Die Löwen (Taschenbuch) / Ken Follett Testbericht

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ab 6,94
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Erfahrungsbericht von freaknature

Spannung im Afghanistankrieg

Pro:

Spannung, interessantes und aktuelles Thema

Kontra:

öhm, ähm... müsst ich lange überlegen :)

Empfehlung:

Ja

Ich hatte mal eine Zeit, in der ich nur Follett gelesen habe. Angefangen hat alles mit „Die Nadel“. Ich habe dieses Buch so geil gefunden, dass ich fortan die ganze Bibliothek ausgeraubt habe. Leider besitze ich nur zwei Bücher von ihm. „Der Mann aus Sankt Petersburg“ und „Die Löwen“.

Letzteres spielt in Afghanistan der Achziger.
Zunächst spielt es in Paris im Jahr 1981. Ellis, ein Agent des CIA, macht dort erfüllt gerade einen Auftrag und seine Freundin Jane sorgt dafür, das sein Privatleben äußerst glücklicht verläuft.
Jedoch verliebt sich ein französischer Mediziner namens Jean-Pierre in sie und lädt sie ein, mit ihm als freiwillige Helfer nach Afghanistan zu gehen. Zuerst will sie nicht, doch als ihr Jean-Pierre von seiner Arbeit für die amerikanische Regierung erzählt, geht sie mit ihm.
Dann steigt das Buch im Jahr 1982 wieder ein. Jane ist nun Jean-Pierres Frau und sie behandeln in einem kleinen Dorf in Afghanistan. z.B. wird ein Junge von einer Mine schwer verletzt. In Afghanistan ist das an der Tagesordnung. Zudem erwarten Jane und Jean-Pierre ein Kind zusammen, was auch bald geboren wird. Chantal. Nur Jane weiß, das es Ellis’ Kind ist.
Bis Ellis auftaucht. Er soll dem Anführer der Guerillas amerikanische Hilfe anbieten. Bei Jane werden die Gefühle wiedergeweckt und da sie mit Jean-Pierre auch nicht mehr so glücklich ist, verlieben sich beide wieder. Doch was keiner der beiden weiß: Jean-Pierre arbeitet fürs KGB.
Während Jane und Ellis den Guerillaführer Masud aufsuchen, startet Jean-Pierre eine riesige Suchaktion.
Werden die beide es über den Hindukusch in rettende Pakistan schaffen.

Es wieder mal phänomenal, wie groß die Bandbreite von Folletts Romanen ist. Ob Mittelalter oder 2. Weltkrieg, Gentechnik oder Kunstszene. Follett schreibt über alles, in dem man eine spannende und interessante Geschichte verpacken kann. Gerade die Geschichte Afghanistans gehört ja zur aktuellen Thematik der Weltpolitik. Die Guerillas sind nix anderes, als die bösen Talibanmilizen. Follett stellt auch die Verhältnisse dar, unter denen die afghanische Bevölkerung lebt. Unter solchen Umständen haben wir nicht mal mehr im Mittelalter gelebt. Stammeskultur. Und die US-Regierung versucht solchen Leuten, Demokratie aufzudrücken. Aber das ist eine andere Sache (meine Ansichten dazu, habe ich in meinem Bericht über den Irakkrieg erläutert). Vielleicht macht die aktuelle politsche Situation das Buch noch spannender. 20 Jahre Krieg mit den heutigen Waffen hält kein Volk aus. So sieht es dort heute auch aus. Die Leute dort sind nicht mal arm! Es ist erbärmlich....

Auf jeden Fall ist das Buch aber ist ein super historischer Roman, bei dem wirklich gut recherchiert wurde. Man lernt, wie gesagt, viel über die Verhälnisse der Bevölkerung. Follett ist ein begabter Beschreiber!!
Es wird aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt, die je nach Bedarf wechseln. Naheliegenderweise aus Janes, Jean-Pierres und Ellis’ Sicht der Dinge. Dadurch kommt man nicht durcheinander, überschaut aber auch das Ganze Geschehen.
Spannend wird es bei der riesigen Verfolgungsjagd durch den Hindukusch. Wahnsinn. Wie gesagt: Follett ist ein Beschreibungsgenie.

Noch vorm Anfang des Buches weißt Follett darauf hin, das alle Personen bis auf Masud und die Haupthandlungsorte, 2 Dörfer mitten im Hindukusch, alle fiktiv sind. Es ist also kein wirklich realistischer Roman, sondern eher ein Darstellung der Allgemeinen Situation. Auch die Hilfsorganisation, für die Jane und Jean-Pierre arbeiten, gibt es nicht. Aber man kann es sich gut vorstellen, dass es dort ähnlich abgelaufen sein könnte. Fantasie hat Follett anscheinend auch allemal genug.

Das Buch hat 14,90 DM gekostet. Ich habe die Taschenbuchausgabe mit 459 Seiten! Somit ist es ein normaler Standartpreis. Dafür bekommt man Spannung, etwas Erotik :) und Informationen über ein Land, dass seit 20 Jahren in ständigem Kriegszustand lebt und . Und all das ist in einem wirklich guten Roman verpackt. Zum verschlingen. Durch die spannende politsche Geschichte ist es eigentlich auch für alle Leser empfehlenswert.
Superbuch. Empfehlung, aber erstmal in der Bibliothek nachgucken. Gibts da bestimmt.

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