Frontal21 Testbericht

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ab 16,31
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Summe aller Bewertungen
  • Unterhaltungswert:  sehr gut
  • Informationsgehalt:  sehr gut
  • Präsentation:  gut
  • Spaß:  durchschnittlich
  • Spannung:  durchschnittlich
  • Romantik:  sehr wenig

Erfahrungsbericht von Ruhollah

Ich will Hauser und Kienzle wiederham

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Dienstags schaue ich ab und zu Frontal 21 auf ZDF um 21 Uhr. Das passt gut in mein Programm, weil dies direkt im Anschluss an Vorsicht Friedman auf Hessen kommt. Frontal 21 ist die Nachfolgesendung von Frontal, mit den legendären Moderatoren Hauser und Kienzle.

Ich muss jetzt hier mal „Klartext" reden: So „toll" („Klartext" und „Toll!" sind zwei Teile der Sendung) ist Frontal 21 leider nicht. Warum es überhaupt Frontal heißt, verstehe ich nicht, denn es hat nichts mit der Vorgängersendung zu tun. Der Humor ist so gut wie weg. Der Moderator Theo Koll ist ein wenig steif und leider kein bisschen erfrischend oder lustig; ideal also, wenn man mal nicht einschlafen kann.

Wie ich bereits schrieb, ist „Klartext" ein kleiner Teil des Programms. Das ist eines der lustigeren Kapital von Frontal 21. Ein Politiker oder ein Journalist redet dann mal Tacheles, für eine halbe Minute. Lustig ist auch „Toll!". Da werden Politiker aufs Korn genommen. Leider sind diese stehen diese beiden Teile ziemlich alleine da, denn was sonst noch gebracht wird, ist eher dürftig.

Stichwort investigativer Journalismus. Ich weiß nicht, was die Leute von Frontal 21 bezwecken wollen, aber zwanghaft irgend etwas aufdecken zu müssen, bringt es doch nicht. Wenn wenigstens richtige Skandale aufgedeckt werden, dann ist toll! Wie z. B. zu Scharpings Flügen und zum zweifelhaften Jürgen Trittin. Das war richtig guter und kritischer Journalismus. Aber von einer Politiksendung erwarte ich nicht die Aufarbeitung der Vertreibung durch die Rote Armee. Das gehört nicht in eine Politiksendung, sondern in eine Geschichtssendung. Und Fünfminutenberichte in Frontal 21 bringen es auch nicht. Interessant ist das Thema schon, aber man wird der Aufarbeitung des Themas mit fünf Sendeminuten nicht gerecht. Die verantwortlichen Journalisten sollten ihre Fähigkeiten und ihr Wissen lieber in eine Extradokumentation von 45 min. stecken.

Wer hinter Frontal 21 einen guten Nachfolger von Frontal mit Hauser und Kienzle vermutet, liegt mit der Vermutung wirklich falsch. Irritierend ist die Mischung aus aktueller Politik und Nachkriegsgeschichte.

Frontal 21 ist wirklich nur für die Hartgesottenen zu empfehlen. Hauser und Kienzle waren viel besser. Ich kann mir nicht vorstellen, wie Theo Koll den Reißwolf bedient. Warum Frontal 21 so heißt wie es heißt, ist nicht erklärbar, denn richtig frontal ist die Redaktion selten. Leider gibt es auch nicht Beamtenpossen o. ä., nichts aus der Vorgängersendung (den Namen ausgenommen) wurde übernommen. Außer „Klartext" und „Toll!" ist selten etwas Sehenswertes dabei.

Fazit: Der Name der Sendung lässt viel vermuten, es steckt aber nicht sehr viel hinter. Voll Saft, aber ohne Kraft.