Freiburg i.B. Testbericht

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Erfahrungsbericht von LosGatos

Los Willis

Pro:

nettes Städtchen

Kontra:

Im Sommer vielleicht zu heiß

Empfehlung:

Ja

Nein, ich bin nicht von hier. Aber das merken Sie sicher an meinem Dialekt. Wer von hier ist, redet südbadisch, oder genauer gesagt alemannisch. Nein, nicht deutsch, das kann ja jeder hierzulande. Na ja, ein bisschen jedenfalls, der eine mehr, die andere weniger. Alemannisch ist auch deutsch, aber deutsch ist nicht alemannisch. Alles klar? Wenn nicht, dann fragen Sie am besten die marcellina, die kann Ihnen da sicher weiterhelfen.

Aber ich verstehe die Leute trotzdem, auch wenn ich nicht von hier bin. Hier, das ist Freiburg. Und die, die hier sind, sind auch nicht alle von hier, auch wenn sie immer da sind. So kommt es mir jedenfalls vor, wenn ich durch Freiburgs Straßen ziehe. Da reden viele Hochdeutsch, auch solche, die nicht wie Touristen aussehen, sondern hier wohnen. Das allein spricht ja schon für so ein Städtchen, wenn da so viele hinwollen. Ich bin hier nur zu Besuch. Und um ehrlich zu sein, bin ich zum allerersten Mal in meinem bisherigen Leben hier. Das wollt ich schon seit Jahren, mal die Stadt besuchen, wo die ganzen Willis spielen. Fußball-Fans wissen, wovon ich rede. In letzter Zeit spielen beim SC Freiburg nicht mehr so viele Willis wie früher. Deshalb sind die wohl auch abgestiegen aus der Fußball-Bundesliga. Die Willis sind eigentlich Vilis wie z.B. Iashvili, und kommen aus Georgien. Und die, die nicht aus Georgien sind, heißen bestimmt inzwischen auch alle Willi, wie z.B. Golz-Willi oder Finke-Willi, der Trainer. Bevor die Georgier Freiburg entdeckten, hatten sich im Verlauf der Jahrhunderte auch schon Österreicher, Schweden und Franzosen hier zeitweise niedergelassen. Fußball wurde aber erst viel später erfunden. Also müssen die was anderes hier getrieben haben.

Aber ich bin nicht wegen Fußball hergekommen, auch wenn das ein Grund ist, dass viele nach Freiburg kommen. Ich bin für knapp 2 Tage hier, um mir endlich mal diese schöne Stadt anzusehen, von der so viele schwärmen. Hergekommen bin ich mit dem Auto aus München. Eine direkte schnelle Verbindung gibt es da nicht. Wählt man den direkten Weg, fährt man von München über Lindau am Bodensee Richtung Schwarzwald. Das ist eine sehr schöne Strecke, vor allem am Bodensee, aber es sind halt viele Landstraßen dabei. Im günstigsten Fall kann man es in 4 Stunden schaffen. Will man alles Autobahn fahren, muss man den Umweg über Stuttgart und Karlsruhe nehmen. Wenn man Glück hat, ist man etwas schneller, denn der Verkehr auf dieser Strecke ist schwer vorhersehbar. Einfacher hat es der, der von Norden kommt. Der hat meist eine geradlinige Autobahnverbindung. Als wir ankamen, haben wir erst mal unser Quartier bezogen. Das hatte ich bereits im Voraus über das Internet bei HRS gebucht. Es gibt genügend Hotels in der Innenstadt, aber die sind für meinen Geschmack meist unangemessen teuer. Deshalb habe ich mich für die Pension \"Hofgarten\" im Vorort Gundelfingen (nördlich von Freiburg) entschieden. Hier bezahlen wir für 2 Nächte inklusive Frühstück für ein Doppelzimmer insgesamt 128 €. Hotels in der Innenstadt kosten oft pro Nacht mehr, wobei Frühstück und Parkplatz meist extra berechnet werden. Die Pension \"Hofgarten\" wird übrigens auch vom ADAC-Reiseführer empfohlen.

Als wir dort ankommen, meint die Wirtin (die auch nicht von hier ist, sondern einen leicht osteuropäischen Akzent spricht), dass wir ja großes Glück hätten, weil wir ausnahmsweise ein schönes Zimmer bekommen würden. Wir haben ein Dachmansardenzimmer mit Schräge, was aufgrund der hochsommerlichen Temperaturen, die heute zum ersten Mal in diesem Jahr herrschen, ein Problem werden könnte. Aber es ist auch ein kleiner Balkon dabei, wo man sich abends noch mal heraussetzen kann, um ein Bier zu trinken. An dem Zimmer gibt es aus unserer Sicht absolut nichts zu bemängeln. Sehr große Leute könnten hier vielleicht Probleme haben, weil die Gefahr besteht, dass sie sich aufgrund der Dachschrägen leichter den Kopf anhauen könnten.

Natürlich wollen wir gleich in die Stadt. Die Vermieterin empfiehlt uns, mit der S-Bahn zu fahren, und drückt uns gleich einen Fahrplan in die Hand. Dann hätten wir weniger Probleme, uns zurecht zufinden. Und Parkraum ist in Freiburg auch eher Mangelware. Die Stadt gilt ökologisch gesehen als vorbildlich, wobei man auch für ein entsprechendes Nahverkehrssystem gesorgt hat mit S-Bahn, Bussen und Tram. Wir parken unser Auto am Bahnhof Gundelfingen kostenlos und fahren mit der S-Bahn bis Freiburg Hbf. Die S-Bahn verkehrt am Wochenende ca. alle 30 Minuten. Die Fahrt dauert keine 10 Minuten und kostet einzeln 1,90€, wobei es auch günstige Mehrfahrkarten gibt (z.B. 4 Fahrten für 2 Personen für 12,70€ (Stand: Juni 2005)).

Vom Bahnhof ist es nicht weit in die Altstadt. Man kann auch, wenn man vom Bahnsteig die Treppen hinaufgeht, direkt in eine Straßenbahn steigen. Wir gehen zu Fuß. Mir fällt als erstes negativ auf, dass ich gleich um Geld angebettelt werde. Ich habe nicht den Eindruck, dass es sich um besonders notleidende Menschen handelt, sondern eher um junge Leute, die Betteln zu ihrer Lebensphilosophie erklärt haben.

Wir sind witterungsbedingt erst mal sehr durstig und auch etwas hungrig und begeben uns in ein Straßen-Café am Rande der Altstadt, wo wir am frühen Nachmittag noch einen freien Tisch ergattern können. Weizenbier ist auch hier sehr verbreitet, was mich gerade bei dem Wetter sehr erfreut. Ein warmes Baguette tut ein übriges. Die Preise sind im Vergleich zu München günstig. Das müssen sie wohl auch sein. Denn von den gut 200.000 Einwohnern der Stadt studiert hier etwa jeder Zehnte. Die Studenten stellen somit eine wichtige Klientel der Gastronomiebetriebe dar. Dementsprechend gibt es viele Kneipen, Bars und Restaurants.

Freiburgs Altstadt ist autofreie Zone (von Sondergenehmigungen abgesehen). Das heißt aber nicht, dass man sich hier gefahrlos und unbeschwert bewegen kann. Denn das studentische Freiburg unterhält eine Armada von Fahrrädern, nur in Holland und China erlebt man vielleicht mehr (auch wenn sie in letzterem dauern umfallen). Für den Fußgänger bedeutet das, dass er sich vor Fahrrad-Rambos in Acht nehmen muss.

Sehenswert in Freiburg ist die Altstadt. Leider wurde diese in weiten Teilen 1944 in Schutt und Asche zerlegt. Aber man hat weder Kosten noch Mühen gescheut, sie wieder so gut wie möglich herzurichten. Das Münster ist das nicht nur der Höhe nach herausragende Gebäude in Freiburg. Es hatte selbst die Bombenangriffe unbeschadet überstanden. Dafür zeugen heutzutage viele Gerüste von Restaurierungsarbeiten.

Ich gehöre nicht zu denen, die wegen Besichtigungen oder Gottesdiensten in jede Kirche rennen. Natürlich gibt es Ausnahmen. Allein die Hitze des heutigen Tages spricht für einen Gang durch die kühlen Kirchengewölbe. LosGatos\' Freundin meint, ich könne solche alten Gebäude schon deshalb nicht richtig würdigen, weil ich \"Die Säulen der Erde\" nicht gelesen hätte und deshalb nicht nachvollziehen könne, unter welchen Mühen so etwas einst gebaut worden war. Doch ich bin auch säulenlos beeindruckt, besonders von der Farbenpracht der zahlreichen Fenster, deren Mosaike aus Tausenden von Glasscherben alle eine andere Heiligengeschichte erzählen. Vielleicht werden Menschen an besinnlichen Orten freigiebiger. Jedenfalls werde ich auch hier angesprochen, ob ich etwas für Obdachlose übrig hätte. Die Frau sieht in der Tat nicht aus, als wenn sie auf der sonnigen Seite des Lebens hausen würde. Skeptisch prüft sie das Zwei-Euro-Stück, das ich ihr zukommen lasse. Ich habe den Eindruck, mit 20 Cent wäre sie nicht zufrieden gewesen. Auch den Kirchenturm samt Glocke kann man über einen Seiteneingang besichtigen. Allerdings nur bis 17 Uhr. Und somit ist es heute dafür zu spät.

Während des Altstadtbummels sind mir die imposanten Martins- und Schwaben-tore aufgefallen. Während die eine Seite des Martinstores auch ein Mahnmal gegen Hexenverbrennung und für Toleranz darstellt, hat sich gegenüber ein McDonald\'s eingenistet. Allerdings hat man ihm wohl untersagt, sein gewohntes Logo auf dem alten Gemäuer anzubringen. Ein modifizierter, dezenterer McDonald\'s Schriftzug muss sich hier an die vorgegebene Farbgebung anpassen. Das Schwabentor begrenzt die Altstadt im Osten. Dahinter plätschert die Dreisam dahin. Dieses Flüsschen, welches Freiburg durchquert, ist hier wohl witterungsbedingt nur ein müdes Rinnsal und führt wenig Wasser. Erwähnens- und sehenswert ist auch der Rathausplatz mit dem neuen und alten Rathaus und einem Denkmal, das dem Herrn Schwarz gewidmet ist, einem Mönch, dem im 14. Jahrhundert äußerst langweilig gewesen sein muss und der deshalb ein nach ihm benanntes hoch explosives Gemisch erfand.

Bewegt man sich in der nahegelegenen Fischerau, kommen zwar nicht gerade Canale Grande-Gefühle auf. Malerisch ist das alte Viertel, durch das ein Kanal plätschert, trotzdem. Und hier gibt es tatsächlich noch Häuser aus dem 14. und 15. Jahrhundert, die alle einen Namen tragen, wie z.B. \"Zum grauen Wolf\" von 1460 oder \"Zum plawen Guller\" von 1392. Apropos Kanäle. Überall in der Altstadt fließen am Straßenrand offene Wasserrinnen, Runzen oder Bächle genannt, die im Mittelalter sowohl als Kanalisation wie auch als Viehtränke dienten. Heute mag an heißen Tag noch manch ein Hund seinen Durst dort stillen und manch ein Mensch seine Füße darin abkühlen.

Hier in der Fischerau befindet sich auch das kleine Hotel \"Sichelschmiede\" (es hat nur 6 Zimmer). Es wird ebenfalls vom ADAC empfohlen, obwohl es hier mit den Parkmöglichkeiten direkt am Hotel schwierig sein dürfte, da es ja in der autofreien Altstadt liegt. Die \"Sichelschmiede\" verfügt aber auch über ein sehr einladendes Gartenlokal, das bereits am frühen Abend gut besucht ist. Deshalb zögern wir nicht lange und ergattern einen der letzten freien Tische, wenn auch nicht mehr \"in der ersten Reihe\". Bei den Temperaturen ist mir nach einem weiteren Weizenbier. Ich studiere die Speisekarte. Die badische Küche ist sehr fleischlastig. Es gibt z.B. \"Schäufele\" (geräücherte Schweineschulter) oder Rostbraten. Dazu häufig \"Knöpfle\", die badische Antwort auf die schwäbischen Spätzle, oder \"Brägele\" (Bratkartoffeln). Ich entscheide mich für einen Zwiebelrostbraten mit Brägele. Wie der Name schon sagt, erwarte ich bei einem Zwiebelrostbraten eine Schicht gebratene Zwiebeln oben drauf. Jedenfalls kenne ich es nicht anders. Geschmacklich, qualitativ und quantitativ ist das Gericht durchaus in Ordnung, von Zwiebeln ist allerdings weit und breit keine Spur. Nachdem das Weizenbier meinen Durst löschen konnte, möchte ich zur Abrundung noch ein Glas badischen Wein probieren. Ich bestelle ausdrücklich einen trockenen Wein, weil ich keine lieblichen und süßen Weine mag. Ich erhalte einen Weißwein vom Kaiserstuhl. Wenn der trocken sein soll, möchte ich hier keinen lieblichen Wein probieren. Der Wein kann somit meinen Geschmack nicht treffen. Für das Essen zahlen wir insgesamt 42€.

Am nächsten Tag wollen wir hoch hinaus. Denn Freiburg besitzt einen Hausberg namens Schauinsland. Der 1284m hohe Berg liegt zwar etwas außerhalb, gehört aber zum Hoheitsgebiet der Stadt Freiburg. \"Wer wird Millionär?\"-Zuschauer wissen das natürlich, denn dort wurde kürzlich nach einer deutschen Stadt gefragt, die einen Höhenunterschied von mehr als 1000m aufweist. Den Schauinsland kann man auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichen. Man fährt dazu mit der Tram Linie 4 bis zur Endstation Günterstal und dann mit dem Bus weiter bis zur Talstation der Seilbahn. Hier kann man sich entscheiden, ob man hinaufwandern oder hinaufschweben möchte. Außerdem kann man mit dem Auto hinauffahren. Wir haben uns statt öffentlicher Verkehrsmittel für unser Auto entschieden, fahren aber mit der Seilbahn nach oben. Diese feiert übrigens in diesem Jahr ihr 75jähriges Bestehen, denn sie wurde bereits 1930 in Betrieb genommen. Damals dürfte der Fahrpreis um einiges niedriger gewesen sein, denn heute müssen wir pro Person für Berg- und Talfahrt 10,70€ löhnen.

Gemächlich schweben wir nach oben. Die Idylle wird nur durch das Klingeln meines Handys unterbrochen. Meine Bank ist dran (heute ist Sonntag), nicht weil mein Konto leer ist, sondern weil ich gestern meine Kreditkarte in der Sichelschmiede liegengelassen hätte. Hatte ich noch gar nicht gemerkt. Manchmal hat die ständige Erreichbarkeit somit tatsächlich Vorteile. Später würde sich allerdings herausstellen, dass ich die Karte nicht einfach auf dem Tisch liegengelassen hatte, sondern dass die Wirtin vergessen hatte, sie mir zurückzugeben.

Ab Bergstation bieten sich zahlreiche Wandermöglichkeiten. Größere Touren von mehreren Stunden Dauer genauso wie ein gemächlicher Rundgang von einer guten Stunde inklusive Gipfelvisite am dort errichteten Eugen-Keidel-Turm. Aufgrund der hohen Temperaturen von über 30 Grad (hier oben ist es etwas, aber nicht viel kühler) ist es etwas diesig und die Fernsicht nicht klar. Trotzdem ist Schauinsland hier nicht nur ein Blick ins Land, sondern in einen Teil der Welt. Im Süden sehen wir den nahegelegenen Feldberg, der der höchste Berg des Schwarzwalds ist, und in noch weiterer Ferne die schneebedeckten Schweizer Alpen mit u.a. Eiger und Jungfrau. Im Westen führt der Blick auf die Vogesen mit seiner höchsten Erhebung, dem Grand Ballon. Dazwischen die oberrheinische Tiefebene mit Städten wie Mühlhausen oder Colmar sowie dem Kaiserstuhl, der Insel im Flachland. Und natürlich liegt im Norden Freiburg unter uns.

Am Nachmittag begeben wir uns nochmals in die Freiburger Altstadt. Schließlich möchte ich den Turm des Münsters \"Unserer lieben Frau\" doch noch erklimmen. Um die 116m hinaufzugelangen, muss ich insgesamt gut 300 Stufen nehmen. Dann bin ich zwar nicht auf der Kirchturmspitze, aber etwa 5-10m darunter auf einer externen Plattform mit Rundgang. Vorher muss ich noch nach gut 200 Stufen 1,50€ Eintritt entrichten. Mit \"Leider habe ich mein Geld im Auto im liegen lassen\" entlocke ich der Dame, die hier ihren Dienst tut, ein freundliches Lächeln. Ein Fitnessstudio braucht die eigentlich nicht, wenn die hier tagtäglich rauf und runter muss. Trotzdem sieht sie eher aus, als wenn sie gerne Knöpfle oder Schwarzwälder Kirschtorte essen würde. Der \"Kassenraum\" ist gleichzeitig Souvenirladen, wo zahlreiche Postkarten und viele schöne Poster von Freiburg angeboten werden. Eine Abzweigung führt in den Glockenraum. Der Glöckner von Notre Chère Dame hat zum Glück gerade keinen Dienst, so dass mir ohrenbetäubender Lärm erspart bleibt. Über 3 Tonnen wiegt diese Glocke. Wie die damals das Ding hier bloß heraufbekommen haben? Ob das auch bei den \"Säulen der Erde\" drin steht? Da der Turm \"luftdurchlässig\" ist, gibt es hier oben einen angenehmen Durchzug, der etwas Erfrischung bringt. Ansonsten habe ich hier natürlich einen tollen Blick über Freiburg und hinab auf den Münsterplatz. Nur, wo die Willis spielen, kann ich von hier aus nicht sehen. Muss irgendwo um die Ecke sein, das Dreisam-Stadion. Die schönen alten Häuser mit ihren Schindeldächern kommen hier oben erst richtig zur Geltung. Auch führt mein Blick auf manch schönen Dachgarten, der mir auch gefallen könnte. Und die Figuren an der Kirche erinnern schon etwas an die der großen Schwester unserer lieben Frau in Paris. Noch ein paar Blicke genossen und Bilder geschossen, und dann habe ich schon bald den Weg über die nicht allzu engen Stufen hinab hinter mich gebracht. Ich halte Ausschau nach LosGatos\' Freundin, die in einem Straßen-Café auf mich wartet. Ich gönne mir erst mal einen Campari-Soda.

Den Abend beschließen wir in einem Lokal (\"Le Boulon\") mit kleinem Innenhof, welches elsässische und badische Spezialitäten bietet. Ich esse erst eine Schinkenplatte, dann eine Käseplatte. Dazu ordere ich wieder ein Glas herben Weißwein. Ich sage der Bedienung vorsichtshalber, dass ich hier am Tag vorher keine gute Erfahrung mit herbem Wein gemacht habe. Sie gibt mir eine entsprechende Empfehlung. Ergebnis: wie tagszuvor. Badischer Wein scheint in der Tat nicht für LosGatos\' Geschmack geeignet zu sein. Auch die Schinkenplatte hat mir nicht so zugesagt. Zwar sehr zart, doch war mir Schwarzwälder Schinken seit je her zu rauchig. Auch hier komme ich zu diesem Ergebnis. Parma-Schinken oder Serrano sagen mir dagegen weit mehr zu.

Der Region um Freiburg sagt man ja nach, dass es dort im Jahresdurchschnitt immer ein paar Grad wärmer ist als in anderen Gegenden Deutschlands. Vielleicht ist das gut im Frühjahr, Herbst und Winter. Aber heute wären mir umgekehrt ein paar Grad weniger lieber gewesen. Dennoch stelle ich mir an fremden Orten oft die Frage, ob ich mich auch auf Dauer hier wohlfühlen könnte. Vorstellen könnte ich es mir schon. Aber womöglich müsste ich dann im Sommer Urlaub in Norwegen machen und auf Dauer meinen Weingeschmack ändern. Eigentlich wollten wir noch mehr vom Schwarzwald sehen, aber jetzt flüchten wir erst mal kurzentschlossen vor der Hitze weit nach Westen in die Bretagne. Vielleicht weht da ja eine frische Brise. Aber ich komme bestimmt mal wieder hierher.


Copyright LosGatos
Erstveröffentlichung 30.6.2005
Veröffentlicht außer bei Ciao derzeit nur noch bei Yopi

38 Bewertungen, 4 Kommentare

  • sindimindi

    03.04.2006, 02:43 Uhr von sindimindi
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein Cent für so einen schönen Beitrag...und für einen Kleiderbügel zahlen sie drei...das ist Realsatire!*gg*

  • biker

    07.07.2005, 11:29 Uhr von biker
    Bewertung: sehr hilfreich

    schön beschrieben

  • April

    04.07.2005, 18:16 Uhr von April
    Bewertung: sehr hilfreich

    Da muß ich unbedingt auch mal wieder hin! Ich war seit Ende der 80er Jahre nicht mehr da und damals gefiel es mir sehr, sehr gut! Wie immer ein klasse Bericht! LG April

  • Kiki1988

    02.07.2005, 12:36 Uhr von Kiki1988
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöner Bericht. lg Kiki