Grand Theft Auto 2 (Adventure PC Spiel) Testbericht

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ab 25,67
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Erfahrungsbericht von MacKecks

GTA2 – Free as a bird

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Handyverbot am Steuer? Na und?! Und wie steht´s mit Uzis? Darf man die auch nicht am Steuer benutzen? Wen stört´s? Die Polizei kriegt mich eh nicht und wenn die was gegen Uzis haben, ich hätte da auch noch ´ne Pumpgun, ´n Scharfschützengewehr, Pistole...
Nein! Natürlich nicht wirklich, ich will doch kein Marsacker anrichten und den Führerschein hab ich auch noch nicht. Na gut, in GTA2, dem Vorgänger von GTA3 schon. DA hab ich ganz andere Probleme...

Denn während ich (ein Kleinkrimineller) mit einem von gut 120 Straßenkreuzern durch die Straßen einer völlig fiktiven und gigantischen Weltmetropole amerikanischer Prägung flitze, verfolgt mich eine Bande der Stadt. Die fand es nämlich gar nicht so toll, dass ich vorhin aus Versehen ein paar von ihren Leuten umgefahren habe.
Und da ist da auch noch dieser dumme Auftrag, der einfach nicht zu schaffen ist...
Ganz zu schweigen von meinem Auto, dass wegen der vielen Schüsse meiner Verfolger schon lichterloh brennt und wohl jede Sekunde in die Luft fliegen wird.
Gaaanz ruhig... durchatmen!! Das kleinste Problem ist jetzt erst mal die Beschaffung eines neuen Flitzers. Also ausgestiegen aus der brennenden Schabracke und nach einem neuen Auto Ausschau gehalten. Aber davor das alte Auto noch schnell mit 2 Pistolenschüssen zur Strecke gebracht, denn dafür gibt es satte Punkte auf´s Konto gutgeschrieben. Dann kommen sie auch schon vorbeigerollt: Schnittige Flitzer, Eis- und TV-Wägen, Vans, lahme LKWs, Taxis... Taxis! Genau, ich bin eh gerade knapp bei Kasse. Also schnell den Insassen herausgezogen, 250 Dollar dafür kassiert und sich selbst hinter das Steuer gesetzt. Dann werden meine Verfolger schnell überfahren (klingt brutal), jetzt ist es ja eh schon wurscht.

Jetzt da ich zwei Probleme gelöst habe, kommt schon wieder ein neues hinzu: Die Polizei fand es gar nicht gut, dass ich einem unschuldigen Stadtbewohner das Auto weggenommen habe und ist jetzt mit ihrem Wagen hinter mir her. Es folgt eine spannende Verfolgungsjagd aus der Vogelsperspektive durch den Tagesverkehr der Innenstadt, um Hindernisse und über Passanten. Doch die Polizeiwagen sind nicht gerade die schnellsten, zumindest, wenn die Polizei persönlich sie fährt.
So bin ich meine zweiten Verfolger an diesem Tag schnell los und halte nun Ausschau nach Leuten, die ich mit meinem Taxi von Punkt A nach Punkt B kutschieren könnte. Dazu stelle ich mich einfach mal in die nächstbeste Fußgängerzone und warte auf Opfer. Kurze Zeit später steigt auch schon der erste Fahrgast ein und ohne in zu fragen, wo es denn hingehen soll, kurve ich mit ihm durch alle möglichen Straßen, natürlich mit einem Affentempo und das Taxameter läuft... 10, 20, 100 Dollar, im wahrsten Sinne schnell verdientes Geld. Doch als mein Taxi zu qualmen und rauchen anfängt, weil der Feierabendverkehr einfach zu dicht war und man ja nicht allen Fahrzeugen ausweichen kann (bzw. will, denn dafür bekommt man viele Dollars), wird es meinem Passanten zu brenzlich und er möchte aussteigen (denke ich zumindest, denn sagen tut er nichts). Ich halte an und steige auch gleich mit aus, Taxifahren wird mit der Zeit nämlich ganz schön langweilig.

Die Bullen haben mich während dessen völlig vergessen, kein Wunder, ich hab ja nur EIN Auto in Anwesenheit der Polizei geklaut. Wenn sie aber auch mitgekriegt hätten, dass vorhin leider ein paar Mitmenschen ihr Leben lassen mussten, wären sie sicher schon wieder hinter mir her. Das ich meistens viel zu schnell unterwegs bin und die Verkehrsregeln nicht beachte, stört die Ordnungshüter allerdings wenig.
Wie stark man verfolgt wird, sieht man auf dem Bildschirm oben in der Mitte. Dort werden mit Hilfe von Polizistenköpfen die sechs Verfolgungsgradlevels angezeigt. Bei Level 1 wird man nur dann verfolgt, wenn man gesehen wird, und wird auch ziemlich schnell wieder \"vergessen\" (wie vorhin eben). Bei Level 2 und 3 ist das Polizeiaufgebot größer und man muss mit unerwarteten Polizei-Straßensperren rechnen. Bei Level 4 kommt ein SWAT-Team angerückt. Bei Level 5 jagt einen das FBI mit Uzis und Schrotflinten und bei Level 6 schaut sogar die Armee mit Panzern vorbei.

Aber das braucht mich ja im Moment nicht zu kümmern, denn ich bin laut der Ordnungshüter \"clean\". Ziemlich \"clean\" bzw. leer ist auch mein Geldbeutel. Für die paar Dollars, die meine Taxifahrt eingebracht hat und das Geld für die überfahrenen/erschossenen Passanten und gerammten Autos kann ich mir noch nicht viel kaufen und die 1 Million um in die nächste von 3 Stadtgebieten (1. Innenstadt, 2. Wohngebiete, 3. Industriegebiet) einzuziehen liegen noch in sehr, sehr weiter Ferne.
Da klingelt plötzlich ein öffentliches Telefon, und Johnny Zoo von den Yakuza sagt, dass ich einen Kumpel von ihm vor der Bank abholen soll. Null problemo, antworte ich und steige in den bereitgestellten Wagen. Kurze Zeit später bin ich auch schon am Treffpunkt angelangt und bekomme nun den Auftrag, die zwei City Bank Guards auszuschalten. Das ist schnell passiert, aber nun ist die Polizei hinter mir her, weil irgendwer den Deal verraten hat. Also wieder ins Auto zurück und schnell eine Werkstatt aufgesucht. Dort kann man sein Auto auf verschiedenste Weisen präparieren und reparieren lassen. Da gibt es zum Beispiel Motortuning, Armierung und Bewaffnung (Autobomben) aus russischen und amerikanischen Beständen. Oder man lässt sich Öl unten am Auto montieren. Dann genügt ein Knopfdruck (wenn mal wieder die Polizei hinter einem her ist) und der schmierige Stoff ergießt sich auf der Straße ... keine Chance für die Verfolger ihr Auto noch weiter unter Kontrolle zu halten. Das hat natürlich auch seinen Preis, teilweise 25 000 Dollar. Ich möchte aber nur für 5 000 Moneten mein Auto umspritzen/tarnlackieren lassen, die Polizei erkennt meinen (jetzt blauen) Flitzer nämlich nicht mehr und alle Verfolgungslevels sind wieder weg. Jetzt kann ich in Ruhe die Mission zu Ende bringen und erhalte ein ganz schön hohes Sümmchen für diesen Job auf mein Konto (das rechts oben am Bildschirm angezeigt wird) gut geschrieben.

Durch diesen Job hab ich bei den Yakuzas gepunktet. Das ist sehr wichtig, denn je mehr \"Respekt\", dh Pluspunkte man bei den jeweiligen Gangs gesammelt hat, desto mehr Geld bekommt man für ihre erledigten Aufträge und man hat gute Chancen bei einem Angriff der Polizei von der jeweiligen Bande beschützt zu werden. Bei den Zaibatsu hab ich mich aber dadurch unbeliebt gemacht und das bedeutet, dass ich mich lieber nicht (oder nur gut bewaffnet) in ihr Gebiet wagen sollte, denn sonst werden Kugelsalven auf mich prasseln.
Es herrscht zudem eine große Rivalität zwischen den drei Banden der Stadt. Die Loonies können die Zaibatsu eben so wenig leiden, wie die Zaibatsu die Yakuzas nicht leiden können und umgekehrt. Das bedeutet, das die jeweilige Bande stinksauer wird, wenn man für ihre Rivalen Missionen erledigt. Wie viele Plus- bzw. Minuspunkte man bei den einzelnen Gangs hat, kann man oben links auf einer Statusleiste sehen.

Ich mache mich nun auf, weiter Geld für meine erste Million zu sammeln. Dazu gehe ich einfach mal die Fußgängerzone entlang und betätige mich als Taschendieb. Dabei muss ich aber mächtig aufpassen, dass ich nicht selber zum Opfer werde, denn auf belebten Plätzen nerven mit der Zeit die diebischen Rothemden, die ihre Hände mehr in fremden als in den eigenen Taschen haben. Als ich dann mal wieder um einige Dollars erleichtert wurde, wird es mir zu bunt ich beginne einen kleinen Krieg gegen alle Diebe und Autoräuber, der mir wieder ein wenig Kohle einbringt.
Der \"Killerwahn\"-Bonus hilft mir gehörig dabei. Der mit einem Totenkopf gekennzeichnete Chip, den man an manchen Stellen in der Stadt findet, liefert mir kostenlos unbegrenzte Munition für das MG oder den Flammenwerfer und beauftragt mich in 1-2 Minuten Massen von Fahrzeugen, Passanten oder Polizisten zu pulverisieren.

Dass das mal wieder der Polizei missfällt, dürfte wohl jedem klar sein und so habe ich bald eine ganze Patrouille Sicherheitskräfte am Hals, die mir genügend Ziele bietet und meinen Kontostand erheblich aufbessert. Doch alles hat einmal sein Ende und so bekomme ich kurze Zeit später eine kostenlose Mitfahrgelegenheit im Streifenwagen. Ohne Waffen und jeglicher Orientierung werde ich auf irgendeiner Straße wieder aus dem Wagen geworfen - ohne Besserung zu geloben.

So, nun kann ich entweder versuchen zu Fuß neue Jobs aufzuspüren, oder ich fahr` mit dem Zug... nee, ich schnapp mir lieber `nen Michelli Roadster von der Ampel da vorne und rase mit 180 km/h durch die Straßen der Stadt. Wie ich so durch die namenlose 3D-Stadt flitze, zoomt die Grafik mit zunehmender Geschwindigkeit heraus. Das heißt: Bei höherem Tempo sehe ich mehr Straße vor mir und kann so besser reagieren (was sehr vorteilhaft ist bei dem Tempo). Während ich unzählige Autos überhole, lasse ich mich vom Autoradio berieseln. Das Musikrepertoire der Radiosender reicht von Rock über Techno, Hip Hop und Oldies bis hin zu schnulzige Gesängen und wechselt, wenn man sich ein neues Auto zulegt. Zwischen den einzelnen Musikstücken gibt es noch jede Menge witzige Sprechansagen und Zuhöreranrufe in Englisch auf die Ohren.

Als ich dann gerade völlig ahnungslos an einer Ampel warte, kommt doch tatsächlich so ein Typ vorbei, reißt die Tür auf, schmeißt mich aus dem Auto und setzt sich selber hinter´s Steuer! Ich glaub ich spinn´! Ich dachte, ich wäre der so ziemlich einzige Kriminelle (abgesehen von den Gangs) in dieser Stadt! Also so was. Da beachtet man EINMAL die Verkehrsregeln und schon wird man geklaut... Na ja.
Was mach ich denn jetzt? Ah... da is ne Bushaltestelle gleich gegenüber. Also warte ich mal kurz auf den Bus, indem ich mich mitten auf die Haltestelle stelle und prompt kommt auch schon einer angefahren. Doch wer jetzt denkt, ich will als Fahrgast zusteigen, der hat sich geirrt. Ich will das Vehikel selber fahren und somit einer ganzen Horde von Stadtbewohnern den Tag versauen. Der Busfahrer ist schnell überwältigt und schon hab ich einen neuen Job gefunden. So, dann einfach an der nächsten Bushaltestelle anhalten, schon steigen Ahnungslose ein. Und zahlen auch noch dafür! Doch Verkehrsregeln einzuhalten wird mit dem schwerfälligen Ungetüm zur echten Herausforderung. Kein Wunder also, dass bald keiner mehr einsteigen will und so überlasse ich den Bus sich selbst und mache mich aus dem Staub.

Ich versuch´s zumindest, denn dummerweise bin ich im Gebiet der Zaibatsu gelandet und werde auch gleich herzlichst mit einem Uzikugelhagel empfangen. Oh, oh... schnell weg hier! Natürlich hab ich durch die vielen Schüsse einige Lebenspunkte (dargestellt mit kleinen Herzchen gleich unter der Kontoanzeige) verloren und fühle mich ziemlich geschwächt. Aber natürlich hab ich mal wieder Glück und finde im nächsten Hinterhof ein Lebensherzchen, das mich wieder auf Vordermann bringt. Auf Hinterhöfen, Hausdächern oder neben Bandentelefonen findet man auch anderes nützliches Zeug wie Waffen (Pistolen, Flammenwerfer, (schallgedämpfte) Uzis...), kugelsichere Westen, \"Du kommst aus dem Gefängnis frei\" - Schlüssel, Unsichtbarkeit und so weiter.

Weiter geht´s auch mit meinen Problemen, denn das nächste große Problem wartet schon:
WIE SOLL ICH NUR JE WIEDER AUFHÖREN, DIESES SPIEL ZU SPIELEN???


--- Fazit ---
Nach 32 entführten Fahrzeugen, 162 874 Dollar Unfallkosten, insgesamt 179 getöteten Zivilisten und 21 ermordeten Polizisten muss ich sagen, in GTA2 geht es wirklich heftig zu!
Immer ist was zu tun, entweder die Polizei sitzt einem im Nacken oder teilweise ziemlich schwere Missionen sind zu erfüllen. Und das alles in der Vogelperspektive. Daran muss man sich erst mal gewöhnen zumal das nicht mehr auf der Höhe der heutigen Spiel ist. Aber das Spiel ist ja auch von 1999. Außerdem liefert diese Perspektive eine bessere Übersicht, weil man gleichzeitig sehen kann, was neben, hinter und vor einem passiert. Die Grafik an sich ist ja auch gar nicht so schlecht: Explosionen sind sehr schön animiert, genauso wie der Flammenwerfer und die Stadt ist auch sehr realistisch.
Das Spiel hat aber einen ziemlich hohen Schwierigkeitsgrad, weil man nur an bestimmten Punkten des Spiels abspeichern kann (am jeweiligen Startpunkt des Stadtteils) und weil man sich im Pistolengefecht leicht den Tod holt.
Apropos Tod: Wenn Passanten erschossen oder überfahren werden, sieht man nur kurz ein paar Tropfen Blut und dann nur noch eine reglose Person am Boden. Manchmal kommt dann auch der Krankenwagen und versucht zu retten, was noch zu retten ist. Genau so wie die Feuerwehr, die brennende Autofracks versucht zu löschen. Die Gewalt in GTA2 hält sich also in Grenzen auch wenn es doch sehr happig klingt, wenn man von Leute erschießen und überfahren spricht. Na ja, besonders moralisch war Grand Theft Auto ja noch nie...
Aber was ich vor allem gut finde ist, dass man an keinen bestimmten Spielablauf gebunden ist. Man MUSS keine Missionen erfüllen, man kann auch einfach nur ein Auto klauen und die riesige Stadt erkunden oder sich mit Hilfe des reichhaltigen Waffenarsenals mit der Polizei oder verfeindeten Gangs anlegen.

Mehr Infos zum Spiel unter www.rockstarstudios.com, www.rockstargames.com, www.take2.de oder www.take2europe.com.

Minimum:
P200, 32 MB RAM, 4x-CD-ROM

Empfohlen:
PII/400, 64 MB RAM, 12x-CD-ROM

Genre: Action
Hersteller: DMA/Rockstar Games
Preis: ca. 15 EUR
Steuerung: Maus, Tastatur
Anspruch: Fortgeschrittene, Profis