Flughafen Berlin - Tegel Testbericht

Letzte Woche haben wir unser Töchterchen zum Flughafen Berlin Tegel begleitet, für mich der Anlass mich einmal an einem Bericht zu versuchen.
Ich gehöre nicht unbedingt zu den Vielfliegern, jedoch muss ich öfter Leute vom Flughafen abholen. Es war also nicht mein erster Kontakt mit einem der drei Berliner Flughäfen..

Lage
Der Flughafen Berlin Tegel (offiziell Berlin International Airport) liegt im Norwesten Berlins, im Ortsteil Tegel des Berliner Bezirks Reinickendorf.

Erreichbarkeit und Parkmöglichkeit
Wir nutzten zur Anfahrt das Auto, die Verbindung ist direkt von der Autobahn gegeben. Die Beschilderung fängt recht spät an, man sollte doch vorher kurz in die Karte schauen, aber man kann ihn eigentlich nicht verfehlen. Soweit ich weiß hat der Flughafen Berlin Tegel (TXL international abgekürzt) eine Busverbindungen, der U-Bahn-Anschluss wurde wohl nie realisiert. Außerdem pendelt zwischen Flughafen und Berlin Mitte recht preiswert ein JetExpressBus TXL im 10 Minutentakt. Damit bewegt sich natürlich fast der gesamte Verkehr über den Autobahnzubringer mit einer Tunnelunterführung. Hoffentlich passiert da nie ein Unfall! Stosszeiten haben wir nicht erlebt, könnte mir aber vorstellen, das sich hier ein Nadelöhr-Effekt einstellt, gerade wenn man auf die Kurzparkplätze möchte und das Hauptgebäude unterfahren muss.
Parkmöglichkeiten sind vorhanden und waren zu einer noch recht frühen Tageszeit auch nicht voll ausgeschöpft. Für Kurzzeitparker, Absetzer der Abholer und Taxis finde ich die Anfahrt etwas chaotisch. Beim Herausfitzen haben wir dann auch eine Ehrenrunde gedreht.

Eine abolute Frechheit sind die Parkgebühren, mal eben 4 Euro für die Stunde, das Doppelte, was man in Schönefeld zahlt. Ich wollte das Parkhaus doch nicht kaufen! Da man ja 2 Stunden vor Abflug vor Ort sein sollte, machen die Betreiber da einen ganz schönen Reibach. Wirklich für meine Begriffe eine reine Abzocke! Der Weg vom Parkhaus ins Flugahfengebäude gestaltet sich dagegen angenehm.

Geschichte
Hier nur ein Kurzabriss seiner Geschichte. Sie beginnt, man sollte es nicht glauben, 1930 als Raketenschiessplatz. Während der Blockade um Berlin 1948 wurde Tegel aus- und aufgebaut. Innerhalb von nur 2 Monaten erbaute man hier die damals längste europäische Start- und Landebahn und eröffnete im Dezember 1948 offiziell.
Für die zivile Luftfahrt stand der Airport erst ab 1960 zur Verfügung. Nach zahlreichen Erweiterungen und Umbauten entwicklete sich Tegel nach der Wende zum beliebtesten Passagierflughafen Berlins, erst seitdem darf auch die Lufthansa Tegel anfliegen. Seit 1988 trägt er übrigens den Namen des Flugpioniers Otto Lilienthal.
Die Zahl der Passagiere steigt stetig, sicher auch die Zahl der Flüge und der Airport erfreut sich größter Beliebtheit. Die Anzeigetafel war voll von Flugzielen in aller Welt, im Fünf-Minutentakt wurden die Flüge aufgelistet. Komischerweise sollten aber allein 6.00 Uhr 4 Maschinen starten.
Nach Beendigung des Ausbaus des Flughafen Berlin Schönfeld 2011 soll leider auch Tegel geschlossen werden und der gesmate Flugverkehr über Schönfeld (Tempelhof schließt bereits 2008) abgewickelt werden.
Im Moment läuft aber der größte Teil der Flugbewegungen noch über Tegel, ständig waren Erweiterungen nötig. Als wir letzte Woche dort waren stolperten wir auch wieder mal über Absperrungen zwecks Baumaßnahmen.

Anlage
Uns kam die Anlage des Flughafengeländes wie eine Wabe vor. Wir haben uns sofort und sehr gut zurecht gefunden. Durch die Vielzahl der Gates und verschiedener Terminals mit extra Zugängen hört man oft gerade darüber Klagen. Die Gänge sind recht schmal und eng und können oft die langen Schlangen der Wartenden nicht fassen. Dazu noch Absperrungen wegen Umbaumaßnahmen - manchmal ist das Durchkommen gerade mit großem Gepäck sehr schwierig.
Es gibt ein Großzahl von Sitzmöglichkeiten und Bänken zum Ausruhen sowie, Stände und Caffees und natürlich diversen Einkaufsmöglichkeiten. Soweit ich weiß wird die Anzahl derer den riesigen Passagiermengen nicht gerecht. Früh um 7 Uhr sah ich allerdings keine Missverhältnisse.
Die Preise dort sind erwartungsgemäß recht hoch, es fehlt auch die Konkurrenz.
Wir fanden die Anlage trotz allem übersichtlich und nicht zu eng, man hat nur relativ kurze Wege auch zum Parkhaus und findet sich gut zurecht. Es gibt einige Möglichkeiten die Wartezeit zu überbrücken. Mir ist das Ambiente hier viel angenehmer aufgefallen, als in einem so riesigen Flughafen wie Frankfurt am Main, aber nicht so provenziell wie in Leipzig Schkeuditz.
Als enttäuschend empfand ich allerdings die Maßgabe, nur gegen ein saftiges Entgelt den Starts und Landungen von einer Aussichtsplattform zu schauen zu können. Die restliche Anlage macht es einem sehr schwer, ein paar Blicke zu erhaschen. Wieder Abzocke!
Alles war sauber und freundlich, auch die Toiletten.

Personal
Auf das Personal könnte ich hier wahre Lobeshymnen anstimmen. Alle sehr nett und freundlich, sehr zuvorkommend und hilfsbereit, auch mal bereit ein Auge zuzudrücken. Wir durften unsere Tochter sogar bis in den Warteraum begleiten. Die Sicherheitskontrollen nahmen sehr viel Zeit in Anspruch, waren ziemlich gründlich und aber nicht unangenehm. Auch diese Angestellten hatten für jeden ein freundliches Wort über und gingen besnders auf die Kinder ein. Der Warteraum war recht klein, aber die Maschine der Air Berlin war auch eher eine kleinere.
Leider hob unser Flieger in Richtung Spanien mit Verspätung ab.

Fazit
Wir haben uns den Abflugort nicht aussuchen können. Wir kommen aus der Nähe von Leipzig, aber Direktflüge nach Alicante in Spanien gehen zumindest in dieser Jahreszeit nur von Tegel ab. Ankunft und Abflug lagen früh am morgen, so dass wir weder Verkehrsprobleme noch Parkplatzprobleme hatten. Ich könnte mir die Situation zu einer anderen Tageszeit als absolut unbefriedigend ja sogar extrem nervtötend vorstellen, da sich der ganze Verkehrsfluss über einen, auch noch durch einen Tunnel, eingeschränkten Autobahnzubringer quält. Hoffentlich passiert nie ein Unfall. Die Parkplatzgebühren fallen bei mir unter Abzocke! Die Möglichkeiten, Warteschlangengemeinschaften zu bilden, gestlten sich etwas eng.
Sehr positiv und sehr kinderfreundlich fiel uns das Personal beim Einchecken, während der Sicherheitskontrollen und am Schalter der Air Berlin auf. Alles in allem fällt mein Fazit für unseren Besuch positiv aus, aber insgesamt eher negativ. Wir haben wahrscheinlich einfach Glück gehabt. Werde ein PS schreiben, wenn wir sie Ende der Woche wieder abgeholt haben.