Fuerteventura Testbericht

Fuerteventura
ab 46,17
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003

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Erfahrungsbericht von Olli1965

Hotel Stella Canaris

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Die Ferienanlage „ Stella Canaris“, zu deutsch der „Stern der Kanaren“ ist die größte und wohl auch einzigartigste Ferienanlage Spaniens. Eingebettet in einen 300.000 qm großen tropischen Park, der auf der ansonsten kahlen, wüstenartigen Insel geradezu paradiesisch anmutet, befinden sich verschiedene Wohneinheiten. Diese lassen die Wahl zwischen Appartements verschiedener Größen, Hotelzimmern, freistehenden Villen und Reihenhäusern.

Die Anlage findet sich im Angebot aller namhaften Anbieter, ein Preisvergleich lohnt sich jedoch!
Wir haben über Alltours im Januar 2003 für 14 Tage ein Chalet gebucht (2 Schlafzimmer, 2 WCs).
Der Preis bei Unterbringung mit „All Inclusive“ betrug für 3 Erwachsene und ein 2 Jähriges Kind ca. 2700 Euro, was für die Kanarischen Inseln sehr günstig ist.

Nach dem 1 ½ stündigen Transfer vom Flughafen wurde uns nach längerer Wartezeit an der Rezeption die Schlüssel für ein Chalet übergeben.
Dieses lag direkt am wunderschönen tropischen Pool, doch waren wir nach dem Öffnen der Einganstür sehr über den muffigen Geruch überascht, und erkannten daraufhin, daß Wände und Decken teiweise mit einer schwarzen Schimmelschicht überzogen waren.( Chalet Nr. 153 )
Das dieser Zustand untragbar war konnte auch der im Chalet befindliche Obstkorb nicht ändern.
Zurück an der Rezeption zeigte man sich überrascht und gab uns einen weiteren Chaletschlüssel.
( Chalet Nr. 143)
Vorsorglich wurde uns freundlich mitgeteilt daß, im Falle das dieses Haus im gleichen Zustand sei ( was durch die vielen Niederschläge durchaus möglich wäre),eine Unterbringung in den Chalets nich möglich wäre.

Zum Glück lag Nr 143 etwas luftiger über der Poolanlage und war in einem besseren Zustand. (Schimmel befand sich nur in den Zimmerecken des kleineren Schlafzimmers und nicht so ausgeprägt wie im ersten Chalet)
Durch einen Riss im Deckenputz rieselte täglich Kalk und Farbe auf das Kopfende unseres Bettes, was Nachts etwas unangenehm war. Die Zimmertüren hatten weitgehend keinen Schließmechanismus mehr und klapperten
bei den oft vorkommenden Stürmen ständig. Badewanne und WC-Sitze waren sehr abgenutzt und Warmwasser kam erst nach 5 minütigem Vorlauf, was bei der auf Fuerteventura herrschenden Wasserknappheit für mich unverständlich ist. Hierfür gibt es sicher bessere technische Lösungen.

Hat man sich dann aber an den etwas rustikalen Charme der Unterkunft gewöhnt, freut man sich über die Vorzüge der zwar betagten, aber von Baustil und Raumaufteilung recht ansprechenden Chalets.

Die als Reihenhäuser aneinander gebauten Chalets sind über 3 Ebenen gebaut. Von Eingang aus erreicht man über eine Treppe die im Obergeschoß liegenden 2 Schlafzimmer sowie ein Bad. Das kleinere Schlafzimmer ist nur mit einem winigen Nachttisch ausgestattet und man hat keinen Kleiderschrank oder sonstige Ablagemöglichkeiten!! Das größere Schlafzimmer beinhaltet eine normale Einrichtung. Die kostenlos zur Verfügung gestellten Babybetten waren von guter Qualität (Reisebett mit Matraze).

Ebenfalls über eine Treppe gelangt man ins Untergeschoß mit seinem geräumigen Wohnraum mit Eßecke,Wohnecke und kleiner Küchenzeile.Ein zweites Bad sowie ein abgetrenntes WC machen den Aufenthalt auch mehrerer Personen angenehmer. Die dazugehörige Terasse ist umgeben von Palmen und tropischen Pflanzen, sehr geräumig und mit Tisch und 4 Stühlen gut ausgestattet.

Die Zimmer wurden regelmäßig gereinigt und frische Handtücher waren ständig vorhanden.
Vor allem Familien mit kleinen Kindern wissen die ruhige Lage der Chalets zu schätzen.
Freilaufende Pfauen, Papageien und andere exotische Vögel und der üppige tropische Bewuchs der Anlage können jeden Vergleich mit der Karibik aufnehmen und geben der gesamten Anlage ihr besonders Flair.

7 Pools wovon leider nur 3 beheizt sind, der integrierte gepflegte Zoo, Minigolfanlage und der Kinderpark mit angegliederter Ponyranch lassen innerhalb der Anlage kaum Langeweile aufkommen.

Das eingespielte Animationsteam sorgte für wirklich professionelle Abendshows.
Nachteilig ist jedoch daß das gebuchte All-Inclusive nur an den weit entfernten Bars der Hotels Montesol und Monteverde gilt, nicht jedoch am Kinderpool oder in der Africano-Bar, in welcher das Animationsprogramm stattfindet. Seit Januar 2003 bezahlt man dort mit All-Inclusive wenigstens nur noch den halben Preis.

Die Verpflegung am Buffet des übrigens sehr schönen Speisesaals im Montesol war abwechslungsreich und gut, allerdings war das Personal hoffnungslos überfordert und ständig fehlten Besteck, Tassen, Kaffee oder abgeräumte Tische.
Das man sich die Getränke selbst zapfen kann finde ich gut, allerdings sollte man mehr auf die Sauberkeit der Gläser und Tischdecken achten!
Die Poolbars konnten nur zeitweilig die im All-Inclusive Paket enthaltenen Leistungen wie Kaffee und Kuchen, Snacks oder Bier bieten. Das darf in einer so großen Anlage einfach nicht vorkommen. Auf Nachfrage nach den Leistungen zuckten die Angestellten einfach mit den Schultern.

Eine Palmenallee führt über eine recht ungepflegte Unterführung an den weitläufigen, feinsandigen Sandstrand.
Bautätigkeiten dort lassen jedoch darauf schließen, daß auch dieser Teil der Anlage bald wieder ansehlich wird.

Insgesamt bewundere ich das wirklich einzigartige Gesamtkonzept des „Stella Canaris“. Die Idee ein Stück Karibik auf die Kanarischen Inseln zu holen ist wohl in dieser Größenordnung nirgendwo sonst zu finden und könnte als Muster für weitere Anlagen dieser Art dienen.

Alledings droht der „Stern der Kanaren“ durch eine leider viel zu nachlässige Führung zu versinken, ohne seine wahre Größe jemals erreicht zu haben!

17 Bewertungen