Freixenet Rosado Seco Cava Trocken Testbericht

Freixenet Rosado Seco „Spanien spricht Rosé“


Hallo Community,

endlich ist es Sommer! Die Sonne scheint, die Natur blüht auf und die Menschen lachen wieder. Alles scheint besser und in Ordnung! Das sollte begossen werden! Nur mit was?

Vorgeplänkel

Kühl muss es sein, denn es soll ja erfrischen, und ne Runde Kohlensäure könnte zum Begießen auch nicht schade. Gut, dann haben wir ja das Grundgetränk Sekt schon mal ausgewählt. Okay, mal schauen, was mein Weindepot so hergibt. Hmm …was Spitziges … etwas was perlt…hmm…Aha! Gefunden! Wieso immer eigentlich Sekt? Heute gibt’s mal was Farbiges! Einen Rose- Sekt aus spanischen Gefilden, man sagt auch „Cava“ dazu, sozusagen ein „Rosado – Cava“ .… rrroooaaaarrr …. eisgekühlt, bestimmt ein Leckerli! Ab in den Kühlschrank und bis gleich!

Drei Stunden später…

Mjam, jetzt ist es endlich soweit. Der Cava ist eiskalt, meine bessere Hälfte und meinereiner haben uns ein gemütliches Plätzchen auf der Terrasse organisiert, also, jetzt kann es losgehen – das „Sonnenbegießen“!

Was trinken wir den da überhaupt?

Ja, ja, ich weiß, die Frage ist eigentlich schön geklärt, da ich ja schon im „Vorgeplänkel“ verraten habe, dass es sich um einen spanischen Sekt handelt, doch, welche Marke sich dahinter verbirg, ist nicht bekannt. Aaalsoooo, hier des Rätsels Lösung.
Um einen Sonnenschein zu feiern muß man sich ja nicht unbedingt das teuerste Prickelwasser nehmen. Und da liegt die Marke „Freixenet“ immer im perfekten und günstigen Gute – Laune – Preis. Ich bin davon überzeugt, dass jeder die spanische Traditionsmarke „Freixenet“ kennt und mit Sicherheit schon den einen oder anderen Sekt davon getrunken hat.

Das Unternehmen ist auch die Nummer eins im fremdländischen Sektsegment. Nach eigenen Angaben sind drei von vier Schaumweinen unter dieser Marke im Umlauf, das ist schon eine Leistung. Na ja, ist schon eine große Kellerei, die allerdings ohne ein Joint Venture mit anderen Getränkefirmen außerhalb Spaniens kein Fuß fassen würde. Hier in Deutschland ist es die „Eckes AG“ („Campari“, Säfte, „Chantré“- Weinbrand, Schokolade), die sich um den Vertrieb der „Freixenet“ – Cavas kümmert. Den Hauptsitz hat „Freixenet“ in der katalonische Weinanbauregion Penedes, woher auch die Weine für die Cavas kommen.

Aber was ist denn nun eigentlich ein „Cava“?

Hier könnte man in der Tat wortwörtlich sagen: „Das kommt mir spanisch vor“! Im Grunde genommen bedeutet „Cava“ nichts anderes wie „Sekt“, dabei sollte man vielleicht den Artikel davor nicht verwechseln, denn „el cava“ ist das Getränk, während mit „la cava“ schon wieder der Keller gemeint ist. Also, bitte merken: „el cava“! Doch der spanische Cava hat noch etwas Besonderes. Ähnlich wie beim Champagner, hat der Cava eine Quälitätsstufe, die sich „Denominatión de Origin Cava“ (kurz: D.O.), worauf „Cava“ die Qualitätsangabe ist. Und wieder kommt ein Vergleich mit dem französischen Edelgetränk auf, denn auch der Cava muss sich strengen Richtlinien unterziehen. So zum Beispiel wird er aus bestimmten Trauben (Blanc de blanc, Macabeu, Chardonnay, Pinot Noir) hergestellt und reift in der Flasche. Das kommt euch bekannt vor? Klar, selbe Prozedur macht der Champagner durch! Kurz und knapp gesagt: „Cava“ ist der Champagner Spaniens!
Und die meisten „Cavas“ werden im Penedes hergestellt, der katalonischen Weinregion, in der auch „Freixenet“ ihren Hauptsitz hat (siehe oben). Hmm…keine Ahnung wo das liegt? Barcelona kennt jeder…dann geht noch mal etwas südlicher und schon seit ihr im „Penedes“. Übrigens, ein sehr schönes Gebiet, ein Besuch lohnt sich allemal!
Der „Cava“ wird Gewöhnlicherweise in „Brut“ (ziemlich trocken) ausgebaut. Weitere Geschmacksrichtungen gibt’s natürlich auch. Da wäre zum einen „dry“, also trocken. In Spanien nennt man das „Seco“. Die Hartgesottenen können sich auch auf „Extra Seco“ („Extra trocken“) spezialisieren. Für die süße Fraktion steht „Semi Seco“ (halbtrocken) oder „Dulce“ (süß) zur Wahl.

Woran erkenne ich die Flasche?

Oh, oh, das wird ein etwas längeres Kapitel.

Da die Spanier für ihre aufwendige Kunst bekannt sind, ist auch das Etikett ziemlich mit Informationen zugekünstelt. In der Fotoleiste findet ihr beide Etiketten mal abgebildet.

Die Flasche selbst hat nichts Besonders an sich. 0,75l, weiß, dickes Glas, fester Boden, Bauchig, dünner Hals – wie gesagt, alles klingt nach einer gewöhnlichen Sektflasche. Damit niemand das falsche Produkt kauft, hat man die Buttel mit schwarzen Etiketten versehen.
Das Halsetikett umringt den gesamten Flaschenkopf und ist mit einem „FEIXENET“ (sprich: „frechenett“) beschrieben, das noch mal goldumrandet ist. Am Flaschenmund, befindet sich eine Art Siegel, dass den Schaumwein auch als „Cava“ auszeichnet, auch eine eigene Nummer findet man dort, die als eine Art Wiedererkennung gilt. In der Mitte des Flaschenhalses findet sich das „FREIXENET“ – Logo, mit einem „Seco“, was uns die Geschmacksrichtung verrät.

Das Front – Etikett (ebenfalls schwarz) gibt die Marke schon einmal in riesigen goldenen Lettern bekannt: „FREIXENET“. Ziemlich klein darunter: „MÉTHOD TRADICIONAL“ (Flaschengärung), wiederum darunter: „CAVA“, „TROCKEN“. Infos zum Flascheninhalt (0,75l), dem Alkoholgehalt (12%Vol) finden sich rechts und links neben der Kellereiadresse.
Damit jetzt auch nix mehr schief gehen kann, steht für alle Farbblinden noch in großen goldenen Buchstaben „ROSADO SECO“.
Die Flasche umgedreht wird man mit einer Produktbeschreibung konfrontiert, in der es um den Cava und er Reifezeit geht. Es würde etwas zu weit gehen, hier den ganzen Text aufzuschreiben, aber in der obigen Beschreibung findet ihr ja die Daten sowieso. Nochmalig gibt’s eine Importeuradresse, sowie die „ROSADO – SECO“ Angabe und einem dicken „FREIXENET“.

Wie teuer ist der „Freixenet – Rosado – Cava“?

Och, das geht eigentlich. Mit € 5,10 liegt er zwar im gehobenen Segment, doch auch im „Och – Das – Kann – Ich – Mir – Leisten - Bereich“. Keine Frage, wer sich traut mehr zu bezahlen, der geht in die weite Welt des Internets: unter http://www.mercateo.com gibt’s die Flasche auch für € 7,70. Im Ernst, günstiger wie die € 5,10, die ich im EDEKA bezahlt hatte, habe ich noch nirgends gesehen.

Los, nun aber zum Inhalt!

Wie jegliche Schaumweine wurde auch dieser mit einem fetten Korken versehen, dieser wurde wiederum mit dem bekannten Sicherheitsdraht „verplombt“. Dreeeeeeh, schrrrrraaaaauuuub, ziiiiiiiieh – nachdem man diese Öffnungszeremonie vollzogen hat, gibt es ein erleichterndes „Plopp“ und die Flasche gibt ihren Inhalt zur Benutzung frei. Merkwürdig: wieso ist ausgerechnet immer meine Sektbuttel so schwer zu öffnen…grübel…

So, Glas her, einschütten…schäum… sieht gut aus. Prickelnd setzt sich die Kohlensäure – ein gutes Zeichen! Doch der Cava ist ungewöhnlich dunkel für einen Rosé – Sekt. Gewöhnlicherweise sind Rosés heller, Für alles Wissbegierigen unter uns sei erklärt, dass es natürlich an der Rebsorte liegt, die dafür verwendet wurde. Und alle Weinfans wissen, dass ein Rosé – Wein im Allgemeinen aus roten Weintrauben hergestellt wird. Tja, und dieser Rosé – Sekt besteht aus drei lustigen Rotweinen: Nämlich Garnacha, Monastrell und Trepat, alles Rotweine. Besonders die letztere ist farblich besonders intensiv und das ergibt dann die dunkle Farbe.

Und so prickelt der „Freixenet – Rosé“ im Glas. Kurz mal das Näschen rein gehalten und den Duft erschnuppert. Leicht, dezent, riecht nach Frucht, hmm …beerig würde ich sagen…hust…und…hust…es perlt…verdammte Kohlensäure…

„Prost“ kann ich jetzt nur noch sagen und setze an. Ahhhh….schöööön kühhhl….das tut gut! Und siehe da, er ist tatsächlich sein Geld wert. Eine leichte Erdbeernote, mit einem klitzekleinen Hauch Restsüße verbreiten sich im Mund und weichen dann doch dem angenehmen samtigen, spritzigen und trockenem Geschmack. Wer sich ein wenig mit Wein auskennt wird die typische Note des beinhalteten Garnachas erkennen: das dezent Feine, Fruchtige. Kurz und knapp: Das Zeuch schmeckt!

Na dann, lass uns ein Fazit finden…

Der Rosado ist sein Geld wert, keine Frage. Wer auf ausländische Sekte setzt und dabei auf Qualität achtet, kann getrost auf diesen Rosé – Sekt zu gehen. Er ist trocken, aber lecker. Kräftig aber fruchtig. Die Kohlensäure ist nicht zu aufdringlich und hält sich lange im Glas. Ebenso die Flasche kann ruhig etwas länger aufbleiben, ohne dass einem die Panik überkommt, nur noch labbrige Soße herauszubekommen. Ein sehr gutes Qualitätsmerkmal!
Ein absolutes Muss ist die Kühlung. Umso kälter der Rosé – Cava ist, desto besser schmeckt er auch. Für die Austüftler unter uns: Ich rede hier nicht vom tagelangen Einfrosten! Aber wenn man das gute Stück für ein bis zwei Stunden vor dem Öffnen in den Froster legt, kann es nix schaden.

Auch als Geschenk denke ich, kann sich das Objekt der Begierde sehen lassen. Das schwarze Etikett mit den glänzenden Buchstaben verbreitet eine Art Anmut und lässt den Cava edel erscheinen. Und ein Rosé ist im Moment sowieso im Trend. Wieso also nicht mal einen edlen Rosé – Cava verschenken…grins…



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