Finnische Sauna Testbericht

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Erfahrungsbericht von little_maryann

Warmduscher???

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Zu Beginn der kälteren Jahreszeit beginnt bei uns im Schwimmbad die Zeit, in der die Badegäste weniger werden aber die Zahl der Saunagäste zunimmt.

Die Geschichte der Sauna nimmt ihren Anfang in den Wäldern Finnlands. Die Finnen haben ihre Saunen, so lange sie schon in Finnland leben. Zu Anfang waren ihre Behausungen nur Erdhöhlen, die mit Torf bedeckt waren. Diese Art des Wohnens war auf ihre Armut zurückzuführen: das kalte Klima und das Unwissen, wie man Häuser aus Holz bauen könnte.
In ihren Wohnstätten waren Steinhaufen zu finden. In der Mitte des Haufens war eine Vertiefung. Dort konnte man Feuer machen, um die Steine zu erwärmen. Die heißen Steine waren die einzige Möglichkeit, Wärme zu halten, ohne das Feuer immer wieder zu erneuern und in der Nacht zu beobachten. Weil man aber früher noch keinen Schornstein hatte, lag der Ofen nah an der Tür. So konnte man immer wieder neues Holz nachlegen und der Rauch zog zum größten Teil ab, ohne in die Wohnung zu gelangen. Nachdem die Steine erhitzt waren, mußte man jedoch lüften, um den restlichen Rauch entweichen zu lassen. Die heißen Steine hielten dann die Behausung während der langen, kalten Nächte trocken und warm.
Wahrscheinlich fand man bald heraus, daß man die Wohnung bei Bedarf noch wärmer haben könnte, wenn man Wasser auf die heißen Steine kippt. Es wurde auch schnell entdeckt, daß die Hitze nach oben steigt. Und so baute man die Saunabank. Es ist eine Plattform, die sich in der Nähe der Decke befindet.
Ursprünglich war die Sauna ein Platz zum Baden, aber da es der einzige vorhandene saubere Platz mit reichlich Wasser war, ist es auch ein Platz gewesen, in dem die finnischen Frauen ihre Kinder zu Welt gebracht haben.

Wer regelmäßig in die Sauna geht, stärkt sein Immunsystem, bleibt von Atemwegserkrankungen verschont und beugt Herz-Kreislauferkrankungen vor. Wie Studien immer wieder beweisen, muß man mindestens sechs Monate lang regelmäßig, das heißt, einmal in der Woche drei Gänge, die Sauna nutzen, um die Abwehrfunktion des Körpers zu stärken. Wichtig ist das beibehalten, sowohl im Winter als auch im Sommer. Wer unregelmäßig von der Sauna Gebrauch macht, verschenkt eine große Chance für seine Gesundheit.

Was passiert nun mit dem Körper beim Saunabaden?

Die innere Körpertemperatur erhöht sich um ein bis zwei Grad. Dadurch weiten sich die Blutgefässe aus und die Fliessgeschwindigkeit des Blutes verändert sich. Schweiss verdunstet und bildet eine kühlende Schicht auf der Haut. Auch die Schleimhäute werden stärker durchblutet, produzieren mehr Sekrete, die viele Abwehrstoffe enthalten. Hinzu kommt der Abhärtungseffekt durch die Reizung des Aufheizens und schnellen Abkühlens. Mit der Abkühlung an der frischen Luft, unter der Kaltbrause oder im Tauchbecken verengen sich die Blutgefäße schnell, um den Körper vor größeren Wärmeverlusten zu schützen. Dieses Gefäßtraining der Gefäßmuskulatur kommt Saunagängern grade im Winter zugute, denn sie reagieren auf wechselnde Temperaturen wesentlich weniger empfindlich. Beim Saunabaden ist es wie beim Sport, erst ein regelmäßiges Training zeigt Wirkung. Das bedeutet weitgehende Sicherung gegen Schnupfen, Erkältung, Grippe, wenn man regelmäßig wöchentlich badet. Das bedeutet auch ein gutes \"Anti-Stress-Training\", weil die Anregung und Umstimmung der Steuerungsorgane im Körper etwa eine Woche lang anhalten. Ausserdem hat man erkannt, wie sehr Gesichts- und Körperhaut davon profitieren, und durch die angenehme Durchblutung jünger und straffer wirken. Die Transpiration unterstützt den Entschlackungsvorgang des ganzen Körpers und die anschließenden Kaltgüsse verfeinern die Poren. Außerdem führt regelmäßig wiederholtes Saunabaden zu einer vermehrten Bildung von Abwehrstoffen im Blut. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass durch die Saunawärme die Hauttemperatur auf etwa 42 Grad Celsius steigt und dadurch Stoffwechselsteigerungen ausgelöst werden, die zu einer vermehrten Produktion von Interferon führen, d.h. einer Substanz, die bei der Abwehr von Infekten eine wichtige Rolle spielt. Im psychischen Bereich leistet das regelmäßige Saunabad ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur Vorbereitung auf die dunkle Jahreszeit. Die Wärme in der Saunakabine führt zu einer psychischen Erholung, die sich daran anschließende Abkühlung zu einer nervlich bedingten Erfrischung des Geistes. Die zusätzliche Ausschüttung von Hormonen - Endorphinen - während des Saunabadens und danach sorgt für eine merkbare psychische Entspannung und für das uneingeschränkte Wohlbefinden des Badegastes.

Wer darf Saunabaden....

Die Finnen beantworten diese Frage ganz einfach. Wer in der Lage ist zur Sauna zu laufen, darf sie auch benutzen.

Wie geht das denn nu mit dem saunieren???

Ganz wichtig ist, sich nicht selbst unter Zeitdruck zu setzen. Sauna soll entspannen, deshalb sollte man als Minimum 3 Stunden Zeit dafür einplanen um ausreichen Zeit zum Schwitzen und für die Ruhephasen dazwischen zu haben. Mitnehmen in die Sauna sollte man zwei bis drei große Saunahandtücher, ein Handtuch zum Abtrocknen nach dem Duschen, eventuell einen Bademantel, Badeschlappen, Badebekleidung je nach Anlage, falls man zwischendurch schwimmen gehen möchte und Pflegeprodukte zum Duschen.

Nachdem man sich seiner Kleidung entledigt hat, sollte man gründlich duschen und sich anschließend genauso gründlich abtrocknen, sodass man die Saunakabine trocken betritt.

Nach dem Betreten der Saunakabine nimmt man auf der oberen oder mittleren Bank einen Platz ein, auf dem man sein Saunatuch ausgebreitet hat. Hierbei gilt...kein Schweiss aufs Holz, also immer darauf achten, das alle Körperteile auf dem Handtuch sind. Günstig ist liegen, wer das nicht möchte oder wenn zu wenig Platz ist, hockt man sich mit angezogenen Beinen hin. Hier ist die übliche Zeit etwa 8 bis 12 Minuten. Die letzten zwei Minuten setzt man sich aufrecht hin.

Die Temperatur in der Saunakabine beträgt unter der Decke etwa 95 Grad Celsius. In Höhe der obersten Bank, die sich zwischen 1,30 und 1,50 Meter über dem Boden befindet, sind noch ca. 90 Grad, in Höhe der darunter liegenden Bank etwa 80 Grad, darunter 65 Grad und die Temperatur auf der letzten Bank in ca. 40 Zentimetern Höhe liegt bei 50 Grad.
Der erste Weg führt an die frische Luft. Bevor man zu frösteln beginnt, sollte man unter die Kaltdusche gehen. Abgießen mit dem Kneippschlauch oder die Schwallbrause verträgt jeder, das Tauchbecken sollte nur aufsuchen, wer keinen Bluthochdruck hat. Mit zum Abkühlen und zum Saunagang gehören jetzt noch die Fußwärmbäder. Diese können von einer nochmaligen Kaltwasseranwendung unterbrochen werden. Die gesamte Abkühlzeit muß mindestens genau so lang sein, wie der Aufenthalt in der Sauna war.


Allgemein wird durch ständigen ausreichenden Luftwechsel in der Saunakabine dafür gesorgt, dass die Luftfeuchte gering genug bleibt, damit Wasser aus dem Schweiss verdunsten kann. Denoch wird es als ein wirkungsvoller Reiz empfunden, wenn diese Verdunstung, d.h. Kühlung, plötzlich unterbrochen wird. Das geschieht, wenn etwas Wasser auf die heissen Steine im Saunaofen gegossen oder gespritzt wird. Eine unsichtbare Dampfwolke schießt dabei zur Decke hoch und strömt durch den Raum. Erreicht die so angefeuchtete Luft die Haut eines Badenden, so schlägt sich Wasserdampf auf der Haut nieder, wodurch sie noch weiter erhitzt wird. Die vielen Wassertropfen auf der Haut sieht der Badende, und er beobachtet auch, wie dann durch den zusätzlichen Hitzereiz die Schweißdrüsen zu einer verstärkten Tätigkeit angeregt werden. Mit öligen Zusätzen versehen verbreiten die Aufgüsse einen angenehmen Duft.

Die meisten Saunabenutzer schätzen den Aufguss als einen Höhepunkt der Wärmeeinwirkung. Empfindliche Personen können ihn entbehren; denn auch ein Saunabad ohne Aufguss ist voll wirksam.

Auch die Ruhepause gehört zum Saunabad. Zwischen den 2 -3 Saunadurchgängen sollte geruht werden. Ideal sind Kippliegen, bei denen die Füße hoch liegen können.

Für das Trinken in der Sauna gilt die Regel: Um die Stoffwechselentschlackung zu fördern, sollte man möglichst nicht während der Heiß- und Kaltanwendungen, sondern nach dem Saunabad den Durst löschen. Wer echten Durst hat, kann diesen auch zwischendurch stillen. Am besten geht das mit Mineral-Drinks oder Obstsäften, dabei sind ein bis zwei Liter die Norm.
Übrigens ist es ein weit verbreitetes Fehlurteil, das man durch die Sauna abnimmt.
Das was ich hier in diesem Bericht beschrieben habe, ist die normale finnische Trockensauna. Da das Saunabaden immer mehr Freunde findet, vermehrt sich auch die Zahl der unterschiedlichsten Saunen. Bei uns im Schwimmbad in Kempen gibt es zur normalen Trockensauna noch eine Dampfsauna, die mit etwa 45 Grad beheizt wird und in der eine hohe Luftfeuchtigkeit in Form von aromatisiertem Wasserdampf vorherrscht.

Daneben gibt es Biosaunen, in denen mit farbigem Licht die Psyche positiv beeinflusst werden soll, Heusaunen, Saunen mit ganz unterschiedlichen Temperaturen, mit völlig unterschiedlichen Aufgüssen, die teilweise mit Eiswürfeln oder Obst erträglich gemacht werden. Das ist je nach Saunapark und Betreiber recht unterschiedlich. So kann sich jeder die Form der Entspannung suchen, die seinen Vorlieben und seinem Wohlbefinden entspricht.

Ich habe die Sauna erst in unserem Bad kennen und lieben gelernt und versuche sie wirklich regelmäßig zu nutzen, denn nichts ist entspannender als ein gemütlicher Mittag oder Abend in der Sauna.

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