Die Säulen der Erde (gebundene Ausgabe) / Ken Follett Testbericht

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ab 11,53
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Erfahrungsbericht von satine

Follett schöpft aus dem Vollen - Bestseller Aspirant

Pro:

Entwicklung der Charaktere im Laufe der Geschichte spannende Erzählweise

Kontra:

detaillierte Beschreibung der Baudetails teilweise sehr brutal

Empfehlung:

Ja

Hallo liebe Yopi- Freunde

Ich muss wohl zugeben, dass ich dieses Buch nie gelesen hätte, wenn ich es nicht von einer Freundin geschenkt bekommen hätte. Denn die Zusammenfassung der Geschichte auf der Rückseite des Buches hat mich nicht so überzeugt. Ich dachte, England im 12. Jahrhundert kann unmöglich so interessant sein, vor allem da es hauptsächlich um den Bau einer Kathedrale geht. Als ich das Buch dann schließlich las, war ich allerdings ganz anderer Meinung.

Inhalt:
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Wir schreiben das Jahr 1123.
Im Prolog wird kurz die Hinrichtung eines jungen Mannes beschrieben, der aufgrund eines angeblichen Diebstahls hingerichtet wird. Seine noch sehr junge Freundin beschwört daraufhin einen Fluch auf die Ausführenden, darunter ein Ritter, ein Priester und ein Mönch.
Was dieses Ereignis jedoch mit der restlichen Geschichte zu tun hat, wird erst im Laufe des Buches offenbart.

12 Jahre später setzt sich die Erzählung fort.
Der Baumeister Tom Builder ist gerade dabei ein Haus für die künftigen Eheleute William Hamleigh und Lady Aliena, der Tochter des Grafen von Shiring zu errichten. Immer mit dabei ist seine Familie, die aus seiner robusten Frau Agnes und den Kindern Alfred und Martha.
Als Tom an jenem Tage gerade die Nachricht von seiner Frau erhält, sie sei wieder schwanger, kommt auch der junge William an die Baustelle.
Er teilt den Bauleuten mit, dass ihre Arbeit zu Ende sei, da die Hochzeit nicht stattfinden werde. Diese Nachricht ist natürlich ein Schlag für Familie Builder, da sie nun wieder auf die Reise gehen müssen, um Geld für den Winter zu verdienen.
Tom der sehr optimistisch ist, kann seine Familie zunächst beruhigen, doch seine unbekümmerte Meinung findet ein schnelles Ende, als seine Frau mitten im Winter einen Sohn gebärt und im Kindbett stirbt.
Daraufhin fasst Tom einen folgenschweren Entschluss. Er überlässt das Kind seinem Schicksal, da er sich nicht im Stande fühlt dieses zu versorgen.
Doch kaum nach dieser herzlosen Tat packt ihn das schlechte Gewissen und er kehrt zu seinem Sohn zurück doch dieser ist bereits verschwunden. Doch wer kann das Kind genommen haben?
Stundenlang irrt Tom mit seinen Kindern durch den Wald, bis sie alle vor Erschöpfung zusammenbrechen.
Zu ihrem Glück werden sie von Ellen und ihren 11-jährigen Sohn Jack gefunden, die im Wald leben und der Familie einen Unterschlupf gewähren.

Doch zur gleichen Zeit planen die Hamleighs, durch die Zurückweisung ihres Sohnes durch Lady Aliena vielerorts verspottet einen Rachefeldzug gehen den Grafen von Shiring. Dabei kommt ihnen zu Gute, dass der Graf den Sturz des amtierenden König Stephan plant. Das verraten sie dem König, der nun die Gefangennahme des Grafen gewährt.
Nach langem Gezeter wird Percy Hamleigh (Williams Vater) neuer Graf von Shiring und der gestürzte Bartholomäus wird gefangen genommen. Aber auch für seine Kinder Aliena und Richard beginnen tragische Zeiten.

Ein weiterer Handlungsstrang befasst sich mit dem Mönch Philip. Dieser ist es auch, der den kleinen Sohn von Ton Builder an sich nimmt, nachdem sein Bruder Francis ihn im Wald fand.
Als Philip von der Verschwörung angezettelt von Graf Bartholomäus hört, begibt er sich sofort zu Bischof von Kingsbridge, um ihn diese Nachricht zu übermitteln. Er trifft allerdings nur auf Erzdiakon Waleran Bigod, womit das Schicksal von Philip seinen Lauf nimmt.
Im weiteren Handlungsverlauf wird Philip schließlich Prior von Kingsbridge und trifft auch auf die Familie Builder sowie auf die noch sehr junge Aliena. Das Schicksal derer wird mit zunehmender Seitenzahl immer weiter miteinander verflochten.
Doch wie die Geschichte letztendlich ihr Ende findet, müsst ihr selbst herausfinden.

Meinung:
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Ich muss wirklich sagen, dass ich begeistert bin von diesem Buch. Die Handlung zieht sich über fast 40 Jahre und es ist zu jedem Zeitpunkt interessant die Entwicklung der Charaktere zu verfolgen. Für mich war es auch sehr spannend die beginnenden Verflechtungen der einzelnen Personen zu verfolgen, die am Ende in einem überragenden Finale gipfeln.
Das Buch war trotz der vielen Seiten immer spannend und nie langweilig, obwohl als kleiner Negativpunkt die sehr detaillierten Baubeschreibungen zu nennen sind. Diese Stellen waren für mich etwas uninteressant, vor allem da ich sowieso nicht so begeisterter Architekturfan bin. Alles andere ist sehr spannend aber auch gefühlvoll beschrieben und man kann sich sehr gut in die Lage der einzelnen Personen hinein versetzen.
Wer allerdings zart besaitet ist, sollte dieses Buch lieber nicht lesen, da es mit zahlreichen Gewaltszenen gespickt ist, die teilweise doch sehr brutal sind.
Da ich ja anfangs auch Zweifel hatte, ob mir dieses Buch gefallen würde, kann ich nur sagen es hat mich absolut überzeugt. Und wer denkt, dass ihn die Geschichten der Mönche nicht interessieren, dem kann ich nur sagen, dass die Geschichte trotzdem oder gerade deshalb lesenswert ist. Natürlich wird auf das Leben der Mönche eingegangen, aber für mich war es trotzdem spannend das zu verfolgen, vor allem zu der damaligen Zeit. Und genau dazu lässt sich noch ein großes Lob aussprechen, denn Follett ist es perfekt gelungen, den Leser in die Zeit des 12. Jahrhunderts zu versetzen. Man kann sich durch seine bildhaften Beschreibungen sehr gut vorstellen, wie das Leben zu jener Zeit war.
Wie man aus meinem Bericht hoffentlich erlesen kann, bin ich begeistert von diesem Buch und der Erzählweise von Ken Follett. Ich hätte nie gedacht, dass mich eine Geschichte aus so früher Zeit so fesseln kann.
Mein Fazit lautet also, lest dieses Buch!!!

18 Bewertungen, 1 Kommentar

  • musca

    28.05.2004, 12:00 Uhr von musca
    Bewertung: sehr hilfreich

    schöner bericht. klasse