Freiflug-Affäre des Bundestages Testbericht

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Erfahrungsbericht von Disc1

Sind unsere Parlamentarier weltfremd?

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Bei solchen Aktionen wie Bonusmeilen und Diätenerhöhung glaube ich es fast. Aber eigentlich kommen doch alle von irgendwoher und müssen doch einmal normale Leute gewesen sein.

Problem Bonusmeilen

Aus meiner Sicht ist das nicht die erste Aktion, wo die Parlamentarier ins Fettnäpfchen treten, gelinde gesagt. Wenn man so hört was manche dazu sagen, dann scheinen sie die reinen Unschuldslämmer zu sein und gedacht haben, das ist richtig so.
Als normaler Bürger, Arbeiter, Angestellter oder Beamter wäre man gar nicht auf die Idee gekommen, so etwas zu tun. Weil man mit dem Verlust des Arbeitsplatzes rechnen muss, es sei denn die Firma hätte so etwas eindeutig geregelt (soll es ja auch geben).
Wenn ich als Beamter bei einer Firma bin, und dort eine Tasse Kaffe und ein Stück Kuchen kredenzt bekomme, habe ich schon ein schlechtes Gewissen. Bei allen Geschenken oder kostenlosen Gaben, die den Wert von 5 € überschreiten, muss ich eigentlich meinen Chef fragen. Und bei den heutigen Preisen? Tue ich das nicht, gilt das als Vorteilsnahme im Amt und wird disziplinarrechtlich belangt.
Und was tun unsere Abgeordneten, spendieren sich aus dienstlich gesammelten Meilen Urlaubsflüge für mehrere Hundert Euro für sich und ihre Familien.

Der Lufthansa möchte hier kein Vorwurf machen. Man versucht ja gern den schwarzen Peter weiter zu schieben. Ich finde es auch gut, dass die Lufthansa nicht so einfach ihre Daten preisgibt. Da kann man als kleiner privater Nutzer auch hoffen, dass das für einen selbst so bleibt.

Problem Diäten

Wenn ich schon einmal über die Weltfremdheit unserer Abgeordneten schreibe, da muss ich auch kurz das Thema Diäten anreisen. Was bekommt eine Abgeordneter zur Zeit? Ich denke es müssten fast 10.000 € pro Monat sein.
Die nächste Erhöhung wird wohl bald wieder anstehen. Ist ja auch ein absoluter Hungerlohn!!!!!
Schlimm an der ganzen Sache ist, dass die Abgeordneten selbst über ihr Gehalt entscheiden. Das dürfte wohl einmalig sein. Unverfroren empfinde ich es aber, wenn man sich in Zeiten steigender Arbeitslosigkeit selbst die Erhöhungen noch genehmigt. Viele kämpfen um ihren Job, Gehaltserhöhungen müssen nach monatelange Kämpfen durchgesetzt werden, und im Bundestag werden die Diäten erhöht (gilt übrigens auch für die meistens Landtage, auch wenn dort die Diäten nicht ganz so hoch sind).
Auf der anderen Seite hätte ich nichts dagegen, wenn ein Bundestagsabgeordneter 15.000 € im Monat bekommt. Aber ich würde fordern, dass alle Bundestagsabgeordneten sämtliche Nebentätigkeiten wie Vorstandsmitglied oder Vorstandsvorsitzender oder ähnliches aufgeben.

Dann könnten sie nämlich wirklich unabhängig entscheiden, wie sie es eigentlich tun sollten (ob das aber überhaupt möglich ist – Parteienzwang – bezweifle ich).

Für mich steht fest, wenn man so die Jahre Revue passieren lässt, dass man je länger man im Bundestag ist, um so mehr den Sinn für die Realität verliert.

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