Flughafen Vancouver Testbericht

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Erfahrungsbericht von denali

Ich flieg auf Dich !!!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Das Tor nicht nur zum Westen Kanadas

Vancouver ist der ideale Ausgangspunkt für Reisende, die den Westen Kanadas oder den Nordwesten der USA erkunden wollen. Der internationale Flughafen Vancouvers ist somit für viele Reisende dieser Region, das Gelände, in dem der erste Schritt auf kanadischem Boden gesetzt wird.

1. Ankunft

Nach erfolgreicher Landung, sind die Schalter der Einwanderungsbehörde (Immigration) das erste Ziel. Da international große Jets eingesetzt werden, sind dann zur Abfertigung in aller Regel auch viele Schalter mit Beamten besetzt. Einige Schalter sind kanadischen Bürgern vorbehalten. Ich weiß, davon träumen viele, aber stellt Euch besser an den Besucher-Schaltern an. Die Abfertigung an den Schaltern erfolgt nach Familien.
In der Halle sorgt ein künstlicher Wasserfall für eine andere, entspannende Geräuschkulisse.

Nachdem man diese Hürde überwunden hat, ist man schon direkt an den Gepäckbändern angelangt. Große Monitore verraten einem, an welchem Band man sein Gepäckstück erwarten darf. Die zur Verfügung stehenden Gepäckwagen sind kostenfrei.
Nicht erschrecken, wenn Euch jemand bittet, Euer Handgepäck auf den Boden zu stellen. Dies dient zur Kontrolle, ob Ihr Lebensmittel einführen wollt. Der Kontrolleur ist ein Hund, und wenn er an Eurer Tasche bellt, so könnt Ihr sicher sein, dass es etwas länger dauert....

Hat man sein(e) Gepäckstück(e) erhascht, geht es ab durch den Zoll und schon befindet man sich in der Ankunftshalle, die an Einrichtung nicht viel zu bieten hat.
Drum hat man nach wenigen Schritten auch schon das Gebäude durchquert und steht auf der Straße. Das häufigste Geräusch, das man nun vernimmt, ist das Zuschlagen von Autotüren (Taxistand gleich am Ausgang) und die Bedienung eines Feuerzeuges. Denn erst hier können Raucher das Pfeifen ihrer Lungen reduzieren.
Hat man die Fahrbahn des Taxistandes überquert, so erreicht man die Fahrspur der öffentlichen Busse. Drei Buslinien fahren auf ihrer Route den Flughafen an. Wollt ihr Richtung Downtown Vancouver, so ist die Linie 98 B zu nehmen (Express-Bus). Die Linie 100 hat die östlichen Bezirke Vancouvers zum Ziel während die Linie 404 Richtung Richmond und Delta südwärts fährt.
Die nächste Fahrbahn gehört den „Courtesy Shuttles“. Dahinter verbergen sich u.a. Hotelbusse. Teilweise haben die einen festen Fahrplan, teilweise steht nur ein Service auf Abruf zur Verfügung. Ein Telefon zur Anforderung des Busses steht kostenlos bereit.
Diesen Service bieten viele Hotels an. Dabei handelt es sich nicht nur um Flughafenhotels. Ob auch Eure Unterkunft diesen Service anbietet, solltet Ihr aus Euren Reiseunterlagen ersehen können.
Der Fußweg führt über diese Fahrbahn hinaus zur „Parcade“. Einerseits Parkhaus, andererseits befinden sich hier die Stationen aller renommierten Autovermieter.


2. Abreise

Ein trauriges Kapitel, ist doch in der Mehrzahl der Fälle dann ein Urlaub vorbei.
Fährt man auf das riesige Terminalgebäude in Form eines Viertelkreises zu, so erreicht man als erstes den Teil, der für Flüge in die USA reserviert ist. Dann folgt der internationale Terminal und am Ende liegt der Bereich für die nationalen Verbindungen.
Schilder an den Eingangstüren, verraten Euch, welche Fluglinie hier ihre Abfertigungsschalter hat. So erspart man sich große Suchereien.
Den Check-In für einen innerkanadischen Flüge könnt Ihr an einem beliebigen Schalter Eurer Fluglinie durchführen. Egal ob Ihr nach Toronto, Winnipeg oder Whitehorse wollt. Unterschieden wird nur noch nach Buchungsklassen und größeren Reisegruppen.
Auf dem Weg zum Flugsteig passiert man viele flughafentypische Geschäfte und einzelne Fast Food-Läden.

Die Fläche vor den Schaltern der internationalen Abflüge werden rechtzeitig hergerichtet, damit sich die Flut der Passagiere schön in einer Reihe bewegt. Ein Schild gibt Auskunft über die Öffnungszeiten der Schalter. Gleiches gilt für Passagiere in die USA. Hier waren allerdings vermehrt Angestellte der Fluglinien zu beobachten, die mit ihren Kunden über das Gepäck sprachen.

Außer den Check-In Schaltern finden sich neben Informationsschalter der einzelnen Airlines noch andere Servicestellen in dem Gebäude. Wer beispielsweise die Erklärung zur Rückerstattung der Mehrwertsteuer noch nicht hat, bekommt die letzte Chance, sich dieses Formular zu organisieren. Zwischen dem US- und dem International Terminal befindet sich eine riesige Futtermeile, wo man neben Hamburgern und Co. auch Pizza, Pasta und asiatische Gerichte erwerben kann. Hier ist auch ein Laden ansässig, der tragbare DVD-Geräte inkl. Spielfilme verleiht. Wer also etwas länger warten muss....
Ein kleiner Kinderspielplatz befindet sich im Übergang vom International zum Kanada-Terminal.
Telefone, auch mit Laptop-Anschluss, finden sich genauso wie Monitore mit den Fluginformationen in jedem Terminal zur Genüge. Überall sind auch kleinere Kunstobjekte indianischer Machart (Reliefs, Totempfähle) zu bewundern. Aber auch andere Künstler erhalten ihre Chance. So gab es eine Handvoll Steine zu bewundern, die zu Gepäckstücken umfunktioniert wurden.

Alle Passagiere müssen, bevor sie durch die Pass- und Sicherheitskontrolle gehen, die sogenannte Airport-Improvement-Fee (AIF) entrichten. Diese beträgt bei Flügen innerhalb British Columbias und in den Yukon 5 Dollar. Alle anderen Nordamerika-Reisenden müssen 10 Dollar berappen und die Passagiere für Interkontinental-Verbindungen haben 15 Dollar zu entrichten. Zur Bezahlung dieser Gebühr stehen neben Kassenschaltern auch Automaten zur Verfügung. Wer kein Bargeld mehr besitzt, kann auch eine gängige Kreditkarte zur Bezahlung einsetzen. Über die AIF später noch etwas mehr.

Nachdem man die Kontrollen hinter sich hat, versuchen wenige Duty-Free Läden dem Reisenden den allerletzten Groschen aus der Tasche zu ziehen. Wer noch ein Geschenk für die Daheimgebliebenen sucht, kann zwischen Luxus oder Kitsch wählen. Die Mittelklasse scheint nicht vertreten.
Für Kurzweil sorgen in der Wartezone sonst nur noch einige TV-Bildschirme mit Nachrichtensendungen oder Sportübertragungen.

Sehr weite Wege hat man vom Check-In bis zum Abflugsteig nicht zu bewältigen. Teilweise stehen kurze Laufbänder zur Verfügung.


3. Allgemeines

Vancouver International (Kürzel: YVR) ist der zweitgrößte Flughafen Kanadas. Im Jahre 2000 wurden hier 16 Millionen Passagiere abgefertigt. Für das Jahr 2001 rechnet man mit einem geringen Rückgang auf etwa 15,5 Millionen. Der Großteil der Passagiere (50%) flog innerhalb Kanadas. Ein weiteres Viertel nutzten die Verbindungen in die USA. Zum interkontinentalen „Rest“ trugen die Europäer nur einen kleinen Teil bei. Vorherrschend sind hier die Asiaten.

Von Europa fliegen nur British Airways (von London Heathrow), KLM (von Amsterdam) und die Lufthansa ab Frankfurt direkt nach Vancouver. Lufthansa hat im Zuge der nachgebenden Passagierzahlen das Fluggerät gewechselt und fliegt nun täglich mit Airbus A 340. Flugzeit knapp 10 Stunden. British Airways fliegt die Strecke mit Jumbo Jets der neueren Generation und veranschlagt 9 Stunden als Flugzeit.
Dazu kommen aber noch Verbindungen durch Air Canada, die hier nicht aufgeführt sind.

Die Betreibergesellschaft des Flughafens ist auf die Erhebung der Airport Improvement Fee angewiesen, da sie als nicht öffentliche Gesellschaft keinerlei Zuschüsse vom Staat erhält. Mit diesem Geld wird der Flughafen so ausgebaut und erweitert, dass er dem stetigen Wachstum an Passagierzahlen (Anstieg um 61% in den letzten 8 Jahren) Schritt halten kann. So ist der Neubau des International Terminals geplant. Wofür die Gelder bisher verwendet wurden und wie die Planung der nächsten Jahre aussieht, darüber informiert den interessiertem Fluggast ein Schaukasten zwischen dem International- und Domestic Terminal.
Viele empfinden die Gebühr als Abzocke, aber wenn alternativ die Fluglinien ihre Tarife um den Betrag anheben würden, weiß keiner warum dies zu welchem Zwecke geschieht. Mich störte diese Gebühr jedenfalls nicht.

Ansonsten kann man den Flughäfen als sauber bezeichnen. Überall wird ständig gefegt, geputzt und gewischt. Das gilt auch für die sanitären Anlagen (Duschen stehen auch zur Verfügung).

Man sieht auch einige Personen in dunkelgrünen Sakkos durch die Gegend schlendern. Hierbei handelt es sich um wandelnde Auskunftsstellen. Sie weisen den Weg zum Anschlussflug oder zu den entsprechenden Einrichtungen.

Wer nach der Ankunft den Weg in die Stadt scheut, hat mit dem Fairmont Airport Hotel direkt am Flughafen eine Alternative. Über Preis/Leistung dieser Bettenburg habe ich leider keine Informationen.

Nachteilig ist zu bemerken, dass es im gesamten Flughafenbereich keine Gepäckschließfächer gibt. Dem Reisenden steht lediglich eine Gepäckaufbewahrung, die sich nur im Ankunftsgebäude befindet, zur Verfügung. Die Gebühr beträgt, je nach Größe, zwischen 2 und 5 Dollar pro Gepäckstück für 24 Stunden.

Ebenso ist die Anzahl der Zugänge durch den Sicherheitsbereich zu bemängeln. Insgesamt stehen zur Durchleuchtung des Handgepäcks drei Schalter zur Verfügung, von denen einer nur für Passagiere der gehobenen Klassen vorbehalten ist. Das steht in keinem Verhältnis zu der Anzahl der Gesamtpassagierzahl und so ist es nicht verwunderlich, dass die Reisenden hier etwas die Lust verlieren.

Fazit:

Ich mag den sauberen Flughafen der kurzen Wege. Man ist schnell vom Flugzeug durch alle Kontrollen hindurch und die helle Einrichtung des Flughafens sorgt für Wohlbefinden und reduziert so auch die Hektik, die bei Reisen oft entsteht. Manche mögen die Gebäude für schlicht und einfallslos halten, aber wie so oft ist weniger manchmal mehr und jeder findet sich bequem zurecht. Für mich ist Vancouver nicht nur ein idealer Ausgangspunkt für Erlebnistouren in British Columbia sondern auch für die nordwestlichen Staaten der USA. Ich werde wiederkommen.

Viele Grüße
denali

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