Freizeit Allgemein Testbericht

A-Team Graz
Sportclub
„Einmal A-Team. Immer A-Team.“

"Ein Teil meiner Freizeit."


EINLEITUNG.
Seit 2001 bin ich Mitglied eines für mich sehr besonderen Vereines, ein Sportclub des etwas anderen Art: Alle Mitglieder fröhnen einem Hobby, allgemein gesagt düsen wir mit ferngesteuerten Autos über die Piste. Wir steuern Benziner Buggies, und ich bin eine von denen, die ihren Benziner Buggy dort über die Piste „treibt“ und sich freut, gute Rundenzeiten zu schaffen.

Bewegt werden in unserem Sportclub unsere ferngesteuerten Benziner Buggies und bei Rennen auch Streckenposten, die während eines Rennens umgefallene Buggies aufheben oder nach einem Zusammenstoß wieder voneinander trennen. Alle Piloten sind auch Streckenposten.



WIE BIN ICH ZU DIESEM CLUB GEKOMMEN?
Es war das Jahr 2000, an dem sich mein Mann ein ferngesteuertes Elektroauto zulegte. Erst düste er mit dem Elektroauto durch die Siedlung, dann ich auch – und das immer öfter.

Ein Arbeitskollege meines Mannes, der damals schon professionell mit einem elektrischen Buggy bei Rennen aktiv war, hat auf uns eingeredet, daß wir uns doch diese Clubanlage namens A-Team Graz ansehen sollten oder wenigstens zum monatlichen Clubtreffen erscheinen könnten, um einige Mitglieder kennenzulernen.



MEINE ERSTEN WAHRNEHMUNGEN.
Ich war diejenige von uns beiden, die auf das Wort Verein und Sportclub mit Skepsis reagierte. Mein Mann überlegte im Stillen. Nach einiger Zeit hatten wir, mein Mann und ich dann beschlossen, uns das Gelände des A-Team Graz doch anzusehen und unser Auto über abewechslungsreiches Gelände zu jagen. Das war zu Ostern 2001.

Wir guckten den anderen Fahrern zu, auf der einen Seite des Geländes fuhren Elektro Buggies, auf der andere Seite steuerten andere Piloten ihre Benziner Buggies – sie trainierten damals für eine Staatsmeisterschaft.

Überwältigend für mich war, daß die Piloten der Benziner ihre Buggies viel genauer warteten und gemeinsame Lagebesprechungen durchführten, sich gemeinsam halfen. Einer der Benziner war am Fahren, während ein anderer Rennkollege unten in der Boxenstraße mit einer Stoppuhr stand und den Piloten nach einer gewissen Zeit wieder in die Boxenstraße holte um aufzutanken. Ich konnte Zusammenhalt und Teamarbeit wahrnehmen. Und diese Benziner machten ordentliche Geräusche, ich konnte sie hören wenn sie gerade am Fahren waren. Ein wunderschöner Anblick von Teamarbeit, schnellen Benziner Buggies deren Geräusch ich sehr gerne höre.

Im Gegensatz zu den Benziner Buggies fuhren die „Rennboliden“ auf der Elektroseite leise, es war nur ein Surren zu hören, auch wenn zehn dies Elektrobuggies über die Piste auf der anderen Seite des Geländes düsten. Mir fiel auf, daß die Piloten elektroseitig immer alleine an ihren Autos arbeiteten und es dort keine Boxenstraße gab.

Es dauerte nur kurze Zeit und mein Mann war schon aktiver Teilnehmer und Clubmitglied am A-Team Graz inclusive eines Elektro Rennbuggies, nahm auch an Rennen teil. Ich ließ nicht lange auf mich warten, wurde dort auch Mitglied und legte mir damals ebenfalls einen Elektro Buggy zu.

Damals, 2001, war es für mich nur mal vorläufig, meine Skepsis einem Verein gegenüber war zu groß. Ich wollte mir alle Mitglieder und das Miteinander im Verein nur für ein Jahr ansehen und danach weiterentscheiden.

Meine Blicke jedoch wanderten damals noch mehr unbewusst immer auf die Seite der Verbrenner, die Teamarbeit und vor allem die motorbetriebenen Buggies faszinierten mich.



MEIN WERDEGANG ZUM EINGEFLEISCHTEN A-TEAMLER.
Ausschlaggebender Moment, daß ich nun einen Benziner Buggy fahre, war in erster Linie mein Mann, der 2002 mit dem Elektro Buggy „unterfordert“ war und nur noch von Benzinern schwärmte. Er befand sich immer auf der Verbrennerstrecke. Dies entwickelte sich soweit, daß ich meinem Mann einen Verbrenner, damals einen gebrauchten Mugen (eine gute Marke) schenkte und ihn gleich zur Staatsmeisterschaft angemeldet hatte. Ein mutiger Schritt von mir, und im nachhinein gesehen doch ein guter. Seinen Elektrobuggy hatten wir bald verkauft. Wie ich feststellen konnte, ist so ein Benziner Buggy sehr wartungsintensiv, wenn man möchte, daß der gut fährt und vor allem so fährt wie es für den Verbrennerpiloten optimal ist. So kommt es vor, daß ein und derselbe Buggy so individuell zu fahren ist, wie es ein Pilot ist. Das Setup, das dem einen liegt, ist für einen anderen möglicherweise unfahrbar.

Mein Mann blühte auf, ich ebenfalls, weil ich immer öfter mit seinem Buggy über die Piste düste, doch mit dem Schrauben und Warten war ich vorsichtig. Ich hatte Ehrfurcht vor der vielen Technik am Benziner Buggy. Dieser war mir im Vergleich zum Elektro Buggy damals noch viel zu schnell. Das war 2002.

2003 fuhr auch ich immer öfter mit dem Benziner meines Mannes und ich war inzwischen mit Leib und Seele A-Teamler geworden. Und ich startete in der Saison 2003 mit einem Kyosho Inferno 7,5 mitten in der Saison bei meiner ersten Staatsmeisterschaft als „weiblicher“ A-Teamler. Ein Rennkollege und mittlerweile sehr guter Freund von uns drückte mir damals seinen Kyosho Inferno 7,5 in die Hand und ermutigte mich mit einem Benziner Rennen zu fahren. Und es machte mir so richtig Spaß.

Nach und nach wurde ich in erster Linie von meinem Mann zum Mechaniker ausgebildet, und ich lerne noch immer. Erst wurde ich in der Boxenstraße von Rennkollegen am A-Team und während diverser Staatsmeisterschaften zum Tanken eingeschult, danach folgten meine ersten Reifenwechsel und Wartungen von diversen Differenzialen.

Ich erhielt 2005 meinen ersten eigenen gebrauchten Kyosho Inferno 777 SP1 und lernte zu Hause und im Verein, einiges bezüglich der vielseitigen Setups (Einstellungen) am Auto und wurde mit einige Schäden kontaktiert, die ich nicht ohne die Hilfe meines Mannes und anderen Ateamlern bewältigen konnte. Danach erhielt ich einige Teile, um meinen Benziner vom Sp1 auf das für mich gutmütigere Sp2 aufzubauen. Der Zusammenhalt und die Erfahrung meiner „Ateamler“ hat mir die Scheu vor dem Warten meines Buggies genommen. Dieser Zusammenhalt unter Benzinern ist für mich wunderbar, und in meinem Verein dem A-Team Graz vorbildlich.

Vor einigen Tagen ist mir mein Baukasten namens Kyosho Inferno 777 SP2 zugestellt worden. Mein erster neuer Benziner Buggy, den ich von der Picke auf selbst zusammenbauen werde. Für mich ein lustiges Unterfangen, das mir große Freude macht. Heuer starte ich mit meinem ersten nagelneuen Benziner Buggy in die Saison.


DAS GELÄNDE & CLUBLEBEN.
Unser Verein liegt weit außerhalb im Norden meiner Heimatstadt. Im Umkreis von mehr als fünf Kilometern liegt kein Wohngebiet, da wegen der Lärmbelästigung unserer Benziner Buggies im Radius von sechs Kilometern kein Wohngebiet sein darf.

Die Strecke, auch Piste genannt, wird meist von unserem Steckenwart, dessen beiden Jungs ebenfalls Benziner Buggies fahren, in „Schuß“ gehalten und der Rasen rund um die Strecke wird von ihm gemäht. Weiters haben wir einen Kompressor, mit dem wir unsere Buggies nach dem Training mit Luftdruck vom gröbsten Staub befreien. Fließendes Wasser und einen Buffetwagen mit „Futter und Getränke“ haben wir auch. Wenn bei uns Rennen veranstaltet werden, dann kümmert sich eine Buffetmannschaft und warmes Essen und das restliche Wohlbefinden der hungrigen und durstigen Piloten.

Sind Veranstaltungen auf unserer Piste angesagt, dann arbeiten wir Teammitglieder Hand in Hand. Tische und Stühle werden aufgestellt, Essen wird im Vorfeld eingekauft, die Strecke gesichert und der Ablauf während eines Rennens wird auch im Vorfeld abgeklärt, damit wir im Team zusammengreifen. Ist kein Rennen auf unserem Gelände, dann treffen wir Ateamler uns meist an unseren Wochenenden um mit unseren Benzinern zu trainieren, uns aneinander zu messen. An unserer Zeitnehmung sehen wir unsere Rundenzeiten, und manchmal grillen wir auch so für uns, damit unser Clubleben eine gemütliche Gemeinschaft bleibt.

Mir persönlich gefällt der Zusammenhalt und die gegenseitige Motivation unter uns Mitgliedern sehr gut. Wir tauschen unsere Erfahrungen mit unseren Benzinern aus, helfen einander. Im Jahre 2001 hätte ich mir nicht gedacht, daß ich auch in der Saison 2006 aktiver Ateamler(-in) sein werde. Das Wohlfühlaroma und die Leidenschaft für diesen Club, seine Mitglieder und zum Hobby Benziner Buggy ist nach wie vor aufrecht und wird immer mehr.

Im Vergleich zu anderen tollen Sportclubs, soweit ich es beurteilen kann, gefällt mir das A-Team Graz am besten. Es sind die Leute, die mir so sehr am Herzen liegen. Mein Benziner Buggy und die Tatsache, daß auch mein Mann von ganzem Herzen ein Ateamler ist, gefällt mir so gut. Ich selbst kann mir nicht vorstellen, bei einem anderen Sportverein dieser Art Mitglied zu sein, weil unsere Mitglieder alle einzigartig sind und jeder auf seine Art und Weise eine Bereicherung für unsere Gemeinschaft ist. Meine Beschreibung für die Mitglieder des A-Team Graz lautet: Wir sind ein netter verrückter Haufen „süßer Spinner“, die ihre Freizeit sinnvoll verbringen, indem wir unserem gemeinsamen Hobby fröhnen. Ein schönes Gefühl der Zusammengehörigkeit, aus der auch tolle Freundschaften entstanden sind, die ich auf keinen Fall vermissen möchte.

Einige Teammitglieder sind seit der Gründung im Jahre 1983 Ateamler, sie betreiben ihr Hobby zum Teil schon seit bald dreißig Jahren. Diese „alten Hasen“ in der Verbrennersektion haben die meiste Erfahrung von uns allen, die sind mit einigen anderen Teammitgliedern der „harte Kern“ unseres Sportclubs.

Seit ich Mitglied beim A-Team Graz bin, habe ich schon viele Mitglieder kommen und wieder gehen gesehen. Selbst hätte ich mir nie gedacht, daß ich dem Hobby Benziner Buggy so leidenschaftlich gerne nachegehen würde, wie ich es jetzt mache; 2001 wollte ich auch nur in das A-Team Graz „hineinschnuppern“. Aus mir ist ein echter A-Teamler geworden, der sein Hobby namens „Benziner Buggy“ sehr gerne betreibt. Persönlich habe ich das große Glück, daß mein Mann demselben Hobby nachgeht und sich am A-Team Graz ebenfalls sehr wohl fühlt.


MEIN FAZIT.
Ich bin sehr gerne ein A-Teamler, fühle mich in unserem Sportclub wohl und bereue keine einzige Minute, daß der Benziner Buggy mein Hobby ist. Ein Hobby, das ich dazugewonnen habe. Ein Team, welches ein wahrlich „netter Haufen“ ist, das gemeinsam einem Hobby nachgeht.

Ein Team und ein Hobby, welches mir persönlich sehr am Herzen liegt.


Danke für Eure Aufmerksamkeit, Lesungen, Bewertungen und Kommentare!


Graz, am 8. März 2006
Fernsteuerung für Yopi.

Hinweis:
Diesen Bericht poste ich auch bei Ciao unter dem Nickname "Benziner_Buggy".