Frankenstein (1931) (DVD) Testbericht

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ab 8,86
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von SpaceCow

\"Die Kreatur\" hat einen Namen: Robert De Niro

5
  • Action:  sehr viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  sehr spannend
  • Altersgruppe:  ab 16 Jahren
  • Meinung bezieht sich auf:  Kino-Version

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Schreiben befreit die Seele!
Bereits im Jahre 1817 wurde diese psychologische Offenbarung von Mary Shelley erfolgreich angewandt. Gequält von fürchterlichen Alpträumen nach der Totgeburt des Babies, schrieb sie sich die depressive Stimmung wie im Rausch vom Herzen.

Knapp 20jährig ersann sie die Figur des gewissenlos-genialen Dr. Frankenstein, der nach dem Tod seiner über alles geliebten Mutter besessen ist von dem Gedanken, den Tod zu besiegen. Angetrieben von Raserei und Manie, gelingt es ihm schließlich, aus Leichenteilen ein künstliches Lebewesen zu erschaffen. In dem Augenblick als der Größenwahnsinnige erkennt, daß er der Natur ins Handwerk pfuscht, flieht sein entstelltes Geschöpf ohne Seele und Moral hinaus in die Nacht.

Die üppige Bilderpracht von Shelleys obsessiver Sprache verfehlte nicht ihre Wirkung. Ehemann Percy verlor, so wird berichtet, gleich nach der Lektüre erstmal die Besinnung. Mit seinen akuten Kreislaufproblemen sollte er nicht lange alleine bleiben. Annähernd 30 Filmfassungen der Horror-Oper existieren mittlerweile. Kein anderer Leinwand \"Held\" stimulierte so oft und nachhaltig unsere Vorstellungskraft, wie Marys meuchelndes
Retorten-Monster.

Den vorläufigen Höhepunkt in dieser Grusel-Serie bildet jetzt Kenneth Branaghs \"Frankie\"-Version. Nicht nur im Titel erinnert sie an Coppolas \"Bram Stoker\'s Dracula\" (1992). Regisseur und Produzent waren sich einig, auf das genre-übliche Blutgemetzel zu
verzichten. Ihr Horror entsteht im Kopf des Betrachters, nicht durch reale Bilder. Frankenstein ist hier erstmals nicht Bestie oder Zombie, sondern eine \"Kreatur\" (Robert De Niros Augen und sein Mienenspiel wirken noch unter Tonnen von Make-up und Latex), die zwischen Sehnsucht nach Liebe und Rache schwankend, im Verlauf des Films immer menschlichere Züge annimmt. Dramatisch auch die groß angelegte und doch unglückliche Liebe des Meisters zu Elizabeth (Helena Bonhain Caner) . Bei so viel shakespear\'scher Tragik erübrigt sich fast zu erwähnen, wer die Titelrolle spielt: natürlich Branagh selbst.

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