Forum Romanum Testbericht

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Erfahrungsbericht von ciaobella

Hier verweile und genieße das *Alte Rom*

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Diesen Besuch behält man immer im Herzen.

Meinen Rundgang über Palatin und Forum Romanum werde ich mit dem Palatin beginnen, um anschließend über das
Forum Romanum zu berichten.Nicht wenige Touristen verzichten, durch die Besichtigung der Foren ermüdet, auf einen Besuch des Palatins. Im Frühjahr und auch Sommer ist der Palatin mit seinen Pinien an den unteren Hängen ein wohltuend, schattenspendender Platz für jung und alt.Man erreicht den Palatin vom Forum Romanum, Eingang in der Largo Romolo e Remo(nahe der Via dei Fori(Imperiali) oder von der Via di San Gregorio. Wer vom Spaziergang des Forum Romanum Erholung sucht, dem empfehle ich sehr, einen Plätzchen auf dem Palatin zu suchen. Ich war schon viele Male da, es waren wenige Besucher oben, auf dem Hügel.

1. Auf dem Palatin
soll sich die Höhle der Wölfin befunden haben, die einst die Stadtgründer, die Zwillinge Romulus und Remus, gesäugt haben soll. Die älteste Siedlung "Roma quadrata" erhob sich auf dem Palatin.
Kaiser August, der auf dem Palatin geboren wurde, ließ hier seinen 1. Palast erbauen.

Die "Domus Augustana"
nach dem Hügel des Palatins benannt, wobei sich der Ausdruck "Palast" für prächtige Wohnhäuser" herleitete. Im Kaisertum wurde er offizieller Sitz der Kaiser.Im Mittelater war er Wohnort und Festung der Frangipane und im 16. Jahrhundert wurde er von den Farnesen in eine glanzvolle Villa umgebaut. Ab dem 10. Jahrhundert legte man zwischen den Trümmern Gärten an und erstellte ausd den Quadern Klöster und Festungstürme. Planmäßige Ausgrabungen wurden erst 1871 eingeleitet.

Im nordwestlichen Teil des Palatins ziehen sich die
Farnesischen Gärten hin.Es ist einer der ersten botanischen Gärten in Europa.

Farnesische Gärten
Mitte des 16. Jahrhunderts erwarb der Kardinal Farnese die Ruinen des Tiberius-Palastes. Er ließ die Flächen des Trümmerfeldes auffüllen und von Vignola gestalten.Der Garten ist sehr ausgedehnt. Reste der Villa Farnese aus dem 16. Jahrhundert, wovon das Vogelhaus, das gegen das Forum Romanum einen Brunnen besitzt, erhalten ist.

Domus Augustana
Dieser wurde von Domitian errichtet. Sie war ein großartiges Bauwerk auf zwei Geschossen;das obere nahm den Gipfel des Hügels, das untere den Teil des Abhanges gegen den Zirkus maximus ein. Vom oberen Stockwerk sind einige Räume erhalten(jetzt Sitz des Antiquariates des Palatins). Es enthält Material von den Ausgrabungen verschiedener Marmorarbeiten, Malereien. Leider ist es jetzt nicht mehr für Touristen zugänglich. Es wurde 1985 geschlossen.
Das Ruinenfeld beherrschen Domus Augustana und Domus Flavia; aus dem Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr, die Teile der riesigen Palastanlage bilden.Die untere Ebene ist leider nicht zugänglich.

Domus Flavius
liegt östlich der Farnesischen Gärten.
Der 92 n.Chr. gebaute Komples erhielt einen prächtigen Thron und Audienzsaal, eine Basilika(Halle), wo der Kaiser Recht sprach. Jenseits davon ist ein quadratischer Garten und ein geräumiger Speisesaal. Östlich unterhalb des Hügels bedindet sich ein rennbahnförmiger Garten,den man "Stadium" nannte.
Vom Nordosten führt eine Treppe zu den Ruinen des Severus-Palastes. Vom Belverdere aus hat man ein wunderschöne Aussicht. Zu seinen Füßen sieht man die große Fläche des Zirkus maximus, des bedeutendsten Zirkus des kaiserlichen Rom und dem panem circenses.(Brot und Spiele). Man stelle sich vor, daß es eine Anlage für 185 000 Zuschauerplätze war, größer als die heutigen Stadien.
Östlich der kaiserlichen Loge befinden sich Überreste von Räumen, die zu Thermen gehörten und von Septimus Severus für den Bedarf des kaiserlichen Palastes erbaut wurden.
Auf jeden Fall sollte man dort oben verweilen. Es ist ein Platz des "Alten Rom", der seinesgleichen sucht.

Natürlich kann ich nicht alles aufzählen, das sollte man in einem Reiseführer zur Hand nehmen. Auf jeden Fall sollte man sich vor der Reise recht gut informieren, es ist eine Fülle von Kunst und Geschichte, die man zu verarbeiten hat.

Versäumen sollte man auch nicht: Haus der Livia
Hütten des Romulus
Kybele-Tempel
Achteckiger Brunnen
Domus Flavia.

Öffnungszeiten: Mo,Mi-Sa 9.00 Uhr bis 2 Stunden vor
Sonnenuntergang.
So, Di 9.00 - 14.00 Uhr
letzter Einlaß 1 Stunde
vor Schließung.
Eintritt: beinhaltet Forum Romanum.
Man sollte sich informieren, an welchem Tag der Eintritt frei ist. Die Römischen Museen handhaben das unterschiedlich.

Das Forum Romanum

Meine Eindrücke vom Besuch des Forum Romanum möchte ich jetzt zusammenfassen. Immer, wenn ich in Rom bin
ist mein erster Gang zur Terrasse, die man entlang der rechten Seite des Palazzo Senatori über die Viale des Campigdolio erreicht. Der Gesamtblick auf das Forum Romanum ist wunderschön, bis hin zum Titusbogen.

Auf der Höhe der Via Sacra, am Anfang des "Clivo Palatino", der antiken Straße, die zum gleichnamigen Hügel emporsteigt, erhebt sich der

Titusbogen
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Kaiser Domitian ließ den Bogen zu Ehren und zum Gedächtnis des Bruders Titus, errichten. Man kann es aus der Inschrift oben in der Fassade ersehen, die zum Kolloseum gerichtet ist. Diese ist auch mit den Skulpturen der Göttin Roma und de Genius des römischen Volkes geschmückt. Den Fries schmückt der Siegeszug des Vespasian und Titus im Jahr 71 n.Chr.

Die Via Sacra
Ihre Überreste schlängeln sich zwischen den Triumphbogen an den Ruinen des Platzes vorbei.
Eine zweite uralte Straße, die Via Nova, verläuft auf der Tiber zugewandten Seite längs der Basilika Iulia,des Tempels von Castor und Pollux und des Atrium Vestal bis zum Titusbogen.

Schon im 6.vorchristlichen Jahrhundert wurde die Senke zwischen Kapitol, Palatin und Esquillin entwässert (Cloaca Maximus) und als Marktplatz gestaltet, auf dem Volksversammlungen und Gerichtsverhandlungen abgehalten wurden. Städtegründungen im Römerreich erhielten ein solches Forum als Mittelpunkt des öffentlichen Lebens.

Wenn man die Via Sacra nach Osten weitergeht, erhebt sich zu Linken die gewaltige Basilika von

Antonius und Faustina Tempel
im XI.Jahrhundert in eine christliche Kirche umgewandelt.
Der Tempel wurd 141 n.Chr. von Kaiser Antonius Pius zum Gedächtnis an seine Gemahlin Faustina errichtet, die vergöttlicht wurde. Nach dem Tode des Kaisers(161) wurde der Tempel auch ihm geweiht.
Die 10 Säulen der Urhalle aus Cipollino (kristallener Marmor) stehen noch; in den Stufen davor ist der Rest des Altarblocks zu erkennen.
Im 11.Jahrhundert wurde der Tempel in die Kirche San Lorenzo in Miranda umgewandelt und damit vor der Zerstörung bewahrt, um 1600 erhielt er die Barockfassade.
Rechts davon liegt die Basilica Aemilica.
Sie war Markthalle, Bankhaus, Börse und auch Versammlungs- und Gerichtsraum.
In den Nischen des Säulenganges gab es Läden.
Einer der Rundbogengänge ist restauriert, im Marmorboden sind Reste von geschmolzenen Münzen zu erkennen.

Fast in der Mitte des Platzes stand der Tempel der Vesta, der Schutzgöttin des häuslichen Feuers geweiht, in dem die Penaten verehrt wurden(kam aus der Tradition von Troja).

Vestalinnenhaus und Vestatempel
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Das Vestalinnenhaus war ein Internat der Jungfrauen.
Der Vestatempel hat einen Grundriß auf eine gemauerten,mit Marmor vekleideten Podium, mit einem Säulengang aus 20 korinthischen Säulen, einem konischen Dach, das in der Mitte eine Öffnung für den Rauchfang hatte, der durch das immer währende Feuer entstand, das durch die Vestalinnen bewacht wurde.

Dieses Heiligtum war eines der ältesten in Rom, es könnte auf das VI.Jahrhundert zurückzuführen sein,da die runde Form eine Ähnlichkeit mit den ersten Behausungen in Latium darstellt.Dahinter steht der

Vestalinnenpalast
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Die Statuen der "Höchsten Vestalinnen", den Vorsitzenden der heiligen religiösen Institutionen wurden nach dem Brand Roms z.Zt. Neros im Jahr 64.n.Chr. wieder aufgebaut. Den Regeln des Vestordens wurden von seinem Gründer festgesetzt, die besagte: die Vestalin, die die eigene Keuschheit verletzt, wird lebendig in der Nähe der Porta Collina begraben. So habe ich das bei Plutarch gelesen.
Im Hof stehen Statuen von Obervestalinnen. Inmitten wunderschöner Rosen und zwei kleinen Teichen ist das ein Ort der Stille. Man atmet die Antike.

Leider kommt es oft vor, daß Touristen sich dort ein Plätzchen suchen, um Picknick zu machen. Das hat mich sehr gestört.Es waren Holländer und Belgier, das konnte man gut heraushören.Etwas peinlich und nix kultura!(meine Meinung).

Fast hätte ich es vergessen. Bei einer Statue war kein Name mehr zu lesen. Wie ich erfuhr, vermutet man, daß es sich um die Vestalin Claudia handelt, die zum Christentum übergetreten war.

Von der Kurie, unter dem Wetterdach, bedeckt eine schwarze Marmortafel (lapis niger)ein Denkmal, das von den Antiken für das Grab des Romulus gehalten wurde.(Tomba di Romolo).

Auf der Veliahöhe, rechts vom Titusbogen erheben sich die mächtigen Ziegelbauten der

Basilika Maxentius
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Das sehr große Gebäude erstreckt sich über 65x100 m Fläche und ist zu den grandiosesten des antiken Rom zu zählen.
Es wurde vom Kaiser Maxentius in den Jahren 306-312 gebaut und nach Umbauten in der Konstantinepoche vervollständigt. Daher der Name Maxentius und Konstantin. In der Apsis wurde eine riesengroße Statue des Kaisers Konstantin aus Marmor und Bronze aufbewahrt, deren Überreste im Hof des Konservatorenpalastes im Kapitol aufgestellt sind. Von der Basilika selbst ist nur noch das nach Norden gehende Seitenportal erhalten.

Der antike Tempel der Venus und Roma liegen am äußersten Rande der Veliahöhe, mit Aussicht auf da Tal und das Kolosseum. Der Tempel wurde von Kaiser Hadrian entworfen. Er enthält im Inneren die Statuen der Göttinnen Roma und Venus.

Meine Eindrücke vom Besuch des Forum Romanum waren schon beim ersten Besuch überwältigend. Ich habe die Dinge so beschrieben, wie ich es kennenlernte. Auch das, was einen nachhaltigen Eindruck auf mich gemacht hat. Das Forum Romanum ist in den vergangenen Jahren immer mehr restauriert worden. Vieles ist seit meinem ersten Besuch ergänzt und erweitert.Im Jahr 2001 erstrahlt Vieles im neuen Glanz. Man muß sich daran erst gewöhnen.

Beschreibungen von Kurie, Septimus-Severus-Bogen,Saturntempel, Tempel der Dioskuren und anderen Sehenswürdigkeiten kann jeder im Reiseführer nachlesen.Da gibt es entsprechend gute Literatur, auch Videos.
Interessantes findet man auch abseits der Strassen,wie
rechts und links der Via Sacra. Juturna Quelle,Tempel des Julius Cäsar, Phokasäule, archaische Grabstätten.

Tipp: Besuch des Antiquariats des Forums
Es belegt die Räume des des ehemaligen Klosters
Francesca Romana, dessen Fassade und Kirchturm
sich von den Arkaden der Konstantins - oder Max
Maxentius-Basilika abheben.
Öffnungszeiten: 9 - 18.00 Uhr. Dienstag geschl.

Mein Fazit ist wie immer. Man kann Rom lieben und
auch hassen. Aber man wird es niemals verlassen.
Ich denke, daß dieser Aufenthalt jedem etwas bietet.
Wer nicht unbedingt so sehr an der alten Kultur
interessiert ist, dem empfehle ich halt eine andere
der Freizeitgestaltung.

Für den ultimativen Naturfreund kann ich sagen, nehmt etwas Katzenfutter mit, wenn Ihr das Forum Romanum besucht. Die Römer setzen dort ihre Katzen aus und die kleinen Kreaturen sind immer hungrig.
Ich jedenfalls, gehöre zu denen, die den kleinen und großen Kätzchen den Tag mit einer reichlichen Mahlzeit verschönern.

Ich danke Euch für dieses aufmerksame Lesen.

Liebe Grüsse
ciaobella / Copyright by ciaobella für Yopi.de
gepostet am 18. 02. 2002

5 Bewertungen, 1 Kommentar

  • roma1

    18.02.2002, 13:04 Uhr von roma1
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wunderbar, sehe auch meine Berichten über Rom :-)