Flughafen Bangkok International Don Muang Testbericht

No-product-image
ab 9,27
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003

5 Sterne
(0)
4 Sterne
(2)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von catmother

Drehkreuz des Ostens

Pro:

übersichtlich, sauber, effektiv

Kontra:

langer Weg zum und vom Domestic Flughafen, Irreführung bei Transferflügen

Empfehlung:

Ja

Seit ich mich vor Jahren auf dem Flughafen Frankfurt mal durch eine Feuertür katapultierte, mein Auto suchen mußte und damit fast meinen Abflug nach Ägypten verpaßte, habe ich einen Horror vor großen Flughäfen. Schon zweimal sind wir aber nach Thailand geflogen und kamen auf dem doch recht großen Flughafen Bangkok an. Meine Berührungsängste waren also am Anfang doch schon recht groß.


** Lage **
Der Don Muang-Flughafen liegt recht weit außerhalb der Stadt, nämlich etwas über 5 km. Er besteht eigentlich aus zwei Flughäfen, dem International Airport und dem Domestic Airport. Beide sind über eine glasüberdachte Brücke miteinander verbunden. Man kann entweder die Strecke von ca. 600 m zu Fuß zurücklegen oder eines der klimatisierten Shuttle nehmen, die zwischen den beiden Terminals verkehren.


** Architektur **
Der Bau ist relativ modern, auch wenn er vielleicht aus heutiger Sicht nicht dem neusten Geschmack entspricht. Er besteht hauptsächlich aus Stein und Glas, was ihn einerseits kühl geschäftig wirken läßt, andererseits wird die Kälte gemildert von Pflanzen und Sitzgruppen.

Von all den Flughäfen, die ich bisher kennengelernt habe, wirkt nur noch der Changi-Airport in Singapur schöner. Wobei man Bangkok nicht unbedingt schön nennen kann, eben zweckmäßig und in Ansätzen kultiviert.


** Aufbau **
Ansonsten ist der Aufbau ziemlich klassisch: im Erdgeschoß befinden sich in zwei hintereinander liegenden, riesigen Halle die Check-In Terminals, die Paßkontrolle und die Übergänge zu den Wartehallen vor den Gates.
Im ersten und zweiten Stock befinden sich Reisebüros, Läden und Restaurants. Sogar ein Friseur ist vorhanden.
Hier beginnt auch der Übergang zum Domestic Airport, falls man den zu Fuß bewältigen will.


** Service **
Insgesamt ist der Flughafen wirklich übersichtlich gestaltet - zumindest für denjenigen Reisenden, der zwischen seinen Flügen etwas Zeit hat für den Umsteigevorgang. Zahlreiche Schilder und Wegweiser lassen einen fast immer den richtigen Weg finden. Zumindest läuft man nicht im Kreis, wie das auf den Flughafen Frankfurt oft der Fall ist, weil der eine Dauerbaustelle ist.

In regelmäßigen Abständen gibt es zudem noch Übersichtstafeln, wo man seinen Standort bestimmen und sich noch einmal orientieren kann. Falls man Karten einigermaßen lesen kann.

Der Flughafen ist wirklich sauber, auch wenn vieles nicht mehr neu wirkt. Überall sieht man Reinigungskräfte hinter unachtsamen Reisenden herräumen und putzen. Auch die Toiletten, die ich in solchen großen Gebäuden sonst immer zu meiden versuche, sind erstaunlich gepflegt. Sie sind übrigens niedriger als die europäischen, eine Mischung aus den asiatischen Loch-Toiletten und unseren Sitzschüsseln.


** Infrastruktur **
Wie gesagt, gibt es im Flughafen zahlreiche Shops, gastronomische Einrichtungen und sogar einen Friseur. Hier kann man in aller Ruhe und zu annehmbaren Preisen seine letzten Baht ausgeben.

Auch die Restaurants und Bistros sind in Ordnung. Zwar wirken sie wegen der Größe fast wie eine Mensa, aber dafür findet man immer Platz und wird recht zügig bedient. Und man hat einen guten Blick auf Start- und Landebahnen.
Man kann sich aber auch in einem der stilvolleren Restaurants niederlassen, wenn man Wert auf mehr Gemütlichkeit legt.

In dem einen Restaurant waren wir 2001 übrigens richtig erstaunt, als wir das erste Mal in Bangkok und auf dem Flughafen waren. Denn das Bier, das man vor uns stellte, hieß “Mittweidaer”. Für alle Nichteingeweihten - das ist eine Stadt in Sachsen. Ob das Bier nun wirklich aus Mittweida in Sachsen kam, haben wir leider nicht herausbekommen, aber es war doch eine nette Verbindung zur Heimat für die gerade Angekommenen.

Achtung übrigens vor dem Rauchverbot im gesamten Gebäude. Die Strafe bei Zuwiderhandlung beträgt 2000 Baht, was immerhin 50 Euro sind.


** Erfahrungen **
Bei der Anreise: Wartezeit muß man bei der Einreise immer einplanen. Bangkok ist ein Drehkreuz und es kommen minütlich Flieger mit Menschenmassen an. Dafür ist aber dann auch jeder Schalter bei der Einwanderungs-Kontrolle besetzt. Ist zwar immer peinlich, aber wer die Strecke zwischen Flieger und Immigration-Center zügig hinter sich läßt, kann vermutlich etwas Zeit sparen. Oder auch nicht, wenn gerade der große Schwung vor einem ist.

Auf jeden Fall sollte man die Einreisekarte, die man im Flugzeug erhält, schon ausgefüllt haben. Notfalls bei den englischen Begriffen die Stewardeß fragen. Denn wenn man das am Schalter nachholen muß, darf man sich nochmal anstellen.
Und bitte auch ordentlich ausfüllen. Wir haben es schon erlebt, daß eine Beamtin die Buchstaben nachgemalt hat, weil sie ihr unleserlich erschienen. Und das hält auf.

Die Gepäckbänder in der unteren Halle sind dann wieder wunderbar übersichtlich und gut ausgeschildert, so daß man auf den ersten Blick schon das für den betreffenden Flieger zuständige Band erkennen kann. Auch Gepäckwagen sind in ausreichender Anzahl und kostenlos vorhanden.

Die Weiterreise zur Stadt kann dann mit Taxis oder Bussen oder Bahn erfolgen.
Und dann heißt es: Willkommen in Bangkok, der “Stadt der Engel”, wie die Thais selbst ihre Stadt bezeichnen. Mit vollem Namen lautet der Name Bangkoks \"Krung Thep Manakhon Bovorn Ratanskosin Magintharayutthaya Mahadilokpop Noparatratchathani Burirom Udomratchanivetmahasathan Avatartsathit Sakkathattiya Visnukarmrasit\". Was soviel heißt wie \"Stadt der Engel, größte aller Städte, Wohnsitz des Smaragdbuddha, unbezwingbare Festung, unsterbliches, wertvolles Juwel, überaus mächtig, altehrwürdig, neunfach mit Juwelen geschmückte, himmlische Stadt, gestiftet von Indra und wiedererrichtet von Vishnu”.


Weiterreise: Wer vom International zum Domestic Airport muß, der sollte sich vorher überlegen, ob er genug Zeit hat. Der Fußweg dorthin dauert so ca. 20 Minuten. Dabei muß man sich einfach nach den Wegweisern “Domestic Flights” richten.
Man kann aber auch den Flughafenbus nehmen, der allerdings nur aller 20 bis 30 Minuten fährt.


Ausreise: Hier ist es wichtig, daß man von seinem Geld noch 500 Baht Flughafensteuer zurückbehält. Das hatte man uns nämlich beim ersten Mal nicht gesagt und wir waren völlig überfahren, als wir plötzlich noch einmal umtauschen mußten, denn Kreditkarte und Fremdwährung werden hier nicht genommen.

Sollte man direkt einen Weiterflug haben, muß man sich nach den Schildern “Transfer” richten, die jedoch einmal im Kreis um den ganzen Terminal herum führen. Wir hatten diesen Weg, der einem ein wenig wie ein Irrgarten vorkommt, völlig unterschätzt, weil es eigentlich nur in eine andere Etage gehen sollte. Statt dessen hat man uns einen ellenlangen Gang einmal hin und dann wieder auf der nächsten Ebene zurück geleitet. Mit der nochmaligen Personenkontrolle zusammen brauchten wir dann fast eine Stunde. Das sollte man einrechnen, wenn der Anschlußflug knapp sein sollte.


** Meine Meinung **
Nach meinen anfänglichen Berührungsängsten muß ich gestehen, daß der Don Muang Flughafen Bangkok selbst mir die Ängste ein wenig nehmen konnte. Mit jährlich über 35 Millionen Reisenden zählt er zu den größten der Welt und ist doch übersichtlich und effektiv, was man von manchen hiesigen und kleineren nicht behaupten kann.

Wer also mal über Bangkok fliegen muß, der sollte sich durchaus mal Zeit für den Flughafen nehmen.

28 Bewertungen, 1 Kommentar

  • blokk

    21.11.2008, 23:47 Uhr von blokk
    Bewertung: sehr hilfreich

    Der gute, alte Don Muang *seufz*. Der alte Herr war sicher keine Attraktion mehr, aber äußerst praktisch. Allein schon wegen der Bahnanbindung.