Tagebuch (Taschenbuch) / Anne Frank Testbericht

Hallo liebe Yopi-Leserinnen und Yopi-Leser,
da wir gerade im Politikunterricht das Thema *Anne Frank* angefangen haben durchzunehmen und da ich mir vor einigen Jahren das Tagebuch von ihr gekauft habe, dachte ich mir, dass ich euch das mal vorstelle.



Inhalt
Anne Frank führte vom 12. Juni 1942 bis 1. August 1944 dieses Tagebuch. Sie bekam es an ihrem 13. Geburtstag geschenkt, nur wenige Wochen bevor sie und ihre Familie im von den Nazis besetzten Amsterdam untertauchen mussten.
Das erste, was sie in ihr Tagebuch schreibt, sind die Geburtstagsgeschenke, die sie bekommen hatte.
Als sie mit ihren Eltern nach Amsterdam flieht, und sie sich mit einer anderen Familie und einem Zahnarzt in dem Hinterhaus verstecken, beginnt sie über das Leben dort zu schreiben. Sie hat keinen Kontakt zur Aussenwelt und daher auch keine Freunde. Ihr Tagebuch ist ihr einziger Freund, bzw. Freundin und sie nennt es Kitty. Seitdem beschreibt sie ihre Erlebnisse und die Situationen in dem Hinterhaus. Ständig leben alle in Angst, von den Nazis entdeckt zu werden, noch dazu kommen die Probleme der schlechten Mahlzeiten, schäbige Kleider, aus denen man längst herausgewachsen ist, die aber nicht ersetzt werden können und die zwischenzeiltiche gespannte Athmosphäre, weil man wenig Raum hat und mit mehreren Personen auf wenige Quadratmetern lebt.
Aber Anne Frank war kein gewöhnlicher Teenager: Die späteren Eintragungen verraten einen für eine kaum 15jährige bemerkenswerten Sinn für Mitgefühl und spirituelle Tiefe.
Ihr letzter Tagebucheintrag war am 1. August 1944.



Das Leben der Anne Frank
Anne Frank wurde am 12. Juni 1929 als Kind jüdischer Eltern in Frankfurt/Main geboren. 1933 wanderte die Familie nach Amsterdam aus, wo Anne zunächst glückliche Kindertage erlebte. Aber die deutschen Nationalsozialisten besetzten 1940 auch die Niederlande, sodass die ''Judengesetze'' auch dort eingeführt wurden und alle Juden zunehmend mit Diskriminierung und Verfolgung konfrontiert waren.
Nachdem bereits Abtransporte von Juden in Konzentrationslager begonnen hatten, tauchte Familie Frank im Juli 1942 unter: Im Hinterhaus von Otto Franks Firma, der Vater von Anne, war eine Wohnung vorbereitet worden, von der niemand ausser den Helfer, die die Untergetauchten mit Lebensmitteln und machmal auch Zeitschriften und Bücher versorgt. Ausser Familie Frank, war noch Familie van Pels und der Zahnarzt Fritz Pfeffer in dem Hinterhaus versteckt.
Schliesslich wurden sie im August 1944 aber doch verraten - man weiss bis heute nicht sicher, von wem - und ins Lager Westerbork gebracht. Von dort wurden sie mit dem letzten Amsterdammer Transportzug nach Ausschwitz verschleppt.

Annes Mutter, Edith Frank, starb in Ausschwitz. Anne und ihre Schwester Margot starben im Konzentrationslager Bergen-Belsen an Typhus, wenige Tage bevor das Lager befreit wurde.

Als einziger der Untergetauchten hat Annas Vater den Holocaust überlebt. Er ging zunächst nach Amsterdam zurück und hoffte auf die Rückkehr seiner Familie. Als klar wurde, dass alle und auch die anderen Untergetauchten in Konzentrationslagern gestorben waren, entschloss er sich, das Tagebuch von Anne Frank zu veröffentlichen. 1952 ging Otto Frank nach Basel und gründete dort den Anne Frank Fonds. Im Alter von 91 Jahren ist Otto Frank in Birsfeld in der Schweiz gestorben.


Auszug aus dem Tagebuch

Liebe Kitty!
Nichts als traurige und deprimierende Nachrichten habe ich heute. Unsere jüdischen Bekannten werden gleich gruppenweise festgenommen. Die Gestapo geht nicht im geringsten zart mit diesen Menschen um. Sie werden in Viehwagen nach Westerbork gebracht, dem großen Judenlager in Drente. Miep hat von jemandem erzählt, der aus Westerbork geflohen ist. Es muss dort schrecklich sein. Die Menschen bekommen fast nichts zu essen, geschweige denn zu trinken. Sie haben nur eine Stunde pro Tag Wasser und ein Klo und ein Waschbecken für ein paar tausend Menschen. Schlafen tun sie alle durcheinander, Männer und Frauen, und die letzteren und Kinder bekommen oft die Haare abgeschoren. Fliehen ist fast unmöglich. Die Menschen sind gebrandmarkt durch ihre kahl geschorenen Köpfe und viele auch durch ihr jüdisches Aussehen.

Wenn es in Holland schon so schlimm ist, wie muss es dann erst in Polen sein? Wir nehmen an, dass die meisten Menschen ermordet werden. Der englische Sender spricht von Vergasungen, vielleicht ist das noch die schnellste Methode zu sterben.

Ich bin völlig durcheinander. Miep erzählt all diese Greuelgeschichten so ergreifend und ist selbst ganz aufgeregt dabei. Erst neulich saß zum Beispiel eine alte, lahme jüdische Frau vor ihrer Tür und musste auf die Gestapo warten, die weggegangen war, um ein Auto zu holen, um sie abzutransportieren. Die arme Alte hatte solche Angst vor der Schießerei auf die englischen Flugzeuge und auch vor den grellen, flitzenden Scheinwerfern. Trotzdem wagte Miep nicht, sie ins Haus zu holen, das würde niemand tun. Die Herren Deutsch sind nicht zimperlich mit ihren Strafen.

Auch Bep ist still. Ihr Freund muss nach Deutschland. Sie hat jedes Mal Angst, wenn die Flugzeuge über unsere Häuser fliegen, dass sie ihre Bombenlast von oft einer Million Kilo auf Bertus‘ Kopf fallen lassen. Witze wie: ”Eine Million wird er wohl nicht bekommen” und ”Eine einzige Bombe ist schon genug” finde ich nicht gerade angebracht. Bertus ist nicht der Einzige, der gehen muss, jeden Tag fahren Züge voll mit jungen Leuten weg. Manchen gelingt es, heimlich auszusteigen, wenn sie auf einem kleinen Bahnhof halten, und dann unterzutauchen. Einem kleinen Prozentsatz gelingt das vielleicht.

Ich bin noch nicht fertig mit meinem Trauergesang. Hast du schon mal was von Geiseln gehört? Das führen sie nun als neueste Strafmethode für Sabotage ein. Etwas Schrecklicheres kann man sich nicht vorstellen. Angesehene, unschuldige Bürger werden verhaftet und warten auf ihre Ermordung. Wird irgendwo sabotiert und der Täter nicht gefunden, stellt die Gestapo seelenruhig so fünf Geiseln an die Wand. Oft stehen die Todesmeldungen in der Zeitung. Ein ”schicksalhaftes Unglück” wird dieses Verbrechen dann genannt.

Ein schönes Volk, die Deutschen, und da gehöre ich eigentlich auch noch dazu! Aber nein, Hitler hat uns längst staatenlos gemacht. Und im Übrigen gibt es keine größere Feindschaft auf dieser Welt als zwischen Deutschen und Juden.

Deine Anne


Meine Meinung
Ich habe schon oft vom Mythos *Anne Frank* gehört und habe mir deshalb vor einigen Jahren das Tagebuch von ihr gekauft. Als ich das Buch zuende gelesen habe, ist mir erstmal klar geworden, wie schlimm der Holocaust damals war. Zu lesen, dass sie wirklich Angst hatten, entdeckt und dann in Konzentrations gesteckt zu werden. Und sie mussten sich gegenseitig ermahnen, leise zu sein und abends das Licht auszulassen, damit man sie nicht entdeckt. Schlimm fand ich auch, dass die sich meistens zu zweit oder zu dritt ein Bett teilen mussten oder dass sie ihre alte Kleidung monatelang tragen mussten, die schon zu klein waren.
Und als die Familie dann entdeckt wurde, war das schon traurig, dass Anne Frank schon so früh sterben musste, mit 15 Jahren.

Nächste Woche bin ich auf Klassenfahrt in Holland und dann fahren wir auch einen Tag nach Amsterdam und besichtigen das Hinterhaus, indem alle sich versteckt haben und ich bin wirklich gespannt, wie das alles dort so aussieht und es ist dann interessant zu sehen, wie sie dort gelebt haben.

Das Buch regt zum Nachdenken an, und man macht sich Gedanken über den Holocaust und über die damalige Situation als Flüchtling. Das Buch ist empfehlenswert, da man vieles über die damalige Zeit erfährt und die Dramatik vom Holocaust versteht. Ich persönlich hoffe, das es nie wieder einen Holocaust geben wird, weil das einfach total schrecklich ist und die Welt wirklich sehr verändert.