Tagebuch (Taschenbuch) / Anne Frank Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Niveau:  durchschnittlich
  • Unterhaltungswert:  sehr gering
  • Spannung:  sehr gering
  • Humor:  kein Humor
  • Stil:  sehr ausschmückend

Erfahrungsbericht von FranziR

Vier Jahre im Hinterhaus versteckt

Pro:

Ein erschütterndes Zeitdokument, dass jeder gelesen haben sollte

Kontra:

Keine einfache Gute-Nacht-Lektüre

Empfehlung:

Ja

Zum Buch:

Ich möchte euch ein Buch vorstellen, dass ich geschenkt bekommen habe. Dieses Buch hat mich so beeindruckt, dass ich es in kurzer Zeit verschlungen habe.
Ich denke, jeder sollte dieses Buch einmal gelesen haben.


Mein Tagebuch der Anne Frank ist in 316 Seiten gefasst. Es gibt drei deutsche Fassungen dieses Buches. Ich besitze die zweite, die von ihr selbst umgearbeitete, Fassung.

Inhalt:

Anne Frank wurde am 12. Juni 1929 als Kind jüdischer Eltern geboren. Im Jahre 1933 flüchteten sie vor den Nazis aus Deutschland. Anne lebte nun mit ihrer größeren Schwester Margot, ihrer Mutter Edith Frank-Holländer und ihrem Vater Otto Frank in Amsterdam.
Sie ging auf die jüdische Lyzeumsschule.

Zu ihrem 13.Geburtstag bekam Anne das Tagebuch geschenkt. Ihr fehlte die wahre Freundin, die sie sich immer gewünscht hatte und deshalb nannte sie ihr Buch Kitty. Sie hoffte, Kitty alles anvertrauen zu können. Anne begann am 12. Juni 1942 Tagebuch zu führen. Sie schrieb am 1. August 1944 zum letzten Mal hinein.

Anne Frank war ein glückliches Kind, bis 1942 verschärfte Maßnahmen gegen die jüdische Bevölkerung eingeführt wurden. Das Tragen des Davidsterns war für jeden Juden Pflicht. Außerdem mussten sie ihre Fahrräder abgeben, durften nur von 15- 17 Uhr einkaufen und keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzen. Wie musste sich ein kleines Mädchen da nur gefühlt haben.

Doch am 6. Juli 1942 begann erst die schlimmste Zeit ihres jungen Lebens. Das Wort Freiheit sollte später für sie ein Fremdwort sein.

An diesem Tag bekam Otto Frank einen Aufruf von der SS. Die Familie Frank begann Ihre Sachen fürs Untertauchen zu packen. Anne nahm ihr Tagebuch, Lockenwickler, Taschentücher, Schulbücher, einen Kamm und alte Briefe mit. Schon Monate zuvor wurden Kleider und andere Sachen in das Versteck gebracht, in dem die Familie Frank mit den van Daans später leben würde. Das Versteck lag im Hinterhaus des Bürogebäudes von Annes Vater.

Am nächsten Morgen zogen sich alle so viele Sachen wie möglich an, nur um noch ein paar Sachen mehr mitzunehmen. Ihre kleine Katze Moortje musste sie leider zurücklassen. Mit mehreren Einkaufstüten und Schultaschen bepackt liefen sie in die Prinsengracht 263.

Einige Tage später schnitten sich die Untergetauchten Vorhänge zurecht um sie mit Reißzwecken an den Fenstern zu befestigen. Sie dienten dazu, dass die Nachbarn nicht in die Fenster schauen konnten und somit nicht bemerken konnten wer sich in diesen Räumen versteckt hielt. Damit die Wände ihres Zimmers nicht so kahl aussahen, klebte Anne ihre Postkarten- und Filmstarsammlung darauf.

Am 13. Juli 1942 zogen auch die van Daans in das Versteck im Hinterhaus ein. Frau van Daan wurde von Anne als sehr launisch beschrieben und Peter, den Sohn empfand die zu dieser Zeit noch als langweilig.

Um sich sicherer zu fühlen stellten sie einen Schrank vor die Eingangstür des Hinterhauses. Ich kann diese Angst sehr gut verstehen, denn oft wurden Hausdurchsuchungen gemacht um versteckte Fahrräder zu finden. Die Gefahr war zu groß, dass dabei auch das Versteck der Untergetauchten hätte gefunden werden können. Außerdem mussten sich alle tagsüber ganz leise verhalten, denn jeden noch so kleinen Lärm hätte man im Lager hören können. Anne bekam jedes Mal einen Schrecken, wenn sie ein Geräusch von unten hörte.

Miep, Bep, Herr Kleimann und Herr Kugler waren enge Freunde der Familien. Sie sollten die Untergetauchten all die Jahre mit Lebensmitteln und Haushaltsutensilien versorgen. Ihnen wurde viel zugemutet, denn sie mussten außerdem Geburtstagsgeschenke kaufen und alles organisieren. Miep und Bep erzählten oft über das Leben draußen. So erfuhr Anne viel über die Kriegszustände und die Macht Hitlers. Jüdische Bekannte von ihnen wurden festgenommen und in Konzentrationslager geschafft. Kaum einem gelang die Flucht aus so einem Lager, denn die Juden waren durch ihr jüdisches Aussehen und durch ihre kahlgeschorenen Köpfe gebranntmarkt.

Um anderen hilfesuchenden Juden zu helfen, entschlossen sie sich einen achten Mitbewohner aufzunehmen und so entschieden sie sich für Alfred Dussel. Nach einer Zeit entpuppte sich dieser als sehr egoistisch. Ich finde es unverschämt von ihm, dass während die anderen jede Münze zweimal umdrehen mussten, er in seinem Schrank die köstlichsten Sachen lagerte. Sollte er nicht dankbar dafür sein, dass die Familie Frank und die van Daans so gütig waren und ihn aufgenommen haben.

Nachts konnte Anne kaum schlafen, weil sie zu große Angst vor den Schießereien hatte. Sie verstand sich auch mit ihrer Mutter nicht mehr so gut. Diese ermahnte sie ständig, obwohl Anne sich bemühte nett und ordentlich zu sein. Vater war der einzige, der sie wirklich verstand. Ihr kam es so vor, als hätten alle nach 1½ Jahren im Hinterhaus das Lachen verlernt. Immer wieder äußerte Anne gegenüber Kitty, dass sie endlich wieder frische Luft riechen wolle. Doch für diese Gedanken schämte sie sich, weil sie gleichzeitig fand, dass sie es viel besser hatten als andere Juden.
Dadurch, dass sie zu wenig Wohnraum hatten gingen sich alle oft auf die Nerven und es kam zu Streitereien. Das Leben von 1942 kam ihr nicht mehr sonderlich real vor. Früher hatte sie um die zwanzig Verehrer gehabt, eben so viele Freundinnen und liebe Eltern. Hier im Hinterhaus hatte sich ihr gesamtes Leben verändert.
Peter wurde immer interessanter für sie und sie sehnte sich nach einer Freundschaft zu ihm.

Am 4. August 1944 wurden die Untergetauchten von der Polizei abgeholt. Der Lagerarbeiter van Maaren wurde verdächtigt, sie verraten zu haben. Die Helfer wurden auch mitgenommen. Es wurden alle getrennt in ein Konzentrationslager gebracht.
Anne fiel im KZ Bergen-Belsen einer Typhusepidemie zum Opfer. Sie starb zwei Wochen vor der Befreiung des Konzentrationslagers, welches am 12. April 1945 befreit wurde. Ihre Leiche liegt wahrscheinlich in den Massengräbern von Bergen-Belsen.

Wie ich über das Buch denke:

Das Buch ist kein Buch, dass man mal schnell vor dem Einschlafen liest. Dafür ist die Geschichte vie zu problematisch. Jahrelang unter Todesangst versteckt zu hausen ist eine Situation die ich mir gar nicht richtig vorstellen konnte. Ich bin es gewohnt, mit wenig Einschränkungen tun und lassen zu können, was ich will. Das war damals eine sehr schlimme Zeit und ich bin froh, dass ich da noch nicht gelebt habe. Ich bewundere es, wie Anne mit dieser Situation umgeht..
Könnte sich heutzutage jemand vorstellen, vier Jahre eingesperrt auf engstem Raum mit sieben weiteren Mitbewohnern zu leben? Ich glaube das kaum. Sich Tag für Tag gegenseitig auf die Fü0e zu treten und dabei ständig in der Angst leben zu müssen entdeckt zu werden?
Ich empfehle allen, die die Untaten der Nazis verharmlosen auch einmal dieses Buch zu lesen.


© 2004 FranziR

25 Bewertungen, 2 Kommentare

  • antjeeule

    31.08.2004, 12:14 Uhr von antjeeule
    Bewertung: sehr hilfreich

    Dieses Buch sollte man wirklich gelesen haben. Mich hat es auch sehr beeindruckt. Es ist gut, die schlimmen Zeiten des NS-Regimes nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Nur so bleibt man wach für solche "unvorstellbaren" Taten. Ich kann e

  • Sunshine2004

    04.07.2004, 22:00 Uhr von Sunshine2004
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hallo Franzi, dein Bericht über dieses Buch hat mir sehr gefallen und ich habe richtig Lust bekommen, es auch einmal zu lesen, werde es mir sicher demnächst kaufen. Vielen Dank für diesen Informativen Bericht. LG Sunshine2004