Flughafen Rio de Janeiro Testbericht

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Erfahrungsbericht von AlexanderS

Brasilien - eine ambivalente Reiseempfehlung

Pro:

grossartige Natur faszinierende Menschen preiswert

Kontra:

Kriminalitaet Gewalt Prostitution

Empfehlung:

Ja

Brasilien - eine ambivalente Empfehlung

Ich lebe nun seit fast 2 Jahren in Brasilien und meine Meinung zu diesem Land, auch als gemeines Reiseziel ist noch immer ambivalent: einerseits ist es ganz bestimmt eines der besonders von der Natur her schoenster Laender dieser Erde, andererseits auch eines der Laender mit dem groessten sozialen Gefaelle, und dies bedeutet immer: Gewalt und Kriminalitaet.

Ich gehe hier nicht auf Sehenswuerdigkeiten wie Ouro Preto, die Weltkulturerbestadt, die grandiosen Wasserfaelle von Iguacu, die Staedte Salvador de Bahia und Manaus ein, ueber diese findet man Informationen in jedem Reisefuehrer als Empfehlung, und das zurecht.
Und ja, die Menschen sind wirklich ungemein freundlich, das Lande, ein Quasi-Kontinent, so abwechslungsreich vom schwarz-afrikanischen Norden und weissen europaischen Sueden wie kaum ein anderes.

Zusammengefasst: Ja, man sollte Brasilien besuchen, und sich neben den oben genannten Rieisefuehrer-Empehlungen vor allem die grandiosen Naturwunder anschauen, nein, ich kann Rio beim besten Willen nicht mehr empfehlen. Beide Punkte moechte ich erlautern:

Derzeit wuerde ich niemandem guten Gewissens empfehlen, nach Rio de Janeiro als Tourist zu reisen; selbst fuer brasilianische Verhaeltnisse ist die Lage, bedingt durch Kaempfe zwischen den Drogenhaendlern der favelas, nicht mehr uebersehbar fuer den Touristen. Natuerlich war Rio auch frueher immer von einer hohen Kriminalitaet gekennzeichnet, aber man konnte sich schuetzen: wenn man nicht vollbeladen, als Tourist gekenzeichnet die copacabana entlangspatzierte und mit Kamera und Geldtasche die Rauber anlockte, oder aus Neugier und Angeberei die Favelas besuchte, war man sich seines Lebens sicher. Heute ist die Kriminalitaet so perfekt organisiert, dass man selbst als vorsichtiger Tourist gefaehrdet ist. Eine Methode: Man kommt aus den Flughafen und setzt sich in ein Taxi. Jemand steht am Eingang des Flughafens und gibt die Taxinummer an einen Komplizen weiter, der einem dann mit dem Motorrad, bewaffnet, folgt und mitten in der Stadt mit der Waffe das Taxi zum halten zwingt und die Herausgabe des Gepaeckes fordert. Ich wuerde jedem raten, dieser Forderung nachzukommen.

Wenn man von der Naur und Tierwelt spricht, denkt jeder an das Amazonasgebiet, dabei ist das Paradies fuer den Narturfreund und -beobachter das Pantanal (Bundesstaat Mato Grosso und Mato Grosso do sul). Im Amazonasgebiet verstecken sich die Tiere im dichten Urwald, auf den freien Flaechen des Pantanal sind sie jedoch selbst fuer den ungeuebten Beobachter gut sichtbar. Das Pantanal ist ein riesiges Feuchtgebiet innerhalb Suedamerikas und etwa halb so gross wie Frankreich. Man kann in der Trockenzeit zwischen April und September in das Pantanal reisen, mit einem Allradwagen versteht sich. Fuer ueppigere Geldbeutel ist das Flugzeug das geignetere Fortbewegungsmittel.
Und ein weiterer Tipp an grossartiger Natur: der Sueden Brasiliens, der Bundesstaat Rio Grande do Sul, mit dem Nationalpark Aparados da serra. Die Hauptattraktion ist der Itaimbezinho, ein phantastischer schmaler Canyon, dessen Steilwaende 700 m steil abfallen; zwei Wasserfaelle stuerzen zusaetzlich tief in diesen Einschnitt in die Erde hinein. Eine weitere Sehenswuerdigkeit dieses Nationalparks ist der Canyon da Fortaleza, ein 30 km langer Steilabbruch, der 900 m tief ist. Einfach atemberaubend.

Ein Flug kostet pro Einzelperson von Frankfuert nach Rio de Janeiro ca. 900 Euro, Direktflug. Preiswerteste Moeglichkeiten zum Uebernachten sind Pousadas (Pensionen), in denen man uebernachten kann und auch ein gutes Essen bekommt. Preise ab 5 Euro aufwaerts pro Uebernachtung.

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