Grand Theft Auto: San Andreas (Action PC Spiel) Testbericht

ab 13,01
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Erfahrungsbericht von onkelz0162

Das erfolgreiste Gangsterepos

Pro:

-riesige, detaillierte Spielumgebung mit drei lebendigen Städten

Kontra:

-Teilweise hoher Schwirigkeitsgrad

Empfehlung:

Ja

Inhalt:
Es ist ein schwarzer Tag für Carl Johnson. Er ist gekommen, um seine Mutter zu beerdigen. Und um ihren Tod zu rächen. Mit einem Koffer in der Hand steht er am Flughafen von Los Santos - und wird bereits erwartet. Die korrupten Polizisten Pulaski und Tenpenny haben es auf ihn abgesehen. Sie wollen ihm einen Mord anhängen. Carl ist zu Hause - zurück in der Stadt des Verbrechens. Ein Spiel mit der Gewalt beginnt. Und in der Rolle des Carl durchlebt der Spieler fortan wilde Verfolgungsjagden, tödliche Schießereien und brutale Bandenkriege. Dabei steht anfangs gerade mal ein Fünftel der Spielfläche zur Verfügung: die Stadt Los Santos, angelehnt an das reale Los Angeles in Kalifornien. Breite Autobahnen, kurvige Bergstraßen und weite Sandstrände prägen ihr Bild. Konkurrierende Banden herrschen über die Stadtviertel und kennzeichnen ihre Hoheitsgebiete mit gesprayten Logos. Auch Carl hantiert mit der Spraydose, um feindliche Markierungen unkenntlich zu machen. Keine Frage, dass er sich damit Ärger einhandelt. Doch wer ihm dumm kommt, wird mit dem Baseballschläger vermöbelt oder gleich mit der Pistole erledigt. Fast unbegrenzt kann sich das kriminelle Wesen in Los Santos entfalten. Mit dem gestohlenen Auto geht\'s auf Tour - kilometerweit quer durch die riesige, lebendige Stadt. Aufträge warten allerorten: Mal sind Waffen zu stehlen, mal Crackdealer zu verprügeln, mal Häuser in Brand zu setzen. Solche Aktionen enden fast immer im Kugelhagel. Verletzungen heilt der Antiheld durch den Verzehr von Fast Food. Die unvermeidlichen Fettpolster werden wiederum im Fitness-Studio bekämpft: Muskelaufbau durch schnelles Hämmern auf der Tastatur. Solche Übungen machen sich im Spiel bemerkbar - durch mehr Ausdauer beim Laufen und mehr Kraft beim Zuschlagen.
Die Faust kommt im späteren Spielverlauf allerdings kaum noch zum Einsatz, wohl aber eine von 16 Handfeuerwaffen. Schießtraining ist dem Hantelstemmen also vorzuziehen. So steigert Carl seine Zielfertigkeit und lernt gleichzeitig das Ausweichen - eine seiner wichtigsten Übungen.
Segnet der Hauptdarsteller trotzdem mal das Zeitliche, so ist das Spiel noch lange nicht gelaufen. Im Krankenhaus holt man Carl binnen Minuten ins Leben zurück. Voller Elan ist er wenig später wieder zu allen Straftaten bereit. Allerdings ohne Bewaffnung, denn die wird den Patienten im OP abgenommen. Die eleganteste Unfallversicherung: vor jedem Auftrag abspeichern. In Los Santos muss Carl dafür aber seine Wohnung aufsuchen -und das nervt auf die Dauer. Hinzu kommt, dass nur acht Speicherplätze zur Verfügung stehen, die immer wieder überschrieben werden müssen. Für ein Spiel dieses Ausmaßes ist das zu wenig. Immerhin gilt es außer Los Santos noch zwei weitere Städte und ein riesiges Umland heimzusuchen.
San Fierro ist die zweite Stadt und erinnert mit ihren buckligen Straßen und der riesigen, roten Hängebrücke stark an San Francisco. Hier eröffnet Carl eine Autowerkstatt und erledigt für Zuhälter und Mafiosi immer blutigere Aufträge: Mit dem Raketenwerfer holt er Hubschrauber aus der Luft. Und mit dem Scharfschützengewehr macht er Plaudertaschen mundtot. Für ausgefallene Attentate stehen ferngesteuerte Modellflugzeuge zur Verfügung, die auf Knopfdruck ihre explosive Ladung zünden.
Las Venturas schließlich macht sich das Glücksspielparadies Las Vegas zum Vorbild. Nachts sorgen hier leuchtende Neonfarben für einen faszinierenden Anblick. Viele Kasinos lassen sich sogar von innen erkunden. Am einarmigen Banditen oder am Roulettetisch kann Carl sein sauerverdientes Geld auf einen Schlag vervielfachen - und ebenso schnell verlieren.
Tagsüber wird Johnson dann wieder zum Auftragskiller, kämpft wagemutig gegen feindliche Mafiabosse. Das große Finale stellt schließlich alles in den Schatten. Auf einen Schlag soll er 100000 Dollar erbeuten. Das Ziel: der Tresorraum eines großen Kasinos.

Bedienung:
Autofahren, Düsenjäger fliegen, Schnellboote steuern - das alles steht in San Andreas auf der Tagesordnung. Kein zweites Spiel ist dermaßen komplex
und umfangreich. Leider macht sich das auch bei der Steuerung bemerkbar: 47 mehr oder weniger wichtige Funktionen sind auf der Tastatur abgelegt, die Maus dient zum Zielen, Schießen und Einstellen des Blickwinkels. Immerhin geht das Anvisieren der Gegner so gut von der Hand, daß Spieler der Konsolenfassung neidisch werden könnten.

Urteil:
San Andreas hält fast unendlich viele Herausforderungen bereit. Neben den 60 Hauptmissionen stehen Carl weitere Betätigungsfelder zur Verfügung. Er kann Taxifahrer oder Zugführer werden, Nachtschichten als Sanitäter oder Polizist schieben. Er kann Marathons laufen, an Tanzwettbewerben teilnehmen und gleichzeitig um die Gunst von vier Freundinnen buhlen.
Das bei diesem gewaltigen Umfang keine spürbaren Ladezeiten zu beklagen sind, ist besonders eindrucksvoll. Die grafische Umsetzung des Epos\' lässt gleichwohl zu wünschen übrig: Figuren und Gebäude sehen aus wie in einem vier Jahre alten PC-Spiel, Häuser erscheinen wie aus dem Nichts urplötzlich am Horizont. Der heutige Stand der Technik wird also nicht erreicht. Zur Entschädigung gibt\'s aber eine große Menge Details und die riesige Spielfläche.
Akustisch ist San Andreas voll auf der Höhe: Beim Autofahren stehen über zwölf Radiosender zur Verfügung, die 155 Songs aus den 90er Jahren dudeln - thematisch geordnet. Wer will, kann sogar Musikstücke eigener Wahl ins Programm einbeziehen. Für die Dialoge zeichnen talentierte Sprecher, wie Hollywoodstar Samuel L. Jackson („Pulp Fiction\"), verantwortlich. Deutsche Untertitel sorgen für den nötigen Durchblick, denn die Mischung aus Slang und Flüchen ist im englischsprachigen Original nicht leicht zu verstehen.
Unverständlich bleibt auch, warum ein so blutrünstiges Gewaltspiel schon ab 16 Jahren freigegeben wurde, denn es ist nur für Erwachsene geeignet. Dieser Aspekt fließt jedoch nicht in die Wertung ein. Und damit kommt die Neuerscheinung „gut\" weg.

13 Bewertungen, 1 Kommentar

  • klezmatix

    25.09.2005, 02:22 Uhr von klezmatix
    Bewertung: sehr hilfreich

    Das war doch mal ein grandioser Start. Herzlich willkommen und weiter so. Lg