Fuerteventura Testbericht

Fuerteventura
ab 46,17
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Erfahrungsbericht von northstar

Costa Calma: das Hotel Taro Beach

Pro:

Sauber, annehmbares Essen, schöne Lage & Umgebung, gute Zimmer, guter Service...

Kontra:

Publikum, Animation, Nightlife...

Empfehlung:

Ja

Es ist noch nicht ganz Sommer und schon war ich in Urlaub. Nur eine Woche, für mehr hat das Geld dann nicht gereicht. Praktisch auch, dass in der Uni Exkursionswoche war, sprich man hatte frei. Gäb es eine bessere Gelegenheit in Urlaub zu fliegen? Eben.
Also rein ins Reisebüro, die Last-Minute Angebote gecheckt, ach ja, Fuerteventura, soll doch nett sein, ok, wieso auch nicht. Also eine Reise gebucht und gut eine Woche später dann rein ins Flugzeug, natürlich am liebsten unter Drogen, aber die nimmt man ja nicht, also nur Reisetabletten eingeworfen, wer weiß schon, ob man beim Fliegen nicht wieder Kotzen muss...

4 Stunden später. Oder: Sonne, Hitze und eine Bustour über die halbe Insel später gelangt man vom Flughafen nach Costa Calma. Da steht unser Hotel, das Taro Beach. Bescheidener Name, aber 3 Sterne. Und im Katalog sah das doch nett aus. Aber gucken wir mal genauer hin.

Soll heißen: ich möchte in diesem Text also das Hotel Taro Beach in Costa Calma besprechen...


Allgemeines

Das Hotel liegt mitten in Costa Calma, einem Ort der vor 20 Jahren wahrscheinlich noch nicht da war. Dementsprechend steht hier nun auch Hotel an Hotel, was negativ ins Gewicht fallen würde, wäre da nicht die Schönheit der eigentlichen Umgebung.
Das Hotel selbst ist dagegen weder sonderlich ansehnlich noch wirklich hässlich, aber etwas mehr Mühe hätte sich der Architekt dann doch machen können. Alles typisch für große Touristenmengen gebaut, alles immer gleich, lieblos, kalt, zumindest auf den ersten Blick. Es gibt hier 2 Pools, einer groß, der andere durch eine stets belagerte Bar in der Mitte blockiert, dann noch ein Minipool für Kiddies, daneben diverse Bars, einen so 80\'s Speisesaal, unschön anzusehen, aber man will ja auch nicht dort seinen Urlaub verbringen. Alles im allem annehmbar. Sehr geil dagegen der Weg zum Meer, 1 Minute und man ist dort, am weißen Sandstrand...


Zimmer

226 hat das Hotel, die sind alle recht ansehnlich, zumindest was ich so erblicken konnte. Also beschränke ich mich auf unser Zimmer, # 184, ein Doppelzimmer, welches wirklich ganz nett war, also immer die # 184 buchen wenn\'s geht, ok?
Nun gut, schlicht eingerichtet und in blau und weiß gehalten war unser Zimmer rund 30 m² groß. Bad mit Dusche eingeschlossen, auch recht geräumig. Im Zimmer selbst dann ein Bett, eine Couch, ein kleiner Fernseher, mit dem man zwar nur 2 deutsche Privatsender und diverse andere ausländische Kanäle rein bekam, aber besser als gar nichts. Ebenso im Zimmer: ein passender Couchtisch, unbrauchbar, da zu niedrig und zu klein, daneben eine Kommode, wo man eben allerhand Kleinzeugs unter bringen konnte, welches nicht mehr in den Schrank passte, der dafür doch recht groß war & genug Platz bot und unauffällig in eine Ecke des Zimmers in die Wand eingepasst war. Desweiteren war im kleinen Eingangsflur zwischen Hauptzimmer und Bad eine Kücheneinheit, leider nur mit Kühlschrank. Herd oder Backofen gab es nicht, noch nicht mal Besteck oder Geschirr, nur gerade mal 2 Gläser. Etwas dürftig nenne ich das. Gar nicht dürftig dagegen der Balkon: groß, ein Tisch und 2 Stühle, eine Handtücherständer an der Wand, den Blick gegen Osten, Richtung Meer, und gerade bei der # 184 war der Blick recht genial, komplett über den sich vor dem Hotel erstreckenden Sandstrand. Sehr schön, auch Abends dann zum sitzen und entspannen...

Auch gut: die Zimmerreinigung. Jeden Tag tauchte die gefürchtete, da immer zu frühe Putzfrau auf, kam ins Zimmer, ließ ihren Bessen fegen und verschwandt wieder. Sehr ordentlich, sehr gewissenhaft.
Verwohnt waren die Zimmer auch nicht, eine Renovierung schien mir nicht nötig in nächster Zeit. Ich war zufrieden.


Essen

Halbpension schließt Essen nunmal ein, also jetzt ein kurzer Blick aufs Frühstück und Abendessen...

Morgens erwachtete einen ein reiches Buffet, gut sortiert, recht wenig was man vermissen würde. Es gab Müsli in diversen Sorten, Obst, Gemüse, Brote, Brötchen, Joghurts, Säfte, Kaffee, Tee, Kuchen, Teilchen, ach was weiß ich denn noch alles. Man konnte wirklich nicht meckern. Mitnehmen durfte man das ganze Essen natürlich nicht, aber das kennt man ja aus allen Hotels. Ach ja, die Tischwahl war frei.

Anders beim Abendessen, da hatte man einen festen Platz und eine feste Uhrzeit. Sonst aber eigentlich das selbe. Diverse Salate, Fritten, Gemüse, Fisch, Fleisch, was man sich nur denken kann. Stellenweise sicher nicht immer mein Geschmack, aber man findet halt immer etwas, da das Angebot doch recht groß ist. Satt war ich immer...

Dagegen waren die Kellner etwas seltsam drauf. Mal verstanden sie die Getränkebestellungen nicht, mal erhiellt man keine Rechnung über diese, dann nahmen sie einem den Teller nach dem letzten Bissen direkt weg, alles muss eben schnell gehen, wie in der Unimensa denkt man fast. Nicht so atmosphärisch. Aber sauber. Weder das berühmte Haar in der Suppe noch irgendwelche fiesen Tierchen in Salat...


Animation & Angebote

Leider gab’s die auch. Immer wenn man gerade am Pool mit anderen Dingen wie etwa dem spannenden Buch oder der neusten, grausig recherchierten Bild Zeitung zu Gange war kam die Animateurin an und lud ein: Tennisfußball. Bitte fragt nicht was das ist, ich weiß es auch nicht. Volleyball. Gymnastik. Cocktailspiel, man würfelt geistesabwesen in der Gegend mit Omas und Opas rum. Abends gab’s dann Shows. Na sicher. Zaubershow, die man keinem Urwaldbewohner mehr zumuten könnte, so durchsichtig war die. Ne Quizshow, wo man, ach wie toll, eine Flasche fiesen Sekt gewinnen konnte. Dann noch Tanzshows, wo sich dann doch zeigte, die Mädels und Jungs sollten noch mal üben gehen und uns mit dem Sch*** in Ruhe lassen. Nervig, aber vielleicht bin ich nicht der Typ für sowas...

Daneben bot unser Reiseveranstalter Touren über die Insel an, welche uns dann doch recht teuer erschienen und wir deshalb sein liessen (aber es gibt ja Mietwagen und das macht zu 2 auch mehr Spaß, auf eigene Faust die Insel zu erkunden). Aber sicher eine Alternative für denjenigen, der reinen Strandurlaub nicht so mag.


Umgebung

Recht schön. An der Ostküste gelegen ist Costa Calma mit der schönste Ort der Insel. Sieht man einmal von der Bebauung mit hässlichen Hotels ab. Aber sobald man am Strand ist und die Wellen rauschen hört, vergisst man auch das sehr schnell. Hier liegt dann auch der Reiz der Gegend, einzig und allein am Wetter, der Sonne, dem Meer, der Luft, den Wellen, dem Sand. Leider nicht am Wind. Den gab’s dort auch und zwar nicht zu knapp. So verwandelte man sich schnell zum Sandmonster, lag man längere Zeit auf dem Handtuch am Strand. Weniger schön, aber das weiß man halt auch vorher, dass in Fuerteventura der Wind nicht zu knapp weht...

Nun, eine Inselbeschreibung jetzt wieder zu geben wäre zuviel des Guten & wie gesagt liegt das auch gar nciht in meiner Absicht, da ich mich dem oben genannten Hotel widmen möchte, aber soviel sei gesagt: einen Mietwagen sollte man sich sicher ein, zwei Tage nehmen und die Umgebung erkunden, die hohen Berge, die entlegenen Strände, die kleinen Dörfer, die wohl seltsamerweise alle einmal Hauptstadt waren, glaub ich jetzt doch mal meinem Reiseführer. Und eine Kameltour wäre doch auch sicher mal nett...


Publikum

Leider überraschend alt und überraschend deutsch. Fast alle Hotelgäste waren Deutsche, die meisten ab 40 aufwärts oder mit kleinen, schreienden Kindern im Gepäck. Die darf man nicht im Pool ertränken, aber man möchte es leider doch so richtig gerne. Nun, die Rentner nerven nicht sonderlich, bewegen sie sich doch kaum, und wenn, dann eben nur zur Poolbar, um deutsches Bier zu trinken. Yuhu, das geht auch zu hause. Aber ok. Publikumstechnisch waren ich und mein Freund also eher die Exoten in diesem Laden und zur Wiederkehr lädt das ja nicht unbedingt ein...


Nightlife

Muss man sich selber schafen. Denn am Abend hat Costa Calma leider recht wenig zu bieten, steht man nicht auf Oma-Disco und deutsche Musik oder eben den besagten Animations-Shows im Hotel. Aber kreativen Leuten fällt schon noch was ein, sonst gibt’s immer noch den letzten Retter in der Not, das TV...


Fazit

Strange Leute dort. Dumme Animation. Ordentliches Essen, gute Zimmer. Sauber. Etwas konventionell und durchschnittlich von der Optik. Aber wie bereits gesagt, man ist wegen was anderem hier, bestimmt nicht dem Hotel, das ist irgendwie dann doch austauschbar und somit wirklich nur der Ort, wo man sich eben aufhält, wenn man schläft oder isst. Oder am Pool liegt, wenn man den Sand doch mal leid ist. Das ist ok, dafür ist das Taro Beach doch ganz in Ordnung.
Macht letztlich solide 3 von 6 Punkten. Soll aber auch heißen: es geht sicher besser, also weiter umsehen und vielleicht ein anderes Hotel wählen...

Ach ja, der Urlaub war dennoch toll & ich bin braun wie sonst was. Jawohl. Und das ist doch das wichtigste überhaupt.... *g*


------------------- by Northstar \'03 -----------------


Link

www.sunrisebeachhotels.com -> Die Kette, zu der auch das Taro Beach gehört. Erste Eindrücke kann man hier sammeln, sicher eine ganz gute Site, die man vor der Buchung einmal besuchen sollte...


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P.S.: Nun, mein erster Hoteltest ist sicher nicht so perfekt, wie ich ihn gerne hätte, daher freue ich mich über Anregungen und Kommentare. Vielen Dank...

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