Flughafen München Testbericht

Dieses Jahr bin ich ja von München aus nach Indien geflogen und da ich dabei und auch schon bei früheren Aufenthalten dort, den Flughafen genauer unter die Lupe nehmen konnte, werde ich heute mal darüber berichten.

===Allgemeines===

Der Franz-Josef-Strauß-Flughafen, der den 3-Lettercode MUC hat, befindet sich in Halbermoos, nördlich von München. Er ist recht weit draussen, aber es gibt eine gute Anbindung an die Innenstadt.
Es heben hier Maschinen in alle Welt ab, es ist zwar nicht soviel los wie in Frankfurt, aber immerhin geht es ab MUC nach Amerika und Asien. Und natürlich gibt es jede Menge innereuropäische Verbindungen, alle möglichen Airlines, Linien-und Chartergesellschaftem landen und starten hier, auch einige der Low-Cost-Airlines wie VBird und Easyjet sind in München vertreten.

Der Flughafen ist auch im Internet zu finden, unter www.munich-airport.de.

===Lage===

Der Flughafen liegt ein ganzes Stück von der Innenstadt Münchens entfernt, ist aber recht gut an die Stadt angebunden, so fährt direkt vom Flughafen aus die S-Bahn alle 20min nach München, innerhalb von 40min ist man in der Stadt, man muss im schlimmsten Fall, also wenn die Bahn einem vor der Nase wegfährt, eine ganze Stunde einkalkulieren um vom Hauptbahnhof zum Airport zu kommen. Das ist durchaus recht lang verglichen mit vielen anderen Flughäfen, aber schon noch okay. Für eine Einzelfahrkarte zahlt man für die Fahrt von Hauptbahnhof bis Flughafen stolze 8 Euro.
Natürlich kann man auch mit seinem Auto zum Münchner Flughafen fahren, parken kann man dort auch, was natürlich nicht billig ist, von 3 € für 30 min bis hin zu 250€ für 3 Monate reicht die Preisskala. Es gibt viele verschiedene Preise, die nach Parkzeit und auch auch danach, auf welchem Parkplatz man steht, variieren, genaues gibt es auf der Flughafen-Homepage.

Um das Hotel herum sind einige Hotels, genaues weiss ich zu denen allerdings nicht.

===Willkommen in MUC===

Im Anflug sieht man in München eigentlich nie wirklich was von der Stadt, über Wiesen und wenigen Häusern schwebt man ein und landet auf diesem wirklich großen Flughafen, meist parkt man an einem der sogenannten \"Finger\", um über eine Brücke ins Terminal zu gelangen. Nun kann man Glück haben, wie bei meiner ersten Landung in München und sofort an dem Kofferband, das gleich an dem Ausgang der Brücke ist, seinen Koffer nehmen. Oder man hat Pech, wie ich es bei meinem letzten Flug nach München hatte und wartet geschlagene 45 min aufs Gepäck und wird 2x zu anderen Gepäckbändern gescheucht, weil es plötzlich die Gepäckausgabe für den Flug aus Berlin an einem anderen Band gäbe...

Kommt aus dem außereuropäischen Ausland an, werden vor dem Ausgang ins Terminal noch die Pässe kontrolliert, diese Kontrolleure erlebte ich bei meiner Ankunft aus Amman als recht freundlich und sie arbeiteten auch zügig, so dass es schnell voranging.

===Terminal 1===

Hier landete ich schon mehrfach und hier startete ich auch mit Royal Jordanian gen Amman (um von dort dann weiter zu fliegen nach Indien), angekommen bin ich aus Amman kommend auch wieder dort. Wenn man erstmals aus diesem Terminal kommt, ist man durchaus ein wenig verwirrt. Da stehen hinter großen Glastüren viele Leute, die ankommende Fluggäste abholen wollen, hinter der Menschentraube kommt man zu einem großen Sammelsurium aus Airline-Büros, Check-In-Schaltern und mehr. Bloss gut, dass ich neulich abgeholt und herumgeführt wurde, ansonsten wäre ich recht verloren gewesen im ersten Moment und das obwohl ich ja zuvor auch schon in MUC war, dennoch hätte ich im ersten Moment wieder nicht durchgeblickt. Und so geht es mir auch anderen Flughäfen eigentlich nie, lediglich der in Los Angeles ist mir als noch undurchschaubarer in Erinnerung ;).
Das Terminal 1 ist in 6 \"Module\" eingeteilt, Modul A bis F, alles ist in einer langen Halle untergebracht, um von A nach f zu kommen, kann man auf Laufbändern fahren und kommt dabei natürlich auch bei den anderen vorbei. Überall sind Check-In-Schalter und Büros diverser Airlines, zwischendurch sind hier und da mal Cafés und Snackbars.
Und dann wäre da noch der Zentralbereich, wo die S-Bahnen aus München ankommen, diverse (last Minute)-Reisebüros und die Check-Schalter der Lufthansa sind (und sehr praktische Check-In-Automaten, wo man auch Gepäck aufgeben kann). Außerdem kann man nochmal vor dem Abflug ausgiebig shoppen, von teuren Läden mit exklusiver Kleidung über den Zeitschriftenladen für die Reiselektüre bis hin zum Edeka gibt es einiges. Auch für das leibliche Wohl wird gesorgt, es gibt Cafés, Snackbars und einen Burger King. Und auch ein Internet-Café und Duschen gibt es. Alles sehr praktisch, sowohl vor der Reise, wie auch nach einer Reise, wenn man im München einen Zwischenstop macht. Ich habe auf der Hinreise nach Indien in München noch schnell ein paar Kleinigkeiten im Edeka gekauft, die ich mitnehmen wollte, aber mal wieder vergessen hatte ;). Als ich zurückflog und bis zum Weiterflug nach Berlin noch viel Zeit hatte, nutzte ich die Duschen (befand ich für notwendig, nachdem ich schon über 17 Stunden unterwegs war), ging zu Burger King, um endlich mal wieder Salat zu essen und ein Getränk mit Eiswürfeln zu mir zu nehmen... Im Zeitschriftenladen schaute ich mal, was es hierzulande neues gibt und im Internet-Café schickte ich noch Mails, dass ich in MUC gut gelandet bin und pünktlich nach Tegel fliegen werde. Ich habe in München nichts an Einkaufs-oder Servicemöglichkeiten vermisst, im Gegensatz zu Frankfurt, wo ich schonmal sehr sehr verzweifelt herumlief zwischen all den edlen Läden und leider keinen Läden fand, der mir etwas profanes, aber in dem Moment mir sehr wichtiges, wie Tampons verkaufen konnte :-/.
Das Terminal 1 in München hat zum Teil ein bißchen den Charme eines Einkaufszentrums, da auch viel Metall und Glas verbaut wurde und es eben auch viele Einkaufsmöglichkeiten gibt. Es beinhaltet auch alles, was man als Fluggast braucht, Reisebüros, zahlreiche Check-In-Schalter etc., alles versehen mit freundlichem Personal und eben viele Läden, wo man praktische Dinge vor dem Anflug noch kaufen kann, eine Apotheke gibts auch und halt auch Einrichtungen zum \"Zeit totschlagen\", wie dem Internet-Café oder Fernseher im Gastronomiebereich.
Eine Aussichtsplattform hat Terminal 1 nicht, vor einigen Jahren wurde ich, als nach einer solchen Plattform fragte, auf den Besucherpark verwiesen, auf den ich später noch zurückkommen werde.

Alles ist gut ausgeschildert, verlaufen kann man sich zu den wesentlichen Dingen wie den Gates eigentlich nicht, unter Umständen sind die Wege lediglich lang. Allerdings finde ich das Terminal zumindest im ersten Moment eher verwirrend und man muss sich erstmal zurecht finden, die Schilder helfen aber durchaus, lediglich der Zentralbereich ist mir lange ein wenig rätselhaft gewesen und ich habe mich dort ein paar Mal verlaufen.

===Terminal 2===

Als ich bei meinem letzten Aufenthalt in MUC am Lufthansa-CheckIn-Automaten eincheckte, spuckte der ein Ticket aus, auf der etwas von \"Terminal 2\" stand. Hm, wo das wohl sein könnte...Ich stapfte raus zu dem Platz im Freien mit dem Burger King und ging einfach mal weiter geradeaus, auch wenn ich zweifelte, dass in dem \"großen Glaskasten\" gegenüber wirklich noch ein Teil des Flughafens ist. Und doch, da war was...da neue Terminal 2 nämlich. Von hier fliegen die Flüge der Lufthansa und ihren Partnern los und da hier einfach das ganze auf mehrere Etagen aufgeteilt ist, ist alles erheblich übersichtlicher. Unten sind ein paar Läden, die komischerweise in großen Teilen identisch sind mit denen im Terminal 1 sind, nur alles viel kleiner dimensioniert. Eine Etage drüber sind die Check-In-Schalter und große Tafeln mit den Abflügen und Ankünften. Hier ist auch der Eingang zu den Abflugsteigen, hinter den Sicherheitskontrollen, findet man auch DutyFree-& Travel Value-Shops.
Außerdem gibt es in der oberen Etage den Zugang zur Aussichtsplattform (Eintritt 1€) und ein Restaurant, das sehr hübsch (aber auch teuer) aussieht mit seinen ganzen asiatischen Steinfiguren, auch wenn da viele Stile und Religionen sehr wild gemixt wurden ;).
Ich war vom Terminal 2 sehr begeistert, es ist erheblich übersichtlicher als das Terminal 1 und auch noch etwas schöner, allerdings gibt es weniger Shoppingmöglichkeiten. Aber die gibts ja in Terminal 1 und man kann ja dann rüberlaufen zum Einkaufen.

===Der Besucherpark===

Den Besucherpark lernte ich vor einigen Jahren kennen, als es direkt im Flughafen noch keine Aussichtsplattform gab und man mich zum Planespotten zum Besucherhügel schickte. Um dorthin zu gelangen, muss man zunächst eine Station mit der S-Bahn fahren. Dann immer den Schildern nach laufen, bis zum Besucherpark, einer grünen Fläche mit Hügel, dem sogenannten \"Spotter-Hügel\". Der Weg war durchaus recht weit, mit Gepäck würde ich den nicht auf mich nehmen, auch nicht um \"kurz mal eben\" zu spotten, um kürzere Wartezeiten zu überbrücken.
Der Spotterhügel ist im Besucherpark, wo man auch historische Flugzeuge anschauen kann, auch das Restaurant Ikarus befindet sich da, dort wird bayrische Küche serviert.
Und damit kleinen Kindern nicht langweilig wird, können sie, während die Eltern im Besucherpark sind, den dortigen Spielplatz nutzen.

Der Besucherpark ist täglich geöffnet und zwar von 9:30 bis 18 Uhr im Sommer, im Winter schließt er schon eine Stunde früher.
Eintritt kostet das ganze auch und zwar 1 Euro.

Weitere Attraktionen auf dem Flughafen sind der Flugsimulator, für den man 3 Euro berappen muss, um hinein zu dürfen. Eine Multimedia-Show und Zugang zu den historischen Flugzeugen des Besucherparks erhält man für 2 Euro. Wer eine Rundfahrt mit dem Bus über den Flughafen machen will, zahlt 10 Euro, darin sind dann auch alles anderen Attraktionen rund um den Besucherpark mit drin.

===Sicherheit===

Auf dem Münchner Flughafen habe ich mich bisher immer sehr sicher gefühlt, das Personal ist sehr nett, zum Plaudern aufgelegt und sehr genau . Man packt schonmal Taschen aus, um genauer nachzusehen, was man da so dabei hat. Und so wurde mir einmal eine Schere weggenommen, mit der ich immerhin in Berlin problemlos in den Flieger gekommen war. Auch als ich aus Indien wiederkam, musste ich in München dann auch mal wieder mein Handgepäck aufmachen und meine Steinfiguren, die ich dabei hatte, herzeigen. In Kalkutta und Amman interessierte das keinen.

===Fazit===

Ein richtig schöner Flughafen, der eigentlich 5 Sterne verdient hat, da er viele Verbindungen bietet, eine schöne Architektur hat und neben zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants, auch noch Dinge wie Aussichtsplattform und Besucherpark zur Unterhaltung der Fluggäste (und auch allen anderen) tut. Auch fühlte ich mich immer sicher und bis auf einmal habe ich noch keine Verzögerung am Gepäckband erlebt. Allerdings ziehe ich nun dennoch einen Stern ab, denn ich finde Terminal 1 ist etwas unübersichtlich (wenn auch gut aussgeschildert), außerdem ist der Flughafen recht weit außerhalb von München.