Florida Testbericht

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Erfahrungsbericht von schwupsy

Rutsch mal du Hai

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Grüüüß Euch

Mitunter kann das Wetter den Aufenthalt in Deutschland ganz schön ungemütlich machen. Jetzt scheint auch hier zwar die Sonne, aber etwa acht Flugstunden von hier entfernt sieht die Welt immer ganz anders, nämlich sonnig aus. Ich meine Florida, den sunshine-state, der seinem Namen alle Ehre macht.

Ich bin viele Male dort gewesen und bin immer wieder begeistert vom Klima und von der anderen Lebensart, die einem dort entgegenschwingt. Eines meiner schönsten Erlebnisse war ein Tag in einem der Wasserthemenparks von Walt Disney World - ein Tag in Typhoon Lagoun. Damit es sich besser liest, vorab eine kleine Gliederung:

> > > 1. Der Park an sich
> > > 2. Der Weg dorthin
> > > 3. Eintritt
> > > 4. Die Kleiderordnung
> > > 5. Das Essen
> > > 6. Achtung, die Haie kommen
> > > 7. Ein paar Worte zur Traumfabrik

Na, dann wolln wir mal loslegen.


> > > 1. Der Park an sich
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In Disney World gibt es derzeit drei Wasserthemenparks: River Country, Blizzard Beach und Typhoon Lagoun. Die Parks sind mit einer kleinen Legende im Hintergrund aufgebaut, damit die ungewöhnlichen Sachen mit einem Augenzwinkern erklärt werden können: An der Stelle, wo sich heute Typhoon Lagoun erstreckt, tobte einst ein gewaltiger Typhoon und wirbelte alles durcheinander. Ein Schiff wurde auf einen hohen Berg geschleudert und ist dort als Wahrzeichen des Parks noch heute zu sehen. In bestimmten Zeitintervallen (alle 15 Minuten etwa) beginnt dieses Schiff zu schwanken und die Schiffssirene ertönt. Und alle halbe Stunde kommt die Riesenwelle (im Wellenbad) zurück, um alle an den Typhoon zu erinnern.

Zum ersten Mal konnten sich die Disney-Gäste 1989 in die Fluten von Typhoon Lagoun stürzen. Ich weiß nicht, wie viele Hektar hier bebaut sind - der Park ist riesig.

Typhoon Lagoun ist wunderschön angelegt. All die Attraktionen verschwinden in Parkanlagen, Bergen und Grotten, es gibt herrliche Strandbereiche und Picknickplätze. Eine Unmenge von Gärtnern (bei Disney World in Florida sollen es etwa 600 sein) haben traumhafte Arrangements von Sträuchern und Blumen geschaffen. Typhoon Lagoun ist für meinen Geschmack ein eher beschaulicher Wasserpark. Neben Action und Spaß ist sehr viel Raum für Erholung und Entspannung geblieben. Auch für diejenigen, die vielleicht keine Lust zum Baden haben, ist dieser Park ein Erlebnis.

Die ganzen Attraktionen möchte ich hier nicht aufzählen. Es gibt Rutschen aus allen Höhen und allen Lebenslagen mit und ohne Tunnel, es gibt ein großen Wellenbad (trifft das Wesen dieser Anlage nicht richtig, aber wie soll ich das nennen?), wo alle halbe Stunde die Riesenwelle erwartet wird. Für Familien mit kleinen Kindern sind sehr schöne Parkanlagen mit Wasserspielen für Nichtschwimmer oder Omi mit Enkelzwerg zu empfehlen. Trotz vieler Besucher herrscht überall Platz und Beschaulichkeit. Ein Paradies eben. Übrigens braucht kein „Klamottenwächter“ ernannt zu werden - man kann seine Sachen in einen Spind einschließen und dann in Badesachen Floridas Sonne genießen.


> > > 2. Der Weg dorthin
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Walt Disney World liegt in der unmittelbaren Nähe von Orlando. Zum Parkgelände (das so groß ist, daß es auf Drängen von Walt Disney zu einem eigenen Regierungsbezirk gemacht worden ist) gelangt man über den Interstate-Highway Nummer 4. Die Zufahrten zum Park sind ausgezeichnet ausgeschildert. Die Autobahnen innerhalb von Disney World sind übrigens auch dreispurig und lassen mit Grauen an die ewigen Baustellen auf deutschen Autobahnen denken.

Auf dem Parkgelände sind dann die Zufahrten zu den einzelnen Parks (man kann also nicht einfach nach Disney World fahren - man muß sich schon für einen Park entscheiden) und Hotelanlagen ausgeschildert - mittels riesiger violetter Schilder, die allesamt Mickey Maus Ohren haben. Parken ist kein Problem, die Flächen sind riesig. Die Parkgebühr beträgt 5 Dollar pro Auto und Tag. Man wird eingewiesen (damit auch alle Parkplätze belegt werden) und bekommt so schnell und absolut streßfrei seinen Platz. Von dort geht man entweder zu Fuß zum Eingangsbereich oder man benutzt eine der kostenlosen Zubringerbahnen. Wichtig: man muß sich seinen Parkplatz merken! So wie Elefant 5 oder Goofy 23. Wenn man das vergessen hat, wird’s am Abend kompliziert.


> > > 3. Eintritt
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Der Park kostet, wie jeder Park in Disney World, für Erwachsene gute 40 Dollar, für Kinder etwa 32 Dollar Eintritt. Dafür kann man dann einen ganzen Tag lang (von 9 Uhr morgens bis - ja die Schließzeiten ändern sich von Monat zu Monat je nach Wetter und Saison) baden , rutschen, spazieren gehen, sich sonnen, im Fluß treiben lassen, Schwimmbretter und Schwimm- bzw. Rutschreifen benutzen, schnorcheln und unendlich viel Spaß haben. Rollstühle und Kinderwagen stehen zum Ausleihen bereit, die sanitären Anlagen sind hervorragend, Wickelräume etc. selbstverständlich. Hier bemerkt man nicht, das Tausende von Menschen unterwegs sind, es ist alles super gepflegt und blitzsauber und natürlich kostet das Benutzen der Toiletten nichts.

Essen und Trinken, Eis und Süßigkeiten werden in rauhen Massen angeboten - müssen aber separat bezahlt werden.

Neben der Tageskarte für einen Park gibt es auch 2-Tage-Tickets sowie 4- und 5- Tage-Tickets. Damit kann man dann auch verschiedene Parks besuchen und auch während des Tages wechseln. Aber ich würde Euch zumindest beim ersten Besuch Zurückhaltung empfehlen. So viele neue Eindrücke sind nicht nur für Kinder schwer zu verarbeiten. Entweder der Kopf kann nicht mehr oder der Allerwerteste protestiert gegen erneute Wasserrutschpartien oder Ihr seid einfach nur müde. Und dann ist es schade um die schon gekauften Tickets. Es gibt auch die Möglichkeit, seinen kompletten Urlaub in Disney World zu verbringen. Mir persönlich wäre das zu stressig, aber das muß natürlich jeder selbst für sich rausfinden.

Für alle, die über einen Urlaub in Florida nachdenken: es ist billiger als ein Urlaub im Schwarzwald oder so. Der Flug schlägt zwar zu Buche, aber der Rest ist preiswerter und wärmer!


> > > 4. Die Kleiderordnung
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Wer schon mal in Florida war, grinst vielleicht schon. Wer nicht dort war, sollte sich schleunigst Flugtickets besorgen. Koffer packen kann er sich sparen, das bißchen, was dort gebraucht wird, kann man auch dort kaufen. Mit T-Shirt und kurzen Hosen ist man immer gut angezogen. Und bloß keine neuen Badesachen extra für den Urlaub in Florida kaufen! Dieses Land lebt von der Sonne und allen damit verbundenen Annehmlichkeiten und den deshalb kommenden Touristen. Also gibt es dort mehr Badesachen in einer Straße zu kaufen als in ganz Deutschland. Na gut, ist vielleicht ein bißchen übertrieben, vielleicht als in Halb-Deutschland. Macht Euch den Spaß und geht dort einkaufen - es ist überhaupt kein Streß (auch nicht für shoppingfaule Männer), sondern man wird von den Verkäuferinnen und Verkäufern ausgesprochen freundlich beraten und bedient.

Beim Besuch in Typhoon Lagoun gilt erst recht: Badesachen drunter, T-Shirt und Shorts kann man dann in einen Spind einschließen und ab ins Getümmel. Ach, falls die Damen mit ihrem Spiegelbild nicht ganz zufrieden sind: wer einmal in Florida 150kg Lebendgewicht in einen Bikini verpackt vor sich herwandern gesehen hat, der hat keine Figurprobleme mehr, ehrlich! Nee, Schicki-Micki-Klamotten passen in die Discos von Miami, aber im übrigen Land ist Freizeit und Erholung angesagt.


> > > 5. Das Essen
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Restaurants gibt es jede Menge im Park. Kein Gourmet-Essen, aber gute und schnelle Mahlzeiten. Vieles erinnert an McDonalds, meist gibt es noch Nudelgerichte, Pizza und Spare-Ribs oder gegrillte Putenkeulen. Getränke jede Menge (Coca-Cola ist hier in der ersten Reihe) und Eis - natürlich in Gestalt von Mickey Mäusen oder Goofys oder oder. Bacardi-Feeling am Strand gibt es allerdings nicht - kein Alkohol in Disney World!


> > > 6. Achtung, die Haie kommen
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Ein besonderes Erlebnis möchte ich euch keineswegs vorenthalten. Eine Besonderheit von Typhoon Lagoun besteht in der Möglichkeit zu schnorcheln und zwar in einer dafür extra geschaffenen Anlage. Dort leben neben anderen Meeresbewohnern auch Haie und Touristen *hihi*

Wir das gesehen - nix wie hin. Mein viertelchen und ich (also spy - apropos - bin ich´s noch? Seht doch mal oben beim Verfasser nach.) waren aber erst mal am Schmunzeln. Ja diese Amerikaner geben doch tatsächlich Taucherwesten aus. Bei 30 Grad Celsius im Schatten ziehen die den dusseligen Touris Jacken an! Na man kann auch übertreiben, oder? Jaja, wir neunmalklugen Touristen sollten noch anders darüber denken. Denn als ich so fröhlich (mit Weste) in den ersten Bereich des Wasserbeckens stapfte - huuuuuuuuuch, das ist ja kkkkkkalt. Und zwar eisig kalt. Haben die vielleicht auch lange Hosen? Tschuldigung, man wird ja mal fragen dürfen.

Damit sich die oberschlauen Touristen (spy sich mal zitternd meldet) langsam an die für Haie normale Wassertemperaturen gewöhnen können, ist es so eingerichtet, daß man zunächst in wadenhohem Wasser zu Bänken geht und dann auf diesen Bänken sitzend (Beine im kalten Wasser) eine Erklärung bekommt, wie man schnorcheln soll, was es zu beachten gibt. Ja, hallo, ich bin schon wieder oberschlau, warum erklären die das? Brille auf und los, oder?

Als die Reihe an uns war loszuschwimmen, dachte ich - eigentlich dachte ich gar nicht mehr. Hilfe, wo kann ich mich festhalten, ich faaaaaaaaaaalle.... Nee, ich fiel nicht, aber es war ein verdammt merkwürdiges Gefühl, als nach ein paar Metern schwimmen der Grund abrupt etwa 40m in die Tiefe verschwand. Du schwimmst - und der Boden verschwindet. Als ich begriffen hatte, daß ich da nicht runterfallen kann (klingt blöd, aber es fühlte sich so an), konnte ich genießen. Leute, das ist phänomenal - eine lautlose Welt, in der sich Fische - genauso groß wie ich - ganz leicht und wendig kreuz und quer bewegen. Und dann kommt da so ein Hai. Ja, ich habe vorhin zugehört und weiß jetzt, daß diese Haie Planktonfresser sind. Hoffentlich haben sie dem Hai das auch erklärt. Er sieht schon ziemlich gewaltig aus. Und wunderschön, wie er sich so durch den Raum bewegt. Als ob er fliegen könnte. Es macht unheimlichen Spaß, die Tiere zu beobachten. Egal, daß es irre kalt ist. Schon wieder so ein Hai, er kommt langsam auf mich zugeschwommen und *prust platsch hust paddel spritz* - was ist los? Mein viertelchen, dieser Frechdachs, hatte mich angetippt um mir etwas zu zeigen. Menno, aber doch nicht, wenn da so ein Hai kommt!

Ich weiß nicht mehr, wie oft und wie lange wir dort geschnorchelt sind. So schön all die anderen Attraktionen in Typhoon Lagoun sind - das Schnorcheln gehört für mich zu den schönsten Erlebnissen überhaupt in Florida. Übrigens können dort auch alle Kinder schnorcheln - vorausgesetzt sie können schwimmen und hampeln ausnahmsweise nicht wild herum. Dazu haben sie ja sonst im Park genügend Möglichkeiten.

Ganz einfach ist das Schnorcheln wohl aber nicht. Wir haben etliche Superman-Attrappen dort gesehen, die ihren neuen Freundinnen so ganz cool imponieren wollten - und sich dann doch nicht getraut haben. Da haben auch die freundlichen und geduldigen Bademeister-Mädel nicht helfen können, die sich dort um die Gäste kümmern.


> > > 7. Ein paar Worte zur Traumfabrik
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Die Gerüchte über Walt Disney World sind so große wie das Land, das dazu gehört. Viele reden mit Abscheu über den angeblichen Betrug aus Pappmaché und antrainiertem Lächeln. Der Neid hat halt viele Gesichter. Ich lasse mich gerne jedesmal wieder neu verzaubern.

Die Idee von Herrn Disney bestand darin, ein Vergnügungsparadies zu schaffen und damit Geld zu verdienen. Das Paradies ist da - ich gönne dem Konzern seinen Gewinn. Am 1.Oktober 1971 öffnete der erste Park in Florida. Seit dem sind so etwa ein Dutzend Themenparks entstanden plus Hotelanlagen, Nachtclubs, Shoppingcenter. Es ist nicht möglich alles zu sehen und zu erleben. Ich bin immer wieder von neuem fasziniert von der Perfektion, die hier an den Tag gelegt wird - gerade weil ich weiß, daß dort vor allem harte Arbeit und Disziplin erforderlich ist. Ich finde es übrigens auch eine absolute menschliche Meisterleistung, den Mitarbeiterstab von Disney (weltweit etwa 90.000, davon in Florida geschätzte 50.000 Angestellte) so zu schulen, daß sich jeder auf seinem Platz wohl fühlt bzw. jeder einzelne seinen Teil der großen Illusionen weitergibt. Da könnten sich so manche deutsche Chefs mal ne Weiterbildung in Orlando gönnen *grins*

Typhoon Lagoun funktioniert, wie alle anderen Parks auch, wie von Geisterhand geführt. Nirgendwo sind irgendwelche technischen Anlagen zu sehen, selbst die Papierkörbe verschwinden optisch durch phantasievolles zum Ort passendes Design. Das Geheimnis liegt in einem gigantischen unterirdischen Wirtschaftstrakt. Gewaltige Tunnelsysteme beherbergen Werkstätten, Wasseraufbereitung, Aufenthaltsräume für die Angestellten, Kantine und so weiter. Der Disneykonzern legt besonderen Wert auf das Zusammengehörigkeitsgefühl der Angestellten, sie sollen sich als etwas Besonders verstehen und damit Gastgeber für Millionen von Touristen sein. Straßenfeger, Bademeister, Pommesbrutzler oder kostümierter Goofy - jeder Einzelne prägt die perfekte Illusion mit. Jeder ist wichtig.

Mir persönlich gefällt diese Philosophie. Ich mag das Engagement der Mickey Mäuse und die Leidenschaft, die sich nur durch unglaubliche Leistungskraft und Disziplin entfalten läßt. Und die mag dieses Land, die unbegrenzten Träume, wo man Illusionen behalten darf. Ich denke nicht, daß jemand darüber die Wirklichkeit vergißt. Aber die Erholung davon, warum sollte die nicht perfekt sein?

Tschüüüß - Eure schwupsy

41 Bewertungen, 2 Kommentare

  • AngelikaR

    09.02.2009, 12:58 Uhr von AngelikaR
    Bewertung: besonders wertvoll

    BW. Toller Bericht. LG

  • anonym

    23.06.2008, 21:11 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe gruesse von rettchen