Freiwilliges Soziales Jahr Testbericht

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Erfahrungsbericht von Hoppelherz

FSJ = Freiwilliger Sklave für`s Jahr?

Pro:

einmalige Erfahrung, in vielen Fällen Anerkennung als Vorpraktikum, kann als Ersatz für Zivildienst gerechnet werden, enge Betreuung durch den Träger des FSJs, geile Abschlussfahrt *hehe*, man lernt andere engagierte FSJler kennen ;-), einfach toll!

Kontra:

schlecht bezahlt

Empfehlung:

Ja

Für mich stand in der Oberstufe eigentlich relativ früh fest, dass ich danach nicht zur Uni wollte, mich hat es von jeher mehr zur Fachhochschule gezogen und es ist nicht in allen Bundesländern so, aber in NRW ist es nun auch so, dass man mit dem Bestehen der 12. Klasse automatisch schon mal den schulischen Teil des Fachabis in der Tasche hat und um ein voll anerkanntes Fachabi daraus zu machen, muss man hernach noch ein 1jähriges Praktikum bzw. eine Ausbildung anhängen, und kann sich dann also auch an der Fachhochschule bewerben, natürlich nur für einen Studiengang, der auch dem Bereich entspricht, in dem man dann nun vorhergearbeitet hat.

Das hat zwar zum Einen den Nachteil, dass man sehr genau wissen muss, was man möchte, zum Anderen aber auch den Vorteil der Praxiserfahrung

Ich wollte schon immer in den sozialen Bereich, in Richtung Suchthilfe oder Streetwork, und mir haben viele Sozialarbeiter dazu geraten, dann vorher aber erst ein längeres Praktikum in diesem Bereich zu machen, da diese Arbeit schon sehr an die Nieren gehen kann, die meisten dieser Leute maximal 10 Jahre in der Betreuung bzw. im direkten Kontakt zum oftmals verfluchten „Abschaum der Gesellschaft“ stehen und dann das Aufgabenfeld wechseln, weil die Arbeit so an den Nerven zehrt.

Nun gut, ich wollte nach der Schule ja eh ein Praktikum anhängen, um auf die Fachhochschule zu können, und na ja, ich wollte nicht eines dieser üblichen „Ich arbeite mal ne Weile im Krankenhaus oder so ähnlich“-Praktika, wo man dann zum Einen meist eh kein Geld bekommt und zum Anderen nur als billige Arbeitskraft oder Putzfrau behandelt wird und nicht wirklich etwas lernt.

Ich wollte ein Praktikum, was mir wirklich in Sachen Berufsfindung weiterhilft, was mich interessiert, wo ich noch etwas lerne und was auch betreut ist.

Also blieb nur eines: ein Freiwilliges Soziales Jahr…

Das Freiwillige Soziale Jahr (kurz: FSJ) feiert in diesem Jahr seinen 40. Geburtstag. Im Jahr 1964 wurde eine rechtliche Grundlage zur Durchführung des FSJ geschaffen.
Zum 01.06.2002 wurde das Gesetz insofern verändert, als dass das FSJ nun auch den Zivildienst ersetzen kann.
Seitdem kann das FSJ außerdem auch im Bereich der Jugendarbeit im Sport und auch im kulturellen Bereich ebenso wie sogar im außereuropäischen Ausland abgeleistet werden.

Soweit ich weiß, gibt es so ziemlich keine wohltätige Organisation, die nicht auch Freiwillige Soziale Jahre veranstalten würden; so kann man sich z.B. beim Deutschen Roten Kreuz, den Paritätischen Wohlfahrtsverbänden, dem Arbeiter-Samariter-Bund, der Arbeiterwohlfahrt etc. um einen Platz im FSJ bewerben, um nur einige zu nennen.

Das FSJ dauert in der Regel natürlich exakt ein Jahr, kann aber auch bis zu 6 Monate verlängert werden; früher abbrechen kann man natürlich auch; ich kenne nun einige Fälle, in denen das FSJ nur 9-11 Monate gedauert hat, weil der FSJler kurzfristig noch einen Studien- oder Ausbildungsplatz erhalten hat, dessen Beginn dann einen Abbruch des FSJs erforderlich machte.

Ich habe mich bei wahnsinnig vielen Organisationen beworben, weil ich nicht einfach nur irgendeine FSJ-Stelle haben wollte, sondern weil ich eigentlich auf DEN Platz schlechthin gewartet habe. ;-)

Ich habe damals eben noch in NRW gewohnt, mein Freund kommt ja aus der Pfalz und ich habe überall angegeben, dass ich gerne in meiner heimatnahen Umgebung oder aber in der Gegend um Landau, also bei meinem Freund, des FSJ ableisten würde, wobei: wenn man mir DIE Stelle dort angeboten hätte, wäre ich auch nach Usbekistan gegangen. *lol*

Die meisten Organisationen, die das FSJ anbieten, reagieren auf eine Anfrage diesbezüglich mit einem Fragebogen, den sie einem schicken.
Auf diesem muss man dann angeben, ob ein Ortswechsel okay wäre, wo man eben gerne (geografisch) eingesetzt werden möchte, ob man den Führerschein hat, ob sonst was und dann gibt’s meist noch diese nette Tabelle, in der verschiedene Einsatzbereiche aufgelistet sind und wo man dann „am liebsten“ „kann ich mir vorstellen“ „auf gar keinen Fall“ ankreuzen kann, wo man eben gerne arbeiten möchte.
Das sind dann eben die Arbeit mit Kindern / Jugendlichen, Behinderten, alten Menschen und halt auch Häftlinge oder Suchtkranke, eben noch die Leute, die sich meist selbst in die Sch**** geritten haben.

Mir wurde später gesagt, die meisten Bewerber lassen die „auf gar keinen Fall“-Spalte meist absolut außer acht, weil sie wohl Angst haben, nachher gar keinen Platz vermittelt zu bekommen, und kreuzen immer „am liebsten“ an – und bei den Häftlingen und Süchtigen können sie es sich zumindest noch vorstellen.

Bei mir war es dann halt umgekehrt :-D, ich wollte unbedingt zu den „schlechten“ Menschen, und so sagte kurz darauf eine Sachbearbeiterin, die meine Bewerbung grade vor sich liegen hatte, dann auch am Telefon zu mir: „Na, Sie wissen aber mal ganz genau, was Sie wollen!“.
(Natürlich! Als ob ich des FSJ nur aus Jux und Dollerei machen wollte!)

In jedem Fall schickt man den ausgefüllten Fragebogen dann + Lebenslauf, Kopie des letzten Zeugnisses und separaten Lichtbildes an die Organisation zurück und wartet, was passiert.

In den meisten Fällen passiert, dass man einen Anruf bekommt: „Wir hätten da diese oder jene Stelle. Können Sie sich das vorstellen? Dann rufen Sie da mal bei der Leitung der Einrichtung an und machen einen Termin zum Vorstellungsgespräch aus!“ Dann geht man halt zum Vorstellungsgespräch und in den meisten Fällen kann man dann gleich erstmal ein, zwei Tage in der besagten Einrichtung hospitieren, und dann entscheidet man sich, ob diese Stelle wirklich was für einen sein könnte.

Mir sind so unter anderem Stellen im Gefängnis, in der Forensik, in der „normalen“ Kinder- und Jugendpsychiatrie angeboten worden, wo meine Oma mich schon abgeschlachtet von irgendeinem Durchgeknallten am Boden liegen sah :-/ *lol*, w mich die Stellen aber allesamt auch sehr gereizt hätten, geworden ist es dann doch eine andere Stelle – und zwar sogar DIE Stelle! :-)

Eines Tages erhielt ich dann einen Anruf vom Paritätischen Wohlfahrtsverband Saarland / Rheinland-Pfalz, der mir tunlichst eine FSJ-Stelle in der Nähe meines Freundes beschaffen sollte.

„Wir haben hier zwei Stellen in der Umgebung von Landau. Einmal in einem Heim für verhaltensauffällige und aggressive Kinder und dann noch mal so ähnlich, ach in der Kinderbetreuung, aber in nem Eltern-Kind-Therapiezentrum für Drogensüchtige. Was würde dich mehr interessieren?“

Blöde Frage! Die wussten ganz genau, dass ich später in die Suchthilfe bzw. den Streetwork-Bereich wollte (und auch jetzt immer noch will!), ich habe also lauthalts „Drogen!!!“ geschrieen. :-)

Daraufhin haben sie mir dann die Adresse dieses Therapiezentrums geschickt, mit Telefonnummer meines dortigen Ansprechpartners und jetzigen Chefs also, und da habe ich dann erfreut festgestellt, dass sich die „Villa Maria“ nur knapp 2km von meinem Freund daheim befindet; yeah, ich konnte also auch gleich noch direkt zu ihm ziehen!
Und bin von hier aus in 5 Minuten mit dem Rad drunten auf der Arbeit – für den Rückweg brauch ich aber immer ne Viertelstunde :-/ *g*, weil ich da den blöden Weinberg hoch muss. *grummel* ;-)

Am 01.09.2003 habe ich also meine momentane Arbeit aufgenommen.

Aufmerksame Leser wissen nun, dass mein FSJ vom Paritätischen Wohlfahrtsverband (PWV) durchgeführt wird.

Innerhalb des FSJs veranstaltet der PWV fünf Seminare, die jedes ca. eine Woche (zum „ca.“ komme ich gleich noch!) dauern.
Dabei bilden ungefähr 40 FSJler eine Seminargruppe und die Seminare finden dann auch immer außerorts statt; es ist dann wie ne kleine Klassenfahrt ;-) mit Herbergsromantik etc. *lol*

Auf diesen Seminaren werden Probleme miteinander besprochen, die man vielleicht auf der Einsatzstelle hat, ungeklärte Fragen werden beantwortet („Wieviel Nebenjobs darf ich eben dem FSJ noch haben und sowieso?“ <= ich weiß bis heute nicht, wie es einige geschafft haben, neben dem FSJ noch VIER [!!] andere Jobs durchzuziehen!), man lernt andere Einsatzbereiche kennen, es werden mal mehr und mal minder interessante Vorträge von diversen, sozial engagierten Menschen gehalten…

Wir hatten z.B. Besuch von einer Behindertenhundetrainerin (nein, keine Blindenhunde! Behindertenhunde…) mit zweien ihrer Hunden, einem Musiktherapeuten, einem Sucht-therapeuten mit zweien seiner jungen Patienten (einer war 17, der andere 29), einer Frau, die seit ihrem 20. (?) Lebensjahr querschnittsgelähmt ist…
Selber haben wir dann auch noch das Drogenhilfezentrum in Saarbrücken, eine integrative Kindertagesstätte, einen Reiterhof, der heiltherapeutisches Reiten anbietet, ein Altersheim (was eher eine Luxus-Seniorenresidenz war) etc. besucht.

Es gab vier Seminare innerhalb Deutschlands, wovon allerdings eines nur viertägig war, während die anderen fünf Tage gedauert haben: eines in Saarbrücken, eines in Mainz (den Landeshauptstädten von Saarland und Rheinland-Pfalz also), und zwei in Homburg, vermutlich, weil des genau an der Grenze liegt und wir ja Teilnehme aus beiden Bundesländern waren.

Bei diesem Seminaren war es immer so, dass man immer einen halben Tag Freizeit hatte und die andere Hälfte des Tages haben wir dann auch irgendwas „Erbauliches“ unternommen, so waren wir im Biosphärenhaus und auf dem Baumwipfelpfad, im Haus der Sinne in Wiesbaden, in Saarbrücken sind wir noch in einem Musical gewesen…

Wie gesagt, ein Seminar hat nur vier Tage gedauert, dafür hat das letzte dann aber 6 Tage angehalten, da es auch nicht in Deutschland war und um nicht zuviel Zeit von An- und Abreise wegnehmen zu lassen.
Wir waren so vom 14.-19.06. in Lido degli Estensi, an der italienischen Adria.

Dieses Seminar ist die Abschlussfahrt, ist mehr kleine Studienreise als richtiges Arbeitsseminar, aber unsere FSJ-Chefin vom Paritätischen bezeichnete es dann als „Berufsfindung im europäischen Ausland (wir waren ja immerhin mal zwei Stunden in nem Kindergarten!) und Reflektion und Nachbereitung des FSJ“ – na, und allein für die Abschlussfahrt lohnt sich das Ganze ja doch schon so ein wenig! ;-)
Bei uns war es zumindest so… :-)

Die Kosten für die Seminare werden komplett übernommen, d.h. für die Abschlussfahrt war ein Eigenteil von 77€ fällig (aber so billig komm ich auch net so schnell wieder so gut nach Italien und schon gar nicht inkl. unserer ganzen Ausflüge nach Venedig, Verona und Ravenna!), und auch die Kosten für Hin- und Rückfahrt von und zu den Jugendherbergen werden erstattet.
Zugfahrer legen nach der Ankunft ihr Ticket vor, das wird dann mal zwei (wegen Rückfahrt) genommen und dann gibt’s Kohle! ;-) Autofahrer kriegen ne Kilometerpauschale und wenn sie andere Teilnehmer mitgenommen haben, kriegen sie die auch noch bezahlt.

Man muss also keinesfalls draufzahlen, soviel verdient man eh nicht, dass man noch groß mit Geld um sich werfen könnte.

Beim PWV liegt des Grundgehalt für des FSJ bei 184€ (aber das wenigstens netto, Sozialabgaben etc. teilen sich der PWV und die Einsatzstelle), dazu kommt noch ein Zuschuss von Verpflegung von 51€ (zumindest wenn in der Einsatzstelle nicht die Möglichkeit besteht, dort etwas zu essen) und freie Unterkunft bzw. eine Geldersatzleistung von 56,94€ .
Das Kindergeld wird im Übrigen während des FSJs fortgezahlt!

Der Urlaubsanspruch beträgt 26 Tage, die Seminartage gehen extra und zählen als Arbeitstage, also keine Panik, dass einem dann doch nur ein Tag Urlaub zugesprochen werden könnte! ;-)

Die Seminarleiterinnen sind auch gleichzeitig die eigenen Ansprechpartner bei Problemen im FSJ, außerdem gibt es von der FSJ-Leitung mindestens einen Betreuungsbesuch in der Einsatzstelle, wobei meiner bis heute noch nicht stattgefunden hat, da zum eigentlich ausgemachten Termin ich in Urlaub war (was mein Chef n bissl verschlafen hat *lol*) und nun ja, ich bin nun noch knapp 5 Wochen dort… Eigentlichsoll der Termin ja noch nachgeholt werden, aber ich bin die nächsten beiden Wochen in Urlaub und danach fährt mein Chef fort. Mal sehen…
Wobei es meinem Chef und mir aber auch egal ist; wir haben ja keine Probleme! :-)

Also ich habe wirklich genau die richtige Einsatzstelle erwischt; die Arbeit macht sehr viel Spaß, das Kollegium ist fantastisch und alleine des Arbeitsklima… Wahnsinn!

Ich mache bis auf die Elterngespräche innerhalb des Kinderhauses eigentlich genau das Gleiche wie die anderen Mitarbeiter; da kommt kein „Du bist hier die Praktikantin, also mach du die Scheiße weg!“, die anderen wechseln genauso gut mal die Windeln. ;-)
Ich habe Einsicht in die Akten, ich kann alles fragen und ich darf auch am Gesamtteam teilnehmen.

Eigentlich beträgt die Arbeitszeit im FSJ nur 38,5 Stunden, ich schaffe dennoch 40.

Mein freier Nachmittag ist eigentlich der Nachmittag, an dem sich sämtliche Mitarbeiter, sowohl Therapieteam als Kinderhausteam zusammensetzen und akute Fälle besprechen oder neue Patienten vorstellen etc..
Wie gesagt, eigentlich bin ich nicht dabei, aber mir ist gleich zu Anfang von meinem Chef angeboten worden: „Wenn du des später auch mal machen willst, ist es vielleicht ganz interessant. Du kannst dann ja immer kucken, ob du mal nen anderen Nachmittag frei brauchst oder du sammelst Überstunden, dann kannst du mal freitags oder montags freinehmen, wenn du mal über n längeres Wochenende zu deinen Eltern willst dann musst du dafür nicht extra Urlaub nehmen!“
Also sehr entgegenkommend… :-)

Überstunden dürfen im Übrigen nicht ausbezahlt werden, sondern müssen als Freizeitausgleich gewährt werden.

Ich habe mit meiner Einsatzstelle eben wirklich Glück gehabt, andere Leute aus meiner Seminargruppe wussten da nicht so sehr Positives zu berichten, wobei eigentlich aber keiner wirklich mit seinem Job zufrieden war, sondern meistens lag es dann daran, dass die Einsatzstellen irgendwelche formellen Dinge nicht beachtet haben z.B. Jugendschutz bei den Minderjährigen oder doch n paar € weniger gezahlt haben, was dann aber über den PWV auch recht schnell aus dem Weg geräumt werden konnte.

Das Krasseste war eigentlich, als einem Mädchen bei einem der Betreuungsbesuche in der Einsatzstelle plötzlich von heute auf morgen, ohne jegliche Vorwarnung, gekündigt wurde. :-/

Ja, zum Schluss musste ja noch ein kleiner Schocker sein! ;-)

Ach so, nee, ganz zum Schluss möchte ich noch mal darauf zurückkommen, dass des FSJ ja nicht nur was für Mädchen ist, sondern auch für Jungs (ungefähr ¼ meiner Seminargruppe war männlich), und des FSJ kann inzwischen sogar als Ersatz für den Zivildienst anerkannt werden – und nur zwei Jungs unseres Männerviertels haben es des Zivildiensts wegen gemacht! ;-)

Es ist aber natürlich ne nähere Überlegung wert, ob man nun lieber Zivildienst ableistet oder ein FSJ macht; des Einsatzgebiet sprich die Arbeit ist in beiden Fällen eigentlich gleich bzw. kann identisch sein.

Aber: der Zivildienst ist zwei Monate kürzer als das FSJ und wird zudem besser bezahlt; hingegen kann das FSJ als Vorpraktikum für Studium oder Beruf (beispielsweise Erzieher) anerkannt werden, es ist seminartechnisch usw. besser begleitet und das Kindergeld bzw. eventuelle Waisenrenten werden auch weiterhin gezahlt. Und die Einsatzbereiche gehen beim FSJ weiter als beim Zivildienst, z.B. in der pädagogischen Kinder- und Jugendarbeit, so wie ich grade arbeite; Zivis dürfen nicht so erzieherisch tätig sein, warum auch immer nicht…

Naja, mir wären 10 Monate jedenfalls zu kurz gewesen ;-) und ich bin jetzt schon ein wenig sentimental, dass am 31.08. alles zu Ende sein soll…

Ich kann diese ganzen Diskussionen vonwegen Abschaffung der Wehrpflicht bzw. Zwangsverpflichtungen von Männlein und Weiblein oder Ersatz der Wehrpflicht durch ein Soziales Jahr nicht mehr hören; ich würde das Freiwillige Soziale Jahr auch nie zu ner Zwangsveranstaltung machen wollen, weil hier steht man in direktem Kontakt mit Leuten, dies meist auch schon so schwer genug haben und jetzt nicht auch noch so einen „Null Bock“-Typen vor sich haben müssen…

Aber ich kann jedem zwischen 16 und 26 (in diesem Alter ist en FSJ möglich), der sich ein wenig für die Belange seiner Mitbürger interessiert und in seinem Herzen eben ein wenig sozial veranlagt ist und auch mal die schreckliche Wahrheit verträgt (wenn nun irgendwo im TV ein Film läuft – Hauptdarstellerin schon als Kind von Vater und Bruder missbraucht, mit 12 abgehauen und auf den Strich, mit 14 schwer drogenabhängig, mit 17 vier Abtreibungen, mit 18 geheiratet, Ehemann gewalttätiger Säufer etc. etc. -, sage ich heute NIE mehr: „Was n Schrott! Total irreal!“ Heute habe ich auf der Arbeit längst genau diesen und noch viel schlimmere Fälle kennengelernt!), nur empfehlen, sich auch für ein FSJ zu entscheiden; es ist in jedem Fall eine einzigartige und meistens auch großartige Erfahrung!

Unterhttp://www.bmfsfj.de/Kategorien/Publikationen/Publikationen,did=3598.html kann man eine recht aufschlussreiche Broschüre zum Thema „FSJ“ bestellen oder sich auch direkt herunterladen – ich habe sie mir Anfang 03 schicken lassen, da konnte man sie aber auch noch nicht downloaden und ganz hinten sind in dieser Broschüre (ich hoffe ja, sie haben sie nicht groß geändert! *g*), nach Bundesländern geordnet, die diversen Organisationen aufgelistet, die ein FSJ anbieten.
Ungemein praktisch, so muss man nicht ewig nach den richtigen Adressen suchen – ich habe mich damals auch nur bei Trägern beworben, die dort aufgeführt waren! ;-) *g*

Und den Paritätischen Wohlfahrtsverband kann ich nach diesem Jahr auch nur wärmstens weiterempfehlen! ;-)

32 Bewertungen, 5 Kommentare

  • Striker1981

    21.09.2008, 18:48 Uhr von Striker1981
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH und Liebe Grüße vom STRIKER

  • Tratschonkelchen

    06.09.2008, 00:24 Uhr von Tratschonkelchen
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich! Liebe Grüsse aus der Schweiz, Raphael

  • plötzlichpapa

    19.04.2005, 14:44 Uhr von plötzlichpapa
    Bewertung: sehr hilfreich

    die sowas machen. Ich war auch ein Jahr lang Sklave bei der Bundeswehr. Es muss eben beide geben.

  • leannkatze

    01.11.2004, 22:41 Uhr von leannkatze
    Bewertung: sehr hilfreich

    Toller Bericht, werde gleich mal auf diese Seite schauen, da mich das total interessiert!! LG leannkatze

  • Zigarrenlukas10

    28.07.2004, 17:34 Uhr von Zigarrenlukas10
    Bewertung: sehr hilfreich

    finde deinen bericht sehr gut. trotzdem würde ich soetwas glaub ich nicht machen. mfg