Flughafen Singapore Testbericht

Während unserer vielen Asienreisen sind wir schon einige Male über Singapur geflogen, meist sogar mit einem Stopover, so dass wir den Flughafen inzwischen schon etwas besser kennen. Neben Hongkong und Kuala Lumpur halte ich ihn für einen der übersichtlichsten und best organisierten der Welt. Hier kann man auch mal Stunden zubringen.

Trotz der enormen Größe ist der Flughafen Singapur so übersichtlich angelegt, dass man auch als erstmaliger Besucher kaum Schwierigkeiten hat, sich zurechtzufinden. Allerdings sollte man ein wenig Englisch können. Hier muss man nicht wie in hunderte Meter laufen, um zu einem Abflugschalter zu kommen, der vielleicht Luftlinie nur wenige Meter entfernt ist, von den Baustellen und Umleitungen ganz zu schweigen. In Singapur hat man die Wege durchdacht und angenehm kurz gehalten. Die Gliederung ist einfach. Von einem Hauptgebäude, das gleichzeitig Abfertigungshalle, Terminal 1, Parkhaus und Bahnhof ist, gehen zwei Arme ab, die zu den beiden anderen Terminals führen. Der kürzeste Weg zwischen allen Terminals ist eine Art S-Bahn, die teilweise im Minutentakt fährt. Wir hatten beim Umsteigen auch schon mal Zeitdruck, aber mit diesen Einrichtungen bleibt man trotzdem entspannt. Wem die Füße weh tun, kann aber auch die Laufbänder in den teils langen Gängen nutzen.


- Anreise und Einreise -
Wenn man von Frankfurt auf dem Singpore Airport ankommt, gelangt man normalerweise von den Stellplätzen der Flugzeuge direkt in das Flughafengebäude. Hier folgt man einfach den gelben Schildern Baggage Claime, die alle paar Meter den Weg weisen. Auf diesem wird man zielgerichtet durchs Gebäude geführt bis hin zu den Gepäckterminals. Manchmal, je nachdem, in welchem Terminal man ankommt, muss man noch den Skytrain nehmen, aber der fährt alle paar Minuten und auch nur sehr kurz.

In der Arrival Hall gelangt man automatisch zur Paßkontrolle, wo in der Regel alle Schalter besetzt sind. Wir haben jedenfalls dort nie länger als 10 Minuten angestanden.
Die Einreiseerklärung bekommt man schon im Flugzeug vor der Landung ausgehändigt und sollte sie sorgfältig ausfüllen, sonst muss man sich noch mal anstellen.

Hinter der Paßkontrolle findet man nun die Gepäckbänder in großer Anzahl. Ein übersichtlicher Monitor gibt Auskunft über die Verteilung der Bänder auf die verschiedenen Flüge. Hier stehen auch Wagen kostenlos zur Verfügung.


- Stopover -
Wir haben in Singapur immer einen Stopover eingelegt, das ist dann ein ganz eigener Prozess. Man begibt sich im neuen Terminal bis fast ans Ende, da gibt es einen Stopover-Schalter. Hier zeigt man seine Buchung, bekommt jede Menge Infomaterial, Gutscheine für diverse Vergünstigungen im Rahmen des Programms und einen Button, der einen ausweist. Nach einiger Zeit kommt dann ein Bus, der einen zu dem gebuchten Hotel bringt.


- Abflug -
Man kommt entweder mit Bus, Taxi oder Auto auf dem Flughafen an und betritt die riesige neue Abfertigungshalle. Dort sieht man direkt gegenüber dem Eingang viele sogenannte Check-In-Inseln mit Schaltern der verschiedene Airlines. Wir sind nun inzwischen einige Male von Singapur abgeflogen, hinzu nach unserem Stop over und auf der Rückreise, und nicht ein einziges Mal habe ich eine Schlange an einem der Schalter erlebt - zumindest beim flüchtigen Blick rund in der Halle und bei morgendlich frühem und sehr späten Abflug.
Die Abfertigung erfolgt wunderbar zügig und problemlos; Sitzplatzwünsche werden möglichst berücksichtigt.

Die anschließende Paßkontrolle weist wieder vielen Schalter auf, die auch fast alle besetzt sind, daher geht auch dort die Abfertigung rasend schnell.

Nach der Passkontrolle muss man sich entscheiden, ob man noch etwas im Hauptterminal mit den Geschäften und der Gastronomie verweilen möchte, oder ob man zu den etwas nüchterneren Terminals geht. Dahin kommt man je nach Airline und Flugsteig zu Fuß oder mit dem Skytrain.

Für einen ordnungsgemäßen Abflug sollte man übrigens 45 vor Abflug die Paßkontrolle hinter sich gelassen haben und sich spätestens 10 vorher am Gate einfinden.
Aufpassen muß man bei den Durchsagen; die sind zwar überall und an jedem Punkt zu hören, aber manchmal schwer zu verstehen.


- Einrichtungen -
Überall ist es übrigens sehr bunt, so dass man sich teilweise wie in einem Tropenhaus vorkommt. Da gibt es Teiche mit Fischen, riesige Palmen, unglaublich viele Orchideen, die den sonst eher nüchternen Touch eines Flughafens auflockern. Sitzgelegenheiten stehen an jeder Ecke, auch an diesen Erholungsinseln zur Verfügung. Man hat das Gefühl, dass man hier auch als Gast willkommen ist und nicht nur abgefertigt wird. Allderdings trifft die Blumenpracht nur bei dem alten Terminal zu - die anderen sind neuer und etwas nüchterner mit viel mehr Glas und Marmor.

Wie ich schon sagte, auf diesem Flughafen kann man auch mal länger verweilen. Hier gibt es genug zu sehen, zu shoppen und zu erledigen, dass selbst ein längerer Umsteigezeitraum nicht langweilig wird. Hier findet man ein wahres Shopping-Paradies. Neben Marken-Shops und den üblichen DutyFree-Läden gibt es Drogerien, Apotheken, Buchläden und jede Menge Cafés, Restaurants und Snackbars. Ich hab mal gehört, dass die Preise, vor allem bei Uhren und Schmuck durchaus beachtenswert sind, so dass man auch mal ein Schnäppchen bei Markenuhren machen kann. Allerdings sollte man auf das Gewicht vom Gepäck achten - die Leute an den Abfertigungssschaltern hier sind gnadenlos, wenn man ein paar Kilo Übergepäck hat. Und bei Singapore Airlines kostet das Kilo gleich mal 65 Euro. Dann ist das gesparte Geld schnell wieder flöten. Sogar eine Klinik gibt es, die haben wir dieses Jahr mal in Anspruch genommen. Der Arzt wird dann gerufen und ist in 10 - 15 Minuten da. Die Behandlung eines Ohrproblems kostete uns 60 Singpore Dollar.

Wer kein Geld mehr hat für große Einkäufe, der kann in einer der Lounges lesen, etwas schlafen - dafür stehen von Zeit zu Zeit in den Gängen sogar Liegen für die Besucher. Das hab ich noch nirgens gesehen und fand das toll, gerade, wenn man einen Nachtflug ohne Schlaf hinter sich hat und dann noch weiter fliegen muss. Oder man sucht sich eine der vielen PC-Plätze in den Business-Lounges und surft ein bisschen im Internet und schaut, was man alles so zu Hause verpasst. Die Internetplätze in den Business-Lounges sind kostenfrei, haben aber ein Zeitlimit für die Benutzung. Wenn keiner hinter einem steht und auch an den PC will, kann man das auch unendlich verlängern, muss sich nur jedes Mal wieder einwählen. Auch viele der Cafés und Restaurants bieten PC mit Internet an, aber das ist oft an einen Kauf mit Verzehr gekoppelt. Inzwischen gibt es aber auch Wlan im Flughafen, habe ich gesehen, insofern kann sich jeder Laptop dort einwählen. Wie das geht, ob mit oder ohne Passwort, das entzieht sich allerdings meiner Kenntnis. Da kann man aber auch an einem der vielen Informationsschalter mal fragen.