Flughafen Rio de Janeiro Testbericht

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Erfahrungsbericht von retilein

Rio von oben

Pro:

übersichtlich

Kontra:

teuer

Empfehlung:

Ja

Meine Reiselust und -erfordernisse bringen es nun mal mit sich die Flughäfen der Welt kennen zu lernen. Dabei frequentiert man auch außereuropäische Flughäfen und damit auch die in einem fernen Land wie Brasilien.
In diesem Fall möchte ich über den Flughafen Galeao von Rio de Janeiro (GIG = das IATA-Kürzel des Airports steht übrigens für Galeão Ilha da Gobernador) berichten.

Allgemeines
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Er befindet sich über 20 km vom Stadtzentrum Rio de Janeiros entfernt auf der Insel Governor\'s Island direkt in der Guanabara Bay und sein vollständiger Name lautet Galeão - Antonio Carlos Jobim International Airport.

Für die bekanntesten brasilianischen Airlines Varig und Vasp ist Rio natüelich einer ihrer wichtigsten Heimatflughafen, wennglich noch zahlreiche andere Linien hier starten und landen. Auch die Lufthansa bzw. die Air France zählt dazu, wenngleich sie bzgl. der Frequenz mit gehörigen Abstand dazu folgen.

Die Hauptstrecken des Flughafens liegen eindeutig im Interkontinentalverkehr, den Rio verfügt noch über einen weiteren Stadtflughafen mit Namen Santos Dumont, von dem aus die inländischen Ziele bedient werden.
Der Flughafen besitzt 2 Terminals die durch Laufbänder miteinander verbunden sind. Angekommen waren wir auf dem Termninal 2 und abgeflogen auf der 1.

Mietwagen aller einschlägigen Firmen wie Avis, Budget, Europcar, Hertz, National und unbekanntere einheimische Marken können wie überall gemietet werden.

Im Flughafengebäude befinden sich auch die üblichen Shops, wie Geldwechselmöglichkeiten, Duty-free-Shops, Buchhandlungen, Zeitschriftenhändler, Restaurants, Parfümerien, Sonnenbrillen- und Süßwarengeschäfte, halt wie auf allen modernen Flughäfen der Welt. Übrigens entsprach der Umtauschkurs von 2 Reals in etwa einem US-Dollar.

Mein Eindruck
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Der Flughafen ist trotz seiner Größe überschaubar und auch gut übersichtlich gehalten und ist nach internen Angaben mit Kapazitäten bis zu jährlich 15 Millionen Passagiere ausgelegt. Außerdem beherbergt er den größten und modernsten Luftfrachtterminal Lateinamerikas.

Bei den international üblichen Sicherheitskontrollen muß man nicht nur das Handgepäck, sondern auch die Jacke und deren Inhalt sowie Taschen in den dazu bereitgestellten Körben vorlegen. Dadurch wird aufwendiges Hin und Her unter dem Detektor vermieden und Zeit gewonnen.

Klug geworden durch Schaden bei einem der anderen Flüge, registrierte ich nachstehenden Hinweis entsprechend bereits in Berlin/Tegel bevor es dann weiter zum Flughafen Charles de Gaulle in Paris als Startpunkt unsere Fluges mit einer Boing 747 der Air France ging:
\"Folgende Gegenstände müssen in den Frachtraum :
Scharfe oder stumpfe Gegenstände, selbst kleine Nagelscheren, Nagelfeilen, Taschenmesser...
Wenn Sie versuchen, solche Gegenstände mit in die Kabine zu nehmen, werden sie Ihnen an der Sicherheitskontrolle abgenommen\" und verzichtete auf die Mitnahme meiner Nagelschere.

Bei der Einreise gibt man den bereits im Flugzeug ausgefüllten Schein ab. Auf den Durchschlag gilt es gut zu achten, wird er doch erst wieder bei der Ausreise abgegeben.

An der Passkontrolle gab es trotz auch anders lautender Erzählungen keine langen Anstehzeiten, alles ging schnell und problemlos vonstatten. Im Endeffekt wieder mal ein neuer Stempel im Reisepass.

Beim Check-in die gleiche positive Erfahrung. Eine gute Wegaufzeigung zu den Schaltern und reibungslose Prozedur wie überall üblich. Zufrieden war man natürlich trotzdem erst, als sowohl beim Hinflug und erst recht beim Rückflug auch das Gepäck wieder unversehrt in Empfang genommen werden konnte.

Auffällig sind auf dem Areal die saubere Geschäfte, wenngleich bzgl. des Drumherums ich auch schon sauberere Flughäfen kennen gelernt habe, insbesondere im asiatischen Raum. Zum Eintauschen genügt es eine kleine Summe von Dollars in die Landeswährung zu wächseln. Günstiger fährt man allerdings in den zahllosen kleineren Tauschmöglichkeiten der Stadt und vermeidet dabei vor allem Hotels. Für den Rückflug gilt es eine Flughafensteuer zu berücksichtigen, die bei unseren Flug 40 US-Dollars betrug.

An dieser Stelle möchte ich auch auf die fantastische Aussicht aufmerksam machen, die bei guten Wetter beim Anflug auf die Stadt möglich ist. Wir landeten zwar Abends, aber das Lichtermeer lies unschwer die nahe Millionenmetropole Rio erahnen. Zu dem Landezeitpunkt kannten wir natürlich noch nicht die einzelnen Highlights der Stadt, aber bereits dabei war uns eine Brücke aufgefallen. Es ist die mit 13,5 km zweitgrößte Brücke der Welt und sie verbindet mit Ihrer Nachbarstadt Niteroi auf der anderen Seite der Bucht.

Sonstiges
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Vom Flughafen führen 2 große Straßen, die Linha Vermelha und die Avenida Brasil, nach Rio de Janeiro.

Wer einmal das Verkehrschaos mit eigenen Augen gesehen hat entdeckt Busse und Taxis als die besten Verkehrsmittel für die Fahrt ins Stadtzentrum von Rio. Bei Taxis mach ich ein paar unbedingt zu berücksichtigende Anmerkungen. Am Flughafen stehen unendlich viele bereit, aber ignoriert den R.D.E-Taxischalter und geht stattdessen zum Schalter des staatlichen Fremdenverkehrsamtes von Rio de Janeiro (State Tourism Authority), wo man Taxifahrscheine quasi im voraus erwerben kann. Wenn das nicht möglich ist achtet darauf, daß die Taxameter nach dem vorhergehenden Fahrgast auf Null zurückgestellt und eingeschaltet werden.

Außerdem soll stündlich ein Flughafenshuttlebus zwischen dem Flughafen und den größeren Hotels und Stränden verkehren. Weiterhin heißt es, fahren klimatisierte frescao-Busse von Empresa Real im 30-Minutentakt zwischen 05.20-23.00 Uhr ins Stadtzentrum und an die Strandpromenade und sie halten an den größeren Hotels (Fahrzeit: 45 Min.). Auch Linienbusse fahren im 30-Minuten-Takt in der Zeit von 06.00-21.00 Uhr ins Stadtzentrum (Fahrzeit: 40 Min.)
Der Tarif beträgt lediglich 3,- Reals und der Shuttle-Bus hält auch auf Wunsch.

Da wir natürlich keinerlei Kenntnis von Lage und Entfernung unseres Hotels hatten, wählten wir aus Bequemlichkeitsgründen letztendlich einen weißen VW-Bus aus (\"lotação\" genannt), der uns sogar nur für die Hälfte des üblichen Taxipreises von 40, also 20,- Reais beförderte. Allerdings erst nach den oben beschriebenen Kriterien und dennoch erst längeren Erörterungen und verschiedentlichen Aus- und
Einstiegsmanövern. Ohne hartnäckiges Feilschen kommt man nicht weit.

Die Adresse vom Flughafen lautet übrigens:
Infraero-Empresa Brasileira de Infra-Estrurura Aeroportuaria,
21942-900 Rio de Janeiro.

Weitere Infos im Netz z.B. zu den Abfahrtszeiten der o.g. Pendelbusse kann man finden unter:
www.infraero.gov.br
Dazu zählen Angaben zum Flughafen selbste, wie
Breitengrad: 22° 48\' 32.05\" S
Längengrad: 43.243647° W
Höhe: 9 m über dem Meeresspiegel
Landebahnen: Zwei (4000 x 45 und 3180 x 47 Meter)
und auch laufend aktualisierte Angaben über Start- und Landezeiten, detailgetreue Pläne des Flughafens und weitere Informationen über die Einrichtungen des Flughafens.

Fazit
*****
Das fällt oft schwer, denn einen Flughafen benutzt man weil man muß und nicht weil man möchte. Der Flughafen Galeao gefiel mir durch seine Übersichtlichkeit, die Shops sind zwar überwiegend recht teuer, aber man kann den Flughafen speziell für Flüge nach Rio dennoch guten Gewissens empfehlen.

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