Finnland Testbericht

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Erfahrungsbericht von Qualle

Helsinki die wunderschöne Hauptstadt Finnlands

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Helsingfors- eine Stadt zum Verlieben

Vielleicht mag nicht jeder die Stadt so wie ich, aber ich war gern da.
Helsingfors oder Helsinki, schwedisch oder finnisch – 1550 von Gustav I. gegründet
Leider war ich bisher erst einmal in dieser wunderschönen Stadt in Nordeuropa. Während einer Rundfahrt durch Finnland haben wir zwei volle Tage genutzt um uns die Hauptstadt Finnlands anzusehen. Wie immer waren wir auch in diesem Sommer mit dem Zelt unterwegs. Auf dem Zeltplatz Rastilla bei Helsinki stellten wir für drei Tage unsere Zelte auf. Für 80 Finnmark ( 14 Euro) pro Nacht und vier Personen ist er nicht zu teuer.
(1997 waren 100 Finnmark etwa 30 DM oder heute 15 Euro)

Der Platz liegt etwas außerhalb der Stadt, aber an das öffentliche Verkehrsnetz der Stadt angeschlossen. So kauften wir auch gleich für die nächsten zwei Tage eine Helsinki-Karte. Diese Zweitageskarte kostete 55 Finnmark für die Kinder und 135 Finnmark für Erwachsene.
Es gibt auch Karten für einen und für drei Tage.

Die Helsinkikarte berechtigt zur freien fahrt mit den Bussen, Straßenbahnen, der Metro und den Nahverkehrszügen in Helsinki sowie Ausflugsbooten und zur freien Busrundfahrt. Außerdem bekommt man Vergünstigungen oder Geschenke bei Restaurant, Oper Theater usw.

Nun wie schon in anderen Berichten erwähnt, unternehmen wir in einer uns fremden Stadt zuerst gern eine Stadtrundfahrt. In Helsinki benutzten wir dafür die Straßenbahnlinie 3T (Erläuterungen in Finnisch, Schwedisch, Englisch und Deutsch). Diese fährt in einer Achterschleife durch die Stadt. Die Rundfahrt dauert etwa 60 Minuten. Man kann die Fahrt auch so oft wie man will unterbrechen.

Nun will ich über die von uns besuchten Orte in Helsinki schreiben. Mit dem Bus und der U-Bahn fuhren wir vom Zeltplatz ins Zentrum von Helsinki. Nach einigen Stationen mit der Linie 3T besichtigten wir den Markt am Hafen. Von hier fuhren wir mit dem Wasserbus auf die Insel Suomenlinna Es ist ein sehr lohnenswerter Ausflug und alle Eintritte und Überfahrten sind in der Helinki-Karte enthalten.

Nun die Insel Suomenlinna, ein Felsen, ist auf jeden Fall sehenswert. Alles gleicht einer militärischen Festung. In viele mit Gras bewachsenen Hügel befinden sich verlassenen Bunker. Eine Mauer umzieht die Felsenfestung. Im Wasser liegt noch ein altes U-Boot (sonst Eintritt 10 bzw. 5 Finnmark), was man besichtigen kann. Bei strahlendem Sonnenschein, blauem Himmel und wunderschöner Sicht, macht es Spaß auf die alten Kanonen zu klettern, sich auf dem Rasen zu tummeln oder über die Wege zu spazieren.
Nachdem wir zwei Stunden durch die Reste der Festung gebummelt sind, fuhren wir mit dem Boot zurück zum Südhafen.

Nach einem Mittagsimbiss setzten wir unsere Fahrt mit der Linie 3T fort. Aber schon nach wenigen Stationen unterbrachen wir erneut die Fahrt und liefen zu einer Felsenkirche (Gotteshaus und moderner Konzertsaal). Das ist schon ein beeindruckendes Bauwerk. Mitten in der Stadt ist ein nicht all zu hoher Felsen, teils bewachsen. Alles wirkt von außen nicht sehr anziehend, Es lädt ein Zum Klettern auf diesem Felsen. Aber eine Eingangstür (künstlich mit Steinen befestigt) im Felsen führt uns zu einer fantastischen Kirche. Man kann sie nicht beschreiben, aber die Kirche hat schon ihren besonderen Reiz. Alles schlicht gehalten, und über einem das Glasdach, wo man bis zum Himmel sieht.

Unser nächster Stopp ist am Sibeliusdenkmal im Sibeliuspark. Mitten in einem gepflegtem Park steht ein mehrere Meter hohes Kunstwerk aus Stahl. Es sieht von weitem aus, als wenn Unmengen Orgelpfeifen beliebig aneinander gereiht sind.

Nun ging es zu Fuß weiter bis zum Olympiastadion. Schon von weiten konnte man den Hohen Aussichtsturm sehen. Nach einen kurzem Imbiss in der Stadionbar fuhren wir mit dem Fahrstuhl auf den Turm (Eintritt in der Karte enthalten). Von oben hat man einen einmaligen Blick auf die Stadt und das Wasser der Ostsee.

Durch wunderschöne Parkanlagen bummeln wir weiter bis zur Finnlahndia-Halle. Wir beobachten die Künstlichen Fontänen, die im Wasser vor der Halle einige Meter in die Höhe steigen. Im saftigen Grün der Wiesen und Bäume und im malerischem Blau von Wasser und Himmel hebt sich das Weiß der Halle gut hervor. Die Finnlandia-Halle ist ein großes Konzert- und Kongressgebäude. Man kann auch einen Blick hinein werfe.

Es ist schon spät, wir setzten unsere Fahrt mit der Linie 3T fort und fahren dann mit U-Bahn und Bus zum Zeltplatz zurück. Wir wollen ja auch noch Baden gehen.

Am nächsten Tag geht es auf selben Weg wieder ins Stadtzentrum nach Helsinki. Unseren heutigen Rundgang starten wir vom Osthafen. Mit dem Wasserbus geht es auf einen weitere der vier großen Ausflugsinseln der Stadt.
Bei fast tropische Wetter erreichen wir am späten Vormittag die
Insel Korkeasaari. Diese Insel ist ein Tierpark und Zoo. Viele Tiere leben frei und andere in großen Gehegen und Käfigen. Man findet fast alle Tiere, die auch bei uns im Zoo anzutreffen sind, ob Kamel, Rentier oder Eule.
Auf der Insel besuchen wir noch den Leuchtturm und das maritime Museum.
Wie schon mehrfach erwähnt, waren die Eintrittspreise 1997 alle in der Helsinki-Karte enthalten.

Nach ein paar erholsamen Wandehrungen auf der Insel geht es mit der Fähre zum Festland zurück. Alle Museen kann man sich in zwei Tagen nicht ansehen. Aber für eine kurze Visite in der riesigen Markthalle sollte man sich schon Zeit nehmen. Auch ist der Dom anschauenswert. Wir laufen über den eindrucksvollen Senatsplatz mit dem Bronzestandbild vom Zaren Alexander II zur Domkirche.

Nun, den weißen Bau der Domkirche müssen wir uns erst einmal von außen ansehen, den es findet gerade eine Hochzeit statt. Erst nachdem das Brautpaar den Dom verlassen hat, steht er wieder Besuchern offen.
Der Dom wirkt schlicht, weiß und trotzdem sehr elegant.

Nach dem kulturvollen Tag fahren wir nun noch mit der Linie 3T zum Vergnügungspark. Es ist ein großer Rummel, wie wir ihn auch von zu Hause kennen.

In den zwei Tagen konnten wir nur einen kleinen Teil der Stadt uns anschauen. Hier noch ein paar Sehenswürdigkeiten, die wir uns für einen nächsten Besuch aufheben mussten.
Die Uspenski Kathedrale
Regierungspalast
Kaufhaus Stockmann
Nationalmuseum uvm.

Wenn ich mir heute wieder die Bilder ansehen, dann bekomme ich Sehnsucht nach dieser Stadt im Norden. Es ist eine schöne, aber ruhige Hauptstadt. Nicht übermäßig voll mit alten Bauwerken, aber mit vielen modernen Gebäuden, Plätzen zu Entspannen, Bummeln und Schoppen.



Bericht steht auch bei Ciao JanaLipy, Ich schreibe da auch


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-03-19 08:55:22 mit dem Titel Kuopio und Umgebung

Zwischen blauer Seen und grünem Wald

Finnland ist nicht gerade das Musterurlaubsland für uns Mitteleuropäer, schade eigentlich, denn es hat viel zu bieten.
Heute möchte ich über eine Region schreiben, die wir teils gewollt, teils auch durch Zufall entdeckt haben. Nachdem wir Tampere hinter uns gelassen hatten, fing es sehr stark an zu regnen. Als Camper stellt man sein Zelt nicht gern auf eine durchweichte Wiese und so fuhren wir bis uns die Sonne den Tag verschönte.

In Atrain bei Riistavesi nicht weit von der bekannten Wintersportstadt Kuopio entfernt fanden wir einen wunderschönen Zeltplatz, wo wir erst einmal eine Übernachtung buchten. (45 Finnmark für eine Übernachtung und 4 Personen)
(6 Finnmark sind etwa 1 Euro)
Doch Wetter und Gegend waren bezaubernd und wir verlängerten zwei mal unseren Aufenthalt in Atrain bei Riistavesi.

Der Platz war wunderschön im Wald angelegt. An das Zeltplatzgelände grenzte ein herrlich blauer See, der ebenfalls im Wald lag. Das Wasser im See war sauber und angenehm warm zum Baden. Natürlich keine Mittelmeertemperaturen und auch nur ein kleiner Sandstrand, aber vollkommen ausreichend für einen Erholungssuchenden. Sprunggelegenheit, Rutsche und reifen zum unterhaltsamen planschen im Wasser standen jeden Badegast zur Verfügung.

Unmittelbar am Wasser befand sich auch die Sauna. Diese war 1997 im Zeltplatzpreis mit enthalten. Es war eine richtige Finnische Sauna. Und jeden Abend wurde da mächtig Holz aufgelegt.

Dieser Zeltplatz ist einer der schönsten und preiswertesten Plätze, die ich bisher kennergelernt habe. Und das sind weit mehr als hundert an der Zahl. Auf dem Platz befand sich eine Küche mit allem, was man so benötigt, einen überdachten Aufenthaltsraum, saubere sanitäre Einrichtungen, Rezeption mit dem nötigsten zu Einkaufen und einem Spielplatz. Billard war da bei uns jeden Tag angesagt. Die Dartscheibe hat mich leider nicht überlebt. Mit einem Pfeil habe ich die millimeterstarke Aufhängung durchtrennt - dummer Zufall.

Ich könnte noch lange über diesen Platz schreiben, aber in meinen Bericht möchte ich nun Kuopio vorstellen.
Kuopio sollte jeden Skisprungbegeisterten bekannt sein. Auch in diesem Jahr begann hier die Weltcupsaison der Skispringer. Wir besuchten diesen Ort aber nicht im Winter, sondern im angenehm warmen Sommer. Mit etwa 80 00 Einwohnern ist Kuopio eine größere Stadt in Zentralfinnland. Wie viele Städte liegt diese auch auf einer Halbinsel, die in den See Kallavesi hineinragt.

Doch bevor wir ins Stadtzentrum fuhren, ging es erst einmal auf den
Berg Puijo-Höhe. Mit dem Lift fuhren wir auf den Turm Pääsylippu. ( 15/5 Finnmark für Erwachsene / Kinder)
Die Aussichtsplattform (Ring) lag wieder im Freien. Es blies ein etwas stärkerer Wind und auch waren einige Wolken zu sehen. Doch die Auffahrt hat sich gelohnt. Vor uns lag die wunderschöne finnische Seenlandschaft und mitten in ihr die Stadt Kuopio. Seen und gründe bewaldete Inseln, das ist typisch für Mittelfinnland, unterbrochen von Straßen und einigen Siedlungen. Manchmal endet die Straße vor einem See, mit dem Auto geht es auf die Fähre und am anderen Ufer setzt man die Fahrt fort. Viele dieser Fähren sind Bestandteil der Straße und kosten nichts.

Doch nun zurück zu Kuopio. Wieder unten am Turm ( 75 Meter tiefer) besichtigten wir noch die Ausstellungen und Hütten mit Finnischer Tradition. Auch hier ist eine Art Troll das Maskottchen. Die Figuren liefen bummelten über den Vorplatz zur Unterhaltung der Besucher. Alles wirkt sehr sauber, neu und gepflegt. Und wie fast überall ist auch diese Puijo-Höhe (225 NN) von Wald umgeben.

Mit dem Auto fuhren wir in die Stadt, die 1652 von Per Brahe das Stadtrecht bekam. Zu Fuß bummelten wir über den Marktplatz, besichtigten Rathaus und Dom, schlenderten durch den Snellmann-Park zum Denkmal für Minna Canth und weiter zum Orthodoxen Kirchenmuseum.
Weiterhin sehenswert sind noch die Schanzen, die Kirche St. Nikolaus und die Halbinsel Väinölänni.

Diesen Tag in Kuopio beendeten wir mit einem Besuch auf der Karting –Rennbahn. Sie liegt etwas außerhalb des Zentrums, etwas schwer zu finden.
Angezogen wie Formel 1 Rennfahren stiegen unsere „Männer“ in die Autos.
Und los ging die verrückte Fahrt durch die Halle und auch ins Freie. Es wurde mächtig Gas gegeben. Für 100 Finnmark konnte man 15 Minuten seine Runden auf der Stracke drehen. Natürlich war der Sohn viel schneller als der Vater und schaffte in der Zeit zwei Runden mehr.

Nach einigen Stunden Stadtbummel führen wir zum Zeltplatz zurück. Ein Bad im See tat den müden Beinen gut. Anschließend ging es in den Wald, wo wir uns mit Blaubeeren versorgten. Den Abend verbrachten wir u.a. in einem typischen Lappenzelt am Feuer.

Am nächsten Tag fuhren wir dann in die Koli-Berge, darüber werde ich in einem anderen Bericht schreiben.

Jeder, der nicht den ganz großen Trubel mag, kann sich hier sehr gut erholen.
Wenn es nicht so weit weg von zu Hause wäre, würde ich Finnland öfter besuchen.





----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-01 08:48:31 mit dem Titel Auf der Durchreise zum Nordkap am Polarkreis

Hier nun Ausschnitte aus dem zweiten Teil meiner Nordkapreise im Jahre 1994, den Bericht habe ich vergessen hier einzustellen.

Und weiter geht unsere Reise in den Norden von Europa. Über den heutigen Tag von Skelleftea bis Rovaniemi möchte ich nicht so viel schreiben. Wie auch an den Vortagen brannte die Sonne unerschöpflich und das Land erstrahlte in den wunderschönen Farben Blau und grün.
In Lulea, dem Eingangstor zur Gebirgswelt der Lappen, legten wir eine Mittagspause ein. Hier verspeisten wir in einem BürgerKing ähnlichem Laden einen Döner. Es war der erste, wo mir das Fleisch gar nicht schmeckte. Er war süß und talgig. Bestimmt aus dem süßen Rentierfleisch gemacht.
Die Landschaft neben der Straße wechselt sich ab von Wäldern, Wiesen und Feldern. Vereinzelt sieht man auch mal ein Haus. Und wie auch schon an den letzen Tagen sind viele Baustellen. (Heute ist es bestimmt schon alles fertig)
Weiter nördlich sind nun viele Seen und Moore mit Schilf. Für ein Bad in einem See mit Zugang zur Ostsee verlassen wir bei Kalix die Hauptstraße und erfrischen uns im Wasser.
Wieder zurück auf der A4 fahren wir nach Haparanda und wenige Kilometer weiter passieren wir die Grenze zu Finnland. Die Grenzanlagen sind hier schon 1994 unbesetzt. Jetzt wird die Zeit eine Stunde vorgestellt. Einige Kilometer weiter winkt uns schon ein Weihnachtsmann am Straßenrand zu. Es ist schon merkwürdig im Hochsommer einen Weihnachtsmann über die Straße spazieren zu sehen.
Ohne große Unterbrechung fahren wir weiter bis zum heutigen Etappenziel in Rovaniemi.
Es ist schon wieder zwanzig Uhr finnischer Zeit, als wir den Zeltplatz anfahren. Aber da es noch hell ist, verliert man einwenig das Zeitgefühl. Nach dem Abendessen, das wir uns in der Zeltplatzküche zubereiten, geht es noch einmal in die Stadt.
Der Zeltplatz liegt am Ufer eines Flusses. Auf der gegenüberliegenden Seite sehen wir die Stadt. Zwei Brücke verbinden die beiden Seien miteinander.
Den Stadtbummel nutzen wir, um in einem Hotel Geld zu tauschen. Heute gibt es dazu ja überall Automaten. (Finnland ist sehr modern und weit entwickelt, was diese Technik betrifft. Wir lernten es in einem späteren Urlaub schätzen)

Nun haben wir ihn erreicht, den Polarkreis. Nur wenige Minuten nachdem wir den Zeltplatz verlassen haben, betreten wir die Polarkreisstation in Finnland bei Rovaniemi. Es ist ein Muss für alle Besucher dieser Region. Hier ist sie, die Weihnachtsmannwerkstadt. Alles was in der großen Halle zu sehen ist, erinnert an das winterliche Fest zu Hause. Hier erwerben wir ein Polarkreiszertifikat, überspringen den Polarkreis. In einem Großen Zelt der Lappen nehmen wir an einer Zeremonie teil, die kann man nicht beschreiben, man muss es erleben, wie einem das „böse Blut“ abgesaugt wird.
Im Freien sind Rentieren zum Streicheln und Lappen in ihren wunderschönen Trachten, die den Besuchern etwas von ihrer Tradition zeigen.
Da alles essbare hier in Skandinavien sehr teuer ist, kaufen wir von den Spezialitäten des Landes nur eine Portion und teilen sie durch uns fünf. Der auf offnem Feuer gegrillter Lachs ist eine Delikatesse, wie ich sie noch nicht wieder gegessen habe. Die mit Quark und Marmelade gefüllten Teigwaren sollte man aber auch probieren.
Nachdem wir drei Stunden in dem Touristenzentrum verweilten, laufen wir zum Parkplatz, wo wir noch Bekannte, die mit einem Bus unterwegs sind treffen.
Nun führt uns die Fahrt durch eine bergige Landschaft. Die Nadelbäume verschwinden langsam am Straßenrand, dafür nimmt der Birkenbestand zu.
Vielleicht wiederhole ich mich jetzt, aber hier ist Sonne pur, und uns zieht es wieder zum Wasser. Gleich neben der Hauptstraße auf einem wunderschönen fast leeren Zeltplatz liegt ein See, der uns zum Baden lockt. Außer einer norwegischen Touristenfamilie und dem Mann in der Anmeldung ist hier niemand um diese Tageszeit. Mit einem Wassertreten drehen wir eine Runde auf dem See, baden im blauen angenehm warmen Wasser und sonnen uns auf der Wiese. Im kleinen Zeltplatzladen gibt es aber leider nur was Süßes zu essen.
Wir beobachten, wie der Bus mit unseren Bekannten auf der Hauptstraße vorbeifährt, und sind froh, dass wir individuell reisen.
Nach fast zwei Stunden setzen wir nun die Fahrt fort. Wir passieren den Ort Sodankylä und jetzt werden die vereinzelten Häuser, die wir am Straßenrand sehen auch immer weniger. das Land wir nun wieder flacher und die Bäume weniger.
gegen 18 Uhr erreichen wir das Goldwäscherkamp in Tankavara. Doch um diese Zeit ist hier nichts mehr los. Alles hat in diesem Touristenzentrum schon vor einer Stunde geschlossen. Na gut, da müssen wir eben auf das Goldwaschen verzichten. Aber kurz nachdem wir das Camp verlassen haben sehen wir einen Hinweis zu einer Goldmine.
Da es heute nicht dunkel wird, haben wir alle Zeit der Welt und fahren zu dieser Goldmine. Hier können Touristen für 25 Finnmark zwei Stunden Gold waschen. Hier sind wir in freier Natur, kein Touristengebiet, Mücken in Überfluss, und zwei echte Finnische Goldgräber zeigen uns, wie man mit einer alten Blechschüssel Gold wäscht. Wir werden auch fündig. Dieser eine Nugget ziert jetzt mein Fotoalbum.
Und noch eine Stunde fahren wir heute weiter in den Norden. Nun erreichen wir das Gebiet der finnischen Tundra. Es sind nur noch vereinzelt Bäume zu sehen. Auch muss man jetzt langsamer fahren, da Rentiere die Straße kreuzen.
Kurz vor Ivalo suchen wir uns heute eine Zeltplatz. Er ist sehr sauber und gemütlich. Küche und Sauna sind hier wie auf fast jedem finnischen Platz vorhanden. Ein großes Lappenzelt steht zur Benutzung für die Gäste des Platzes zur Verfügung. Hier brennt auch ein Feuer, das die vielen Mücken vertreibt. Man muss dieses Land erleben, denn beschreiben kann man dieses nicht.
Der heutige Tag mit seine 25 Stunden wird wohl der erlebnisreichste in meinem Leben bleiben.
Der Tag ist schon fast zehn Stunden alt, als wir den Zeltplatz bei Ivalo verlassen. Bei Strahlendem Sonnenschein unterbrechen wir schon nach wenigen Kilometern unsere fahrt. Steil bergan, unser vollgepacktes Auto muss sich schinden geht es zu einem herrlich gelegenen Aussichtspunkt am Inarisee. Eine Ausstellung zeigt das Leben der Samen Lappen.
Und von hier hat man einen unbeschreiblich schönen Blick auf den Inariesee mit seinen vielen Inseln. Leider sind die Farben auf den Bilder nicht so schön, wie es die Natur zeigt. Wir lernten viel über das Leben der Lappen. Z.B. die Samen begruben Ihre Toten auf den Inseln, da diese sonst von den Eisbären wieder ausgegraben wurden, und denen als Nahrung dienten.
Weiter geht unsere Fahrt auf der Hautstraße von Ivalo nach Inarie. Etwa bei der Hälfte der Strecke ist ein Touristenzentrum, welches auch von Bussen besucht wird. Der Bärenhöhlenstein. Hier ist alles sehr kommerziell aufgezogen. Den Inariesee kann man nicht direkt sehen. Dazu muss man viele Stufen nach oben steigen, vorbei an der Höhle und weiter durch einen kleinen Wald laufen, wo sich dann der blaue See mit seinen grünen Inseln vor einem zeigt.
Immer wieder sind nun Rentiere am Straßenrand und auf der Straße. Sie haben keine Angst vor den Menschen.

Auch hat man die Möglichkeit im Inariesee zu baden. Wir suchen uns kurz vor Inarie eine schöne Badestelle. Der See ist sehr flach und wir müssen viele hundert Schritte laufen, bis uns das saubere blaue Wasser an die Knie reicht. Obwohl die Sonne strahlt, ist der See eisig kalt.

Nach dem Baden fahren wir weiter zum Nordkap. Die Straße verläuft über weite Teile Kerzengrade nach Nordwest. An einem Kriegsdenkmal aus dem Zweiten Weltkrieg stoppen wir noch einmal. Einiges erinnert daran, dass auch hier der Krieg stattfand.
Wald gibt es hier kaum noch. Kurz vor der Grenze zu Norwegen ist noch ein schöner Rastplatz. Wir wollen noch einmal mit zu Hause telefonieren, aber es gibt keine Telefonzellen, wo man ins Ausland telefonieren kann. (Ob es heute noch zwei Arten von Telefonzellen gibt weiß ich nicht. Als wir drei Jahre später wieder in Finnland waren, hatte schon fast jeder hier ein Handy.)
Wir laufen erst einmal zu Fuß nach „Norge“. Wie unsere Reise weitergeht, schreibe ich in einem neuen Bericht.
Der Tag war für uns hier an der Grenze noch lange nicht zu Ende. Noch vor Mitternacht erreichten wir das Nordkap.

Die Zeltplätze sind in Finnland recht billig zwischen 15 und 30 Mark bezahlten wir für uns fünf. Auch sind die Eintrittspreise erschwinglich. Oftmals gab es Familienkarten oder die Kinder bezahlten nichts. Dafür sind die Lebensmittel teuer. Und hier im Hohen Norden sind fast alle Häuser neu und modern. Und Mücken gibt es in Überfluss. Im Norden ist das Land sehr dünn besiedelt.

Ich werde bestimmt diese Reise noch einmal machen. Hoffentlich bleibt diese Natur noch lange erhalten.

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