiz, wenn die beiden Hauptdarsteller mit einer Leiche im Kofferraum durch die Gegend fahren und sich dabei beinahe provozierend gelangweilt über den Tod ihres Vaters, der beim Ausfüllen seiner Steuererklärung (Zitat: „Aber das Kilometergeld hat er noch gekriegt“) unterhalten. Sicherlich spricht der Humor in diesem Film nicht jeden an, aber wer sarkastisch ist oder Pulp Fiction mochte wird sich sicher sehr wohl fühlen.
Neben diesen eher humoristisch zu verstehenden Einlagen, gibt der Film auch noch einige Actionszenen her, die die abflachende Spannungskurve wieder in die Höhe treiben sollen. Allerdings wird auch hier kräftig übertrieben, so dass der Gedanke einer Persiflage doch sehr nahe liegt.
Eigentlich könnte ich es bei dieser Erklärung belassen, wenn ich nicht immer noch nach einem tieferen Sinn hinter diesem Film suchen würde. Da Aarvidt am Ende auch noch für seine Taten mit den Worten „Du hast getan, was du wolltest“ belohnt wird, liegt es natürlich nah, das zum zentralen Thema des Films zu erheben. Einen Mörder zu loben, dass er immer getan habe, was er wollte scheint mir aber eine moralisch doch recht bedenkliche Message zu sein. Ich denke daher, dass man „In China essen sie Hunde“ am ehesten als eine schwarze Komödie auf hohem Niveau ansehen sollte.
12 Bewertungen, 4 Kommentare
-
29.12.2002, 15:15 Uhr von MisterBomber
Bewertung: sehr hilfreichSehr guter Bericht und gut gegliedert. Hoffe man ließt sich.
-
04.04.2002, 11:11 Uhr von dyna1977
Bewertung: sehr hilfreichguter Beitrag... =o)
-
04.04.2002, 11:01 Uhr von Duffy_2000
Bewertung: sehr hilfreichsehr verständlich geschrieben
-
04.04.2002, 11:00 Uhr von Netti1982
Bewertung: sehr hilfreicheine gute Kritik, MfG Netti
Bewerten / Kommentar schreiben