Flughafen Halle - Leipzig Testbericht

Als Leipzigerin nutze ich unseren Flughafen ja schon recht regelmäßig, wenn auch nicht sehr oft. Leider dient er für die von uns bevorzugten echten Fernstrecken meist nur als Zubringer zu den deutschen Drehkreuzen, aber erst kürzlich flogen wir von hier nach Marsa Alam in Ägypten.

- Erreichbarkeit -
Der Flughafen Leipzig/Halle (das IATA-Kürzel lautet LEJ) liegt etwa 18 km vom Leipziger Zentrum entfernt in nordwestlicher Richtung bzw. 24 km südöstlich von Halle/Saale. Die nächste Stadt ist Schkeuditz.
Zu erreichen ist er auf vielen Wegen. Mit dem Auto kommend liegt er direkt an der Autobahn A9 (Berlin - München) zwischen Leipzig und Halle unweit des Kreuzes mit der Autobahn A14 (Dresden - Magdeburg - Hannover), hat eine eigene Abfahrt und insgesamt über 6.000 Parkstellflächen, davon mehr als 2.000 im Parkhaus. Behindertenparkplätze sind ebenfalls vorhanden.

Von Leipzig aus gibt es einen Flughafenexpress, eine Bahn, die alle 30 Minuten zwischen Hauptbahnhof und Flughafen verkehrt und nur 14 Minuten fährt. Von Halle aus kommt stündlich ein Zug, der nur 12 Minuten benötigt. Der Halt ist direkt am Flughafen. Außerdem verkehren hier auch Fernzüge, zum Beispiel die InterCity-Linie Ruhrgebiet - Hannover - Magdeburg - Halle/Saale - Leipzig.

- Allgemeines -
Der Flughafen Leipzig/Halle existiert schon seit dem Jahr 1927 und zählt damit zu den ältesten Verkehrsflughäfen Deutschlands.
Bis zum 2. Weltkrieg war er auch noch einer der größten deutschen Flughäfen, und auch zu DDR-Zeiten zählte er neben Berlin-Schönefeld zu den Drehkreuzen im Flugverkehr. Während die Passagierzahlen kurz nach der Wiedervereinigung auf etwa 275.000 Passagiere zurückgegangen war, zählte man im Jahr 2006 schon wieder ca. 2,3 Millionen. Momentan steht er an zwölfter Stelle in Deutschland in Punkto Passagier- und an achter Stelle in Punkto Frachtaufkommen.
Zwischen 1993 und 1996 wurde ein neues Terminal gebaut, im Jahr 2000 eine zweite Start- und Landebahn fertiggestellt.

Geflogen werden vor allem Regionalverbindungen in deutsche Metropolen und Charterverbindungen der großen Ferienflieger. Aber auch sogenannte Billigflieger starten von Leipzig zu Flughäfen innerhalb Deutschlands und in den europäischen Raum bzw. mit Mittelstreckenflügen.

- Abflug -
Als wir im November nach Marsa Alam fliegen wollten, nutzten wir den Vorabend-Checkin, der für alle Flüge bis 18 Uhr des folgenden Tages möglich ist. Dazu kann man am Vorabend zwischen 18 und 21 Uhr bereits sein Gepäck aufgeben und alle Formalitäten erledigen. Dies gilt aber nur für bestimmte Fluglinien, man sollte sich vorher erkundigen.

Wir fuhren mit dem Auto ins Parkhaus, das wirklich gut ausgeschildert ist. Für den Checkin gibt es einen gesonderten Bereich, und man kann 20 Minuten kostenfrei parken. Mittels Fahrstuhl kommt man in den Terminalbereich, wo sich die Checkin-Schalter befinden. Die Halle ist riesengroß, aber den wenigsten Platz nehmen davon die paar Schalter ein.
Für Passagiere ohne Gepäck stehen Checkin-Automaten zur Verfügung, aber das war ja bei uns nun nicht der Fall. Wie so oft waren gerade mal zwei Passagiere vor uns. Das ist mir jedesmal ein Rätsel, dass in dem Terminal so wenig los ist. Entweder fliegen wir immer zu schwachen Zeiten oder dieser neue Flughafen ist wirklich wenig frequentiert. Jedenfalls ging das Einchecken schnell und problemlos. Auf unser Tauchgepäck war man vorbereitet und auch mit der Taucherlampe gab es keine Schwierigkeiten.
Bei der ersten Nutzung des neuen Terminals vor ein paar Jahren haben wir uns arg gewundert, dass das Gepäck nicht durchleuchtet wird. Hier ist es allerdings so, dass das hinter dem Abferigungsbereich geschieht. Wird dann irgendwas festgestellt, findet man seinen Namen auf einer der großen Leuchttafeln, die über dem langen Weg vom Terminal zur Abflughalle hängen. Dann muss man sich nachträglich noch mal zur Sicherheitskontrolle oder zum Zoll begeben.
Wir begaben uns ja wieder nach Hause nach dem Checkin, aber im Normalfall muss man einen ca. 800 m langen Weg zwischem dem Terminal und der Abflughalle zurücklegen. Für Gehfaule oder Gehbehinderte gibt es ein Rollband. Und für diejenigen, die was vergessen oder gleich den nächsten Urlaub buchen wollen - auf dem Weg warten etliche Shops, Cafés oder Reisebüros auf Kundschaft.

Im Abfluggebäude muss man dann durch die Sicherheitskontrolle, die ja im Moment durchaus nervig sein kann durch die vielen Bestimmungen. Aber wer sich im Vorhinein erkundigt, kommt da zügig durch, falls keine allzu lange Schlange ist. Unser Gate befand sich in der ersten Etage. Hier gibt es außer den für einen Flughafen üblichen Sitzbänken auch ein Café, Toiletten, einen Duty-Free-Shop und ein Zeitschriftengeschäft.
Kaffee und Tee kann man aus einem Automaten kostenlos beziehen, und auch Zeitschriften liegen kostenlos aus.
Je nach Abfluggate begibt man sich über eine Brücke zum Flugzeug, das an ein Gangsystem angedockt ist, oder man wird mit einem Flughafenbus zum Flieger gebracht. Tja, und dann ist Urlaub.


- Ankunft -
Und weil jeder Urlaub auch ein Ende hat, kommt man irgendwann wieder am Flughafen an. Je nach Abflugsort dreht der Flieger eine Runde über oder um Leipzig und man kann bei gutem Wetter einiges von der Stadt erkennen.
Ist man gelandet, begibt man sich zur Passkontrolle. Über Wartezeiten kann ich mich eigentlich nicht beschweren. Das mag aber auch daran liegen, dass zum einen genügend Schalter besetzt sind und das Passagieraufkommen nicht so hoch ist, dass sich lange Schlangen bilden.
Auch die Halle mit den Gepäckbändern ist übersichtlich gestaltet. Im ganzen gibt es zwei Bänder, und an jedem steht der Flug, dessen Gepäck gerade ausgeladen wird. Lustig sind die auf den Bändern festgeklebten Bierkästen - ein Werbegag einer regionalen Brauerei, die durchaus Durst macht.

In der Regel hat der Ankommende keine Lust, lange in der Ankunftshalle zu verweilen, obwohl einem auch hier der Aufenthalt durchaus angenehm gemacht wird. Es gibt gastronomische Möglichkeiten, eine Apotheke oder Zeitschriften zu kaufen. Zudem haben verschiedene Mietwagengesellschaften hier ihr Büro.