Forrester - Gefunden! (DVD) Testbericht

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Forrester-gefunden-dvd-drama
ab 8,37
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Erfahrungsbericht von princesse

Grossartige Schauspieler, banale Story

Pro:

sehr schöner ruhiger Film

Kontra:

Story nach bekanntem Muster, nichts Neues

Empfehlung:

Ja

Dies wird lediglich eine Filmbesprechung, nichts weiteres zur DVD.
Denn letztendlich geht es ja auch um den Film, um was sonst?

Das Besondere an diesem Film sind wohl in erster Linie die beiden Hauptdarsteller, Sean Connery und der junge Robert Brown. Vorallem Sean Connery besticht wie gewohnt durch seine Darstellungsweise und es kommt mir so vor als würde er immer noch besser, von Film zu Film.

Die Story selbst ist relativ banal, wenngleich sehr ansprechend umgesetzt. Jung trifft alt, alt ist stur - jung auch, sie streiten sich sie lieben sich und sie helfen einander als es drauf ankommt.

Jamal (Robert Brown) ist eines dieser Bronx-Kinder, 16 Jahre alt und spielt wie alle farbigen Kids dort Basketball, die Variante wo irgendwo in einem Hinterhof ein Korb aufgehängt ist und die Jugendlichen sich jeden Tag dort treffen um zu spielen.
Jamal geht zur Schule, interessiert sich für Literatur und spielt Basketball. Das mit dem Basketball wissen seine Freunde, dass mit der Literatur nicht. Zweiteres wäre schlecht für\'s Image in seiner Clique.

Aufgrund einer dieser blödsinnigen Wetten unter Jugendlichen platzt Jamal in das Einsiedlerleben eines alten Mannes (Sean Connery) der wie sich später herausstellt ein Schriftsteller a.D. ist, William Forrester. Dieser hat in seinem Leben ein einziges Buch geschrieben und sich dann dreissig Jahre in einer Wohnung in den Bronx vergraben.
Die beiden kommen sich näher nach anfänglichem Zähnegefletsche und eine Freundschaft nimmt ihren Anfang.

Leider gibt die Story nicht viel her und so plätschert der Film vor sich hin und es gibt durchaus Momente in denen man mal eine Sekunde lang wegnicken könnte, wären da nicht Connery und Brown, die beide wirklich genial zusammenspielen. Alleine die Mimik sowohl von Connery als auch von Brown ist in manchen Szenen dermassen köstlich dass der Zuschauer für das dünne Drehbuch entschädigt wird und zwar mehrfach.

Regisseur Gus Van Sant hat aber noch andere Talente vor die Kamera geholt, so einerseits Anna Paquin in einer starken Nebenrolle als Jamal\'s neue Freundin und F. Murray Abraham als Jamal\'s Lehrer und Feind, welcher danach trachtet den Jungen als Plagiator und Hochstapler zu entlarven.
Denn er kann nicht glauben dass ein 16jähriger Schwarzer aus den Bronx, noch dazu ein sehr guter Basketball-Spieler auch noch Talent zum Schreiben haben soll.

Hier wird latenter und auch offener Rassismus angesprochen, werden menschliche Abgründe gestreift und psychologische Spielchen gespielt, allerdings alles nur ansatzweise, nicht wirklich, nicht realistisch, eher märchenhaft.

Alles in allem ist dieser Film ein schönes Märchen wie wir es aus Übersee gewohnt sind, Gut und Böse sind klar definiert und erkennbar und ein Happy-End bleibt dem Zuschauer auch nicht verwehrt. Dennoch ist es ein ausgesprochen schöner Film mit grossartigen Bildern sowie Schauspielern der Oberliga diewelche ein erstklassiges Spiel liefern.

Und deshalb ein wirklich sehenswerter Film für all jene die auch mal auf Actionszenen und Blut und Mord und Totschlag verzichten können und/oder wollen. Dafür wird der Zuschauer mit unglaublich schönen Bildern/ Kameraeinstellungen aus der Bronx und Forrester\'s Wohnung belohnt.

Dem Film wird eine Ähnlichkeit mit ?Good Will Hunting? nachgesagt, was ich weder bestätigen noch dementieren kann, ich habe diesen (anderen) nicht gesehen. Einer reicht aber auch.


Genre: Drama
Regie: Gus Van Sant
Drehbuch: Mike Rich
Cast: Sean Connery, Robert Brown, F. Murray Abraham, Anna Paquin, Busta Rhymes u.a.

Spielzeit: 137 Minuten
Kinostart: 1.03.2001
Original: Finding Forrester (USA 2000)

Filmhomepage: http://www.forrester-der-film.de

Film-Prewiev: http://www.filmszene.de/kino/f/forrester.html

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