Ford Escort Testbericht

Hallo Community!

Ich habe euch ja bereits mit meinem ersten motorisierten Untersatz bekannt gemacht (Wartburg 353).

Heute kommt nun also Teil 2 von Holgers Autoserie.




Allgemeines
Außen
Innen
Unter der Haube
Sonstiges
Fazit




Allgemeines
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Wie bereits in Teil eins dieser Serie geschildert, habe ich mich im März 1996 von meinem damaligen Fahrzeug, einem Wartburg 353 getrennt. Dadurch stand ich jedoch vor der Frage, womit ich mich künftig fortbewegen sollte. Ausschließlich auf öffentliche Verkehrsmittel wollte ich mich nicht verlassen. Also begab ich mich auf die Suche nach einem für meine finanziellen Verhältnisse passendem Fahrzeug. In der Landeshauptstadt von Sachsen fand ich dann nach langem Suchen auch etwas Passendes – einen Ford Escort 1.4 Baujahr 1986 für damals 3.500 DM. Warum ich mich damals für dieses Auto entschied und ob ich heute noch genauso denke, möchte ich euch jetzt schildern.




Außen
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Der Ford Escort des Modelljahres 1986 hatte mit schon immer gefallen. Das Design war natürlich für damalige Zeit typisch kantig. Aber gerade das gefiel mir so an dem Fahrzeug. Das Äußere wurde damals eben noch nicht so sehr vom Windkanal geprägt. Markant war besonders das Stummel-Heck des Autos. Es gab ihn auch noch als Kombi sowie als Version mit Stufenheck (dann hieß er Ford Orion), aber mir gefiel schon immer die Fließheckvariante. Ansonsten gab es von Außen nichts Außergewöhnliches.

Mir gefiel dieses Design damals sehr gut und gefällt es auch heute noch – daher 5 volle Sterne.




Innen
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Der Innenraum war ausreichend groß, so dass auch 4 Erwachsene bequem längere Strecken zurücklegen konnten. Die Instrumente waren übersichtlich angeordnet und wenn man sich mit der Position und der Funktion der einzelnen Schalter und Hebel vertraut gemacht hatte, konnte man alles blind bedienen.

Markant waren die knuffigen Hebel für Blinker, Licht und Scheibenwischer. Dabei handelte es sich nicht wie bei anderen Autos um solche langen dünnen Hebel, sondern der Lenksäulenumbau wies links und rechts am Lenkrad jeweils einen „Höcker“ auf, aus dem dann die nur ca. 5 cm langen Hebel herausragten. Das war mal etwas anderes, als alle anderen Autos hatten.

Auch die Ablage auf der Beifahrerseite (dort wo heute die Beifahrerairbags sind) war anders gestaltet, als bei herkömmlichen Autos – Man konnte dort z. B. einen Autoatlas hochkant!! hineinstellen, da dieses Fach senkrecht im Armaturenbrett eingelassen war. Insgesamt waren die Ablagemöglichkeiten jedoch etwas begrenzt.

Auch die Heizleistung war gut. Lediglich die Heckscheibe beschlug ständig, so dass die Heckscheibenheizung bei kühlem Wetter fast ständig in Betrieb war.

Ansonsten wäre noch zu bemerken, dass ich mit meinen 1,85 m Körperlänge problemlos sitzen konnte, allerdings war der Platz damit ausgereizt. Größere Fahrer (mein Vater z. B. ist über 1,90 m) stießen mit dem Kopf an das Dach an. Aber das störte mich ja nicht, war also für mich persönlich kein Nachteil.

Alles in allem war ich mit dem Innenraum weitestgehend zufrieden – ich vergebe also hier 4 Sterne.




Unter der Haube
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Kommen wir zum wichtigsten Teil eines Autos – zum Motor. Bei mir werkelte ein 1,4 Liter Benzinmotor mit ca. 73 PS. Ein Katalysator war in meinem Ford noch nicht drin, den gab es erst mit dem Modellwechsel im Herbst 1986. Das wirkte sich natürlich entsprechend negativ auf die Höhe der Steuer aus.

Ein besonderes Merkmal des Motors war, dass er noch einen Choke hatte. Für alle, die das nicht mehr kennen: Dies ist ein Bauteil aus Zeiten, als die Autos noch einen Vergaser besaßen. Links neben dem Lenkrad befand sich ein Hebel, welchen man bei kaltem Motor herauszog, um die Benzinzufuhr des Motors zu erhöhen. Dadurch sollte ein „verrecken“ des Motors verhindert werden. Wenn der Motor dann Betriebstemperatur hatte, konnte man den Choke wieder hereinschieben. Bei modernen Einspritzmotoren übernimmt dieses die Elektronik.

Der Motor war für seinen PS-Leistung sehr durchzugsstark. Bis auf eine defekte Zündkerze sowie eine entladene Batterie hatte ich in den 3 Jahren meiner Nutzung dieses Autos keine technischen Defekte zu beklagen.

Probleme machten andere Dinge. Im Durchschnitt verbrauchte ich 8 Liter auf 100 km, was ja an sich nichts ungewöhnliches ist. Aber dazu kamen noch mal 1 Liter Öl auf ca. 2.000 km. Dies machte sich auch an der Abgas-Fahne aus dem Auspuff bemerkbar. Man konnte fast denken, das wäre ein Zweitaktmotor. Ich hatte daher immer einen 5-Liter-Kanister des billigsten Öles im Kofferraum (15W-40 für damals 9,95 DM bei OBI). Auch hatte ich dann mit der Zeit schon ein akustisches Gespür dafür entwickelt, wann ich wieder Öl nachfüllen musste, d. h. ich habe es am Motorgeräusch gehört.

Ein weiteres Problem war der Rost. Bereits nach ca. einem Jahr, als der TÜV dran war, musste ich für damals ca. 1.000 DM den Längsträger schweißen lassen. Damit war das Problem an dieser Stelle jedoch noch lange nicht endgültig gelöst, sondern das Auto rostete munter weiter. Auch einen weggerosteten Auspuff musste ich ersetzen. Im Motorraum war außerdem mal eine alte Batterie ausgelaufen. Dadurch waren die Bleche Rund um die Batterie auch äußerst verrostet – am Ende konnte man bei geöffneter Motorhaube vom Motorraum bis auf das Profil der Reifen sehen. Da lohnte sich dann auch keine Reparatur mehr und ich gab meinen kleinen Ford schweren Herzens im März 1999 in die Schrottpresse.

Aufgrund des sehr hohen Ölverbrauches (-2 Sterne) und der starken Rostprobleme (-1 Stern) vergebe ich für den Motor und Karosse nur 2 Sterne.




Fazit
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Unterm Strich kann ich sagen, dass der Ford Escort für mich ein optisch sehr schönes Auto war, der mich 3 Jahre treu begleitet hat.

Wenn es heute noch solch markante Autos geben würde, würde ich ohne Bedenken wieder zugreifen. Mittlerweile weiß ich auch besser, was ich vor dem Autokauf alles prüfen muss, um Probleme von vorn herein auszuschließen oder zu minimieren.




Sterne
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Außen: 5 Sterne
Innen: 4 Sterne
Unter der Haube: 2 Sterne

Insgesamt 3 Sterne, da der sehr hohe Ölverbrauch der gravierendste Mangel war.




(Bericht © niehls0815)

Ciao: 17.11.2003
Yopi: 06.01.2004


Demnächst folgt Teil 3 dieser Serie –Fiat Panda!!!