GENL EL. CO. DL -,06 (WKN851144) Testbericht

No-product-image
ab 13,21
Auf yopi.de gelistet seit 08/2003

5 Sterne
(0)
4 Sterne
(3)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von elvira

Im Jahr 2 nach Jack Welsh

Pro:

cashreserven

Kontra:

pensionsrückstellungsprobleme

Empfehlung:

Nein

Der Krieg in Irak ist vorbei, die Börsen starten zur Aufholjagd. Der Dax von seinen Tiefstständen um die 2200 bis an die 3000 heran und der Dow thront scheinbar sicher oberhalb von 8000.

Alles palletti oder ?
Nachstehend deshalb mal mein Urteil zum einst jahrelang größten Unternehmens der USA und damit gleichbedeutend der Welt.

General Electric (ISIN US3696041033/ WKN 851144) ist der amerikanische Großkonzern schlechthin, der in sehr vielen Bereichen tätig ist, angefangen bei der Produktion von den Glühlampen bis hin zum Flugzeugbau, und der sich auch in den Dienstleistungs- und Finanzbereich hinein entwickelt hat. General Electric ist ein global aufgestellter Mischkonzern, der neben Investitions- und Konsumgütern auch Spitzenprodukte im High-Tech-Sektor produziert und ferner Dienstleistungen für den Industrie- und Finanzbereich anbietet (über GE Capital), der einen wesentlichen Teil des Umsatzes erbringt.

Der legendäre Jack Welch, der bis vor anderthalb Jahren CEO von GE war, wurde als bester Manager der Welt gehandelt. Er hat General Electric mit seinen knallharten, auf Profitabilität
abgestellten, Managementmethoden zum weltgrößten Unternehmen gemacht. Unter Jack Welch konnten sich die Anleger sicher sein, dass GE niemals einem lethargischen und selbstherrlichen
Stillstand verfallen wuerde. Jahr für Jahr stiegen Umsatz und Gewinn.

Aber das war einmal und die Situation ist eine andere. Seit anderthalb Jahren ist nun Jeff Immelt neuer CEO von GE. Jeff Immelt kam aus den eigenen Reihen und vereinte bereits viele Sympathien auf sich. Jedoch dem Ruf des Jack Welch konnte er logischerweise nicht das Wasser reichen.

So hatte der Aktienkurs des Gemischtwarenladens General Electric in den letzten Jahren, seit Ankündigung des bevorstehenden Rücktritts Welchs, nicht nur mit einer lahmenden Konjunktur zu kämpfen, sondern musste auch den Vertrauensaufschlag für Jack Welch, den Welch-Bonus, abbauen. Weiterhin musste GE seit langen Jahren im Jahr 2001 erstmalig wieder einen Umsatz- als auch Ertragsrückgang vermelden. Das KGV fiel seither von ueber 50
auf 15, der Kurs sank von über 60 auf vorübergehend sogar bis zu 20 Euro.

Hat dieses Unternehmen seinen Zenit nun überschritten ? Oder handelt es sich bei der aktuellen Kursschwäche um eine vermeintlich günstige Einstiegsgelegenheit in den einst bestgeführten Konzern der Welt?

Wahrscheinlich sind es viele Faktoren, so denke ich, GE spiegelt die Situation der US-Wirtschaft
wider und viele Probleme schlummern noch und werden erst in den nächsten Jahren zum Vorschein kommen. Allerdings ist das Unternehmen noch so stark aufgestellt, dass viele dieser Probleme noch eine lange Zeit vertuscht werden können. Der Kurs wird sicherlich noch einige Male in die Hoehe schnellen.

So hat GE erst im März sein Jahresbericht für das Jahr 2002 veröffentlicht. Grosse Aufmerksamkeit wurde der Entwicklung der Pensionsfonds geschenkt. Nicht im Bericht, aber
in der Presse. Im Bericht wurde das Ergebnis der Pensionsfonds mit 800 Mio. Dollar Plus ausgewiesen, nur in einer kleinen Fussnote
wurde darauf hingewiesen, dass die Pensionsfonds durch Kapitalanlagen im Jahr 2003 5,25 Mrd. Dollar verbrannt haben. Wie ist das zu verstehen ? Von Stephan Heibel wurde dies in seinem Börsenbrief recht plausibel erklärt.

Dem Leitsatz „Mehr Transparenz durch restriktivere Bilanzierungsvorschriften\" hat GE erst einmal einen Haken geschlagen. Die Verwirrung könnte kaum größer sein.
Versicherungsmathematisch korrekt konnte diese
Darstellungsmethode erst durch eine kleine, kaum auffallende Veränderung werden: GE senkte vor einigen Monaten die zu erwartenden Erträge der Pensionsfonds aufgrund der schwachen
Boersensituation von 9,5% auf 8,5%.

Durch diesen kleinen kosmetischen Eingriff wurde die gesamte Berechnungsgrundlage der Pensionsfonds erneuert. Als Ergebnis kam heraus, dass GE trotz der im Jahr 2002 erlittenen
Kapitalverluste noch immer eine Überdeckung von 800 Mio. Dollar hat.
Diese Zahl wurde nun ausgewiesen. Der Verlust von 5,25 Mrd. Dollar ist nur eine kleine Fussnote wert. Immerhin würde dieser Verlust
knapp ein Drittel des gesamten erwirtschafteten Gewinns von GE aufzehren.

Wie lange GE mit solchen Tricks noch die Bilanz auffrischen kann, ist natuerlich fraglich. Wenn man Jahr für Jahr ein Minus 11% in ein Plus 8% schoenrechnet, dann erwarte ich, mit der
Erfahrung, die ich mit meinem eigenen Geldbeutel gemacht habe, dass auch GE irgendwann von der Schwerkraft erfasst wird und mit leeren Händen dasteht.

Nun ja, mit 8 Mrd. Dollar Cashreserven sollte das nun noch ein Weilchen dauern, bis es soweit ist. Aber den Welch-Bonus verdient das Unternehmen in der aktuellen Marktlage sicherlich nicht mehr.

Charttechnisch gesehen hat der Kurs gerade seinen bei 25 Euro
verlaufenden Abwärtstrend nach oben durchbrochen. Damit ist nun der Weg frei bis 29 Euro. Je nach Dauer der Rallye ist auch ein
anschließender weiterer Anstieg bis 35 Euro möglich.

So bewertet das Researchteam von Merrill Lynch bewertet die Aktie des US-amerikanischen Elektronikkonzerns am 16.4.03 nach wie vor mit \"neutral\". Demgegenüber stufen die Analysten von ABN Amro die Aktie von General Electric nach wie vor als Outperformer ein.

Bei den Finanzportalen ,zb. onvista.de, kann man sich ein genaueres Bild über die verschiedenen Analysteneinschätzungen machen und zur eigenen Urteilsfindung heranziehen.

Fazit
*****
Generell erwarte ich jedenfalls auf absehbare Zeit für GE ein KGV, das deutlich unter 20 bleibt und damit ist die GE Aktie nur maximal ein spekulativer Kauf, aber keine sichere
Langfristanlage mehr.
Wie sagte doch Graf Vito einst: \"Es ist besser,
dem Geld nicht hinterherzulaufen, sondern ihm
entgegenzugehen\"
In diesem Sinne noch schöne Ostern !

18 Bewertungen